Ich wurde gerade wirklich sehr beindruckt von diesem Film. Eine Schande das er kaum bekannt ist und ihn offenbar nur so wenige kennen. Hierfür erstmal vielen Dank lieber deadly das Du mich mit Deiner herrvorragenden Kritik auf diese Filmperle hast aufmerksam gemacht.
Es ist einfach phänomenal wie Karl-Heinz Böhm in diesem Film den "Mörder" spielt. Kaum zu glauben das es der selbe Mensch ist der zuvor in den Sissi Filmen zu sehen war. Er hat hier eine vollkommen andere Seite gezeigt. Ich kann schon verstehen warum der Film damals die Filmwelt geschockt hat, aber heute wäre jeder Schauspieler nach so einer Leistung in aller Munde, das ist sicher.
Der Film hatte zum einen eine sehr düstere und bedrohliche Stimmung aber in vielen Szenen auch eine leichte und lockere Art.
Zum einen hatte man kein Verständnis für Marks Bessessenheit Frauen zu Filmen um sie dann im größten Moment der Angst zu töten, zum anderen freute man sich mit ihm wie er mit der jungen Nachbarin Helen offenbar ernsthaft wieder neue Lebensziele bekam und auch versuchte innerhalb seiner Möglichkeiten ein normales Leben zu führen, ja sogar den Versuch wagte sich behandeln zu lassen. Aber natürlich siegte sein Zwang, seine dunkle Seite die ihn definitv dominierte!
Aber leider war der Film von Michael Powell seiner Zeit mindestens 10 Jahre vorraus, wenn nicht sogar 20 Jahre. Hätte der Film in den 70zigern oder 80zigern das Licht der Welt erblickt, er wäre weltbekannt geworden, wäre jeden Filmfreund ein Begriff und wäre eine der großen Referenzen die das Thriller Genre, insbesondere das Sub-Genre Psychothriller, maßgeblich beeinflusst hätte. Aber so, eben weil der Film nie großartig bekannt war, kennt ihn nur er ein kleinen Kreis von Filmfreunden und mit sehr großer Sicherheit so ziemlich jeder große Regisseur der sich im Thriller Genre durchgesetzt hat. Auch wenn Michael Powell nicht so bekannt und berühmt war wie Alfred Hitchcock, so bin ich mir sehr sicher das er zumindest mit diesem Film so manchen Regisseur beeinflusst und inspiriert hat.
Danke! Ich war mir auch sehr sicher das er dir gefallen wird.
Ja, das war schon phänomenal. Ihn dafür zu besetzen ebenfalls. Leider haben das nicht viele begriffen. Ich fand das er eine unglaubliche Ausstrahlung hatte und damit den Zuschauer in ein emotionales Dilemma versetzt hat.
Diesen Spagat fand ich ebenfalls grandios. Deswegen war das Finale um so grauenhafter. Als gezeigt wurde wie er die Angst des Opfers steigert, fand ich das wahnsinnig. Durch alles was vorangegangen ist, wirkte dieser Kontext einfach nur noch pervers. Ein gnadenloser Einfall, der fulminant umgesetzt wurde.
Das meinte ich mit dem emotionalen Dilemma. Psychologisch war der Film einfach heftig. Dieser schüchterne liebenswerte Kerl, dem man die Daumen drückte, offenbarte sein schreckliches "Hobby", das er durch seine Kindheit aufgezwungen bekommen hatte. Alleine sein Gesicht als Helen ihn fragte ob er sie auch mal filmen würde, war Weltklasse.
Die Ehre wurde ihm ja dann später zuteil. Ich sehe ihn auch als eine Art Referenz an und bin damit nicht allein. Sogar in Scream 4 fand er Erwähnung, worüber ich mich sehr freute. Sagte es doch aus, das Craven sich vor dem Film verneigt. Ich denke aber auch das viele Regisseure ihn gesehen haben und wahrscheinlich ebenfalls verehren. Das Scorsese für eine Wiederveröffentlich gesorgt hat, sagt für mich auch Einiges aus. Bei vielen Filmfreunden steht er ebenfalls hoch im Kurs.
Was den Aufbau des Films angeht, gerät man immer mehr in die missliche Lage, den Mörder verstehen zu wollen aber der Verstand sagt einem "Das geht aber nicht!!". Das hat mich äußerst beunruhigt und dieser Umstand muss in den 60ern wirklich ein Schock gewesen sein.
