Hölle der lebenden Toten

Travis

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Gesamtübersicht aller Krtiken zu Hölle der lebenden Toten:

#02 13.06.08 Travis
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

Travis

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Hölle der lebenden Toten

„Inferno Die Monti Viventi“ so der italienische Originaltitel dieses Werkes von Bruno Mattei gehört mit Sicherheit nicht zu den Highlights des italienischen Horrorfilms der 80er Jahre. Mattei, der diesen Film unter seinem Pseudonym Vincent Dawn drehte, mutet seinem Publikum eine haarsträubende Zitatensammlung zu. In erster Linie fällt natürlich Romeros „Dawn of the Dead“ Matteis grenzenloser Kopierwut zum Opfer. Dick unterstrichen wird dieser Eindruck durch den gleich mitadaptierten Originalscore von Goblin, aus dem Eurocut Argentos. Was im weiteren Verlauf folgt sind unzählige schwachbrüstige Zitate quer Beet durch den Italo-Horrorgarten, wobei Mattei selbst vor dem Kannibalenfilm nicht halt macht. Auch an die vor Logiglöchern nur so strotzenden Handlung und Story sollte man mit äußerst dezidierter Erwartungshaltung herangehen. Gleiches gilt für die darstellerischen Leistungen der dilletantisch agierenden Knallchargen. So verwundert es dann auch kaum, daß Matteis hastig übergeworfenes hauchdünnes Denkmäntelchen aus Öko- und Politik-Kritik gleich beim ersten Windstoß in tausend Fetzen zerreißt. So bleibt zuletzt ein Blick auf die Effektarbeit, auf die es bei sehr vielen dieser Produktionen letztendlich ankommt. Zweifellos bieten die hier gezeigten Make-Up-Effekte für Gorehounds einige drastische Schauwerte, wenn diese dafür bereit sind, über die oft sehr unprofessionelle Machart wohlwollend hinwegzusehen. Denn auch hier gilt, wie für den kompletten Film, keine großen Erwartungen zu hegen.

Unter dem Strich ergibt dies einen höchst unausgegorenen Genrebeitrag, der in fast allen Belangen deutlich unter dem Durchschnitt vergleichbarer Produktionen anzusiedeln ist. Am stärksten punktet Mattei dort, wo er es mit Sicherheit nicht will. In den zahlreichen unfreiwillig komischen Szenen und Passagen, die den Film zum Partyknüller erheben. Wahrlich kein Film, den man gesehen haben muß.

Gesamtwertung: 3 / 10
 

dax

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AW: Hölle der lebenden Toten

Unvorstellbar, das dieser Film zeitweise einer der meistgesuchten Horrorfilme war.
Die grenzenlose Naivität und das grenzdebile Verhalten der Darsteller machen diesen Streifen zu einem Kopierwerk der schlechtesten Kategorie.
Der geklaute und schlecht platzierte Soundtrack und der Versuch sogar Einstellungen aus diversen Film szenengetreu zu übernehmen gehen so dermaßen nach hinten los, das man nicht weiß ob man weinen oder lachen soll.
Allerdings bleibt einem das Lachen dann oft im Hals stecken, spätestens wenn wieder einer der grottigen Effekte durchs Bild huscht.
Selbst als ich meine persönliche "Zombiefilmblütezeit" hatte, habe ich diesen Schund schon gehaßt.
Als Sammler damals aber schon als VHS-Kopie besessen.
Als DVD kommt der mir jedoch nicht ins Haus.
Damals habe ich noch nach dem Schulnotenprinzip bewertet das war ne klare 6.
Heute würde ich großzügige

1/10

geben
 

deadlyfriend

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AW: Hölle der lebenden Toten

Och, so schlecht fand ich den gar nicht. Natürlich auch nicht gut, aber es waren ein paar nette Sachen dabei. Allerdings habe ich ihn lange nicht mehr gesehen. Er war zwar nicht gerade der beste Vertreter des Genres aber auch nicht der schlechteste.
Bewerten mag ich ihn aber im Moment mal lieber nicht;)
 

kelte

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AW: Hölle der lebenden Toten

Die Hölle der lebenden Toten
ein Splatterfest für den Old School Trash Fan mit einer menge geklauten Zombiecharme inkl. Soundtrack. Direkt am Anfang gehts zur Sache, man meint es sei die billigere Version von Dawn of the Dead aber zum Glück lebt der Film von seinen eigenen Effekten die wirklich gut gemacht sind, für die damalige Zeit.
für mich einer der Top Ten Nostalgie Zombies daher 7,5/10
1 - Night
2- Dawn
3 - Day (uncut wirklich ein Splatterfest)
4 - Woodoo
5- Geisterstadt
6 -Glockenseil
7 - Die Hölle
8 - Dellamore Dellamorte
9 - Invasion
10 - unter Kannibalen (wobei der nicht wirklich einer ist...)
 

