Black Swan

Leatherface

Filmvisionaer
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AW: Black Swan

von dem Film hab ich irgendwie noch gar nichts gehört. Aber meine Vorfreude steigert sich vor ein paar Tagen, als ich in der TV Movie das Fazit las sowie die abschließende Bewertung: "Ein Meisterwerk. Der Oscar ist Natalie Portman sicher!"

Hab hier bewußt, bis auf die Wertung, auch noch nicht weiter reingelesen. Auch wenn ich es mir bei vielen Filme sage "den mußt du im Kino sehen" und daraus doch nichts wird, sage ich es hier erneut. Und hoffe mal, daß ich auch wirklich den Weg ins Kino finden werde:)
 

Die wilde 13

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AW: Black Swan

Aronofsky hat sie doch nicht mehr alle.Schafft der Typ es doch tatsächlich,das ich beim Ballett eine Gänsehaut nach der anderen bekomme.Wahnsinn !!
Black Swan nimmt einen von der ersten Sekunde an mit auf eine Reise durch eine gequälte Seele,die perfekt sein will,aber vor lauter Ehrgeiz dabei sich selbst verliert.Natalie Portman spielt dies so brilliant,das einem die Tränen kommen.
Mehr Worte finde ich erstmal nicht,außer das ich total begeistert bin und wie eine Ballerina aus dem Kino nach Hause geschwebt bin...
 

Agent Orange

Tonmeister
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AW: Black Swan

Leider wird da die Sichtung wohl noch etwas dauern, ich bezweifle dass ich da jemanden zu einem Kinobesuch nötigen kann...

Tja, so schnell kann es sich ändern. Da war ja noch ein Kinogutschein für Muttern, welcher eingelöst werden wollte :nice: Was absolut perfekt war, er lief nämlich nicht in unserem Multiplex, sondern ausschließlich in meinem Lieblings-programmkino :rock:

Was für ein Film, wenn man jemand die Story erzählt der selbst kein Filmfreak ist, bekommt man nur den Vogel gezeigt. In Wahrheit trifft es die von Eclipsed beschriebene Kategorie "Psychogramm" tatsächlich am besten. Man wird mitgenommen auf einen Trip in die tiefen des Inneren, einfach unglaublich, man wird richtig reingezogen. Zwischenzeitlich kam mir kurz der Film "8mm" in den Sinn, bei dem man/die Hauptfigur ja eine ähnliche Reise unternimmt.
Die Verwandlung vom weißen Schwan zum schwarzen Schwan, war einfach unglaublich...also so was, bei dem Thema...da bleibt mir echt die Spucke weg.

Ganz großer Film, der Oscar dürfte Natalie Portman tatsächlich sicher sein, ich frag mich wer das überbieten will.

Ob ich auch die Höchstwertung vergebe? HM, da bin ich mir noch etwas unschlüssig. Er schrammt auf alle Fälle ganz heftig daran, evtl. nach der Zweitsichtung.
 

Tarantino1980

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AW: Black Swan

So endlich habe ich den Film auch gesehen und was soll ich sagen ich bin überwälltigt. Zwar hat mich die Story jetzt nicht so sehr gepackt wie es andere Filme geschafft haben, aber das brauchte es auch nicht den Black Swan ist ein absolut atmosphärischer und bildgewaltiger Film. Alleine diese Tatsache reicht schon aus das man sich diesen Film als Filmfreund ansehen muss. Hinzu kommt noch die atemberaubende Filmmusik die diese Bilder herrlich untermahlt. Es war tatsächlich wie ein Trance-Zustand. Definitiv ein 3-Gänge Menü für jeden Filmfan!

Die eingangs erwähnten Farben sind großer Bestandteil des Gesamtkunstwerks. Der Film wurde in kühlen Grau- und Blautönen gedreht; Nina trägt grundsätzlich Weiß; Lily immer Schwarz. Besonders hervorheben muss man dabei die erste Szene des Films: ein, wie sich sofort nach der Szene herausstellt, Traum von Nina in dem sie den weißen Schwan verkörpert. Um sie herum ist alles dunkel...nur ein Scheinwerfer umhüllt sie mit einer bläulichen Aura...und Nina wirkt in ihrem weißen Kleid wie ein Fremdkörper in der Szenerie (was eine Metapher für eines der großen Motive des Films ist).

Bei der Szene hatte mich der Film schon in seinem Bann! Einfach perfekt und das obwohl ich sonst mit Ballett nichts anfangen kann!

Natalie Portman war nie besser. Nicht nur, dass sie das Gros der Ballettszenen selber getanzt hat: sie spielt die Zerbrechlichkeit (und gleichzeitige Ambivalenz...quasi eine Umkehrung ihrer Rolle aus Léon) perfekt und hat riesige Chancen auf den Oscar.

Auch hier stimme ich Dir vollkommen zu. Natlaie Portman hat die Rolle einfach perfekt gespielt. Diese Mischung als Zerbrechlichkeit aber stellenweise auch dieses psychopatische in ihrem Chrakter, einfach herrlich!

Die bereits angesprochene Musik beschränkt sich nicht nur auf die allseits bekannten Stücke von Tchaikovsky, sondern besteht auch aus (teilweise umgekehrten oder bis zur Unkenntlichkeit verzerrten) Variationen dieser, für die Clint Mansell verantwortlich war. Auch diese trägt ungemein zur Atmosphäre bei, welche zwischen Spannung, Dramatik und epischer Schönheit wechselt.

Die Musik war in der Tat einfach nur phantastisch und passte sehr gut zu den Bildern. Erst durch die Musik wurden viele Szenen intensiv und die Musik verleiht den Bildern dann den nötigen Ausdruch und die Intensität die diesen Film so phantastisch machen!

Ich weiß nur das er mich teilweise in einen Trance-ähnlichen Zustand versetzt hat. Bei der Szene in der Disco hats mir fast das Gleichgewicht weggezogen,

Genau so ging es mir auch im Kino! Die Disco Szene war genial. Ich hab noch nie eine so realistische Darstellung einer Disco Szene gesehen. Man fühlte sich mittendrin und es wirkte nicht so gekünselt wie es sonst häufig der Fall ist. Man war gefangen in einer Partynacht!

