Dr. Mabuse

deadlyfriend

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#02 03.06.2024 deadlyfriend

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#07 04.06.2024 deadlyfriend
 
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Das Testament des Dr. Mabuse

“Why does it hurt, when my heart misses a beat”

Nach den Vorkommnissen vor über 10 Jahren, sitzt Dr. Mabuse immer noch in der Irrenanstalt. Er hat seitdem mit niemandem mehr gesprochen und ist völlig unzugänglich. Aber irgendwann begann er in dieser Zeit damit, wirre Zeilen zu schreiben, die man nicht entschlüsseln kann, bis er nach einer Weile wieder klare Sätze in Schriftform von sich gibt. Dies sind Anleitungen zu genialen Verbrechen, die aber lediglich der Klinikarzt Dr. Baum zu Gesicht bekommt. Dennoch werden in der Stadt genau diese Verbrechen umgesetzt.

KEIN ZURÜCK FÜR DICH!

Fritz Lang schuf im Jahr 1932 den dritten Teil seiner Mabuse Filme, direkt nachdem er den genialen „M“ ins Kino brachte, und der hat es in sich. Ein düsterer und spannender Film, der den Superverbrecher auf das nächste Level hob. Man kann davon ausgehen, dass viele Bond-Bösewichte hier mal gespickt haben, denn gerade eine Organisation wie „Spectre“ weist verdammt viele Parallelen auf. Ebenso die Ziele, die so manch ein Bond-Gegenspieler beschreibt, sind hier bereits zu finden. Phänomenal finde ich, dass hier übergreifend Kommissar Lohmann erneut ermittelt, der bereits der Beamte war, der bei „M“ die Spuren des Täters verfolgte und erneut von Otto Wernicke dargestellt wird. Das heißt wir haben hier einen dritten Teil zu „Dr. Mabuse“ und zeitgleich ein Sequel zu „M“, wenn man das so möchte. Auch Rudolf Klein-Rogge ist wieder n Bord, der eben im Jahr 1922 bereits den Dr. Mabuse spielte. Allein diese Konstellation macht den Film irgendwie einzigartig, aber das ist nicht das einzige Sehenswerte. Verfolgungsjagden, Pyrotechnik-Effekte, Mord und weitere Zutaten sind hier zu sehen und gipfeln in einer echten Fabrik, die Fritz Lang in die Luft jagt und dies mit 16 Kameras aufzeichnet. Zur Erinnerung: Wir schreiben das Jahr 1932! Damit sind wir beim nächsten Punkt, der filmhistorisch äußerst interessant ist. Der Film wurde 1933 veröffentlicht, aber tatsächlich nicht in Deutschland. Goebbels verbot den Film noch vor seiner ersten Aufführung, da er für ihn eine Gefahr darstellte, die kriminelle Nachahmer inspirieren könnte. Möglicherweise lag es aber auch daran, dass im Film ein Irrer seine wirren Zeilen hinter Schloss und Riegel verfasste, während ein anderer Irrer, der ebenfalls seine wirren Zeilen hinter Schloss und Riegel verfasste, nun im Land als „Führer“ bezeichnet wird. Interessante Parallelen….. In jedem Fall war es der letzte Film von Fritz Lang, den er für viele Jahre in Deutschland drehte. Negativ am Film anzumerken, ist lediglich die Romanze die einfach nur schlecht gespielt und geschrieben wurde, was den Film von der Höchstwertung abhält.

Das Mediabook: Nunja, immerhin gibt es eins. Das Booklet ist absolut informativ und stellt das Highlight der Edition dar, weil zusätzlich auch hochinteressantes Fotomaterial dabei ist, wie zum Beispiel die Ablehnung des Films aus dem Reichsministerium für Propaganda und Volkaufklärung. Falls man jedoch Bonusmaterial haben möchte, was sich ja bei so einem Film wirklich anbietet, schaut in die Röhre. Hier hilft die alte DVD weiter, oder man schaut bei diesem deutschen Film mit so viel deutscher Geschichte in England nach. Dort wusste man den Film zu schätzen und hat eine umfangreiche Edition veröffentlicht. Der FSK-Flatschen ist auf der Vorderseite tatsächlich gedruckt, aber da hat man wohl hinterher gemerkt dass das doof aussieht und dem Mediabook noch einen Schuber spendiert. Wenigstens kostet diese schämenswerte Ausgabe nur 16 Euro. Achja, ein Mini-Poster liegt auch noch bei.
 

