Blutige Seide

TheBjoern

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AW: Blutige Seide

Es gab in beiden Jahrzehnten starke Beiträge. "Der Killer von Wien" beispielsweise oder "Der Tod trägt schwarzes Leder", die allerdings wieder einer etwas anderen Machart unterliegen.

Die sind auch schon länger auf dem Amazon-Wunschzettel vermerkt. :)

Bava hat halt gerne seinen Gothic-Flair mit eingebracht. "Phenomena" würde ich weiterhin nicht als Giallo betrachten. Nur partiell. Das bleibt für mich ein Märchenfilm.:)
"Rosso" wächst übrigens, wie viele Argentos, im Gesamtwerk mehr und auch bei jeder weiteren Sichtung. Den Film habe ich auch viel später lieben gelernt.

Ein Gothikflair ist mir jetzt nicht sonderlich aufgefallen, das kann aber auch daran liegen, dass Gothik in den 60ern noch ein wenig anders aussah als heute. Das Phenomena gar nicht dem Giallo Genre zuzuornden ist, wird mir nun einiges klar. Ich hatte verucht die Stil-Ebene von Giallo auf Phenomena zu übertragen und scheiterte daran.
Welche Filme von Argento kann man deutlich dem Giallo zuordnen, dann wüsste welche Filme ich genauer ins Auge fassen kann?
 

deadlyfriend

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AW: Blutige Seide

Die sind auch schon länger auf dem Amazon-Wunschzettel vermerkt. :)

Schön, das du im Genre weitergräbst:)



Ein Gothikflair ist mir jetzt nicht sonderlich aufgefallen, das kann aber auch daran liegen, dass Gothik in den 60ern noch ein wenig anders aussah als heute.

Die Gothic-Horror Phase war in den 60ern in Italien weit verbreitet. Auch hier hat Bava eine Vorreirer-Rolle. Es gibt aber auch Hybriden die in den Giallo reinragen. Das heißt da laufen Serienkiller in der Umgebung von alten Gemäuern herum. Emilio Miraglia hat beispielsweise seine beiden Gialli dieser Mischung unterzogen. In der Atmosphäre des Gothic-Horror einen Giallo untergebracht.

Das Phenomena gar nicht dem Giallo Genre zuzuornden ist, wird mir nun einiges klar. Ich hatte verucht die Stil-Ebene von Giallo auf Phenomena zu übertragen und scheiterte daran.

Mit einem Giallo hat der wirklich nur in Ansätzen was zu tun. Das beispielsweise ein Mädchenkiller sein Unwesen treibt. Zusätzlich die handschuhe und ein paar weitere Kleinigkeiten. Für mich war das aber schon immer ein Horror-Märchen.

Welche Filme von Argento kann man deutlich dem Giallo zuordnen, dann wüsste welche Filme ich genauer ins Auge fassen kann?

Gialli von Argento:

Das Geheimnis der schwarzen Handschuhe
Die neunschwänzige Katze
Vier Fliegen auf grauem Samt
Rosso
Tenebrae
Opera (mit Abstrichen)
Stendhal Syndrome (mit Abstrichen)
Sleepless
The Card Player (nicht sehr gut)
Do you like Hitchcock? (Hitchcock Tribut mit Giallo Tendenzen)
 

TheBjoern

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AW: Blutige Seide

Schön, das du im Genre weitergräbst:)

Immer doch!

Gialli von Argento:

Das Geheimnis der schwarzen Handschuhe
Die neunschwänzige Katze
Vier Fliegen auf grauem Samt
Rosso
Tenebrae
Opera (mit Abstrichen)
Stendhal Syndrome (mit Abstrichen)
Sleepless
The Card Player (nicht sehr gut)
Do you like Hitchcock? (Hitchcock Tribut mit Giallo Tendenzen)

Oh! Und was ist mit Suspiria und Inferno? Das waren jetzt eigentlich meine nächsten Kandidaten. Arbeiten die nicht auch so mit Farben und Kontrasten?
 

deadlyfriend

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AW: Blutige Seide

Oh! Und was ist mit Suspiria und Inferno? Das waren jetzt eigentlich meine nächsten Kandidaten. Arbeiten die nicht auch so mit Farben und Kontrasten?


