Hulk

Cable

Filmvisionaer
Registriert
20 Juni 2008
Beiträge
26.485
Ort
Österreich
Filmkritiken
6
AW: Hulk

Ich finde eigentlich beide Hulk Filme nicht schlecht, man muss sie nur als das nehmen was sie sind, nämlich das Monster of the week in einer Hauptrolle. Leider hat man sich bei beiden Filmen sehr an der alten Fernsehserie bedient statt sich stärker am großartigen Comic Material von Peter David zu bedienen, der den Hulk 12 Jahre lang geschrieben und mit seiner Arbeit die Basis für sämtliche folgenden Arbeiten gelegt hat. Vor allem die Charakterisierung und den Konflikt Banner/Hulk hat David perfekt ausgearbeitet.
 

Willy Wonka

Locationscout
Teammitglied
Registriert
19 Juni 2008
Beiträge
22.037
Ort
Twin Peaks
Filmkritiken
126
AW: Hulk

Ich finde eigentlich beide Hulk Filme nicht schlecht, man muss sie nur als das nehmen was sie sind, nämlich das Monster of the week in einer Hauptrolle. Leider hat man sich bei beiden Filmen sehr an der alten Fernsehserie bedient statt sich stärker am großartigen Comic Material von Peter David zu bedienen, der den Hulk 12 Jahre lang geschrieben und mit seiner Arbeit die Basis für sämtliche folgenden Arbeiten gelegt hat. Vor allem die Charakterisierung und den Konflikt Banner/Hulk hat David perfekt ausgearbeitet.

Also Lees Film wirkt für mich überhaupt nicht wie das „Monster-of-the-week", sondern er versucht die psychologische Dimension des Themas zu erörtern, integriert zahlreiche Verweise zu klassischen Stoffen wie „Dr. Jekyll & Mr. Hyde" oder „King Kong" und endet mit einem psychedelischen Rausch, der die psychoanalytischen Konfrontation zwischen Vater und Sohn schildert. Dagegen wirkt Leteriers Film wie ein plumper Actionfilm.
 

Cable

Filmvisionaer
Registriert
20 Juni 2008
Beiträge
26.485
Ort
Österreich
Filmkritiken
6
AW: Hulk

Also Lees Film wirkt für mich überhaupt nicht wie das „Monster-of-the-week", sondern er versucht die psychologische Dimension den Thema zu erröten, integriert zahlreiche Verweise zu klassischen Stoffen wie „Dr. Jekyll & Mr. Hyde" oder „King Kong" und endet mit einem psychedelischen Rausch, der die psychoanalytischen Konfrontation zwischen Vater und Sohn schildert. Dagegen wirkt Leteriers Film wie ein plumper Actionfilm.

Der Hulk ist aber ein Moster of the week. :bart: :nice:

Aber keine Frage, Lees Film hat schon etliche Unterschichten eingewoben. Und genau deshalb hatte er meiner Meinung nach wenig Erfolg, da sich viele eher die locker-leichte Action erwartet haben, die Leterier dann geliefert hat.

Wobei mich halt an beiden Filmen stört, dass man da die "cheesy" Story der TV-Serie verwurstet hat, statt eben auf die Comics zu setzen. Wenn man es moderner haben wollte, hätte man ja auch die Variante der Ultimate Comics verwenden können, wo Banner an einem neuen Super-Soldier Serum gearbeitet hat und sich dieses selbst verabreicht, weil er einfach nicht weiter kommt mit seiner Forschung.
 

Russel Faraday

Filmvisionaer
Registriert
23 Juni 2008
Beiträge
11.439
Ort
Gilead
Filmkritiken
35
AW: Hulk

[...]

Wobei mich halt an beiden Filmen stört, dass man da die "cheesy" Story der TV-Serie verwurstet hat[...]

gerade das war das einzige, was mir am zweiten teil gefallen hat: die deutlichen bezüge zur TV-serie - Bill Bixby im TV, Lou Ferrigno in einer kleinen rolle (inkl. Belle als synchronsprecher), das musikalische "Lonely Man"-thema :)hoch:) und dann die tatsache, daß Edward Norton vor allem zu beginn des films verblüffende ähnlichkeit mit Bixby hat.
 