Giallo

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Hölle... ist ein typischer italienischer Vertreter. Darsteller agieren oft schön blöd, blutige Effekte.
Wer Trash mag und nicht jeden Dialog auf die Goldwaage legt, der wird gut unterhalten.

Ich kann natürlich die Leute verstehen, die den Film in der heutigen Zeit erstmals sehen, damit nicht klar kommen. Er war ein Kind seiner Zeit und wir waren froh Filme mit Effekte zu sehen.
 

Dwayne Hicks

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Nach diesem sehr unterhaltsamen Review, bin ich der festen Überzeugung das bei diesem Film NICHTS stimmt.

 

Giallo

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Nach diesem sehr unterhaltsamen Review, bin ich der festen Überzeugung das bei diesem Film NICHTS stimmt.

Er ist wirklich nicht gut. Kurios ist nur, dass alle meine Bekannten den Film (inklusive mir) in ihrer Sammlung haben. Und wenn man sich unterhält, dann haben sie sich alle diesen Film bereits mehr als nur einmal angeschaut...
Erinnert mich irgendwie in der heutigen Zeit an Sharknado 2, 3, 4.... Trash pur. Es passiert (wie auch bei Hölle) ständig irgendwas - so, dass keine Langeweile durch zu viele Dialoge entsteht (Story erwartet man ja hier sowieso nicht). Der Unterschied ist nur die Machart der Effekte - heute billige CGI, damals blutige handmade Effects.
 

deadlyfriend

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Irgendwie mag ich diesen Film. Ich kannte ihn bereits auf VHS in den 80ern, weshalb ich zu dem einen nostalgischen Bezug habe. Damals fand ich den heftig. Klar, sehe ich heute seine übergroßen Schwächen aber dennoch mag ich den Film. Die Atmosphäre gefällt mir in weiten Teilen sehr gut, was natürlich auch am Goblin Soundtrack liegt. Logischerweise auch der Pessimismus, der den gesamten Film durchzieht.
Durch den Erfolg von "Dawn of the dead" wurde eben Bruno Mattei ebenfalls mit einem Zombiestreifen beauftragt, der in die Kerbe schlagen sollte. Also gab es langsame Zombies, die Musik von Goblin, unapettitliche Fressszenen und einen hohen Goregehalt.
Der Film ist aber auch absolut holprig in seiner Erzählung und bietet zum Teil grausige Darsteller. Allein die damals 18 jährige Margit Evelyn Newton trägt den Film und machte hier aus meiner Sicht einen wirklich anständigen Job. Sie war auch für die witzigste Szene im Film verantwortlich. Als sie zu einem Naturvolk gelangen, überlegen sie wie man mit denen in Kontakt treten kann. Vielsagend schaut sie in die Kamera und meint "Es gibt nur einen Weg", öffnet dabei die Bluse und zieht blank.:lol:
Für Komik der völlig anderen Art sorgte ihr Begleiter, der beim Anblick der ersten Zombies in der deutschen Synchro folgenden Satz sprach: "Das sind wahrscheinlich Betrunkene. Oder Leprakranke".:lol:

Da der Film quasi ohne Budget auskommen musste, machte Bruno Mattei hier aber einen guten und auch ideenreichen Job. Nicht nur das er kein Geld für die Musik hatte und deshalb die Originalmusik von "Dawn of the Dead" dafür bekam, war es auch unmöglich irgendwelche Naturvölker aufwändig zu Filmen. Da der Film in Papua Neu Guinea spielen sollte, holte er sich kurzerhand Dokumentationsmaterial aus den Archiven seiner Produktionsfirma und baute sie in den Film mit ein. An diese Bilder angelehnt, baute er dann die Kulissen für seinen Film, sodass der Film aufwendiger erscheint, als er ist.

