AW: Duke Nukem Forever
So, inzwischen auch nachgeholt:
Der Trashfilm hat ja durchaus seine Fans, denn die Inkompetenz muss er nur mit den Augen rezipieren, was einen gewissen Spaßfaktor mit sich führen kann. Das Trashspiel hat es da schon schwerer: Muss der Konsument die Inkompetenz selbst steuern, verhagelt einem das permanente Frustrationsgefühl langer Ladezeiten, hakeliger Steuerung oder einbrechender Bildraten den Spaß. Deswegen sind Spiele wie "Duke Nukem Forever" ein zweischneidiges Schwert. Von seiner Präsentation her hat der Duke auch heute noch ein Alleinstellungsmerkmal, das seinen neuerlichen Auftritt absolut rechtfertigt - die total überzogene, ins Lächerliche abgleitende Coolness dieser vollkommen anachronistischen Spielfigur gibt es sonst nirgendwo. Schon deswegen lohnt es sich, diesen unausgegorenen Klump durchzustehen. Wo sonst darf man Wandtitten klatschen, Bier und Steroide zur Leistungssteigerung einnehmen oder besiegten Endgegnern in die Augenhöhle pissen? Schiebt man die technisch vollkommen inakzeptable Umsetzung mal beiseite, stehen da erstaunlicherweise wirklich abwechslungsreiche Levels (zumindest von der ersten Idee her) gespickt mit haufenweise Insidern (Duke, nachdem er eine Treppe erklommen hat, bei der ihm haufenweise explosive Fässer entgegenpolterten, und der Werfer der Fässer sich als Schwein entpuppt: "I've been expecting a monkey"). Die Schrumpfpassagen erinnerten dabei ein wenig an die "Army Men" aus vergangenen PSOne / PS2-Tagen - ein grobschlächtiges Schrottspiel, das nur Frust anstatt Spielspaß erzeugt, aber irgendwie auch seinen Reiz hat, wenn man sich darauf einlässt.
So ging's mir mit dem neuen Duke - aber ich empfehle hier ausnahmsweise, sofort auf der leichtesten Stufe zu daddeln. Wenn man ständig verreckt und dann ne Minute warten muss, bis man es erneut versuchen kann, gehen auch die letzten Trashfan-Reserven zu neige...
5/10