Die Ermordung des Jesse James durch den Feigling Robert Ford

crizzero

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Danke, meix! Ich hatte mir beim Lesen deines Urteils schon gedacht, dass ich ihn wohl ähnlich erleben werde. Und dem war auch so.

Neben dieser überragenden Zeichnung der Figuren, ist auch die Regie geradezu episch geraten. Ähnlich den Filmen eines Terrence Malick gibt es langsame Szenenaufbauten inklusive wunderschönen Panoramaaufnahmen zu sehen, die immer wieder durch dreckige Szenerien unterbrochen werden.

Die langen Einstellungen und die ruhige melancholische Art könnte mit der eines Terrence Malick verglichen werden

Hier muss ich mal ein großes Dito daruntersetzen, denn wenn man es nicht besser wüsste, würde man hier schätzungsweise glatt Terrence Malick auf den Regiestuhl setzen.

Der Film ist von seiner Erzählweise schon sehr eigen für einen Western. Der Film fühlt sich ja zu keiner Zeit wie ein echter Western an, selbst bei solchen klassischen Szenarien wie der Zugüberfall.

Auch dem kann ich nur zustimmen. Eigenartig ist er definitiv. Und das hat eben seine positiven und negativen Seiten, je nach Geschmack. Womöglich hätte die Geschichte auch mit einer anderen Hauptperson und Gaunergang und in einer ganz anderen Zeit einen ebenso guten Film ergeben.

Nun, DAS Meisterwerk ist der Film nicht geworden, weil er mir teilweise etwas zu aufgebläht daherkam, da die Geschichte eben auch durchaus straffer hätte erzählt werden können.

Nochmal dickes Dito!
 
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meix

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AW: Die Ermordung des Jesse James durch den Feigling Robert Ford

Ich fand ihn vor allem im Mittelteil zu langatmig. Trotzdem wurde es nie langweilig und dem grandiosen Cast sieht man einfach gerne zu. Dazu kommen einige echt grandiose Einstellungen und der formidable Schluß. Trotzdem seh ich andere 'moderne' Western stärker: Open Range, 3:10 to Yuma.
Und einen Vergleich zu den Klassikern (Spiel mir das Lied vom Tod, Dollar Trilogie, u.a.) wäre unfair. Für einen 'modernen' Western ist 'Die Ermordung...' herrlich oldschool.
 

crizzero

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Je nach Film, ganz eindeutig stärker sogar. "Todeszug nach Yuma" (8/10), "Erbarmungslos" (9/10) und eben der wundervolle "True Grit" (10/10) finde ich entsprechend besser.
 

TheBjoern

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AW: Die Ermordung des Jesse James durch den Feigling Robert Ford

Ich findes es immer schwierig diesen Film mit anderen Western zu vergleichen. Im Grunde ist es gar kein Western. Viel mehr ein excellentes Drama, das von Charakteren und ihre Tiefe lebt. Das ganze spielt einfach nur im Westen.
Gibt es überhaupt das Genre "Western"?! Viele Filme können zur Zeiten im Westen von Amerika spielen. Manche sind Komödien, andere wiederum Thriller und manche sogar Since Fiction.

Die letzte Mal, als ich den Film sah ist zwar schon ein Zeitchen her aber ich habe ihn immer noch gut in Erinnerung. Einmal hab ich ihn auf deutsch (Kino) und einmal auf englisch gesehen. Da hat er mir gleich noch mal besser gefallen. Doch eine 10/10 kann man nicht höher setzen.
Ein Meisterwerk ist er für mich allemal und ich bin froh und dankbar für die lange Laufzeit. Ich kann regelrecht eintauchen in diese Welt, weil sie so von den Schauspielern und ihre Charaktere getragen wird. Jede Irone oder jeder Wortwitzt hätte mich aus meiner Trance gerissen.
Aber um erst einmal in diesen gewollten trance-ähnlichen Zustand zu kommen muss man erst einmal die Muße für haben. Da gebe ich meinen Vorrednern recht - man muss erst einmal in der Stimmung und ausgeglichen sein.
 

crizzero

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Ich findes es immer schwierig diesen Film mit anderen Western zu vergleichen. Im Grunde ist es gar kein Western. Viel mehr ein excellentes Drama, das von Charakteren und ihre Tiefe lebt. Das ganze spielt einfach nur im Westen.

Ich sehe es anders herum. Ich finde Western, die einfach nur Western sind, total langweilig. Rumreiten und schießen kann jeder, aber eine interessante, lebensnahe und mitreißende Geschichte erzählen, können nur wenige Western. Dieser Film kann das auch, aber insgesamt baut dieser dokumentarische Stil nicht mal annähernd so eine Atmosphäre auf wie die in meinen Augen absolute Genre-Referenz der Coen-Brüder. Der Stil von "Jesse James" ist eben Fluch und Segen.
 