Ich mag diesen kleinen Schlawiner von Film. Empfehlen kann ich ihn natürlich nicht. Der ist wirklich nur für Genrespezialisten interessant, die in den Wunden stochern.
@Russel Faraday : Du bist doch auch so ein Italo-Zombie-Spezialist. Wie fandest du den?
 

Russel Faraday

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Irgendwie mag ich diesen Film. Ich kannte ihn bereits auf VHS in den 80ern, weshalb ich zu dem einen nostalgischen Bezug habe. Damals fand ich den heftig. Klar, sehe ich heute seine übergroßen Schwächen aber dennoch mag ich den Film. Die Atmosphäre gefällt mir in weiten Teilen sehr gut, was natürlich auch am Goblin Soundtrack liegt. Logischerweise auch der Pessimismus, der den gesamten Film durchzieht.
Durch den Erfolg von "Dawn of the dead" wurde eben Bruno Mattei ebenfalls mit einem Zombiestreifen beauftragt, der in die Kerbe schlagen sollte. Also gab es langsame Zombies, die Musik von Goblin, unapettitliche Fressszenen und einen hohen Goregehalt.
Der Film ist aber auch absolut holprig in seiner Erzählung und bietet zum Teil grausige Darsteller. Allein die damals 18 jährige Margit Evelyn Newton trägt den Film und machte hier aus meiner Sicht einen wirklich anständigen Job. Sie war auch für die witzigste Szene im Film verantwortlich. Als sie zu einem Naturvolk gelangen, überlegen sie wie man mit denen in Kontakt treten kann. Vielsagend schaut sie in die Kamera und meint "Es gibt nur einen Weg", öffnet dabei die Bluse und zieht blank.:lol:
Für Komik der völlig anderen Art sorgte ihr Begleiter, der beim Anblick der ersten Zombies in der deutschen Synchro folgenden Satz sprach: "Das sind wahrscheinlich Betrunkene. Oder Leprakranke".:lol:

Da der Film quasi ohne Budget auskommen musste, machte Bruno Mattei hier aber einen guten und auch ideenreichen Job. Nicht nur das er kein Geld für die Musik hatte und deshalb die Originalmusik von "Dawn of the Dead" dafür bekam, war es auch unmöglich irgendwelche Naturvölker aufwändig zu Filmen. Da der Film in Papua Neu Guinea spielen sollte, holte er sich kurzerhand Dokumentationsmaterial aus den Archiven seiner Produktionsfirma und baute sie in den Film mit ein. An diese Bilder angelehnt, baute er dann die Kulissen für seinen Film, sodass der Film aufwendiger erscheint, als er ist.

Ich mag diesen kleinen Schlawiner von Film. Empfehlen kann ich ihn natürlich nicht. Der ist wirklich nur für Genrespezialisten interessant, die in den Wunden stochern.
@Russel Faraday : Du bist doch auch so ein Italo-Zombie-Spezialist. Wie fandest du den?
Den kenne ich tatsächlich nur vom Hörensagen, aber die Trailer, die ich gerade konsumiert habe, sind wahrlich... interessant. :ugly: Scheint ja genau meine Baustelle zu sein. :D
 

deadlyfriend

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Den kenne ich tatsächlich nur vom Hörensagen, aber die Trailer, die ich gerade konsumiert habe, sind wahrlich... interessant. :ugly: Scheint ja genau meine Baustelle zu sein. :D

Ja, deine Baustelle! Definitiv. :D Wer "Zombies unter Kannibalen" so feiert, hat hier ebenfalls richtige Freude. Tatsächlich musste ich bei dem Satz "Sind das Betrunkene? Oder Leprakranke?" sofort an deine damalige Rezension denken. Die nackte Del Colli :lol:Hier wirst du den Moment ebenfalls einfach nur feiern.
Ich mag ihn aber eben auch so irgendwie. Das werden aber nur Italo-Freunde nachvollziehen können. :prost:
 