Doch natürlich! Das sind sogar die Referenz-Arbeiten im Farbenspiel. Es sind nur eben keine Gialli, wobei natürlich auch hier einige Ansätze vorhanden sind.
 

Willy Wonka

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AW: Blutige Seide

Ich habe mir den Film letzten Monat zum ersten Mal angesehen und mittlerweile wird es wirklich Zeit, dass ich mich auch an dieser Stelle einmal ein bisschen ausführlicher zu Wort melde, bevor ich den Film schon wieder vollkommen vergessen habe...

Dieses Phänomen, dass manche Filme bereits nach kurzer Zeit wieder vergessen werden, spricht nicht unbedingt für einen Film und wohl oder übel muss ich sagen, dass es mir so bei „Blutige Seide" so ergeht. Vielleicht lag es daran, dass ich in Dresden bereits mehrere Filme dieser Art gesehen habe und der Film daraufhin noch ein bisschen untergegangen ist, aber viel mehr glaube ich, dass mir dieses Genre niemals so viel zusagen wird wie deadly oder unserem Tarantino.

Nach der Sichtung von „Blutige Seide" hatte ich keine großen Kritikpunkte an den Film und es gab dieses Mal zum ersten Mal keine Aspekte, die mir wirklich negativ auffielen, wie bei den übrigen Argento-Filmen, die ich bislang gesehen habe. Von den bisherigen Gialli stufe ich „Blutige Seide" noch immer als besten Film ein, aber dennoch kratzt dieser Film niemals bei mir in Regionen eines Meisterwerks, weil die Filme mich immer nur in Teilaspekten überzeugten und bei mir nie einen nachhaltigen Eindruck bewirkten.

Und das lässt sich überhaupt nicht auf das Alter des Films zurückführen oder auf italienische Herkunft, denn ein Film wie „Dillinger ist tot" von Marco Ferreri aus dem Jahre 1968, den ich Anfang des Jahres gesehen habe, übt heute noch mehr Faszination aus alle bisherigen Gialli-Filme, die ich in den letzten zwei Monaten gesehen habe. Es ist also vermutlich nur eine Frage der eigenen Präferenzen und auf mich wirken die künstlerischen Aspekte in den Argento-Filmen und generell den Gialli zu unterrepräsentiert.
 

Tarantino1980

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AW: Blutige Seide

Dieses Phänomen, dass manche Filme bereits nach kurzer Zeit wieder vergessen werden, spricht nicht unbedingt für einen Film und wohl oder übel muss ich sagen, dass es mir so bei „Blutige Seide" so ergeht. Vielleicht lag es daran, dass ich in Dresden bereits mehrere Filme dieser Art gesehen habe und der Film daraufhin noch ein bisschen untergegangen ist, aber viel mehr glaube ich, dass mir dieses Genre niemals so viel zusagen wird wie deadly oder unserem Tarantino.

Und das lässt sich überhaupt nicht auf das Alter des Films zurückführen oder auf italienische Herkunft, denn ein Film wie „Dillinger ist tot" von Marco Ferreri aus dem Jahre 1968, den ich Anfang des Jahres gesehen habe, übt heute noch mehr Faszination aus alle bisherigen Gialli-Filme, die ich in den letzten zwei Monaten gesehen habe. Es ist also vermutlich nur eine Frage der eigenen Präferenzen und auf mich wirken die künstlerischen Aspekte in den Argento-Filmen und generell den Gialli zu unterrepräsentiert.