TheBjoern

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AW: Die Ermordung des Jesse James durch den Feigling Robert Ford

[...] dokumentarische Stil [...]
Dokumentarisch?! Einen dokumentarischen Stil konnte ich dem Film nicht ansehen. Wenn du die Stimme aus dem Off meinst, die ist dafür nicht ausschlagebend genug, um dokumentarisch zu wirken. Sie hat für mich den Bildern den nötigen Nachdruck verliehen um, das Schauspiel perfekt abzurunden.
 

crizzero

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Du hast also noch nicht meine Kritik gelesen... ;)

Natürlich enthält der Film dokumentarische Elemente. Die abschnittsweise Erzählung mitsamt ihren Zeitsprüngen und auch die Erzählerstimme aus dem Off haben für mich schon einen latent dokumentarischen Beigeschmack.
 

TheBjoern

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AW: Die Ermordung des Jesse James durch den Feigling Robert Ford

Du hast also noch nicht meine Kritik gelesen... ;)

Doch, doch, habe ich! Nur muss ich den Schlussteil ein wenig überlesen haben, da ist mir nur das erste Bindewort "Episch" in den Sinn gekommen und das "dokumentarisch" ausgeblendet haben.

Wenn du den Film als "episch-dokumentarisch" bezeichnest geht das konform. Ich hatte aber gerade einen anderen Doku-Stil im Sinn, als ich eben davon schrieb. Ich hatte mir etwas in der Richtung von "The Wrestler" vorgestellt und das würde ja zu "DEdJJddFRF" nicht passen.
 

Willy Wonka

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AW: Die Ermordung des Jesse James durch den Feigling Robert Ford

Ein Meisterwerk ist er für mich allemal und ich bin froh und dankbar für die lange Laufzeit. Ich kann regelrecht eintauchen in diese Welt, weil sie so von den Schauspielern und ihre Charaktere getragen wird. Jede Irone oder jeder Wortwitzt hätte mich aus meiner Trance gerissen.
Aber um erst einmal in diesen gewollten trance-ähnlichen Zustand zu kommen muss man erst einmal die Muße für haben. Da gebe ich meinen Vorrednern recht - man muss erst einmal in der Stimmung und ausgeglichen sein.

Diesen Worten kann ich mich anschließen. Wortwitz und Sarkasmus hätte in diesem Film wirklich nicht gepasst.

Ich habe letztes Jahr den Film „Jesse James - Mann ohne Gesetz" gesehen und bei diesem Western aus dem Jahr 1939 handelt es sich um eine der ersten großen Verfilmung vom Leben des berühmten Jesse James. Doch im Vergleich zu Andrew Dominiks Interpretation der Geschichte kann der Film überhaupt nicht mithalten.
Der Originalfilm verwendet eine bekannte Westerngeschichte für einen typischen Western, welcher kaum neue Akzente setzt. Es handelt sich um einen klassischen Western aus einer längst vergangenen Zeit, welcher damals vermutlich sehr gut funktionierte und auch heute noch unterhält, aber Dominiks Version ist visuelle Poesie. Essenziell ist der Film ein exzellentes Drama.

Deadly, hast du den Film schon gesehen?
 
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Despair

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AW: Die Ermordung des Jesse James durch den Feigling Robert Ford

Ein guter Film, das letzte Drittel ist sogar grandios. Vorher gibt es leider zuviel Leerlauf, was den Film unnötigerweise schwer konsumierbar macht. Bei "There Will Be Blood" hatte ich ein ähnliches Gefühl. Ich steh' ja eigentlich auf lange und ruhige Filme, aber hier wollte der Funke nicht so recht überspringen.

Ebenso bin ich mit der Figur des Robert Ford alias Casey Affleck nicht klargekommen - der Kerl war mir fast den ganzen Film über abgrundtief unsympathisch. Sollte das die Intention von Afflecks Schauspiel gewesen sein, dann Hut ab vor seiner Leistung. Falls nicht, hege ich wohl eine gewisse Antipathie ihm gegenüber. :D Brad Pitt als Jesse James war gut, aber Affleck kam meiner Meinung nach wesentlich geisteskranker und auf gewisse Art fast bedrohlich rüber.

7,5/10 Punkte
 

crizzero

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Wenn du den Film als "episch-dokumentarisch" bezeichnest geht das konform.

Wunderbar. :)

Ebenso bin ich mit der Figur des Robert Ford alias Casey Affleck nicht klargekommen - der Kerl war mir fast den ganzen Film über abgrundtief unsympathisch. Sollte das die Intention von Afflecks Schauspiel gewesen sein, dann Hut ab vor seiner Leistung. Falls nicht, hege ich wohl eine gewisse Antipathie ihm gegenüber. :D Brad Pitt als Jesse James war gut, aber Affleck kam meiner Meinung nach wesentlich geisteskranker und auf gewisse Art fast bedrohlich rüber.

