AW: Martyrs
ich finde nicht das der Film eine Grenze überschreitet. es gibt genug esotherische Spinner mit Geld, denen ich so einen Müll zutrauen würde! es gab ebenso Sekten, die Schindluder mit den Naiven trieben und sogar Kinderseelen mit ihrer bescheuerten Weltanschauung vernichteten oder diese vergewaltigten!
Wogegen ich auch nichts sage. Im Gegenteil! Leider hat man im Strafrecht oft vielmehr mit Abartigkeiten zutun, als einem lieb ist. Aber ich für mich muss das nicht noch in dieser Art in einem "Unterhaltungsfilm" vorgesetzt bekommen. Zumal ich fand, dass der Film dem Zuschauer eine Art Spiegel vorhalten und zeigen wollte: "Sieh her! Du bist auch ein Mensch. Das könnt Ihr machen! Dazu seid Ihr in der Lage!" Und zu dieser Sorte Mensch zähle ich mich nicht. Im Gegensatz zu
Funny Games (den ich mir aber leider nicht zuende ansehen konnte!), der es meiner Meinung nach hinbekommen hatte dem Zuschauer einen solchen Spiegel vorzuhalten, finde ich
Martyrs längst nicht so ausgereift bzw. durchdacht.
Solange ein Film wie Martyrs nicht das Gefühl gibt die Folter im Film "geilo" zu finden sondern positiv zum Nachdenken anregt,- solange hat so ein Film immer nen Platz in meiner Sammlung frei.
Siehst du, und ich komme zu dem Schluß, dass
Martyrs wieder
aus meiner Sammlung wandern wird.
Plakativ ist der Film auch nicht wirklich in meinen Augen,- denn die Kamera hat nicht überalle draufgehalten.
Etwas anderes habe ich auch nicht behauptet. Im Gegenteil! Ich sagte unter
Teil I, dass ich es sogar inszenatorisch gut fand, nicht nur voll drauf zu halten, sondern einiges auch der Fantasie des Zuschauers zu überlassen.
Desweiteren, die Blickrichtung wenn man KO ist oder in höchster Not,- so unrealistisch ist die Richtung nicht, die der Film beschreibt! Man schaut zum Himmel und sucht nach Gott in einem Tunnelblick.
Was auch immer man dort sieht...nimmt man mit.
Und auch diesbezüglich habe ich nichts anderes behauptet oder dargelegt, sondern bin sogar darauf eingegangen, wie nahe es mir ging, als dieser Moment so eindrucksvoll gespielt wurde.
Aber ich muss sowas für mich nicht mehr in einem Film haben. Ich habe meine Grenze des Erträglichen bei Literatur in
Jack Ketchums EVIL gefunden (eine Kritik von mir findet dazu
hier), und beim Film ist es nun
Martyrs.