Aronofsky hat sie doch nicht mehr alle.Schafft der Typ es doch tatsächlich,das ich beim Ballett eine Gänsehaut nach der anderen bekomme.Wahnsinn !!

Genau das sind gerade meine Gedanken. Ich habe ansonsten mit Ballett wirklich nichts am Hut aber es sah in dem Film einfach nur traumhaft schön aus. Man war gefesselt und gefangen. Es waren traumhaft schöne Bilder die mich auch sehr berührt haben!


Was für ein Film, wenn man jemand die Story erzählt der selbst kein Filmfreak ist, bekommt man nur den Vogel gezeigt. In Wahrheit trifft es die von Eclipsed beschriebene Kategorie "Psychogramm" tatsächlich am besten. Man wird mitgenommen auf einen Trip in die tiefen des Inneren, einfach unglaublich, man wird richtig reingezogen.

Ja sehr treffend ausgedrückt :hoch: Ich denke der Film funktioniert nur wenn man auch bereit ist sich auf ein "Kunstwerk" einzulassen. Black Swan lebt definitiv von seinen Bildern, der Atmosphäre und der Musik. Die Story ist aus meiner Sicht sehr überschaubar, aber die symbolik in dem Film ist der Wahnsinn.

Die Verwandlung vom weißen Schwan zum schwarzen Schwan, war einfach unglaublich...also so was, bei dem Thema...da bleibt mir echt die Spucke weg.

Das war wirklich sehr schön in Szene gesetzt. Sowohl auf der Bühne, aber auch durch den Film hindurch wie sie von einem schüchternen naiven Mädchern zur Frau wird die sich nimmt was sie will.

Ich weiß ich wiederhole mich aber das Finale des Films war wirklich traumhaft. Die Ballet Aufführung in Verbindung mit dem tragischen Verlauf von Nina war einfach der Hammer. Auch Mila Kunis hat mir sehr gut gefallen in dem Film nicht nur optisch!

Meine erste Wertung ist erstmal eine 9/10 aber ich denke, bei einer Zweitsichtung könnte das nochmal nach oben gehen :nice:
 
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deadlyfriend

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AW: Black Swan

Die Story ist aus meiner Sicht sehr überschaubar, aber die symbolik in dem Film ist der Wahnsinn.

Ich finde die Themen im Film absolut klasse und hochinteressant. Metamorphose, Druck, Selbstaufgabe, Ziele und wieviel man zu tun bereit ist, um sie zu erreichen. Einmal mit und einmal ohne Krankheit. Was löst psychische Krankheiten aus?
Ich finde die Story fantastisch, weil sie mehrere komplexe Themen anspricht. Aufgrund der kurzen Spieldauer eines Filmes, in Symbolik verpackt. Keine Auflösung in Richtung "Am Ende war der Mörder halt geisteskrank", weil man sonst keine Erklärung hat, sondern eine Auseinandersetzung damit, wie eine psychische Krankheit entstehen kann. Mit dem Thema "Schwanensee" als Aufhänger und mit dieser Art von Verarbeitung. Hammer! 12 von 10 Punkten:D
 

TheBjoern

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AW: Black Swan

Auch ich möchte ein paar Worte zu dem Film verlieren. Ersteinmal "Hut ab" das eine Thematik des Ballets soviel Anklang findet. Unser Kinobesuch ging mit einem bis in die erste Reihe gefüllten Kinosaals einher. Damit habe ich nicht gerechnet und hat mich zu Beginn auch ein wenig missfallen. Solche Filme schaue ich mir lieber in einer verlasseneren Vorstellung an, damit ich auch vollkommen abtauchen kann. Aber der Film hat es dennoch geschafft.

Meine erstes großes Lob geht vor allem an Nathalie Portman, die diese Rolle einfach Traumhaft verkörpert hat. Nicht nur der Druck im Film, die beiden Schwäne zu verkörpern lässtet schwer. Das selbe müsste auch auf der Metaebene passiert sein. Nathalie Portman musste für diesen Film ein schüchterne (weiße) und eine wilde (schwarze) Persönlichkeit darstellen und die stufenweise Verwandlung dorthin.

Das zweite Lob geht direkt an Aranowsky. Er hat geschafft diese Geschichte um eine Balletttänzerin so gekonnt auf die Leinwand zu bringen, dass sie auch für Leute zugänglich gemacht wurde, die annsonsten nicht viel mit Ballett anfangen können. Die spannende Enwicklung dieses Psychograms hat einen förmlich mit runtergezogen und da muss auch ich die Parallelen zu "Requiem for a Dream" ziehen.
Dabei ist mir aufgefallen, dass die Kammera so gut wie nie von unserer "Schwänin" gewichen ist. Eine permanente Ausrichtung auf Nina ließ uns gar keine andere Möglichkeit, als in ihre Seele einzutauchen.

Die Stilmittel waren zur Unterstützung des Film einfach nur perfekt dosiert. Nicht zu viel und nicht zu wenig. Durch die gute Portionierung konnten die Disco-Szene und der Tanz des schwarzen Schwans so überzeugen, dass ich förmlich die selbe Gänsehaut bekam, wie man sie schon bei Nina sah.

Doch wo Lob ist, ist auch Platz für ein wenig Kritik. Zwar habe ich noch eben die Stilmittel gelobt muss ich mir eingestehen, dass der Film für meinen Geschmack zu viel Filmkorn bot, das bei mir einen Eindruck von Schmutz, Dreck und die Straße/Gosse hinterläßt. Es kann aber auch sein, dass das Kino eine miserable Kopie des Films bekommen hat. Mal schauen, wie er auf Blu-ray wirkt.

Die Story ist aus meiner Sicht sehr überschaubar, aber die symbolik in dem Film ist der Wahnsinn.

Schon interessant. Ich sehe es genau anders. Die Story ist der Wahnsinn und die Symbolik war überschaubar. Die Symbolik, zumindest, dass wa ich entdeckt habe, wie beispielsweise, der Klingelton von Ninas Handy, wenn die Mutter anruft oder die schwarzen tätowirten Flügel auf Lily's Rücken. Diese Dinge waren gut aber wenn man es ernst nimmt sind sie eher ein Standart, der gerne Verwendet wird.
Die Story hat mich hingegen weit mehr begeistert. Spätestens als ich herausbekommen habe, dass dieser Film ein Psychogramm ist, habe ich ich mir die Frage gestellt, welche Person nun Ninas Phantasie entspringt. Dieser Schnelle Verdacht von (klischehafter) Schizophrenie hat mich in eine Falle tappen lassen, in die gerne getappt bin.