Genau. Beides war auch die Absicht dieser Figur, denke ich. Unsymapthisch und bedrohlich wirken. Aber ich finde ihn nicht nur unsympathisch...

Um mich mal selbst zu zitieren:

crizzero schrieb:
Erfrischend war allerdings die Feststellung, dass der Filmtitel nicht direkt alles vorwegnimmt. Denn Robert Ford ist weitaus mehr als nur ein Feigling. Er ist ein liebender Bruder, ein intelligenter Denker und vor allem ein recht gewissenhafter Mensch, der nicht einfach so erschossen werden möchte, nur weil er aus Sicht eines Kriminellen keinen Nutzen mehr haben könnte. Selbst wenn dieser Kriminelle schon längst ein Nationalheld ist. Natürlich steht er sich aufgrund seines Drangs, um jeden Preis berühmt werden zu wollen, ein ganzes Stück weit selbst im Weg, und natürlich war der Mord an Jesse James - so wie er dargestellt wurde - eine feige Aktion, nur ist das lediglich die eine Seite der Medaille. Der Mord war nämlich ebenso evolutionärer Selbstschutz und vielleicht sogar bereits vorweggenommene Notwehr. Und außerdem hatte es sich berüchtige Outlaw höchstpersönlich genau so ausgesucht.

Will heißen, ich erkenne da eine Ambivalenz dieses Charakters.
 

Louis Cyphre

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AW: Die Ermordung des Jesse James durch den Feigling Robert Ford

Und noch so ein Kandidat für die lange Liste mit verfilmter Langeweile.
Was soll dieser Film.Das ist doch verschenkte Lebenszeit.
 

Dwayne Hicks

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AW: Die Ermordung des Jesse James durch den Feigling Robert Ford

Gestern endlich gesehen und zu meiner Schande wars die Erstsichtung.

Ich weiß garnicht wo ich anfangen soll aber aufjedenfall ists wohl lange her wo ich so ein melancholischen Film gesehen hab der ein vorallem gegen Ende immer mehr mit runter zieht.

Während ich Anfangs garkeine richtige Sympathiefigur fand schlug ich mich doch eher auf die Seite von Robert Ford.
Fakt ist das beide Figuren ihr guten und völlig kaputten Seiten haben.

Es gab unzählige Momente wo ich mir wünschte das jemand einfach die Waffe zieht und Jesse James das Licht ausknipst....und dann wieder die Momente wo ich mir dachte was Robert Ford einmal sagte "He's just a human being." (Auch wenn der Kontext an der Stelle ein anderer war)

Interesanterweise ist die Stelle an der es letztendlich passiert so unheimlich intensiv das es sich einfach nur falsch anfühlt was Robert Ford da tut.
Ich sahs als Zuschauer ähnliche geplättet wie Ford auf der Couch.

Ab hier schafft der Film ein Kunststück welches nicht viele Filme schaffen oder was mich auch mal richtig stören kann....er geht noch locker 30 Minuten weiter.
Und in dem Fall find ichs absolut genial, weil die Auswirkungen hier einfach nur noch einschlagen und man zusammen mit Ford regelrecht runter gezogen wird......Melancholie pur ohne das es irgendwie aufgesetzt wirkt.

Der Abschlussmonolog wirkt dann nochmal richtig nach.....auch etwas was mir nicht immer gefällt...Erzähler, aber hier absolut gelungen.

Ansonsten macht der Film irgendwie nichts falsch.

Ich mag einfach diese Ruhe da man nie wirklich weiß wann es eskaliert und oftmal passiert einfach nichts obwohl man sich richtig drauf einstellt und genau so umgedreht.

Der Soundtrack war auch durchaus gelungen.

Optisch hat mich der Film von allen Western der letzten 20 Jahre am meisten umgehauen!
Überhaupt waren da Kameraeinstellungen dabei, Leone hätte seine Freude gehabt.

Desweiteren hats dieser Film seit langem malwieder geschafft das ich bei Schüssen regelrecht zusammen zucke.
Vieles kommt einfach völlig unerwartet und die Abmischung klingt einfach erschreckend glaubwürdig.
Aufgrund der Ruhe die der Film hat wirkt hier jede Anwendung der Gewalt umso intensiver.

Einfach ein starker Film der unheimlich nachwirkt den man sich am besten allein und vor einem freien Tag anschaut.

"The shotgun would ignite, and Ella Mae would scream, but Robert Ford would only lay on the floor and look at the ceiling, the light going out of his eyes before he could find the right words."

9/10

PS: Ich fühlte mich stimmungstechnisch oft an The American und Road To Perdtion erinnert, 2 Filme die man sich auch unbedingt anschauen sollte wenn man TAOJJBTCRF mag!
 
