Django - Sein Gesangbuch war der Colt

deadlyfriend

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Django - Sein Gesangbuch war der Colt

Django, der eigentlich Tom heißt, erhält eine Nachricht, dass er dringend in seine Heimat zurückkehren soll. Der Grund dafür ist nicht ersichtlich, doch direkt nach seiner Ankunft ahnt er es schon. Ein Typ namens Scott hat die Stadt übernommen. Der Saloon gehört ihm, die Bank gehört ihm und die Einwohner sind völlig unzugänglich und verschreckt. Als er den Absender der Nachricht aufsuchen will, wird dieser mitsamt Familie von Revolverhelden erschossen, die augenscheinlich für diesen Scott arbeiten. Er begibt sich auf den Weg dorthin.


Der erste Western von Lucio Fulci, wird gerne zu den Favoriten des Genres hinzugezählt, wenn man hinter die Filme von Leone und Corbucci blickt. Da ich mit dem Genre nur rudimentär vertraut bin, vermag ich das nicht zu sagen. In jedem Fall gefiel mir der Film sehr gut und hatte definitiv etwas, das man sich unter einem klassischen Western vorstellt. Trotzdem erkennt man hier die ersten deutlichen Merkmale von Lucio Fulci. Sei es der Zoom, der unscharfe Bilder aus dem Hintergrund scharf stellt und den Vordergrund verschwimmen lässt oder auch diverse Kamerafahrten und Einstellungen. Auch deshalb ist dies in seiner Filmographie ein wichtiger Film, da er wohl hier erstmalig seinen visuellen Stil andeutet, der später zu einer Art Markenzeichen wurde.


Der Film war überaus erfolgreich, was auch an den beiden Hauptdarstellern Franco Nero und George Hilton lag. Letzterer hatte durch diesen Film seinen Durchbruch im Kino und ihm folgten unzählige Rollenangebote. Auch wenn sich die Darsteller wohl nicht wirklich mit dem Regisseur verstanden, bescheinigten sie ihm eine hervorragende Regiearbeit. Nur charakterlich wäre man mit ihm nicht zusammengekommen. Etwas, das Fulci anscheinend durch seine komplette Karriere begleitet hat.


Natürlich hatte der Film absolut nichts mit dem originalen Django von Corbucci zu tun. Wie auch? Der Film ist zeitlich vor dem Original entstanden. Durch den riesigen Erfolg vom echten Django, hat man diesen Film dann einfach hinterhergeschoben und vorgetäuscht, das es sich um einen Nachfolger handeln würde. Lediglich in Deutschland versteht sich. In Italien war der Film auch ohne den Namen überaus erfolgreich. Tatsächlich hat man ihn in Deutschland sogar ein weiteres Mal unter „Django – Der Hauch des Todes“ veröffentlicht.
 

Dwayne Hicks

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Eeeeeeendlich hat sich den Film mal jemand angeschaut :D bei mir steht eine erneute Sichtung auch bald an da er bei diesem tollen Set dabei ist.

Ich mag den Film, was mich jedoch etwas stört, es dauert ewig bis Tom selbst "aktiv" wird.......ich will den Timecode dazu garnicht nennen, weil es ist nahezu erschreckend :D

Und ja es gibt da echt einige sehr interessante Kameraeinstellungen, gefällt mir. Das Finale war dann vermutlich auch Inspiration für John Woo.....weil wegen Tauben und eine Kugel pro Person reicht eben nicht aus :D

Richtig stark finde ich auch das Main Theme, in Bezugs aufs Genre definitiv in der Top 10.
 

deadlyfriend

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Ich mag den Film, was mich jedoch etwas stört, es dauert ewig bis Tom selbst "aktiv" wird.......ich will den Timecode dazu garnicht nennen, weil es ist nahezu erschreckend :D

Ja, das hätte früher passieren können aber gut Ding will Weile haben :D Dafür macht George Hilton ja erstmal Wallung.

Richtig stark finde ich auch das Main Theme, in Bezugs aufs Genre definitiv in der Top 10.

Ja, das Theme ist wirklich stark. Das gefiel mir richtig gut und passte hervorragend zum Film.
 

Dwayne Hicks

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Will doch mal noch eine kleine KK hier posten.

Lucio Fulci hat 1966 die große Italo-Western Welle mitgenommen und mit "Massacre Time" einen der besseren Beiträge der zweiten Reihe abgeliefert.
Bei uns erschien der Film übrigens unter dem Titel "Django – Sein Gesangbuch war der Colt"....aber Überraschung, es ist natürlich kein Django Film, auch wenn Franco Nero hier in der Hauptrolle zu sehen ist.