Die wilde 13

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Dieses MB steht auch bei mir im Regal. Leider noch ungesehen, weil ich leider die ersten Mabuse-Filme von Lang noch nicht gesehen habe. :o :-o Das Kommissar Lohmann (aka Ernst Gennat) mit von der Partie ist, hat mich das natürlich nach meiner aktuellen Sichtung von M sehr getriggert. Positiv natürlich!

Werde mir aber diese Edition von Fritz Lang zulegen, die mir bisher immer zu teuer war bzw. ich auf ein Angebot gewartet habe, welches aber nie kam (Wo ist Don Corleone, wenn man ihn mal braucht?). Wenn möglich am WE in Köln, ansonsten bestelle ich sie. :)

Möglicherweise lag es aber auch daran, dass im Film ein Irrer seine wirren Zeilen hinter Schloss und Riegel verfasste, während ein anderer Irrer, der ebenfalls seine wirren Zeilen hinter Schloss und Riegel verfasste, nun im Land als „Führer“ bezeichnet wird. Interessante Parallelen
:D Das lag bestimmt daran. Hast du sehr schön geschrieben! :hoch:

Meinst du eigentlich diese Edition aus GB (gibt auch noch ein Steel aber ansonsten scheinen die beiden identisch zu sein)? Ist der Audiokommentar auf deutsch mit englischen UT? Werde da nicht ganz schlau bei der OFDb.

Wenigstens kostet diese schämenswerte Ausgabe nur 16 Euro.
Alive? Das kann kein Zufall sein... ;)
 

2moulins

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Der FSK-Flatschen ist auf der Vorderseite tatsächlich gedruckt, aber da hat man wohl hinterher gemerkt dass das doof aussieht und dem Mediabook noch einen Schuber spendiert.
Hier kann ich für Neu-Käufer Entwarnung geben. Ich habe mir das Mediabook Mitte Mai gekauft. Und da ist kein aufgedruckter Flatschen drauf. Es befindet sich auf der Verpackungs-Folie. Offensichtlich ist das eine Neuauflage, wo man im Sinne der Sammler den Flatschen nicht mehr aufdruckte.
Dieses MB steht auch bei mir im Regal. Leider noch ungesehen, weil ich leider die ersten Mabuse-Filme von Lang noch nicht gesehen habe.
Ich kenne die zwei Vorgänger auch nicht. Ich bin aber davon ausgegangen, dass man „Das Testament….“ auch alleine für sich schauen kann. Deadlyfriend kann dazu bestimmt etwas sagen.
 

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Hier kann ich für Neu-Käufer Entwarnung geben. Ich habe mir das Mediabook Mitte Mai gekauft. Und da ist kein aufgedruckter Flatschen drauf. Es befindet sich auf der Verpackungs-Folie.
Ja, stimmt. Ich erinnere mich, das ich die Erstauflage wegen dem Druck gar nicht gekauft habe. Hatte mich sehr geärgert bei so einem Film.

ch kenne die zwei Vorgänger auch nicht. Ich bin aber davon ausgegangen, dass man „Das Testament….“ auch alleine für sich schauen kann.
Wird bestimmt gehen aber da bin ich eigen. Würde auch nie z.B. einen einzelnen DHdR Film schauen. Entweder alle hintereinander oder gar nicht. Ich habe da immer die Befürchtung, das mir wichtige Infos aus den Vorgängerfilm(en) fehlen. Klar, wenn man die Filme dann mal kennt, ist das nicht mehr so dramatisch aber trotzdem... :nice:
 