Ich finde die Themen im Film absolut klasse und hochinteressant. Metamorphose, Druck, Selbstaufgabe, Ziele und wieviel man zu tun bereit ist, um sie zu erreichen. Einmal mit und einmal ohne Krankheit. Was löst psychische Krankheiten aus?

An dieser Stelle möchte ich noch einmal eine Emfehlung für "Perfect Blue" aussprechen. Die Parallelen sind nicht von der Hand zu weisen und ich wurde während Black Swan mehrmalig daran erinnert. Das was du ansprichst deadlyfríend kommt in diesem Film auch sehr zu tragen. Wobei Perfect Blue sicherlich mehr die Kategorie Thriller entspricht und definitiv mehr "Mindfuck" betrieben wird und natürlich ein Anime ist.
 

Tarantino1980

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AW: Black Swan

Ich finde die Themen im Film absolut klasse und hochinteressant. Metamorphose, Druck, Selbstaufgabe, Ziele und wieviel man zu tun bereit ist, um sie zu erreichen. Einmal mit und einmal ohne Krankheit. Was löst psychische Krankheiten aus?
Ich finde die Story fantastisch, weil sie mehrere komplexe Themen anspricht. Aufgrund der kurzen Spieldauer eines Filmes, in Symbolik verpackt. Keine Auflösung in Richtung "Am Ende war der Mörder halt geisteskrank", weil man sonst keine Erklärung hat, sondern eine Auseinandersetzung damit, wie eine psychische Krankheit entstehen kann. Mit dem Thema "Schwanensee" als Aufhänger und mit dieser Art von Verarbeitung. Hammer! 12 von 10 Punkten:D

Da habe ich mich wohl etwas blöd ausgedrückt. Natürlich hat Black Swan eine gute Story die auch tiefgründig ist. Ich meinte damit halt eher das Aranowsky seine ganz eigene Art hat diese Story zuerzählen, eben mit Bildern und Symbolik. In anderen Filmen bekommt man die Story auf dem Silbertablett durch Monologe oder Dialoge präsentiert bei Aranowsky muss man mitdenken und vieles interpretieren! Das meinte ich damit als ich sagte "Die Story ist überschaubar" Wenn man die ganze Symbolik und Deutung aus dem Film nehmen würde, ging es im Grunde um eine Tänzerin die halt die Hauptrolle in einer Aufführung bekommt und dafür hart trainiert. Ganz plumb gesagt. Aber genau hier liegt das Talent von Aranowsky das der interessierte Zuschauer mehr in dem Film sieht! Und vorallem einen Film abliefert über den man sich gut unterhalten kann und ihn erst nach mehrmaliger Sichtung wahrscheinlich in seiner Komplexität versteht und wahrnimmt! Also bitte versteht mich nicht falsch ich bin absolut überwältigt von dem Film aber es ist halt eine andere Art wie Aranowsky eine Story dem Zuschauer erzählt, er macht es halt mehr mit Bildern, Emotionen und Symbolik!

Das zweite Lob geht direkt an Aranowsky. Er hat geschafft diese Geschichte um eine Balletttänzerin so gekonnt auf die Leinwand zu bringen, dass sie auch für Leute zugänglich gemacht wurde, die annsonsten nicht viel mit Ballett anfangen können. Die spannende Enwicklung dieses Psychograms hat einen förmlich mit runtergezogen und da muss auch ich die Parallelen zu "Requiem for a Dream" ziehen.

Das ist wirklich so. Ein maßentaugliches Thema zu verfilmen ist nicht die große Kunst aber es zu schaffen Leuten, inkl mir, die mit Balett rein garnichts am Hut haben so mit dem Thema zu fessen und vorallem so zu berühren, das nenne ich wirklich ein ganz großes Talent!

Dabei ist mir aufgefallen, dass die Kammera so gut wie nie von unserer "Schwänin" gewichen ist. Eine permanente Ausrichtung auf Nina ließ uns gar keine andere Möglichkeit, als in ihre Seele einzutauchen.

Eine interessante Beobachtung. Das Natalie Portman häufig im Bild war ist mir auch aufgefallen, aber jetzt wo ich das lese stelle ich mir die Frage gab es eine Szene in der Natlie Portman nicht zu sehen war? Ich glaube nicht! Also noch ein Grund sich auf die Zweitsichtung zu freuen!


Die Story hat mich hingegen weit mehr begeistert. Spätestens als ich herausbekommen habe, dass dieser Film ein Psychogramm ist, habe ich ich mir die Frage gestellt, welche Person nun Ninas Phantasie entspringt. Dieser Schnelle Verdacht von (klischehafter) Schizophrenie hat mich in eine Falle tappen lassen, in die gerne getappt bin.

Wow also ich muss zugeben mit dieser Fragestellung hast Du mich! Das, wenn höchstens unterbewusst, habe ich mich tatsächlich nicht gefragt als ich den Film gestern sah. Aber jetzt rückblickend ist es eine berechtigte Frage. Steckt der schware Schwan schon die ganze Zeit in ihr? Wusste vieleicht sogar die Mutter von ihrer dunklen Seite und hat sie deshalb wie ein Kleinkind behandelt um sie "klein" zu halten, damit ihre wilde Ader nicht wieder ans tageslicht kommt und sie nicht in eine Klinik muss? Oder aber ist erst durch die Rolle der schwarze Schwan in ihr aufgeblüht und jahrelange gestaute Aggressionen gegenüber der Mutter und ihrem Leben kamen hervor und mussten mal raus? Beide Blickwinkel sind möglich! Oder um es kurz zu sagen ich war der Meinung das sie im Film über der weiße Schwan war und erst zum schluss der schwarze Schwan geboren wurde. Aber genauso kann es sein das sie vom Grundtyp her der schwarze Schwan ist, aber durch die Kontrolle ihrer Mutter sie zum weißen Schwan gemacht wurde. Also wirklich eine sehr interessante Fragestellung und ich denke da gibt es für beide Seiten Hinweise im Film die beides bewesen bzw. wiederlegen können. Aber hierzu bin ich auf eure Meinungen gespannt!
 