Das befürchte ich mitlerweile auch das Dir das Genre Giallo einfach nicht zusagt :D. Nein ernsthaft ich kann jeden Verstehen der sagt das er mit dieser Art von Film nichts anfangen kann, es ist eben sehr speziell und absolute Geschmacksache. Aber ich finde es sehr lobenswert das Du überhaupt einen Blick gewagt hast und somit nicht sofort ausgeschlossen hast das dieses Genre nichts für Dich ist. Offen sollte man grundsätzlich im Bereich Film allem sein und irgendwann merkt man halt ob einem eine gewisse Art von Filmen bzw. Genres liegt oder nicht. Bei mir war es irgendwie eine logische Weiterentwicklung meines Geschmacks. Früher als Jugendlicher mochte ich schon die ganzen Italo-Filme im Komödienbereich oder auch die etwas ernsthafteren Filme und Thriller waren schon immer sozuagen neben dem Horrorfilm mein Lieblingsgenre. Also war es im Grunde nur eine Frage der Zeit bis ich den Giallo kennen und liebenlernen durfte :rock:. Und genau das ist doch das schöne an unserem Hobby das es nie langweilig wird, das man immer wieder neue Genres und Filmemacher für sich entdeckt die einen beschäftigen und natürlich kommt einen da auch schonmal der ein odere andere Film/das ein odere andere Genre ins Heimkino mit denen man nicht so wirklich etwas anfangen kann.
 

Louis Cyphre

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AW: Blutige Seide

Ich kann den Hype um den Film in keinster Weise nachvollziehen. Für mich ist er völlig unlogisch und unglaubwürdig. Die Opfer verhalten sich wie typische Blondinen in Slasherfilmen. Laut kreischend ohne Plan umherlaufen und wenn sie doch mal den Mund halten, schmeissen sie was um, um den Killer immer zu zeigen, wo sie grade sind.
Die Morde selbst sind ja sowas von albern inszeniert. Opfer 1 steigt aus dem Taxi und geht natürlich noch durch den dunklen Park. Bei strömenden Regen !!!
Jedes Opfer hat sich so gut wie nicht gewehrt.
Wieso schleift Opfer 4 Opfer 3 noch ins Haus ?
Wieso fragt der Marquis Opfer 5, ob sie noch bei der Comtessa wohnt ? Dabei sagte Tao Li doch kurz vorher, das sie in der Nähe wohne und sie meldet sich doch beim Marquis ab. :confused:
Dazu noch die Spielchen mit der Kamera und der Musik für die ganz Begriffstutzigen Zuseher, wenn sie auf ein Objekt fokussiert ist und dann vor und zurück wackelt. Ich hoffe, ich habe es halbwegs verständlich ausgedrückt. :o

Nur für die etwas gelungene Auflösung gibt es 2/10 Punkten.
 

2moulins

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Das Mediabook ist heute angekommen - und gleich angesehen. War ziemlich gespannt, den viel gepriesenen Urvater des Giallo mal zu sehen. Dabei war ich insbesondere auf die Bildkompositionen und die Farbgebung gespannt.

Nun, ich fand den Film wirklich nicht schlecht, und auch betreffend der vorgenannten Merkmale wurde ich nicht enttäuscht. Dazu kommt eine famose Ausstattung. Allerdings empfand ich ihn zumindest heute bei der Erstsichtung nicht als Überflieger.

Deshalb zunächst mal: 8/10

Edit: Nachdem ich hier alle Einträge gelesen habe, melde ich mich nochmal zu Wort:
Also, die Meinungen hier haben ja eine Bandbreite von absoluter Begeisterung bis zu vernichtender Kritik. Verstehen kann ich Beides, wobei ich aber mehr Gefallen an dem Film finde als enttäuscht zu sein. :)

Wichtig ist wohl, nicht zu vergessen, wann der Film entstand. Für die damalige Zeit (1964) war das sicher schon ein besonderer "Thriller" mit einigen neuartigen Einfällen. Die Morde kamen mir auch heute noch recht brutal vor, zumal es ja ausnahmslos gegen Frauen ging. Der Mörder ging ja nicht gerade zimperlich mit ihnen um. Für die 60er war das sicher derbe. Bestimmt war das Publikum eher so etwas wie die Edgar Wallace-Filme gewöhnt, so dass "Blutige Seide" entsprechend stärker wirkte.

