ma(c)festus
Oscar-Preisträger
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AW: Grindhouse: Death Proof & Planet Terror
Beitrag von Vince
Ich bin enttäuscht, dass diese uralte "du siehst darin, was du sehen willst"-Masche ausgerechnet von euch kommt, dax und Travis, da ich euch als konstruktive Diskussionspartner kenne und dieses unbegründete Abwinken meiner Argumentation als sehr enttäuschend empfinde. Wenn ihr diskutieren wollt, widerlegt meine Argumente, aber befördert sie bitte nicht mit einer Handbewegung ins Abseits. Wobei ich Travis zumindest ansatzweise da rausnehmen muss, weil er zumindest versucht, meinen Standpunkt nachzuvollziehen (auch wenn es ihm nicht gelingt).
Da frage ich doch jetzt mal ganz forsch: wer ist denn hier das Zielpublikum? Althippies, die in der Zeit stehen oder seit Jahrzehnten im Grindhouse-Kino ihres Vertrauens sitzen geblieben sind? Oder nicht doch eher Cineasten, die ähnliche Vorlieben wie Tarantino haben und diese reflektieren? Denn das ist es, was "Death Proof" tut - er reflektiert.
Interessante psychologische Analyse von meinereiner, aber in Wirklichkeit sollte das "Master Quentin" lediglich eine kumpelhaft wirkende Anrede sein, die darauf hinweisen soll, dass der gute Quentin kein Geheimtipp unter Filmkennern ist, sondern Teil des Mainstreams. Mit einer qualitativen Aussage hat das nichts zu tun. Ich schätze Tarantino sehr, halte ihn aber weder für Gott noch glaube ich, dass auch nur einer seiner Filme wirklich an den Stellenwert mancher Werke wirklich großer Regisseure - Kubrick, Bergman, Antonioni, Lynch, um ein paar exemplarisch zu nennen - heranreicht. Auch nicht die von mir mit der Höchstnote eingestuften "Pulp Fiction" und "Jackie Brown".
Beitrag von Vince
Ich bin enttäuscht, dass diese uralte "du siehst darin, was du sehen willst"-Masche ausgerechnet von euch kommt, dax und Travis, da ich euch als konstruktive Diskussionspartner kenne und dieses unbegründete Abwinken meiner Argumentation als sehr enttäuschend empfinde. Wenn ihr diskutieren wollt, widerlegt meine Argumente, aber befördert sie bitte nicht mit einer Handbewegung ins Abseits. Wobei ich Travis zumindest ansatzweise da rausnehmen muss, weil er zumindest versucht, meinen Standpunkt nachzuvollziehen (auch wenn es ihm nicht gelingt).
Travis, sowas nennt man schlicht und einfach Postmodernität! Von einem Tarantino-Film sollte man niemals eine Kopie erwarten, der Regisseur hat noch nie in seinem Leben einfach nur kopiert, er hat auch immer kombiniert. Natürlich steht "Death Proof" strukturell über und nicht neben den Grindhouse-Filmen, auf die er anspielt. Wieso also sollte man von einem Film wie diesem allen Ernstes Simplizität erwarten?Travis schrieb:Wenn er all diesen Subtext, den du teilweise mit sehr viel guten Willen in den Film hineininterpretierst tatsächlich im Sinn hatte, dann hat er sich hierzu aber definitiv das falsche Retro-Medium ausgewählt. Denn der Grindhouse-Film ist, gleichgültig ob als Imitat oder Hommage absolut nicht dafür geeignet, ein derartiges Kopfkino zu veranstalten, wie du es in dem Film siehst. Gindhousefilme sind der Archetyp des einfachen, simplen Kinos, der nur eines will. Sein Publikum möglichst einfach und ohne große Denkakrobatik kurzweilig zu unterhalten. Und genau dies gelingt Tarantino mit dieser für mich völlig verquasten Dialogflut eben nicht.
Jedenfalls nicht auf der Art, wie Grindhouse-Filme zu funktionieren haben. Und wenn ich mich dann daran mache, ein simples Genre retrospektiv zu huldigen, dann sollte ich dies auch auf Grundlage dessen Spielregeln machen. Sollte Tarantino nun tatsächlich all die von dir gefundenen Subtext-Feinheiten mit Vorsatz und Bedacht eingebaut haben, dann ist "Death Proof" ein glatte Themaverfehlung, da er an seinem eigentlichen Zielpublikum vorbeiproduziert wurde.
Da frage ich doch jetzt mal ganz forsch: wer ist denn hier das Zielpublikum? Althippies, die in der Zeit stehen oder seit Jahrzehnten im Grindhouse-Kino ihres Vertrauens sitzen geblieben sind? Oder nicht doch eher Cineasten, die ähnliche Vorlieben wie Tarantino haben und diese reflektieren? Denn das ist es, was "Death Proof" tut - er reflektiert.
Master Quentin. Das zeigt, welchen Stellenwert der Regisseur für dich hat und erklärt, weshalb du Willens bist, die Stecknadeln im Heuhaufen zu suchen und diese zu Zaunpfählen aufzupusten.
Interessante psychologische Analyse von meinereiner, aber in Wirklichkeit sollte das "Master Quentin" lediglich eine kumpelhaft wirkende Anrede sein, die darauf hinweisen soll, dass der gute Quentin kein Geheimtipp unter Filmkennern ist, sondern Teil des Mainstreams. Mit einer qualitativen Aussage hat das nichts zu tun. Ich schätze Tarantino sehr, halte ihn aber weder für Gott noch glaube ich, dass auch nur einer seiner Filme wirklich an den Stellenwert mancher Werke wirklich großer Regisseure - Kubrick, Bergman, Antonioni, Lynch, um ein paar exemplarisch zu nennen - heranreicht. Auch nicht die von mir mit der Höchstnote eingestuften "Pulp Fiction" und "Jackie Brown".