Vince

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Black Swan


Schwarze und weiße Schwäne - an ihrem Beispiel hat schon Karl Popper seinen "kritischen Rationalismus" veranschaulicht. Die Abgrenzung von Arten gehörte zu den notwendigen Annahmen, die zum Funktionieren des Beispiels beitrugen.
Warum ausgerechnet Schwäne? Sie stehen für Ästhetik und Einzigartigkeit. Ihre farbliche Entgegengesetztheit sorgt in diesem Zusammenhang für unterschwelligen Suspense, da angesichts der in diesem Bild verborgenen Konkurrenzsituation eine baldige Konfrontation anzunehmen ist – und die Frage aussteht, ob die Schwäne sich wieder vollständig voneinander lösen können oder ob sie zu einer neuen Art verschmelzen; etwas, das nicht zwangsläufig schwarz oder weiß sein muss. Im Inneren entsteht die Furcht vor dem Verlust der eigenen Existenz: Wenn der Schwan auch schwarz sein kann – bin ich eigentlich, was ich zu sein glaube?

An Poppers Schwänen lässt sich auch "Black Swan" festmachen. Dem Prinzip der Dichotomie gehorchend, unterliegt er mit jeder Faser der Zahl Zwei. Beziehungen gestalten sich in Darren Aronofskys neuem Film nie mit drei oder mehr Personen, stets interagieren zwei Figuren miteinander: Nina mit ihrem Mentor Thomas, Nina mit ihrer Konkurrentin Lily und ihrer Vorgängerin Beth, Nina mit ihrer Mutter Erica; ebenso Thomas mit Lily, Thomas mit Beth, Lily mit Erica. Farbgestaltung und Kontraste erreichen passend dazu mitunter Schwarzweißfilmqualitäten, alles schreit danach, sich in zwei Lager aufzuteilen. Der Schwarzweiß-Dualismus erlaubt es Aronofsky bequemerweise sogar, im Zusammenhang mit dem silhouettengleich gelagerten "The Wrestler" jetzt von einem Film-Diptychon zu sprechen. Aber nicht nur den Dualismus teilt er mit Poppers kritischem Rationalismus, auch greift er den darin verborgenen Suspense auf. Die These, dass etwas Weißes nicht zugleich etwas Schwarzes sein kann, bestimmt das erste Filmdrittel, bekräftigt durch eine Natalie Portman, die mit aller Kraft auf die Verkörperung von Unschuld und das gleichzeitige Ankämpfen gegen die eigene Natur zuspielt.

Grauzonen macht Aronofsky dadurch zum verborgenen, ergo raren und begehrenswerten Gut. Sie sind es, denen sein Interesse eigentlich gilt. Um sie zu greifen, baut er zunächst die entgegengesetzten Fronten auf. So wie das Wrestling im Vorgänger die Faszination des Hässlichen, des Gestellten und des Zerstörerischen symbolisierte, sind es im Ballett Unschuld, Schönheit und Makellosigkeit, die sich auf der Bühne offenbaren. Der Demontage des Schwarzen soll nun die des Weißen folgen. Also greift Aronofsky zu seiner etablierten In-Depth-Perspektive, setzt eine dynamische Kamera unmittelbar auf die Spuren der Tänzer und entblättert das Ballett aus Sicht der Beteiligten als etwas Mühsames, etwas, dessen wahre Natur erschreckend viele Übereinstimmungen mit der Maske des Wrestling aufweist – während Mickey Rourkes seelische Entblätterung im Umkehrschluss eine fragile, in gewissem Sinne auch unschuldige Seite zeigte, die dem Bühnenbild des Balletts in vielen Dingen entsprach.

Derweil Aronofsky nun damit beschäftigt ist, seine beiden Pole zunächst aufzubauen und sie anschließend möglichst schleichend miteinander zu vermengen, liefert er quasi nebenher seinen vielleicht konventionellsten Film ab. Psychologisch gesehen ereifert er sich an Banalitäten und längst erschlossenen Allgemeinplätzen, die schon zu Hitchcocks Zeiten als schwer strapaziert galten. Weshalb "Black Swan" in seiner psychologischen Ausarbeitung so unfertig und oberflächlich erscheint, hat einen speziellen Grund: die aktgegliederte, theaterähnliche Struktur von "Schwanensee" wird in das Drehbuch transkribiert, das aber seinerseits viel modernere Ziele verfolgt. So wird, eingeengt durch die theatralische Aktgliederung, eine Situation nach der anderen abgehandelt, innere Vorgänge werden bühnen- aber keineswegs artgerecht serviert und die Verwandlung erwartungsgemäß umgesetzt, dem Bild entsprechend, das der Zuschauer längst im Kopf hatte. Die wohldosierten Schockeffekte, die sich über die Laufzeit verstreuen, sind eo ipso gar keine, da man sie schließlich immerzu kommen sieht. "Black Swan" bildet einen Status Quo ab, der schon seit der Uraufführung von "Schwanensee" vor 134 Jahren reift, konterkariert ihn aber mit dem Drang nach Unberechenbarkeit – zwei unvereinbare Richtungen, die ironischerweise dem Hauptmotiv des Filmes entsprechen.

