Meine persönliche Meinung zum Streaming hat sich im letzten Jahr mehr oder weniger um 180 Grad gedreht.
Vor ein paar Jahren, als ich im Duell mit einer Kreissäge den Kürzeren zog und ein paar Wochen krank zu Hause pausieren durfte, habe ich mir aus lauter Langeweile ein prime-Abo beim großen A zugelegt (der erste Film, den ich dort sah, war übrigens "Saw IV" oder "Saw V", als die Aspiranten in eine Kreissäge fassen mußten, um eine bestimmte Menge an Blut zu produzieren, was mir in meiner damaligen Situation überhaupt nicht zusagte). Ich schwor mir, stets nur das vorhande Angebot anzunehmen und niemals, niemals, niemals Geld für einen Film zu bezahlen, der nicht physisch auf Scheibe dann seinen Weg in mein Regal finden würde.
Das ist jetzt vier oder fünf Jahre her. Zähneknirschend habe ich bis vor einem Jahr etwa hier und da doch einmal auf dem Stream zurückgegriffen; die "Jesse Stone"-Filme habe ich beim günstigen Kurs geschossen, da es keine DVDs oder BDs dazu gab.
Und Ende letzten Jahres habe ich mir dann einen AppleTV zugelegt und bin seitdem fleißiger Streamer: die Quali stimmt, die Preise - auch 4K - sind absolut unschlagbar. Es ist schon ein Unterschied, ob ich für eine Scheibe (entsprechende Hardware habe ich ohnehin [noch] nicht) 25 - 30 Euronen oder doch nur 3,99 oder 5,99 ausgebe.
Nachteile sind nicht von der Hand zu weisen: bei mauer Leitung schwächelt das Bild, bei Internetz-Zusammenbruch geht freilich gar nichts mehr. Aber diese Erfahrung habe ich in den letzten 6 Monaten oder so noch nie machen müssen. Vom Diktat der Anbieter, nur das ins Netz zu stellen, was sie wollen, brauchen wir auch nicht anzufangen, aber auch hier habe ich bislang keine negativen Erfahrungen gemacht.
Streaming wird niemals meine BD/DVD-Sammlung ersetzen, aber als Ergänzung möchte ich diverse Dienste nicht mehr missen wollen.