Vince
Filmstar
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- 21 Juni 2008
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AW: Eure Regisseure mit mehr als einem 10/10-Film
Bei Marnie geht's mir ähnlich wie dir, Farman: Die vordergründige Einfachheit der Psychoanalyse stört doch sehr (imo noch mehr als bei "Spellbound", weil man den recht bequem als B-Movie abtun und dann auch genießen kann), aber da ist noch irgendwas dahinter, bei dem es mit einer oberflächlichen Kritik an den psychologischen Mechanismen des Films nicht getan ist. Ich denke, da spielen viele Faktoren zusammen. Mehr als die meisten Hitchcocks strotzt "Marnie" vor Schlüsselbildern: die alte Mutter als unheimlicher Schatten in der Tür (selten habe ich eine Filmszene gesehen, in der weniger klar war, ob es sich in dem Moment um Traum oder Wirklichkeit handelt), der Blitz vor Connerys Büro, das Farbenspiel mit der Signalfarbe rot, die sich auf Marnies Gesicht legt, ja irgendwie trägt sogar das künstliche Set vor der Haustüre (mit dem offensichtlichen Matte Painting im Hintergrund) dazu bei. Der Film ist sinnlich sehr anregend, auch die Entwicklung von Connerys Figur bleibt mysteriös bis zum Anschlag. Wenn man das alles zusammennimmt, kommt dabei das unbehagliche Gefühl heraus, das ich manchmal übrigens auch bei David Lynch verspüre: man begreift die größeren Zusammenhänge, sieht aber immer noch die Wölbungen des Unbekannten unter einer Oberfläche, durch die man nicht durchblicken kann.
Ich habe auch festgestellt, dass mehrmaliges Anschauen dem Film eher gibt als nimmt, was gar nicht mal unbedingt bei allen Filmen Hitchcocks der Fall war.
Bei Marnie geht's mir ähnlich wie dir, Farman: Die vordergründige Einfachheit der Psychoanalyse stört doch sehr (imo noch mehr als bei "Spellbound", weil man den recht bequem als B-Movie abtun und dann auch genießen kann), aber da ist noch irgendwas dahinter, bei dem es mit einer oberflächlichen Kritik an den psychologischen Mechanismen des Films nicht getan ist. Ich denke, da spielen viele Faktoren zusammen. Mehr als die meisten Hitchcocks strotzt "Marnie" vor Schlüsselbildern: die alte Mutter als unheimlicher Schatten in der Tür (selten habe ich eine Filmszene gesehen, in der weniger klar war, ob es sich in dem Moment um Traum oder Wirklichkeit handelt), der Blitz vor Connerys Büro, das Farbenspiel mit der Signalfarbe rot, die sich auf Marnies Gesicht legt, ja irgendwie trägt sogar das künstliche Set vor der Haustüre (mit dem offensichtlichen Matte Painting im Hintergrund) dazu bei. Der Film ist sinnlich sehr anregend, auch die Entwicklung von Connerys Figur bleibt mysteriös bis zum Anschlag. Wenn man das alles zusammennimmt, kommt dabei das unbehagliche Gefühl heraus, das ich manchmal übrigens auch bei David Lynch verspüre: man begreift die größeren Zusammenhänge, sieht aber immer noch die Wölbungen des Unbekannten unter einer Oberfläche, durch die man nicht durchblicken kann.
Ich habe auch festgestellt, dass mehrmaliges Anschauen dem Film eher gibt als nimmt, was gar nicht mal unbedingt bei allen Filmen Hitchcocks der Fall war.