Dass sich das Massenpublikum ausgerechnet einen – trotz der Kassengiftthematik "Ballett" – so verhältnismäßig einfach gestrickten Film aussucht, um mal wieder pflichtbewusst etwas "Kunst" zu konsumieren, sieht ihm nach "Inception" zwar wieder ähnlich; den wahren Qualitäten wird damit aber noch nicht Genüge getan, denn "Black Swan" benötigt dringend Metadiskurse, um wirken zu können. So unzureichend Aronofsky Ninas Metamorphose auch darstellen mag, denn viel zu linear und abgedroschen sind die Mittel, derer er sich dazu bedient, so sehr spürt man doch sein Verlangen, die eigens errichteten Dichotomien niederzureißen. "Black Swan" propagiert ein Paradigma der zahllosen Nuancen, das sich gegen jede Art von deutlicher Abgrenzung auflehnt. Es möchte die Welt als diffusen Klumpen betrachten. Und vielleicht gerade weil dies eben nicht gelingt, weil "Black Swan" bei aller Mühe so ein schmerzlich anzusehendes (und interessanterweise dennoch hoch unterhaltsames) Nebeneinander von Schwarz und Weiß ist, wird die Sehnsucht deutlich, mit der Aronofsky inszeniert. Fast ungewollt spricht er auf diese Weise Urängste im Publikum an, und zwar als einer von ihnen, der das Unbehagen zwar nicht angemessen zu artikulieren vermag, der es aber deutlich spürt. Fast scheint es so, als übertrüge sich dieser Effekt außerdem noch auf die Hauptdarstellerin, die passend dazu stets einen überambitionierten Ausdruck auf dem Gesicht trägt, als suche sie in ihrem Repertoire verzweifelt etwas, das nicht da sein kann – ebenso wie ihre Figur Nina, die allerdings, ganz im Gegensatz zu Portman, nicht den Gesetzen der Realität unterliegt und ihre Verwandlung durchaus erreichen kann.

Wenn man "Black Swan" auf seine Eignung als Psychothriller hin überprüft, enttäuscht er in allen Belangen. Zu verkrampft und zu vorhersehbar folgt die Geschichte alten Spuren, anstatt selbst welche auszulegen. Der Eleganz der dynamischen Kamerafahrten zum Trotz hat Aronofsky keinerlei Kontrolle über den Horrortrip, den er stetig anschwellen lassen möchte – das zeigt sich immer wieder in plötzlichen stilistischen Brüchen und Momenten des "Ich hab's doch gewusst", mit denen sich die Schar des vom Hype ins Kino getriebenen Mainstreams aufplustern kann. Eher lebt der Film von seiner Ratlosigkeit; von der latent im Raum schwebenden Annahme, dass die thematisierten Ängste und Sehnsüchte viel zu tief liegen, um sie ausdrücken zu können – was sie nur noch angsteinflößender macht.

7/10
 

deadlyfriend

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AW: Black Swan

Wir schauen glaube ich Filme von zwei völlig unterschiedlichen Ebenen aus. Du zerlegst und analysierst fast schon auf mathematischer Ebene und ich betrachte das eher komplett von der emotionalen Seite. In die Analyse rutsche ich meist erst nach mehrmaligem Konsum. Deshalb finde ich deine Perspektive immer für äußerst lesenswert. Sie ist mir völlig fremd, aber dennoch nachvollziehbar.
 

Tony Soprano

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AW: Black Swan

Alter Schwede... Immer wenn ich glaube, auch ich könnte mal eine Rezi schreiben, kommt so ein Zerstörer daher und weist mein schriftliches Können in die Schranken. Super Rezi, wie eigentlich alle hier im Thread, und drückt sehr gut aus, welchen Eindruck ich nach dem Film hatte. Ich wünschte ich könnte mich so schriftlich ausdrücken... :(
 

Vince

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AW: Black Swan

Ich wünschte ich könnte mich so schriftlich ausdrücken... :(

Tss... ich wünschte manchmal, ich könnte mich etwas einfacher ausdrücken. ;) Wenn ich mir die Kritiken später durchlese, klingt mir das oft zu abgehoben... bin auch mit meiner Schreibe nicht mehr so zufrieden, ich merke mir die fehlende Praxis an.

@deadly: das Analytische kommt auch daher, weil "Black Swan" mich im Kino nicht gerade umgehauen hat. Ich war recht ernüchtert, weil der Film imo - ähnlich zB. wie Hitchcocks "Notorious" - recht plakativ und teilweise auch naiv mit der Psychologie einer Frau spielt. Der ganze Aufbau war mir zu konventionell ("Black Swan" ist mit Sicherheit Aronofskys konventionellster Film) und auch Portmans Spiel etwas zu bemüht, wenn auch kraftvoll (Barbara Hershey und im Rahmen ihrer Möglichkeiten auch Winona Ryder haben mich da wesentlich mehr beeindruckt).
Erst mit dem Schreiben der Kritik, als ich das Ganze viel bewusster verarbeiten musste, sind mir dann die positiven Aspekte deutlicher ins Auge gerückt, aber meiner Meinung nach ergeben die sich eher unterschwellig.
 

deadlyfriend

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AW: Black Swan

@deadly: das Analytische kommt auch daher, weil "Black Swan" mich im Kino nicht gerade umgehauen hat. Ich war recht ernüchtert, weil der Film imo - ähnlich zB. wie Hitchcocks "Notorious" - recht plakativ und teilweise auch naiv mit der Psychologie einer Frau spielt. Der ganze Aufbau war mir zu konventionell ("Black Swan" ist mit Sicherheit Aronofskys konventionellster Film) und auch Portmans Spiel etwas zu bemüht, wenn auch kraftvoll (Barbara Hershey und im Rahmen ihrer Möglichkeiten auch Winona Ryder haben mich da wesentlich mehr beeindruckt).
Erst mit dem Schreiben der Kritik, als ich das Ganze viel bewusster verarbeiten musste, sind mir dann die positiven Aspekte deutlicher ins Auge gerückt, aber meiner Meinung nach ergeben die sich eher unterschwellig.



Könnte das eventuell daran gelegen haben das du den Begriff "Psychothriller" im Hinterkopf hattest? Zumindest habe ich das so in deiner Kritik herausgelesen.
Ich wußte bei meinem Kinobesuch gar nichts. Nur Aronofsky, Portman und Ballett. Ich habe jeglichen Kontakt damit im Vorfeld vermeiden können. Mich hat er sofort umgehauen.
Portmans Spiel fand ich gar nicht so bemüht, sondern im Kontext ihrer Person sehr passend. So übereifrig wie ihr Charakter, hat sie sich auch in ihr Spiel reingesteigert. Zumindest empfand ich das so.
Was fandest du denn so konventionell? Die Story? Die filmische Umsetzung? Ich fand es eigentlich nicht so konventionell. Zumindest habe ich für mich einen Ausbruch daraus erkannt. Den bekannten Schwanensee als Leitmotiv (konventionell) und dann verschiedene Ausbrüche daraus. Wie eine Parallele zu Portmans Charakter und auch der Musik. Mansell benutze ja klassische Schwanensee-Musik die er abwandelte. Das heißt auch er hat die Konventionen eingehalten aber ausbrechen lassen. Das Zusammenspiel von Allem befand ich damit eben gar nicht so normal. Ich fand eher das er durch die bekannten Bilder und die Musik für eine bekannte Atmosphäre gesorgt hat und durch die Abwandlungen für innere Unruhe beim Zuschauer. Zumindest erging es mir so.
Wäre mir in dieser Form nicht gerade oft unter die Augen gekommen.
 