deadlyfriend

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Dieses MB steht auch bei mir im Regal. Leider noch ungesehen, weil ich leider die ersten Mabuse-Filme von Lang noch nicht gesehen habe. :o :-o Das Kommissar Lohmann (aka Ernst Gennat) mit von der Partie ist, hat mich das natürlich nach meiner aktuellen Sichtung von M sehr getriggert. Positiv natürlich!
Hier möchte ich auch nochmal sagen, was für eine geniale Idee dies war, die beiden (M und Mabuse) miteinander zu verbinden. Ich bin immer wieder ergriffen, bei soviel Kreativität in diesem Zeitalter.
Werde mir aber diese Edition von Fritz Lang zulegen, die mir bisher immer zu teuer war bzw. ich auf ein Angebot gewartet habe, welches aber nie kam (Wo ist Don Corleone, wenn man ihn mal braucht?). Wenn möglich am WE in Köln, ansonsten bestelle ich sie. :)
Die ist natürlich absolut klasse, wenn man sich mit Lang beschäftigen will.
:D Das lag bestimmt daran. Hast du sehr schön geschrieben! :hoch:
Die Parallele ist mir zumindest sehr schnell aufgefallen. :D
Meinst du eigentlich diese Edition aus GB (gibt auch noch ein Steel aber ansonsten scheinen die beiden identisch zu sein)? Ist der Audiokommentar auf deutsch mit englischen UT? Werde da nicht ganz schlau bei der OFDb.
Ich gehe nicht davon aus dass das Bonusmaterial groß für Deutschland hergerichtet wurde. Auf diesen Eureka Editionen, sind aber immerhin die Filme immer in deutsch dabei und auch bei den Stummfilmen verwenden sie deutsche Texttafeln. Eine Schande, das England sich mehr mit deutschen Filmen beschäftigt als wir. Bei Eureka werde ich aber meine Stummfilme weiter vertiefen und ausbauen.
Alive? Das kann kein Zufall sein... ;)
Ja, die sind mir im Punkt Ausstattung öfter schon negativ aufgefallen aber nicht immer.
Hier kann ich für Neu-Käufer Entwarnung geben. Ich habe mir das Mediabook Mitte Mai gekauft. Und da ist kein aufgedruckter Flatschen drauf. Es befindet sich auf der Verpackungs-Folie. Offensichtlich ist das eine Neuauflage, wo man im Sinne der Sammler den Flatschen nicht mehr aufdruckte.
Danke für die Info. Tatsächlich habe ich das Mediabook aber erst letzte Woche bei Amazon gekauft, da ich den Film nur auf DVD in der Fritz Lang Collection hatte.
Ich kenne die zwei Vorgänger auch nicht. Ich bin aber davon ausgegangen, dass man „Das Testament….“ auch alleine für sich schauen kann. Deadlyfriend kann dazu bestimmt etwas sagen.
Man kann den tatsächlich auch so ganz gut schauen, da ein Professor den Inhalt in einem Monolog kurz zusammenfasst, damit man weiß wer Mabuse ist.
Wird bestimmt gehen aber da bin ich eigen. Würde auch nie z.B. einen einzelnen DHdR Film schauen. Entweder alle hintereinander oder gar nicht. Ich habe da immer die Befürchtung, das mir wichtige Infos aus den Vorgängerfilm(en) fehlen. Klar, wenn man die Filme dann mal kennt, ist das nicht mehr so dramatisch aber trotzdem... :nice:
Mache ich meistens auch so. Sich mit Fritz Lang zu beschäftigen, ist aber ja keine Zeitverschwendung, sondern ein freudiges Unterfangen, da in der von dir angepeilten Box ja weitere starke filme enthalten sind.
 

deadlyfriend

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Die 1000 Augen des Dr. Mabuse

Ein Reporter wird auf offener Straße in seinem Fahrzeug erschossen. Allerdings ist es keine Kugel die in seinem Kopf gefunden wird, sondern eine andere Art von Geschoss, die aus einer Waffe stammt, die vor kurzer Zeit als Prototyp in den USA entwendet wurde. Zudem häufen sich in der letzten Zeit die Todesfälle von Industriellen und anderen wichtigen Persönlichkeiten. Die Fälle scheinen augenscheinlich keine Verbindung zu haben, dennoch existiert eine Gemeinsamkeit. Alle Opfer haben kurze Zeit zuvor im Hotel Luxor gewohnt. Dort möchte sich zeitgleich gerade eine junge Frau das Leben nehmen, die von dem Milliardär Henry B. Travers gerettet werden kann. Kommissar Kras sind das einige Zufälle zuviel und er beginnt dort mit den Ermittlungen.