Karl Heinz Böhm ist wirklich famos. Eben noch der Traumprinz ist er es hier im Grunde auch, da er verdammt liebenswert ausschaut. Das sich hinter dieser feinen Fassade Abgründe verbergen, kommt in seinem Spiel hervorragend zum Ausdruck.
Ich gebe erstmal "nur" 9 Punkte, weil ich erst nach dem anschauen festgestellt habe, das noch eine Fassung mit der Originalsynchro auf der DVD vorhanden ist. Vielleicht ist diese ja noch besser.
Wenn ich mich auf Entdeckungsreisen innerhalb der Filmgeschichte befnde, sehe ich das Jahr 1960 als einen großen Meilenstein an. Durch diese beiden Filme, die du genannt hast. Ich denke das hier der Startpunkt für viele filmische Ereignisse der folgenden Jahre geschaffen wurde. Sei es der Slasher oder auch der Giallo. Ich bin sicher, das diese beiden Filme einen riesigen Einfluss hatten.Das ist auch einer der Filme, die ich als Jugendlicher im Spätprogramm der ARD erstmals sah und der mich damals schon nachhaltig beeindruckte. Ich empfand ihn bei der Erstsichtung sehr verstörend und außergewöhnlich, da er einfach anders war, als das, was sonst so im TV geboten wurde. Dass der Film bei seinem Erscheinen zu einem Skandal führte und viele negative Kritiken nach sich zog, kann ich schon verstehen. Im Jahre 1960 war man so etwas eben noch nicht gewohnt. Im gleichen Jahr erschien ja noch "Psycho", wobei Hitchcock auf das Echo zu "Peeping Tom" reagiert haben soll und keine Vorab-Aufführung seines Films für die Presse erlaubte.
ZurechtViele der Kritiker von damals haben später ihre Meinung geändert, sich teilweise sogar entschuldigt oder den Film als Meisterwerk eingestuft.
Ich habe mir kürzlich erst die 4K besorgt, aber noch nicht gesichtet. Wird aber bestimmt demnächst erfolgen.Vor einigen Jahren kaufte ich mir die englische Blu-ray, um den Film nochmal zu sehen. Dabei legte ich Wert auf ein gutes Bild, welches ich auch bekam. Trotzdem kaufte ich jetzt noch die kürzklch erschienene restaurierte Fassung, um auch den deutschen Ton zu kriegen.
Gesprächsstoff bietet der heute auch noch. Nur eben anderenHeute sehe ich den Film natürlich mit anderen Augen als bei der Erstsichtung, da in späteren Filmen sehr vieles gezeigt wurde, was 1960 auch zu Diskussionen geführt hätte, heute aber weniger Gesprächsstoff bietet.
Mega-Szenen und Böhm fand ich in der Rolle geradezu sensationell.Nach wie vor finde ich den Film auf jeden Fall sehenswert und beeindruckend. Schon der Anfang mit den Bildern aus der Ego-Perspektive gefallen. Und Böhm spielt den gestörten Mörder Mark Lewis hervorragend: seine schüchternen Begegnungen mit der Mieterin im eigenen Haus einerseits und die mörderischen Instinkte auf der anderen Seite.....
Worin ich beispielsweise bereits einen Einfluss auf den Giallo erkenne.Mir gefallen auch die Settings, insbesondere das "Fotostudio", in dem er leicht bekleidete Frauen ablichtet, ebenso wie sein Haus und seine Wohnung. Dazu die "Film-im Film"-Aktivitäten.
Auch das sind klassische Motive des Giallo, wie auch die subjektive Kamera. Leider werde ich wohl nie erfahren, ob Mario Bava den Film gesehen hatte.Dass die Erfahrungen im Kindesalter verantwortlich für "Lewis' " Verhalten waren, dürfte damals auch neu gewesen sein, also die Einbeziehung der Psyche und das Zeigen der Auswirkungen.
Bereits die BD, die ja auf der gleichen 4K-Abtastung basiert wie die UHD, sieht bildtechnisch klasse aus. Zum Beispiel sind auch die Farben im "Schmuddel-Fotostudio" ein Genuss!Ich habe mir kürzlich erst die 4K besorgt, aber noch nicht gesichtet. Wird aber bestimmt demnächst erfolgen.