Die Story des Films ist leider etwas wirr....Tom (Nero) bekommt die Nachricht das er zurück in die Heimat soll....wieso, weshalb, warum bleibt erstmal unbekannt. In der Heimat selbst gibt es auch nicht direkt Antworten was eigentlich los ist.
So vergeht tatsächlich über eine Stunde in der Tom versucht herauszufinden weshalb er zurückkehren sollte. Die meiste Zeit bleibt er und somit leider auch der Zuschauer ziemlich ahnunglos.

Das klingt erstmal frustrierend, ist es auch, aber immerhin wird der Weg dahin mit toller Musik unterstützt und dem ein oder anderen Moment der Fulcis spätere Handschrift schonmal andeutet.
Und ja...die Musik! Für mich hat dieser Film eines der besten Mainthemes im Genre! Wer mag kann hier mal reinhören.

Ja und wenn man dann einmal diese Durststrecke überstanden hat und den etwas konstruierten Plottwist gefressen hat, folgt ein großartiges Finale! Da werden ganze Magazintrommeln an ein Gegner entladen, teilweise aus nächster Nähe, ein Stunt erinnerte mich sogar etwas an "Shoot em Up" und sämtliche Goons werden einfach "zersiebt" (fürs Genre verhältnismäßig unblutig natürlich).
Dazu noch der sadistische Oberbösewicht im weißen Anzug und wenn dann am Ende noch die weißen Tauben zum Himmel aufsteigen kann mir kein Mensch erzählen das John Woo diesen Film nicht feiert!
Selbst das Verhältnis zwischen den Charakteren von Franco Nero und George Hilton (jap, der is auch am Start) erinnern an gewisse Woo Filme.

Kennt ihr das wenn ein Film sehr lange schleift aber dann durch ein großartiges Finale entschädigt? Massacre Time ist so einer!

7/10
 

deadlyfriend

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Will doch mal noch eine kleine KK hier posten.

Und wieder ein riesiges "Freu" :D

Lucio Fulci hat 1966 die große Italo-Western Welle mitgenommen und mit "Massacre Time" einen der besseren Beiträge der zweiten Reihe abgeliefert.
Bei uns erschien der Film übrigens unter dem Titel "Django – Sein Gesangbuch war der Colt"....aber Überraschung, es ist natürlich kein Django Film, auch wenn Franco Nero hier in der Hauptrolle zu sehen ist.

Franco Nero hat mal gesagt, das er total irritiert war, das in Deutschland fast jeder Titel mit ihm, den Zusatz "Django" bekommen hat.

Die Story des Films ist leider etwas wirr....Tom (Nero) bekommt die Nachricht das er zurück in die Heimat soll....wieso, weshalb, warum bleibt erstmal unbekannt. In der Heimat selbst gibt es auch nicht direkt Antworten was eigentlich los ist.
So vergeht tatsächlich über eine Stunde in der Tom versucht herauszufinden weshalb er zurückkehren sollte. Die meiste Zeit bleibt er und somit leider auch der Zuschauer ziemlich ahnunglos.

Mag ich natürlich. Ein wenig Krimi im Western. Gefiel mir von der Atmosphäre her absolut gut.

Das klingt erstmal frustrierend, ist es auch, aber immerhin wird der Weg dahin mit toller Musik unterstützt und dem ein oder anderen Moment der Fulcis spätere Handschrift schonmal andeutet.
Und ja...die Musik! Für mich hat dieser Film eines der besten Mainthemes im Genre! Wer mag kann hier mal reinhören.

Der Track ist ein absoluter Traum und hat fasst alles im Western zusammen. Sozusagen eine Art Vorzeigemusik, wenn man jemandem einen Westernscore zeigen will.


Ja und wenn man dann einmal diese Durststrecke überstanden hat und den etwas konstruierten Plottwist gefressen hat, folgt ein großartiges Finale! Da werden ganze Magazintrommeln an ein Gegner entladen, teilweise aus nächster Nähe, ein Stunt erinnerte mich sogar etwas an "Shoot em Up" und sämtliche Goons werden einfach "zersiebt" (fürs Genre verhältnismäßig unblutig natürlich).
Dazu noch der sadistische Oberbösewicht im weißen Anzug und wenn dann am Ende noch die weißen Tauben zum Himmel aufsteigen kann mir kein Mensch erzählen das John Woo diesen Film nicht feiert!
Selbst das Verhältnis zwischen den Charakteren von Franco Nero und George Hilton (jap, der is auch am Start) erinnern an gewisse Woo Filme.

Kennt ihr das wenn ein Film sehr lange schleift aber dann durch ein großartiges Finale entschädigt? Massacre Time ist so einer!