Vince

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AW: Black Swan

Könnte das eventuell daran gelegen haben das du den Begriff "Psychothriller" im Hinterkopf hattest? Zumindest habe ich das so in deiner Kritik herausgelesen.
Ne, es ist eher so, dass mir der Film selbst ständig diesen Genrebegriff an den Kopf geschmissen hat, weniger der Diskurs um den Film (den ich eigentlich vor dem Kinobesuch weitestgehend gemieden habe).

Was fandest du denn so konventionell? Die Story? Die filmische Umsetzung?
In erster Linie die Transformation und deren Umsetzung. Ist es wirklich notwendig, dass Mrs. Portman schwarze Federn sprießen und die Beine wegknicken, um ihre Metamorphose zu verdeutlichen? Das war mir zu sehr mit dem Zaunpfahl geknüppelt - da hätten sich auch subtilere Methoden finden lassen. Mit dem Ausbruch hast du Recht, das habe ich ja auch so geschrieben: erst packt Aronofsky die Schwarz-Weiß-Pfeiler aus, dann versucht er, aus ihnen auszubrechen. Die Art und Weise, wie er das tut, empfand ich aber als eher unbeholfen oder zumindest nicht besonders mutig. "The Wrestler" war da wesentlich mutiger, auch gerade weil Rourkes Figur viel vielschichtiger und glaubwürdiger war als Portmans von-0-auf-100-Rampensau. Obwohl "Black Swan" natürlich auch viel tiefer im phantastischen Film angesiedelt ist.
 

deadlyfriend

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AW: Black Swan

In erster Linie die Transformation und deren Umsetzung. Ist es wirklich notwendig, dass Mrs. Portman schwarze Federn sprießen und die Beine wegknicken, um ihre Metamorphose zu verdeutlichen? Das war mir zu sehr mit dem Zaunpfahl geknüppelt - da hätten sich auch subtilere Methoden finden lassen.

Okay, dahingehend kann ich es nachvollziehen. Obwohl ich die Szenen sehr passend fand, da wie du ja weiter unten geschrieben hast, auch Wurzeln im phantastischen Film zu finden sind. Möglicherweise waren es aber auch Zugeständnisse an ein neueres Publikum. Aber egal, mich haben sie fasziniert:)

Mit dem Ausbruch hast du Recht, das habe ich ja auch so geschrieben: erst packt Aronofsky die Schwarz-Weiß-Pfeiler aus, dann versucht er, aus ihnen auszubrechen. Die Art und Weise, wie er das tut, empfand ich aber als eher unbeholfen oder zumindest nicht besonders mutig. "The Wrestler" war da wesentlich mutiger, auch gerade weil Rourkes Figur viel vielschichtiger und glaubwürdiger war als Portmans von-0-auf-100-Rampensau. Obwohl "Black Swan" natürlich auch viel tiefer im phantastischen Film angesiedelt ist.

Okay, das sehen wir anders. Ich fand die Inszenierung schon mutig. Die Art des Films hätte im Mainstream auch gnadenlos durchfallen können. Unbeholfenheit sehe ich persönlich allerdings gar keine. Für mich war das "perfekt":D Auch die Wandlung fand ich absolut glaubwürdig. In anderen Bereichen habe ich solche Personen zumindest schon erlebt. Auch deshalb hat mich das ziemlich gepackt, da ich alles sehr gut nachvollziehen konnte.
 

Willy Wonka

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AW: Black Swan

Eine wahrhaft geniale Kritik. Bislang habe ich mich in diesem Thema noch nicht geäußert, da ich mein Empfindungen und meine Interpretationen noch nicht verschriftlichen konnte. Nur bruchstückhaft habe ich mir im Kopf die Sätze und Abschnitte montiert, aber bislang fand ich noch keine Muße diese Wort- und Satzfetzen niederzuschreiben und wenn wäre ich mit dem Resultat wahrscheinlich auch keinesfalls zufrieden gewesen – wie so oft.
Der Angelpunkt meines Textes wäre auch das erschaffene Diptychon von Aronofsky geworden, denn dieses übt auf mich am meisten Faszination aus. Du hast mit deiner Kritik meine Gedanken verschriftlicht, wobei ich - im Gegensatz zu dir - kaum Kritikpunkte habe, denn die Punkte, welche du negativ bewertest, sind gerade für mich die Höhepunkte dieses Werkes. Die Transkibition des Theaters in die filmische Struktur finde ich nicht einengent, sondern mutig, denn dadurch verändert sich die Erzählstruktur des Films. Die visuelle Umsetzung der Metamorphose ist für mich ein typisches Merkmal des Films und auf diese Weise verbindet Aronofsky zwei verschiedene Erzählformen die des Theaters/Dramas und die des Films. Wäre die Verwandlung subtiler dargestellt worden, befände sich der Film weiterhin im Konstrukt eines Theaterstücks und klassichen Dramas und somit wäre das Wechselspiel der Erzählformen gestört worden.
Auch die unruhige Kameraführung ist wieder ein Merkmal für das Kino, denn Theatervorstellungen sind in dieser Hinsicht statischer und werden, wenn sie im Kino thematisiert werden, auch in längeren und ruhigen Einstellungen wiedergeben. Die Möglichkeiten einer Kamera machen das Wesen des Films aus! Die Beispiele zeigen auf, dass der Film mit den Erzählformen und -strukturen spielt und auch dieser Hinsicht der Dichotomie gehorcht.
Da ich ruhige und lange Einstellung der unruhigen Kamera vorziehe, wäre das der einzige minimale und subjektive Kritikpunk an diesem Film. Dennoch kann ich seine Entscheidung aufgrund des Wechselspiels nachvollziehen und sehr gut damit leben.

