Sehr schöne Thread-Idee!
Man kann natürlich auch diskutieren, ob der Liebesfilm überhaupt als ein Genre angesehen werden kann. Die Frage ist durchaus berechtigt, ob der Liebesfilm nicht immer in Verbindung mit anderen Genres gesehen werden muss.
Ich denke, da muss man ja schon in die 50er zurückblicken, um echte Liebesfilme wie
Die große Liebe meines Lebens zu entdecken. Meistens ist ja eine Mischung aus Komödie, Drama, Musik oder History (hier seien als Beispiele der letzten Jahre
Die Gärtnerin von Versailles oder
Tulpenfieber erwähnt) oder auch mehrere davon und das war auch schon in den goldenen Zeiten von Hollywood so. Schade nur, das man es heute nicht mehr hinbekommt, daraus eine wunderschöne Geschichte zu zaubern. Woran das liegt? Vielleicht an der mittlerweile fehlenden Zielgruppe, da ja Romantik in Zeiten von WhatsApp oder Partnerbörsen irgendwie abhanden gekommen ist. Der letzte (von mir gesehene) schöne Film zum Thema war für mich
Für immer Adaline, der aber auch ein Mix aus Liebesfilm und Mystic/Fantasy ist. Aber sehr schön, vor allem Dank Blake Lively!
Wichtig bei Liebesfilmen im weitesten Sinne ist für mich die Chemie zwischen den beiden Liebenden. Zum Beispiel war die Sparks-Verfilmung
The Lucky One so was an den Haaren herbei gezogen und voller Klischees aber Zac Efron und Taylor Schilling passen so wunderbar zusammen, das man dennoch schmachtend zuschaut. Das gleiche gilt übrigens auch für
Kein Ort für Dich (ebenfalls eine Sparks - Verflmung) mit Eastwood Jr. und Britt Anderson. Andersherum geht es aber auch, wie Natalie Portman und Ashton Kutcher in
Freundschaft plus gezeigt haben, da passte aus meiner Sicht die Chemie gar nicht.
Also mit Titanic, Der englische Patient und Romeo & Julia gab es für mich sehr populäre Liebesfilme in den 1990er Jahren und bei den romantischen Komödien fallen mir als erstes Pretty Woman, Vier Hochzeiten und ein Todesfall, Notting Hill und Die Braut, die sich nicht traut ein.
Nicht zu vergessen der Klassiker dieser Zeit schlechthin:
Schlaflos in Seattle!! Meg Ryan und Tom Hanks sind einfach wunderbar und passen perfekt! Aber auch andere Kandidaten prägten diese Dekade wie z.B.
Die Liebenden von Pont Neuff,
Chocolat,
Die Brücken am Fluss,
Frankie & Johnny oder
Bodyguard. Von solchen Klassikern (hier darf
Harry und Sally (1989) nicht vergessen werden!!!) des Genres sind wir aktuell leider Lichtjahre entfernt.
Passengers mit Jennifer Lawrence und Chris Pratt hätte in seiner Art einer werden können, aber das letzte Drittel musste ja unbedingt auf Krawumm gebürstet werden. Hat hier im Gegensatz zu
Titanic leider nicht funktioniert. Apropos Titanic...
Also Titanic hätte ich nie als Liebesfilm gesehen, ich sehe den als Katastrophenfilm/Drama mit Romantikeinlage zur Streckung der Handlung ...
Aber als Liebesfilm - Nö
Doch,
Titanic ist absolut beides, ein toller Liebesfilm mit einem wundervollem Liebespaar und eben auch ein Katastropenfilm mit enormen Schauwerten. Beides zusammen ergibt für mich bis heute ein Meisterwerk, da es Cameron gelungen ist, beides genial zu einer Einheit zu verschmelzen. Das eine funktioniert nicht ohne das andere! Klar wurde die Liebesgeschichte in die wahren Begebenheiten hineingedichtet aber dies nur als Streckung oder Rahmenhandlung zu bezeichnen ist mir aufgrund der Qualität von Kate Winslet und Leonardo DiCaprio und der Inszenierung an sich viel zu wenig.
Übrigens, der schönste Liebes/Kostümfilm des neuen Jahrtausends ist für mich bisher immer noch
Bright Star. Einfach nuuur schön!!