Dazu kommt die "kunstvolle" Inszenierung, bei der man sehr viel Wert auf die Optik legte! Diese ist heute noch sehr sehenswert. Und Mord Nummer 5 ist in der Tat "schön" und "künstlerisch wertvoll" dargestellt.

Ich kann aber auch die Fragen und Hinweise von Louis Cyphre nachvollziehen. Manche Verhaltensweisen sind schon nicht realistisch nachvollziehbar..... Deshalb ist es auch kein vollkommenes Meisterwerk in meinen Augen.
 
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Tarantino1980

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Es war mal wieder Zeit sich den Urvater bzw. die Blaupause des Giallo anzusehen. Ich muss wirklich sagen ich liebe diesen Film. Blutige Seide ist wirklich toll! Ich habe hier schon viele Lobeshymnen auf einzelne Szenen niedergeschrieben, so das ich mich ungern wieder holen will. Daher versuche ich heute mich auf neue Eindrücke zu beschränken, gerade weil ich mittlerweile einige Gialli mehr gesehen hatte als z.B. bei meiner erst und auch Zweitsichtung des Filmes. Jede Einstellung in diesem Film ist phänomenal!

Was mir heute z.B. extrem aufgefallen ist, gerade da ich erst kürzlich Die drei Gesichter der Furcht gesehen habe und mir dies auch dort sehr positiv aufgefallen ist, das Mario Bava wirklich ein Auge für grandioses Settdesign hatte. Seine Innensets sahen aus wie gigantische Bühnenbilder in einem Theakterstück. Eine interssante Mischung aus filmischen Look und eben der künsterlischen Theakterestetik, welche ich so bisher in der Filmwelt sehr selten gesehen habe. Alfred Hitchcock konnte dies im übrigen auch sehr gut, aber dieser Mann ist und bleibt für mich ohnehin der Regiegott schlechthin. Er hat zwar leider nie einen Giallo gedreht, dafür sind seine Thriller und Kriminalfilme einfach perfekt und er hat soviele Elemente in einzelnen Genres erfunden bzw. perfektioniert, das mit Sicherheit auch die großen Meister des italienischen Genre Kinos - und dazu gehört Mario Bava eindeutig - sich bestimmt haben inspirieren lassen bei Hitchcock.

Man darf nämlich auch bei Blutige Seide nie vergessen das dieser Film aus dem Jahr 1964 stammt und es zu dieser Zeit verdammt wenige Filme gab, die Morde so explizit gezeigt haben. Sicherlich gab es zu diesem Zeitpunkt schon einige Horror Filme, aber das ist zum einen ein ganz anderes Genre und zum anderen dadurch auch eine ganz andere Zuschauerschicht gewesen. Sicherlich gibt es viele Leute die beide Genres sehr lieben, ich zähle ja selbst dazu, ich kenne aber jedoch auch einige die zwar gerne Kriminalfilme sehen und das Rätseln nach der Suche des Mörders lieben, aber die wiederum keinen Wert auf eine besondere Inszenierung der Morde als solches legen. Auch diese Art von Kriminalfilme mag ich sehr, aber sie sind natürlich vom Aufbau und vom Härtegrand deutlich gewaltarmer als ein Giallo. Aber es waren, gerade zum Zeitpunkt des Erscheines von Blutige Seide, bestimmt genau diese Art von Zuschauern, die hier einen normalen Kriminalfilm erwartet hatten und mich großer Sicherheit, zumindestens ein gewisser Prozentsatz, recht verstört aus dem Kino kamen weil eben Blutige Seide kein typischer Kriminalfilm war, sondern eben die Blaupause für den Giallo. Sicherlich merkt man hier und da noch wie sich das Genre, gerade in den 70ern weiterentwickelt hat und einige tolle Filme hervorgebracht hat, aber jeder Giallo der nach Blutige Seide gedreht wurde, ist mit Sicherheit durch diesen Film inspiriert worden und somit durch Mario Bava.