Count Dooku

Leinwandlegende
Registriert
19 Juni 2008
Beiträge
5.884
Filmkritiken
101
AW: Hulk

Wenn man es moderner haben wollte, hätte man ja auch die Variante der Ultimate Comics verwenden können, wo Banner an einem neuen Super-Soldier Serum gearbeitet hat und sich dieses selbst verabreicht, weil er einfach nicht weiter kommt mit seiner Forschung.

Das haben die doch. Im neuen Film hat Banner doch eher unwissentlich an dem Super-Soldaten-Serum gearbeitet und ist durch den Selbstversuch verstrahlt worden.

Und wo war bei Lees Film eigentlich die "Verwurstung" der TV-Serie?
 

Cable

Filmvisionaer
Registriert
20 Juni 2008
Beiträge
26.485
Ort
Österreich
Filmkritiken
6
AW: Hulk

Das haben die doch. Im neuen Film hat Banner doch eher unwissentlich an dem Super-Soldaten-Serum gearbeitet und ist durch den Selbstversuch verstrahlt worden.

Und wo war bei Lees Film eigentlich die "Verwurstung" der TV-Serie?

In beiden Filmen wurde die TV-Serie als Grundlage für die Erschaffung des Hulks herangenommen. Oder ist bei Lees Version irgendwo ein Gamma-Bombe hochgegangen, die Banner verstrahlt hat?

Bei Leterier wurde die Sequenz sogar ziemlich genau aus der TV-Serie übernommen. ;) Wenn auch etwas vermischt mit dem Super Soldier Serum.
 

Willy Wonka

Locationscout
Teammitglied
Registriert
19 Juni 2008
Beiträge
22.037
Ort
Twin Peaks
Filmkritiken
126
AW: Hulk

Diesen Teil des Satzes solltest du nochmal überarbeiten. :D

Ja, wäre besser. ;)

In beiden Filmen wurde die TV-Serie als Grundlage für die Erschaffung des Hulks herangenommen. Oder ist bei Lees Version irgendwo ein Gamma-Bombe hochgegangen, die Banner verstrahlt hat?

Zumindest hat die Gamma-Bombe doch seinen Vater verstrahlt oder war das eine andere Explosion?
 

Count Dooku

Leinwandlegende
Registriert
19 Juni 2008
Beiträge
5.884
Filmkritiken
101
AW: Hulk

In beiden Filmen wurde die TV-Serie als Grundlage für die Erschaffung des Hulks herangenommen. Oder ist bei Lees Version irgendwo ein Gamma-Bombe hochgegangen, die Banner verstrahlt hat?

Bei Lees Version wurde Bruce aber nicht durch einen Selbstversuch verstrahlt, sondern weil er die Gammastrahlen abgefangen hat um seinen Kollegen zu retten (ähnlich wie im ersten Comic als Bruce einen Jugendlichen in Sicherheit brachte). Dazu war Bruce vor der Verstrahlung genetisch manipuliert gewesen.
 

Cable

Filmvisionaer
Registriert
20 Juni 2008
Beiträge
26.485
Ort
Österreich
Filmkritiken
6
AW: Hulk

Bei Lees Version wurde Bruce aber nicht durch einen Selbstversuch verstrahlt, sondern weil er die Gammastrahlen abgefangen hat um seinen Kollegen zu retten (ähnlich wie im ersten Comic als Bruce einen Jugendlichen in Sicherheit brachte). Dazu war Bruce vor der Verstrahlung genetisch manipuliert gewesen.

Ist mir als Comic-Fan halt zu wenig. Auch wenn ich verstehe, dass in der heutigen Zeit die Herkunft vieler alter Marvel-Helden durch radioaktive Strahlung nicht mehr so ganz Zeitgemäß ist.

Wenigstens scheint in Lees Hulk durch, dass der Hulk im Grunde bereits vorher in Banners Psyche vorhanden war und durch die Veränderung nur ein Ventil nach draußen bekommen hat.

Aber im Gesamten finde ich die Umsetzung des Hulks in beiden Filmen als die schwächste, was die ganzen Marvel Filme angeht. Da geht man meiner Meinung nach zu weit von den Comics weg.
 

