Leben und Sterben in L.A.
Mit "To Live and Die in LA" hat William Friedkin im Prinzip sein "French Connection" als 80er Jahre Variante präsentiert bzw. weitergeführt. Wer nach Sympathiefiguren sucht an die er sich klammern kann ist auf verlorenen Posten.
William Peterson spielt Richard Chance dem nahezu jedes Mittel recht ist um den Geldfälscher, herrlich psychopatisch gespielt von Willem Dafoe, Eric Masters dingfest zu machen.
Das klingt jetzt wieder alles extrem nach Klischee, aber wie schon bei French Connection ist die Umsetzung ohne große Kompromisse. Chance ist eine menschliche Arschgeige der noch dazu seine Informantin nicht nur für Informationen nutzt. Auch sein Partner, der doch irgendwie "by the book" bleiben will, stellt sich als eher sehr labile Person heraus.
Und Dafoe als Masters? Ein unnahbarer Schurke welcher keine Gefangen macht.
Dennoch sind die Charaktere und deren Story interessant genug das man einfach dran bleiben möchte.
Hier trägt die herrliche 80er Jahre Atmosphäre mit bei. Die gebotenen Bilder von LA sind einfach nur geil und der Soundtrack von Wang Chung passt wunderbar. Als Highlight gibt es wieder eine Verfolgungsjagd die sich immernoch sehen lassen kann, heute vielleicht sogar mehr denn je.
Das Finale schlägt einen eher unerwarteten Weg ein, passt aber wunderbar zum Film. Ich will nicht zuviel verraten.
Übrigens hatte To Live and Die in LA nicht nur die Filmwelt beeinflusst, er war auch große Inspiration für die GTA Spiele.
So läuft bei GTA Vice City in den Clubs den Song "Dance Hall Days" von Wang Chung, welcher im Film ebenfalls in einer Clubszene zu hören ist.
Bei GTA 5 gibt es eine Trophäe namens "To Live and Die in Los Santos". Und die bereits angesprochene Verfolgungsjagd war definitiv eine Inspiration für die GTA Reihe. Wer beides kennt weiß was ich meine.
Fans des Cop-Genre sowie der 80er sollten den Film unbedingt gesehen haben. Nur bitte keine Heldenstory erwarten.