Da ich mittlerweile so einige Gialli kenne und auch viele die weiß Gott nicht zur ersten Riege des Genres gehören und manche sogar auch nicht zur zweiten, ist mir diesmal auch sehr aufgefallen das eben Blutige Seide ein Film der 60er Jahre ist und eben noch keine nackte Haut zu sehen war, was natürlich kein Kritikpunkt ist aber mir die Frage stellt ob dieses Element einfach eine Weiterentwicklung im Genre war, oder dem generellen "sexplotation Kult" der 70er Jahre geschuldet ist und somit diverse Regisseure eben auch dieses Element mit in Ihre Filme mit einbringen wollen/mussten, weil wir natürlich alle wissen das "sex sells" und die jungen Darstellerinnen natürlich immer eine Augenweide waren und damals bestimmt auch so manchen Kinozuschauer extra ins Kino gelockt hat, auch ohne das sie Fan des Genres waren :nice:.

Blutige Seide hat für mich wirklcih alles um für mich persönlich ein Meisterwerk zu sein. Ich habe ihn mittlerweile drei mal gesehen und bei jeder Sichtung sitze ich erneut mit offenem Mund vor dem TV und genieße das geniale Farbenspiel, die Estetik einzelner Szenen und, wie bereits ausführlich beschrieben, das geniale Setdesing von Mario Bava. Daher bin ich mir sehr sicher das dieser Film nicht das letzte mal in meinem Player war!
 

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Alfred Hitchcock konnte dies im übrigen auch sehr gut, aber dieser Mann ist und bleibt für mich ohnehin der Regiegott schlechthin. Er hat zwar leider nie einen Giallo gedreht, dafür sind seine Thriller und Kriminalfilme einfach perfekt und er hat soviele Elemente in einzelnen Genres erfunden bzw. perfektioniert, das mit Sicherheit auch die großen Meister des italienischen Genre Kinos - und dazu gehört Mario Bava eindeutig - sich bestimmt haben inspirieren lassen bei Hitchcock.

Wobei ich "Frenzy" da irgendwie schon erwähnen möchte. Klar, kein richtiger Giallo aber wenn dies ein italienischer Film gewesen wäre, hätte man ihn wahrscheinlich dazu gezählt, da er eben auch wieder sehr europäisch ist. Er hat für Hitchcock auch einen ungewohnt schmuddeligen Look.


Da ich mittlerweile so einige Gialli kenne und auch viele die weiß Gott nicht zur ersten Riege des Genres gehören und manche sogar auch nicht zur zweiten, ist mir diesmal auch sehr aufgefallen das eben Blutige Seide ein Film der 60er Jahre ist und eben noch keine nackte Haut zu sehen war, was natürlich kein Kritikpunkt ist aber mir die Frage stellt ob dieses Element einfach eine Weiterentwicklung im Genre war, oder dem generellen "sexplotation Kult" der 70er Jahre geschuldet ist und somit diverse Regisseure eben auch dieses Element mit in Ihre Filme mit einbringen wollen/mussten, weil wir natürlich alle wissen das "sex sells" und die jungen Darstellerinnen natürlich immer eine Augenweide waren und damals bestimmt auch so manchen Kinozuschauer extra ins Kino gelockt hat, auch ohne das sie Fan des Genres waren :nice:.

Das ist ein interessanter Aspekt. Bei meinen Lieblingen aus dem Genre sind nackte Tatsachen eher selten bis gar nicht zu finden, oder zumindest kunstvoll umgesetzt wie in "Der Killer von Wien". Ich glaube auch, das dies nur dem Zeitgeist entsprach. Sexuelle Revolution etc... Titten auf der Leinwand war etwas Neues und hat meiner Meinung nach dem Genre eher qualitativ geschadet. Aber eben auch wohl am Leben gehalten. Ohne Nacktheit wären viele Produktionen gar nicht entstanden. Aus meiner Sicht ein Kreislauf. Die schlechtesten Gialli waren für mich aber meistens die mit dem höchsten "Sleaze" Anteil. "Strip nude for the killer" ist trotz Edwige Fenech für mich eine absolute Gurke von einem talentfreien Regisseur, der keinen einzigen guten Film gemacht hat. Auch "Schloss der blauen Vögel" oder "Play Motel" waren einfach nur unerträglich. Viele andere habe ich bereits vergessen.
Auffällig das ausgerechnet Dario Argento nicht auf diesen Zug aufgesprungen ist. Vielleicht waren ihm seine Filme wichtiger.
Aber auch hier betrachte ich natürlich wie Nacktheit in den Film integriert wird.
Lucio Fulci hat beipielsweise in "Don`t torture a duckling" durch Nacktszenen einen Charakter ausgearbeitet. Ausgerechnet Fulci, der dafür nicht gerade bekannt war. Martino ist das auch sehr oft gelungen. Andere sind eher nach dem Konzept "Titten" vorgegangen und haben an irgendeiner Stelle noch einen Mörder platziert.
 

