AW: M. Night Shyamalan
Ob man den Schnitt bei Shyamalan nun negativ sieht oder nicht, es stimmt schon: er ist sehr unorthodox. Mir persönlich geben Details wie diese bei Shyamalan aber diese besondere Signatur.
Das sehe ich auch so Vince. Ich glaube Shyamalan ist wirklich einer der Regisseure den man liebt oder hasst, so ein Mittelding gibt es da wohl nicht
Sehe ich auch so. Bisher haben mich jeder seiner Filme nicht nur optisch sondern auch inhaltlich überzeugt. Insbesondere meine drei bereits geposteten Favoriten. "The Sixth Sense" und "The Village" kann ich mir immer wieder geben. Sie haben das gewisse Etwas, was sie (für mich) zu modernen Filmklassikern macht. Klar sind die Storytwists keine Überraschung mehr, aber das macht nichts, wenn die Filme an sich zu überzeugen wissen. Ich weiß schließlich auch, wer bei "Psycho" in der letzten Szene im Stuhl sitzt und kann mir den Film trotzdem immer wieder reinziehen.
Eben es gibt soviele Filme bei denen das Ende eine richtige Wendung ist oder irgendwann dieser "Aha-Effekt" einen überrollt. Aber zum Glück gibt es auch genügend Filme die dennoch funktionieren, auch wenn man diese Auflösung dann bereits kennt. The Sixth Sense und The Village mag ich auch sehr gerne von ihm, The Village sogar noch etwas lieber weil mir da die Kameraarbeit und die "Stille" des Films sehr häufig den Boden unter den Füßen weggezogen haben als ich damals im Kino saß und dieesen Film sehen durfte!
Vielleicht wurde ich nie richtig enttäuscht, weil ich von ihm nie ein "The Sixth Sense 2" erwartet habe...
Ich glaube das ist sein Hauptproblem. Mit The Sixth Sense ist ihm halt ein kleines Meisterwerk gelungen an dem er immer wieder gemessen wurde. Die breite Masse erwartete bei seinen neusten Film immwer wieder das sowas bei rauskommt wie bei The Sixth Sense. Übrigens eine lustige Parallele zu Quentin Tarantino, wo ja die breite Masse immer einen Pulp Fiction 2 von ihm erwartet. Aber ich fand das damals von Shyamalan gerade gut das er sich neuen Projekten gewidmet hat. Natürlich wäre es leichter gewesen einfach einen Film mit dem Titel The Sixth Sense 2 zu drehen, auch wenn er dann natürlich sehr wenig mit dem ersten Teil zu tun gehabt hätte
. Aber dennoch wäre es für einen "Newcomer-Director" der er zu dem Zeitpunkt nunmal war, einfcher gewesen etwas bekanntes Fortzusetzen als wieder etwas neues zu drehen. Für diesen Mut hatte ich ihn damals schon bewundert und er hat mich auch nicht enttäuscht. Ich fand Unbreakable auch sehr gut!
Ich habe ihn damals bei der
Wahl der besten Regisseure aller Zeiten sogar auf Platz 1 gesetzt, wobei ich dieses definitiv nicht wiederholen würde, weil er dafür einfach bei den letzten Filmen für zu viele Schönheitsfehler verantwortlich war und manche andere Regisseure sind bei mir in der Gunst deutlich gestiegen, weil ich erst jetzt einen größeren Teil ihrer Genialität für mich entdeckt habe. In der Top 10 wäre er bei mir weiterhin vertreten, denn für mich zählt er weiterhin zu den besten Regisseuren unserer Zeit, wenn er sich auf die richtigen Filmprojekte einlässt.
Mir geht es da sehr ähnlich. Ich hatte ihn damals auch noch in eine Top 5 gewählt. Mitlerweile käme er "nur" noch in eine Top 10 bei mir, was nicht heißt das ich ihn weniger gut finde, aber ich habe halt in den letzten Jahren einfach gemerkt das es da noch ein paar Regisseure gibt, die ich einfach besser finde. Zu meiner Schande muss ich gestehen das ich damals Hitchcock damals garnicht in meiner Top 5 hatte :o, heute wäre er bei mir ganz klar auf Platz 1, dicht gefolgt von Dario Argento auf 2 und Quentin Tarantino auf 3 und Christopher Nolan auf 4. Mein Platz 5 ist immer etwas am "schwimmen" Eigentlich steht er mit David Fincher fest, aber dann schau ich mir mal wieder einen Film von Shyamalan, Ridley Scott, Alexandre Aja oder einen Jonathan Demme Film und schon muss ich ernsthaft überlegen wem den der 5 Platz nun zusteht in meiner Top 5
Seine ruhige Erzählweise ist für mich ausschlaggebend für die Qualität seiner Filme. Hinzu kommt noch die sparsame Verwendung der Dialoge. Er versucht wie Hitchock die meisten Dinge visuell zu erklären und aufzuzeigen und erklärt nicht alles mit den Worten der Protagonisten. Durch die Reduzierung der Sprache entsteht gleichzeitig eine unruhige Atmosphäre, denn vermutlich sind wir heutzutage gar nicht mehr an so eine stoische Ruhe gewöhnt.
Man merkt halt sehr deutlich das einer seiner großen Vorbilder Alfred Hitchcock ist. Es gibt beim Bonusmaterial von Strangers on a Train ein sehr gutes Interview mit Shyamalan wo er den Film aus seiner Sichtweise erklärt. Man merkt da richtig wie sehr er den Film liebt und wie sehr er Hitchcock würdigt. Sollte man sich mal ansehen!