7/10

Der Plottwist könnte tatsächlich einem Giallo entsprungen sein. Mir gefällt sowas ja. Deshalb mochte ich auch die ganze Szenerie vor dem Showdown. Aber der ist natürlich gewaltig und schlägt kräftig zu. Bei den Tauben dachte ich mir natürlich auch, das John Woo den Film wohl mal gesehen hat :D
Dazu mag ich einfach Franco Nero einfach total gerne. Der hat immer eine unglaubliche Präsenz. Klar, George Hilton mag ich auch.
 

Dwayne Hicks

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Und wieder ein riesiges "Freu" :D

:D:hoch:

Franco Nero hat mal gesagt, das er total irritiert war, das in Deutschland fast jeder Titel mit ihm, den Zusatz "Django" bekommen hat.

Das glaube ich gern...die deutsche Marketingabteilung war eben auch damals schon erbarmunglos bis zum geht nicht mehr und hätte wohl für ein paar Mark mehr (höhö) auch ihre Seele verkauft.

Mag ich natürlich. Ein wenig Krimi im Western. Gefiel mir von der Atmosphäre her absolut gut.

Ja generell finde ich es auch geil wenn man als Zuschauer auf dem gleichen Wissensstand ist wie der Protagonist. Aber man wird irgendwie kaum mit Hinweisen gefüttert die es spannender machen, sondern man denkt sich mit der jeder Minute mehr "Was geht hier eigentlich ab???"
Dieses Krimi Ding hat "The Grand Duel" auch, nur find ich die Umsetzung da wesentlich besser.

Der Track ist ein absoluter Traum und hat fasst alles im Western zusammen. Sozusagen eine Art Vorzeigemusik, wenn man jemandem einen Westernscore zeigen will.

Ja, spielt definitiv in der oberen Liga mit, auch mag ich die ganzen unterschiedlichen Variationen die man während des Films hört.

Der Plottwist könnte tatsächlich einem Giallo entsprungen sein. Mir gefällt sowas ja. Deshalb mochte ich auch die ganze Szenerie vor dem Showdown. Aber der ist natürlich gewaltig und schlägt kräftig zu. Bei den Tauben dachte ich mir natürlich auch, das John Woo den Film wohl mal gesehen hat :D
Dazu mag ich einfach Franco Nero einfach total gerne. Der hat immer eine unglaubliche Präsenz. Klar, George Hilton mag ich auch.

Da ich im Segment Giallo keine Ahnung habe sag ich einfach mal.....ja :D Mich hats tatsächlich an eine Tragödie ala Hamlet und Konsorten erinnert. Vermutlich wegen der ganzen Familienkonstellation.

Und ja, Nero ist eine Wucht.
 

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:D:hoch:
für ein paar Mark mehr (höhö)

:lol:Kracher!

Ja generell finde ich es auch geil wenn man als Zuschauer auf dem gleichen Wissensstand ist wie der Protagonist.

Das ist bei mir völlig unterschiedlich. Je nach Anlage des Films.

Aber man wird irgendwie kaum mit Hinweisen gefüttert die es spannender machen, sondern man denkt sich mit der jeder Minute mehr "Was geht hier eigentlich ab???"
Dieses Krimi Ding hat "The Grand Duel" auch, nur find ich die Umsetzung da wesentlich besser.

Ich glaube auch nicht, das Hinweise oder Ähnliches ein Ziel waren. Ich sehe den Film eher atmosphärisch, ohne den Fokus auf die Dramaturgie zu legen. Eher die Beschreibung des Szenarios, um dann in den Showdwown zu münden.

Ja, spielt definitiv in der oberen Liga mit, auch mag ich die ganzen unterschiedlichen Variationen die man während des Films hört.

Das mag ich insgesamt total gerne. In vielen Filmen. Ich liebe es auch, wenn eine Musik innerhalb des Films eine Rolle spielt und sie dann in den Score mit übernommen wird. Bei "Die sieben schwarzen Noten" beispielsweise kommt eine Melodie aus einer Spieluhr, die eine wichtige Rolle im Film übernimmt. Die wird dann immer mehr mit in den Score eingewoben. Das fand ich unglaublich klasse.


Da ich im Segment Giallo keine Ahnung habe sag ich einfach mal.....ja :D Mich hats tatsächlich an eine Tragödie ala Hamlet und Konsorten erinnert. Vermutlich wegen der ganzen Familienkonstellation.

Im Giallo gibt es immer wieder mal völlig abstruse Szenarien am Ende, die du als Zuschauer nicht mal erahnen kannst. Die sind mir dann meistens egal, da hier der Weg das Ziel ist. Nicht die Auflösung. Die ist nicht wichtig. :nice:
 
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