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Wobei ich "Frenzy" da irgendwie schon erwähnen möchte. Klar, kein richtiger Giallo aber wenn dies ein italienischer Film gewesen wäre, hätte man ihn wahrscheinlich dazu gezählt, da er eben auch wieder sehr europäisch ist. Er hat für Hitchcock auch einen ungewohnt schmuddeligen Look.

Stimmt! Frenzy ist tatsächlich für Hitchcock Verhältnisse sehr "schmudelig", was ich auch interssant und gut fand. Man kann ihm tatsächlich ein paar Giallo Merkmale attestieren. Ich meine das hatte ich damals bei der Sichtung auch so empfunden, ist aber schon zu lange her weil ich diesen Hitchcock tatsächlich auch erst einmal gesehen habe.


Das ist ein interessanter Aspekt. Bei meinen Lieblingen aus dem Genre sind nackte Tatsachen eher selten bis gar nicht zu finden, oder zumindest kunstvoll umgesetzt wie in "Der Killer von Wien". Ich glaube auch, das dies nur dem Zeitgeist entsprach. Sexuelle Revolution etc... Titten auf der Leinwand war etwas Neues und hat meiner Meinung nach dem Genre eher qualitativ geschadet. Aber eben auch wohl am Leben gehalten. Ohne Nacktheit wären viele Produktionen gar nicht entstanden. Aus meiner Sicht ein Kreislauf. Die schlechtesten Gialli waren für mich aber meistens die mit dem höchsten "Sleaze" Anteil. "Strip nude for the killer" ist trotz Edwige Fenech für mich eine absolute Gurke von einem talentfreien Regisseur, der keinen einzigen guten Film gemacht hat. Auch "Schloss der blauen Vögel" oder "Play Motel" waren einfach nur unerträglich. Viele andere habe ich bereits vergessen.
Auffällig das ausgerechnet Dario Argento nicht auf diesen Zug aufgesprungen ist. Vielleicht waren ihm seine Filme wichtiger.
Aber auch hier betrachte ich natürlich wie Nacktheit in den Film integriert wird.
Lucio Fulci hat beipielsweise in "Don`t torture a duckling" durch Nacktszenen einen Charakter ausgearbeitet. Ausgerechnet Fulci, der dafür nicht gerade bekannt war. Martino ist das auch sehr oft gelungen. Andere sind eher nach dem Konzept "Titten" vorgegangen und haben an irgendeiner Stelle noch einen Mörder platziert.

Ja das stimmt. Sogerne ich auch Edwige Fenech auch mal nackt gesehen habe, in meinen Augen eine wunderschöne Frau, war es stets immer ihre darstellerische Leistung die mich am meisten beeindruckt hat, was man von anderen Starlets in diversen Gialli nicht immer behaupten konnte.

Lustigerweise war es meistens Argentos Tocher, die in seinen Filmen mal blank gezogen hatte. Sonst sind seine Filme tatsächlich sehr davon befreit, was nicht das schlechteste war. Denn genauso wie Du es beschrieben hast, gerade die Schloss der blauen Vögel fällt mir da auch als extremes negativ Beispiel ein, obwohl Klaus Kinski mit von der Partie war! Daher habe ich bisher immer um Play Motel einen Bogen gemacht, obwohl es sogar eine deutssprachige VÖ von dem Film gibt. Es gibt ja sogar Gialli zu denen es eine extra "Sex-Fassung" gab. Hier fällt mir Das Grauen kommt Nachts ein, den ich auch noch nicht gesichtet habe, ich aber mit Sicherheit mir die nicht Sex-Fassung ansehen werde.