Cable

Filmvisionaer
Registriert
20 Juni 2008
Beiträge
26.485
Ort
Österreich
Filmkritiken
6
AW: Hulk

Zumindest hat die Gamma-Bombe doch seinen Vater verstrahlt oder war das eine andere Explosion?

Das ist für mich die blödeste Entscheidung in Lees Film, Bruce Vater als Monster zu nehmen.

In den Comics ist sein Vater, Brian Banner, erst sehr spät eingeführt worden (1985), wobei es eine retroaktive Veränderung des Hulks gab. Sein Vater soll dabei in Los Alamos ein Forscher gewesen sein und durch einen Unfall wurde sein Erbgut verändert. Da bereits sein Vater ihn misshandelt hat wollte er keine Kinder, Bruce kam dann aber ungeplant. Nach Misshandlungen von Bruce und seiner Frau will diese mit Bruce weg von ihm, wird aber von Brian aufgehalten und erschlagen.

Nach 15 Jahren im Gefängnis kommt er in die Obhut von Bruce, wobei es nach einiger Zeit zu einem Streit am Grab der Mutter kommt und Bruce seinen Vater tötet.

Es kam also auch in den Comics zu einer Konfrontation, aber niemals war Brian Banner ein "Gamma-Monster", wie in Lees Film. Man hat da halt einiges vermischt und kräftig gerührt von Comics, TV-Serie und eigenen Ideen. Mir als altem Comic-Leser stößt sowas dann halt etwas auf, vor allem da der Hulk halt, wie schon gesagt, unter Peter David verdammt starke Stories hatte, die man gut umsetzen könnte.
 

Willy Wonka

Locationscout
Teammitglied
Registriert
19 Juni 2008
Beiträge
22.037
Ort
Twin Peaks
Filmkritiken
126
Im Zuge meiner erneuten Sichtung des MCU habe ich mich vor kurzem auch noch einmal dem „ungeliebten Kind“ der Saga gewidmet. Die Rede ist natürlich von „Der unglaubliche Hulk“. Denn auch wenn Robert Downey Jr. als Tony Stark einen Gastauftritt im Film absolviert, wird im weiteren Verlauf der Film so gut wie keine Rolle mehr bei der Entwicklung des MCU spielen. Schließlich wurde der Hulk ab „The Avengers“ von Mark Ruffalo verkörpert und hat „Der unglaubliche Hulk“ schlussendlich komplett in den Schatten gestellt. Seitdem wird Edward Nortons Hulk ähnlich verdrängt wie George Clooneys Batman-Ausflug.

Mit dem aktuellen Wissen und natürlich mit der angepassten Erwartungshaltung hat mir der Film nun bei der erneuten Sichtung doch Spaß gemacht. Natürlich gibt’s viele Ärgernisse und vor allem Liv Tyler konnte überhaupt nicht überzeugen. Aber Norton als Hulk fand ich gar nicht so schlecht und vor allem Tim Roth als Antagonist empfand ich in dieser extrovertierten Art äußerst gelungen. Die Entwicklung des Soldaten zum Superschurken war so klassisch und erinnerte mich vor allem an alte B-Movies und hätte ich die frühen Comics gelesen, würde mich diese Darstellung vermutlich auch an die frühen Comics erinnern.

Ich finde es gut, dass die Origin-Story bereits komplett im Intro im Schnelldurchlauf erzählt wird und dass der Film recht schnell in medias res geht. Damals hat das viele Zuschauer vor den Kopf gestoßen und auch hier im Forum wurde ja darüber diskutiert, ob der Film dann in gewisser Hinsicht nicht doch eine Fortsetzung von Ang Lees Hulk-Film darstellt. Heute und mit dem Wissen um die zahlreichen Spider-Man-Verfilmungen weiß man, dass der Film einfach nicht den „Fehler“ begehen wollte wie ihn später „The Amazing Spider-Man“ gemacht hat, der erneut die Vorgeschichte von Spider-Man in einer Ausführlichkeit darstellte, die die meisten Zuschauer langeweilte, weil sie die Geschichte in leicht veränderter Form schon kannten. Die Macher von „Der unglaubliche Hulk“ vertrauten darauf, dass die Zuschauer und Fans des Hulk sowieso schon dessen Entstehung kennen und dieses popkulturelle Vorwissen mitbringen, sodass das Intro vor allem dazu dient kurze Erinnerungsfetzen abzurufen und zu synthetisieren. Ähnlich wie bei fortlaufenden Serien, die häufig zu Beginn einer Episode die Zuschauer noch einmal in Kenntnis darüber setzen, was bisher geschah.