Russel Faraday

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Ja, deine Baustelle! Definitiv. :D Wer "Zombies unter Kannibalen" so feiert, hat hier ebenfalls richtige Freude. Tatsächlich musste ich bei dem Satz "Sind das Betrunkene? Oder Leprakranke?" sofort an deine damalige Rezension denken. Die nackte Del Colli :lol:Hier wirst du den Moment ebenfalls einfach nur feiern.
Ich mag ihn aber eben auch so irgendwie. Das werden aber nur Italo-Freunde nachvollziehen können. :prost:
Hey, "Zombies unter Kannibalen" ist ein meisterliches Meisterwerk. :bart::bart:
Was mir bei den Italos so gut gefällt: die haben noch mit dem mickrigsten Budget immer noch ein richtiges Filmerlebnis zaubern können. Das fühlte sich nie wie der lieblos hingerotzte Dreck aktuellerer Kleinbudgetproduktionen an, die Hollywood seit Jahren billig im Ostblock runterkurbelt. Die Italos haben Stil und... naja... irgendwie Persönlichkeit. Das ist etwas, das man heute irgendwie nicht mehr gebacken bekommt.

Klar, das Italos (und da schmeiße ich die Barbaren- und Endzeitfilme mal gleich mit den Zombies in einen Topf, obwohl mein Herz vor allem letztere schlägt) sind reißerische, sexistische, gorigsuppende Schlunzfilme der niedersten Triebe. Aber herrje: die Dinger machen Spaß!
 

deadlyfriend

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Hey, "Zombies unter Kannibalen" ist ein meisterliches Meisterwerk. :bart::bart:

Deshalb wird da auch demnächst nochmal in den Player wandern :nice: Ich schlage mich sogar mit dem Gedanken rum "In der Gewalt der Zombies" ein weiteres mal zu sichten, da ich an den überhaupt keine Erinnerung mehr habe. Er steht aber im Regal :denk:

Was mir bei den Italos so gut gefällt: die haben noch mit dem mickrigsten Budget immer noch ein richtiges Filmerlebnis zaubern können. Das fühlte sich nie wie der lieblos hingerotzte Dreck aktuellerer Kleinbudgetproduktionen an, die Hollywood seit Jahren billig im Ostblock runterkurbelt. Die Italos haben Stil und... naja... irgendwie Persönlichkeit. Das ist etwas, das man heute irgendwie nicht mehr gebacken bekommt.

Wie ich ja sagte, das verstehen nur Italo-Fans :knuddel:Die Filme sind von der Machart her einfach anders. Deswegen mag ich ja auch diesen "Mistfilm" hier, da er halt was hat, was es nicht mehr gibt. Eine Schmodder Atmosphäre, in der ich mich suhlen kann. Die kann man eben nicht nicht mutwillig bauen, die ist damals einfach entstanden.

Klar, das Italos (und da schmeiße ich die Barbaren- und Endzeitfilme mal gleich mit den Zombies in einen Topf, obwohl mein Herz vor allem letztere schlägt) sind reißerische, sexistische, gorigsuppende Schlunzfilme der niedersten Triebe. Aber herrje: die Dinger machen Spaß!

Gorigsuppende Schlunzfilme :lol::respekt:
 

Tarantino1980

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Verdammt Jungs ihr macht mich arm :D:motz:

Muss ich mir den etwa jetzt auch noch in die Sammlung stellen? Irgendwie interessiert er mich schon. Auch Zombies unter Kanibalen hatte ich schon häufig in meinem virtuellen Einkaufswagen, aber bin noch skeptisch ob ich ihn brauche.

Nur mal rein theoretisch welche deutschsprachigen VÖs wären denn von beiden Filmen zu empfehlen? :nice:
 

deadlyfriend

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Nur mal rein theoretisch welche deutschsprachigen VÖs wären denn von beiden Filmen zu empfehlen? :nice:

Ich habe noch die alte große Hartbox von "Hölle". Jetzt kein Bringer aber ansehbar. So oft schaut man den Film ja jetzt auch nicht. Da das Mediabook jetzt keinen Bonus in Form von Audiokommentar etc. besitzt, habe ich da bislang drauf verzichtet. Bei einem günstigen Preis, würde ich da aber wahrscheinlich trotzdem zuschlagen.

Auch bei "Zombies unter Kannibalen" habe ich noch die alte große Hartbox. Die müsste ich aber mal überprüfen, ob die okay ist. War lange nicht mehr im Player.
 
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