PS. Vince du solltest unbedingt mehr im Kurzkritikenforum schreiben.
 

Kratos666

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AW: Black Swan

Gestern Abend war es soweit, meine Frau hat mich überredet mit ihr das sogenannte Meisterwerk Black Swan zu schauen.
Man war der genial.
rolleyes.gif

Ehrlich ich habe nicht viel erwartet, aber sogar das wurde noch unterboten, selten habe ich einen Film gesehen der derartig in den Himmel gelobt wurde und mich keine einzige Sekunde an den Bildschirm fesseln konnte.
Ich habe wirklich keine Ahnung was so viele Leute an diesem Film finden, sicher sind gute Ansätze vorhanden, aber im großen und ganzen war das ganze einfach nur abartig langweilig.
Einen von vielen versprochenen stetig steigenden Spannungsbogen hab ich auch ohne Ergebnis gesucht, mir war relativ schnell klar worum es hier geht und das alles nicht so ist wie es zu sein scheint.
Man wird ja oft genug mit Sprüchen wie ...Du bist die Einzige die Dir im Weg steht... oder Ninas ständigen Einbildungen darauf hingewiesen.
Absolut den Rest haben mir dann diese ständigen Ballett Einlagen gegeben.
Klar sind die hier wichtig um dem Film einen Sinn zu geben und um die Geschichte überhaupt erzählen zu können, aber für mich als einen Menschen der mit Tanzen absolut nichts am Hut hat, waren diese Szenen absolut zu viel.
Noch dazu sieht das Gezappel immer irgendwie gleich aus, egal ob schwarzer oder weißer Schwan, aber gut, dass steht ja hier nicht zur Debatte.
Schlimm fand ich auch die Kameraführung und den Look des Films.
Also echt, bei soviel Filmkorn hätte man sich die BD Auflage absolut sparen können, klar soll das so sein, aber einer BD ist das absolut unwürdig, jeder der den Film kaufen will, kann da ruhigen gewissens zur DVD greifen, einen Unterschied wird es da kaum geben.
Die Kamerafahrten waren mir persönlich zu dynamisch, dieses ständige Gedrehe und Gewackel war zwar noch im Rahmen, aber dennoch hab ich mich beim Anschauen immer unwohl gefühlt, der Sound hingegen war in Ordnung, da kann ich nicht meckern.

Mal nochwas zu den Schauspielern, also im Grunde geht es hier ja nur um Nina, also Natalie Portman, die anderen sind nicht wirklich erwähnenswert.
Die machen ihre Sachen zwar durchweg gut, werden aber vom absolut überzeichneten Hauptcharakter quasi erschlagen.
Natalie Portman macht ihr Ding zugegebener Weise schon echt gut, aber das die dafür gleich nen Oscar bekommen hat halte ich doch für arg übertrieben.
Aber gut, 2010 gab es ja auch nicht wirklich große Konkurrenz in dieser Sparte.

Hier wirds wohl sein wie so oft, will man einen Oscar haben, muss man in einem gehypten Film eine dramatische Rolle spielen und schon klappt es.

Fazit:
Meine Frau fand den Film grandios und war total von ihm geflasht, ich fand ihn furchtbar und selbst schön saufen hätte nicht funktioniert.
Sie sagte immer ...Du verstehst das nur nicht..., da frag ich mich dann aber schon, was es an diesem Film nicht zu verstehen gibt, die Story ist simpel und reicht für den Kopf nicht mal zum warm werden.
Am interessantesten war noch die Szene mit den zwei Mädels im Bett, ja Sorry, ich bin auch nur ein Mann.
Den Rest will ich ganz schnell aus dem Gedächtnis löschen um Platz für brauchbarere Erinnerungen zu schaffen.
Mit einer Wertung von (3/10) ist Black Swan aus meiner Sicht noch gut bedient.
 
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Vince

Filmstar
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AW: Black Swan

Sie sagte immer ...Du verstehst das nur nicht..., .

Ich fürchte, da hat sie wohl Recht. ;) Nicht, weil du den Film schlecht findest, eher, weshalb du ihn schlecht findest. Deine Kritik schäumt über vor Ignoranz gegenüber den tatsächlichen Ansätzen, an denen man einen solchen Film anpacken muss. Deine Kritikpunkte sind - bei allem Respekt - ziemlich banal und zeugen von fehlender Auseinandersetzung mit dem Material (der schwarze und der weiße Schwan sieht im Tanz gleich aus? WTF?!?).

Ich würd sagen: nochmal gucken, wenn du auch wirklich bereit bist, dich drauf einzulassen. Das jetzt ist ein typischer Fall von "will ich nicht gut finden - find ich nicht gut".
 

Despair

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AW: Black Swan

Ich würd sagen: nochmal gucken, wenn du auch wirklich bereit bist, dich drauf einzulassen. Das jetzt ist ein typischer Fall von "will ich nicht gut finden - find ich nicht gut".

Ich fürchte, dass viele Leute das aufgrund der Ballett-Thematik genau so an den Film rangehen. Ich bin allerdings guter Hoffnung, dass mir der Film gefallen könnte, da mich Aronofsky bereits mit "The Wrestler" überzeugen konnte. Und mit Wrestling habe ich ungefähr genau soviel am Hut wie mit Ballett... :D
 

deadlyfriend

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AW: Black Swan

Ich zitiere mal einen kurzen Auszug aus meiner Mulholland Drive Rezension:


"Er ist für eine ganz bestimmte Zielgruppe gedacht, die sich eher auf emotionaler Basis mit dem Film auseinandersetzt. Das ist wie in der Musik, wenn ein Künstler seinen Fans ein neues Album präsentiert. Er transportiert eigene Emotionen die seine Hörer in sich aufnehmen und verarbeiten. Liebhaber von anderen Musikstilen können dagegen überhaupt nichts mit der Platte anfangen, da sie emotional völlig anders gepolt sind. Sie reagieren eben widerum auf andere Eindrücke. Wieder andere möchten gar nichts durch Musik empfinden und sich lieber berieseln lassen.
David Lynch hat seine eigene Zielgruppe und dieser einen Leckerbissen serviert. Ohne Kompromisse und ohne das Ziel möglichst viele Außenstehende hinzuzugewinnen. Trotzdem haben sich genügend eingefunden, da sie seine gesendeten Signale empfangen konnten. Die Anderen haben ihren Empfänger eben einfach auf einer anderen Bandbreite.
"


Verstehen ist nicht immer das gleiche wie Verstehen. Das ist wie bei der gemalten Kunst. Natürlich erkennt man was auf dem Bild zu sehen ist, aber kann man das Gesehene in Emotionen umwandeln? Es gibt Menschen die durch das Louvre wandern und da eben einfach nur irgendwelche Bilder sehen, die bestimmt toll gemalt wurden. Warum man da so einen Aufriß macht, geht denen aber nicht in den Kopf. Sind doch nur Bilder :rolleyes:
Ähnliches Verhalten habe ich ab und an auch bei "Black Swan" mitbekommen.