Ich will das ja nicht schlecht reden, da viele Damen natürlich schön anzusehen sind, aber gerade im direkten Vergleich mit dem Urgiallo, der im Vergleich zu diesen Filmen ja schon regelrecht züchtig daher kommt, ist es mir extrem aufgefallen da es auch noch ein anderes Filmjahrzehnt war. Ich denke auch das es eher keine Weiterentwicklung innerhalb des Genres war, sondern lediglich man auf Grund der Sexplotation Welle man dadurch mehr Zuschauer in die Kinos locken wollte.
 

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Ja das stimmt. Sogerne ich auch Edwige Fenech auch mal nackt gesehen habe, in meinen Augen eine wunderschöne Frau, war es stets immer ihre darstellerische Leistung die mich am meisten beeindruckt hat, was man von anderen Starlets in diversen Gialli nicht immer behaupten konnte.

Es kommt halt für mich am meisten darauf an, wie die Szenen in den Film integriert werden. Wenn es passt, stört es ja nicht. Bei Bianchi stimmte nichts. In keinem seiner Filme. Zumindest in den paar die ich gesehen habe. "Strip nude for the killer" soll nebenbei erwähnt sein bester gewesen sein..................

Lustigerweise war es meistens Argentos Tocher, die in seinen Filmen mal blank gezogen hatte. Sonst sind seine Filme tatsächlich sehr davon befreit, was nicht das schlechteste war. Denn genauso wie Du es beschrieben hast, gerade die Schloss der blauen Vögel fällt mir da auch als extremes negativ Beispiel ein, obwohl Klaus Kinski mit von der Partie war! Daher habe ich bisher immer um Play Motel einen Bogen gemacht, obwohl es sogar eine deutssprachige VÖ von dem Film gibt. Es gibt ja sogar Gialli zu denen es eine extra "Sex-Fassung" gab. Hier fällt mir Das Grauen kommt Nachts ein, den ich auch noch nicht gesichtet habe, ich aber mit Sicherheit mir die nicht Sex-Fassung ansehen werde.

"Das Grauen kommt nachts" war einfach nur doof. Mit dem Film konnte ich absolut gar nichts anfangen.

Ich will das ja nicht schlecht reden, da viele Damen natürlich schön anzusehen sind, aber gerade im direkten Vergleich mit dem Urgiallo, der im Vergleich zu diesen Filmen ja schon regelrecht züchtig daher kommt, ist es mir extrem aufgefallen da es auch noch ein anderes Filmjahrzehnt war. Ich denke auch das es eher keine Weiterentwicklung innerhalb des Genres war, sondern lediglich man auf Grund der Sexplotation Welle man dadurch mehr Zuschauer in die Kinos locken wollte.

Ich bin da klar bei Dir. Der Giallo wurde immer wieder für den Zeitgeist verwendet. Anfang der 70er die Sex-Elemente, später die Gewalt. Die richtig guten Gialli Anfang der 70er waren zwar meistens etwas härter als TV Niveau aber auch nicht überbordend. Erst als die Gewaltwelle aus den Bereichen "Zombie" und "Kannibalen" erfolgreich wurde, ist man auf diesen Zug aufgesprungen. Beste Beispiele dafür sind "New York Ripper" und "Giallo a Venezia". Selbst Argento hat mit "Tenebrae" dann diesen Zug mitgemacht.

Der Giallo in seiner reinsten Form lebte für mich von Kamerafahrten, Ausleuchtung, Setdesign und Mord als Kunstform. Eben die Grundregeln von Bava und Argento. Sex und Gewalt waren für mich dabei immer nur zusätzliche Zutaten, die später aus kommerziellen Gründen integriert wurden.
 
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