Der Film bietet stellenweise sehr schöne Aufnahmen (u.a. der schöne Kontrast zwischen den Luftaufnahmen aus Brasilien und den engen Gassen der Slums) und bietet solide Action-Sequenzen. Ärgerlich sind aber richtig schlechte Anschlussfehler beim Wetter (Kampf auf dem Rasen vor der Uni), die mir damals schon echt negativ aufgefallen sind. Auch die Größe von Hulk scheint während des Films mehrmals zu variieren. Neben anderen Menschen wirkt der Hulk gar nicht so mächtig, groß und stark, aber wenn er in Aktion ist und viele Dinge zu Bruch gehen, scheint Hulks Körper wesentlich größer. Zumindest habe ich diesen Eindruck während des Films bekommen.

Insgesamt ist der Film meiner Meinung nach gar nicht so schlecht, wie er häufig gemacht wird. Das Problem ist vermutlich, dass der Film kurz nach „Iron Man“ veröffentlicht worden ist. Denn „Iron Man“ überzeugte durch seinen lockeren Grundton sowie der eindrucksvollen und extrovertierten Darstellung von Robert Downey Jr. und im direkten Vergleich konnte „Der unglaubliche Hulk“ mit weniger Humor und seinem introvertierten Hauptcharakter einfach nicht die Erwartungen der Zuschauer erfüllen.
 

Cable

Filmvisionaer
Registriert
20 Juni 2008
Beiträge
26.485
Ort
Österreich
Filmkritiken
6
Die Größenschwankung beim Hulk gibt es in den Comics auch, „the madder Hulk gets, the stronger Hulk gets“, also je saurer er wird, desto stärker wird er.
 

deadlyfriend

Casting
Teammitglied
Registriert
19 Juni 2008
Beiträge
18.405
Ort
Garma
Filmkritiken
185
AW: Hulk

Jetzt habe ich den unglaublichen Hulk auch gerade gesehen und fand ihn ganz nett. Mir kam er auch partiell eher wie ein Teil 2 vor, aber um das zu beurteilen kenne ich mich mit den Comics zu wenig aus. Ich kann auch nicht sagen wer näher dran war. Somit war es ganz nette Popcorn Unterhaltung die ich recht bald wieder vergessen werde.

:lol:

Daran kann man gut erkennen, wie wenig Plan ich von der Materie habe/hatte. Ich war völlig überrascht, das ich hier was gepostet hatte. Dann setzte die Erinnerung ein. Ja, ich habe damals einen "Hulk" gesehen. Mir kamen gestern auch ein paar Szenen irgendwie bekannt vor. Als er in diesem Gang aus Glas eingesperrt war und sich verwandelt hat, kamen Erinnerungsfetzen zurück. Allerdings auch das Gesicht von Jennifer Connelly. Jetzt vermute ich einfach mal, das ich damals den von Ang Lee gesehen habe. Die Erklärung wäre dann eben Jennifer Connelly, was mit Sicherheit der einzige Grund war einen "Hulk" einzulegen.

Also habe ich den Marvel Hulk wohl jetzt erstmalig gesehen. Aber innerhalb meiner Comic-Wanderung gefiel er mir recht gut. Alle Szenen die ohne Hulk stattfanden, waren wirklich unterhaltsam. Die ersten 2 Auftritte von "Hulk" waren auch in Ordnung, wobei ich die Animation als nicht wirklich gelungen empfand. Deshalb war der Showdown auch das Langweiligste. 2 Hulks gegeneinander. :kaffee: Aber gut, Marvel komplettiert, weiter geht es :nice:
 
Oben