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Sam Spade

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AW: Die Ermordung des Jesse James durch den Feigling Robert Ford

Sehr schöne KK @Dwayne, die dieses grandiose Werk sehr gut beschreibt. Leider ist meine letzte Sichtung schon wieder ein paar Jahre her, sodass ich nun nicht wirklich deine Punkte aufgreifen kann/möchte. Auf jedenfall muss eine weitere Sichtung demnächst mal wieder sein, und auf jedenfall wird meine Wertung (9/10) da wieder bestätigt, vllt. sogar nach oben korrigiert werden.
 

Louis Cyphre

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AW: Die Ermordung des Jesse James durch den Feigling Robert Ford

Das ist einer der Filme, wo ich mich frage, was ist das Faszinierende an dem Film. Für mich ist das die verfilmte Langeweile mit lauter unsympathischen Figuren.
Aber deshalb gibt es ja so viele Filme, damit auch ich, mit meinem seltsamen Filmgeschmack noch Auswahl habe und genug finde, die ich für sammelbar erachte. ;)
 

Sam Spade

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AW: Die Ermordung des Jesse James durch den Feigling Robert Ford

Das ist einer der Filme, wo ich mich frage, was ist das Faszinierende an dem Film. Für mich ist das die verfilmte Langeweile mit lauter unsympathischen Figuren.
Aber deshalb gibt es ja so viele Filme, damit auch ich, mit meinem seltsamen Filmgeschmack noch Auswahl habe und genug finde, die ich für sammelbar erachte. ;)

Och, gibt es wirklich einen sog. "seltsamen" Filmgeschmack? Jeder hat halt seine besonderen Vorlieben, und bzgl. Jesse James stimme ich Frankie mit diesem Zitat zu:

......aber ich kann auch jeden verstehen der den Film als öde und stinkelangweilig abtut.

Ist sicher nicht jedermanns Sache :)
 

kelte

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AW: Die Ermordung des Jesse James durch den Feigling Robert Ford

ich bekomme gard wieder richtig Lust auf diesen Film. Er entspannt den Zuschauer und nimmt ihn mit auf die Reise,- das ist das Geheimnis des Filmes welches auch lange nachwirkt. Der Film muss ruhig erzählt werden damit das Finale wirkt, ansonsten wäre er nur ein normaler Western mit epischen Anteilen unter vielen. Aber gerade das Finale mitsamt seiner Tragik der Geschichte, macht diesen Film zu etwas besonderen.
Man muss Lust auf so ein Thema haben sowie auch die Ruhe es geniessen zu können :)
 
C

Captain Kirk

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AW: Die Ermordung des Jesse James durch den Feigling Robert Ford

Hallo kelte,

ich kann jeden verstehen, der diesen Film mag. Die ruhige Erzählweise, die Ausarbeitung der Charaktere und die episch wirkenden Kameraaufnahmen unterscheiden sich von zahlreichen anderen Western.

Aber genau diese gefühlte episch lange Erzählweise missfällt mir. Ich ertappte mich dabei, dass ich im Laufe des Films auf den im Detail gezeigten Toilettengang wartete. So ermüdent empfand ich das Schauspiel.
Filme wie Spiel mir das Lied vom Tod haben es hingegen verstanden, eine einfache Geschichte in monumentalen Ausmaßen spannend, kurzweilig und minimalistisch zu erzählen. Die gewaltig wirkenden Bilder habe ich in Die Ermordung des Jesse James vermisst. Sei es durch einen gewaltigen Score oder starke Charaktere.
Trotz seiner Länge kratzte Jesse James nur an der Oberfläche. Leider wenig spannend und auch noch viel zu lang.

Damit reiht sich der Film in die (kurze) Liste ein, die ich als verschenkte Lebenszeit betrachte.
Möglicherweise lag es aber auch an meiner zu hohen Erwartungshaltung und die Vorfreude auf einen spannenden und kurzweiligen Western alter Schule - und genau das will dieser Film nicht sein.
 
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kelte

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vielleicht solltest du dir so einen Film im eigenen Heimkino geben, da wirkt der Film bei einer guten Anlage wesentlich besser. Eine gute Heimkinoanlage wertet übrigens viele Filme auf, die im Kino eher zäh wirkten. Man ist halt relaxter :)
Zumindest hab ich es so rausgelesen das deine letzte Sichtung in einem Kino war wegen dem Toilettengang.
 
C

Captain Kirk

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Ich hab den Film tatsächlich im Kino gesehen und später im TV.
Bildgewaltiger war er natürlich im Kino.
Ändert aber nichts daran, dass ich ihn zu langatmig fand.

Dir gefällt der Film hingegen, was ich durchaus nachvollziehen kann.
 
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