Arthur Brauner erwarb bereits 1953 die Rechte an Mabuse, allerdings war die Zeit für eine Verfilmung noch nicht reif. Erst als die Edgar Wallace Filme wie eine Bombe einschlugen, machte er sich daran, Dr. Mabuse in ähnlicher Form zu verfilmen. Für den Start konnte er tatsächlich den 1956 aus den USA zurückgekehrten Fritz Lang gewinnen, der hier gleichzeitig seine letzte Regie-Arbeit ablieferte. Äußerst passend, da Dr. Mabuse ja auch irgendwie sein Baby war. Er beging allerdings nicht den Fehler und ließ die gleichen Protagonisten mit neuen Darstellern besetzen, sondern spann den Faden weiter. Gert Fröbe spielte hier den Kommissar Kras, der zwar ähnlich angelegt wurde wie Lohmann, aber durch das famose Spiel von Fröbe, bekam die Figur ihren eigenen Charakter. Fritz Lang verzichtete auch weitestgehend auf den Klamauk, der später Einzug erhielt und blieb im Metier eines spannenden Krimis, obwohl er natürlich Zugeständnisse an das Kinopublikum und an das deutsche Kino der 60er machen musste. Auch wenn immer noch viel von seiner nüchternen Beschreibung von früher übriggeblieben ist, war jetzt mehr Platz für eine Romanze und andere für die Zeit filmischen Inhalte. Deshalb ist der Film insgesamt nicht ganz so künstlerisch oder innovativ ausgefallen, sondern ist eher ein Produkt der Entstehungszeit. Trotzdem ist der Film absolut sehenswert und bereits einige Minuten nach Beginn, kommt schon der erste Gänsehautmoment, der mich fasziniert und begeistert in die Couch drückte. Ein Dialog, der durch seine Hintergründigkeit einfach nur meisterlich ist, aber nur tiefgehend verstanden werden kann, wenn man den Film von 1933 noch sehr gut auf dem Schirm hat. An dieser Stelle auch der Tipp, sich die beiden Filme recht zeitnah hintereinander anzuschauen, da einem sonst eventuell dieser göttliche Moment entgehen könnte.
In einer Runde von Kriminologen erinnert sich einer, dass es mal einen ähnlichen Fall gegeben hat, der 1933 durch Dr. Mabuse ausgeführt wurde. Die Runde ist erstaunt und fragt sich, wieso man denn noch nie etwas von Dr. Mabuse gehört hat, wenn der doch so genial war. Daraufhin erklärte er, dass die damaligen Akten nicht in die Kriminalgeschichte eingingen, da die Zeit von Hitler und dem braunen Spuk begann. In diesem Dialog erklärte Fritz Lang also unterschwellig dem Kinozuschauer, warum sie seinen Film nicht zu sehen bekamen. Wenn man sich also mit Fritz Lang und „Das Testament des Dr. Mabuse“ beschäftigt hat, läuft es da einem einfach eiskalt den Rücken runter.

Die „1000 Augen“ sind deshalb nicht ganz so stark wie „Das Testament“ aber hier liegen auch immerhin fast 30 Jahre dazwischen, mit dem Umstand gepaart, dass ein kreatives Genie, in die nun herrschenden Gesetze der Filmindustrie „gesperrt“ wurde. Und trotzdem ist der Film richtig stark und macht wahnsinnig viel Freude, wenn man auch ein Faible für diese Zeit des deutschen Krimis besitzt.
 
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