Allerdings finde ich da eine andere Verhaltensweise sehr interessant. Die erzwungene Abgrenzung!

Nachdem der Film im Mainstream populär wurde, gab es Leute die zwanghaft eine andere Meinung vertreten mussten als die Masse. Die eigentlichen Independent Seher, wandten sich nach dem Erfolg von dem Film ab und befanden ihn zu massentauglich:D Ausverkauf bei Aronofsky! Das habe ich aber in der Musik schon sehr oft erlebt.
 

Kratos666

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AW: Black Swan

Ich fürchte, da hat sie wohl Recht. ;) Nicht, weil du den Film schlecht findest, eher, weshalb du ihn schlecht findest. Deine Kritik schäumt über vor Ignoranz gegenüber den tatsächlichen Ansätzen, an denen man einen solchen Film anpacken muss.
Der Film zeigt eine Primaballerina die durch ihrer "Übermutter" und dem eigenen Zwang zur Perfektion eine Schizophrenie entwickelt, welche im Verlauf des Films immer schlimmer wird und Nina in den Wahnsinn treibt.
Was es daran nicht zu verstehen gibt ist mir schleierhaft.
Ehrlich, ich hab keinen Bock einen solchen Film jetzt auch noch von anderen Seiten zu beleuchten, ich muss hier keine tatsächlichen Ansätze finden nur damit mir dieser Film wie den meisten anderen gefällt.
Wenn ich einen Haufen Scheiße hab nützt es auch nichts wenn ich in der Scheiße mit dem Finger herumrühre, Scheiße bleibts nämlich trotzdem.
Bitte entschuldige das nicht jeder Film auf mich die selbe Wirkung entwickelt wie auf andere Menschen.
Mag sein das ich da vielleicht ignorant bin, aber na und?
Es gibt genug Filme auf dieser Welt die mich begeistern, da muss ich keinen toll finden nur weil er anderen Leuten gefällt.

Deine Kritikpunkte sind - bei allem Respekt - ziemlich banal und zeugen von fehlender Auseinandersetzung mit dem Material
Ich habe den Film nicht aus der Kunstecke oder dergleichen angeschaut, sondern wollte unterhalten werden und dies wurde ich nun mal nicht.
Nach dem was ich von den Meisten Leuten so gelesen hab, soll das hier ein genialer Psychotripp gewesen sein, welchen ich aber vergebens gesucht hab.
Vielleicht würde das anders aussehen wenn sich das ganze nicht um eine Tänzerin, mit der ich eh nichts anfangen kann, gehandelt hätte.
Aber das war halt nicht der Fall.

(der schwarze und der weiße Schwan sieht im Tanz gleich aus? WTF?!?).
Deadly hat das schon sehr schön mit dem Beispiel eines Besuchs des Louvre erklärt.
Ich wäre da sicher auch in einer halben Stunde durch.
Die beiden Tänze sind für mich annähernd die gleichen Verrenkungen, weil mir dafür einfach der Blick fehlt.
Ich hab halt absolut keinerlei Interesse an Ballett.
Death Metal und Heavy Metal sind bei meinem Vater übrigens auch das gleiche.;)

Ich würd sagen: nochmal gucken, wenn du auch wirklich bereit bist, dich drauf einzulassen. Das jetzt ist ein typischer Fall von "will ich nicht gut finden - find ich nicht gut".
Nee, wie gesagt, ich muss mir das ehrlich nicht nochmal geben.
Gibt genug andere Filme die noch geschaut werden wollen, da muss ich hier jetzt kein Meisterwerk finden nur weil andere darin eins sehen.
Das sowas wie in Deinem letzten Satz kommen musste war mir klar, dem ist aber nicht so.
Jeder Film bekommt wenn ich ihn anfange zu schauen eine Chance, egal was ich vorher darüber gesagt habe.
Bevor ich zB Watchmen geschaut habe dachte ich, dass das eh nur ne alberne Comic Verfilmung wird, nachdem ich ihn gesehen hab musste ich meine Meinung revidieren, denn das Gesehen hat mich sehr fasziniert und ich konnte nur noch eine 10er Wertung dafür geben.
Hier war es halt anders, ich dachte an einen Langweiler und der wurde es auch.
So ist das halt.

Verstehen ist nicht immer das gleiche wie Verstehen. Das ist wie bei der gemalten Kunst. Natürlich erkennt man was auf dem Bild zu sehen ist, aber kann man das Gesehene in Emotionen umwandeln? Es gibt Menschen die durch das Louvre wandern und da eben einfach nur irgendwelche Bilder sehen, die bestimmt toll gemalt wurden. Warum man da so einen Aufriß macht, geht denen aber nicht in den Kopf. Sind doch nur Bilder :rolleyes:
Wie schon bemerkt, sehr schöne Erklärung.
Allerdings finde ich da eine andere Verhaltensweise sehr interessant. Die erzwungene Abgrenzung!


Nachdem der Film im Mainstream populär wurde, gab es Leute die zwanghaft eine andere Meinung vertreten mussten als die Masse. Die eigentlichen Independent Seher, wandten sich nach dem Erfolg von dem Film ab und befanden ihn zu massentauglich:D Ausverkauf bei Aronofsky! Das habe ich aber in der Musik schon sehr oft erlebt.
Mit Arthouse meets Kassenknüller kommt halt nicht jeder klar, ist mir persönlich aber ja egal.
Den wie Du ja vielleicht weist schau ich Blockbuster genau so gern wie Independent Filme.
 
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