Gesprächsstoff bietet der heute auch noch. Nur eben anderen
Auch das sind klassische Motive des Giallo, wie auch die subjektive Kamera. Leider werde ich wohl nie erfahren, ob Mario Bava den Film gesehen hatte.
Ich bin tatsächlich sehr gespannt und freue mich da sehr drauf.Bereits die BD, die ja auf der gleichen 4K-Abtastung basiert wie die UHD, sieht bildtechnisch klasse aus. Zum Beispiel sind auch die Farben im "Schmuddel-Fotostudio" ein Genuss!
Ah, klingt interessant. Das habe ich noch nicht gelesen. Das mache ich natürlich nach dem Film.Im Booklet sagt man ja nach, dass auch Bava sich an dem Film orientierte. Bei der Farbgebung, insbesondere im Filmlabor und -Archiv in Lewis' Wohnung, musste ich auch an Bava denken.
Irgendwie kaum vorstellbar das solche Perlen früher wirklich einfach so im freien TV gezeigt wurden. Ich kann mir sehr gut vorstellen wie der Film damals auf Dich, ohne jegliches Wissen über den Film noch danach die Möglichkeit einfach mal sich mit filminteressierten Leuten ausztauschen bzw. auch Kritiken zu lesen, gewirkt haben muss.Das ist auch einer der Filme, die ich als Jugendlicher im Spätprogramm der ARD erstmals sah und der mich damals schon nachhaltig beeindruckte. Ich empfand ihn bei der Erstsichtung sehr verstörend und außergewöhnlich, da er einfach anders war, als das, was sonst so im TV geboten wurde. Dass der Film bei seinem Erscheinen zu einem Skandal führte und viele negative Kritiken nach sich zog, kann ich schon verstehen. Im Jahre 1960 war man so etwas eben noch nicht gewohnt.
Absolut zurecht! Aber es ist nunmal ein Film der seiner Zeit vorraus war und in der Entsehungszeit halt wirklich die Leute schokiert hat.Viele der Kritiker von damals haben später ihre Meinung geändert, sich teilweise sogar entschuldigt oder den Film als Meisterwerk eingestuft.
Karlheinz Böhm spielte sich hier wirklich die Seele aus dem Leib. Ich finde es so schade das es damals keiner zu würdigen wusste und es für ihn leider zum Tiefpunkt seiner Karriere wurde. Aus heutiger Sicht würde der Mann mit Lob und Preisen überschüttet und hätte danach noch in unzähligen Filmen mitwirken können. Ich kannte ihn ja vorher auch nur aus den "Sissi-Filmen" und daher war ich umso überraschter das der selbe Mensch so eine Performance abrufen konnte. Wahnsinn!Nach wie vor finde ich den Film auf jeden Fall sehenswert und beeindruckend. Schon der Anfang mit den Bildern aus der Ego-Perspektive gefallen. Und Böhm spielt den gestörten Mörder Mark Lewis hervorragend: seine schüchternen Begegnungen mit der Mieterin im eigenen Haus einerseits und die mörderischen Instinkte auf der anderen Seite.....
Das Setdesing ist hier absolut grandios! Die Sets sind mit viel Liebe zum Detail ausgestattet worden und spätestens wenn man in dem kleinen Vorführraum von Mark immer tiefer eintaucht strahlt das Filmherz einfach nur noch. Solch einen Ort wünscht sich doch jeder Filmfan wo man in Ruhe und abgeschnitten von der Außenwelt Filme genießen kann, auch wenn seine Aufnahmen natürlich sehr verstörend waren.Mir gefallen auch die Settings, insbesondere das "Fotostudio", in dem er leicht bekleidete Frauen ablichtet, ebenso wie sein Haus und seine Wohnung. Dazu die "Film-im Film"-Aktivitäten.
Absolut! Das muss man erstmal schaffen ohne Gore, ohne Blut und ohne Kämpfe solch eine Atmosphäre zu erzeugen und zusätzlich eben auch noch solch ein beunruhigendes Gefühl.Der Film versteht es, ein beunruhigendes Gefühl beim Zuschauer zu erzeugen, ohne einen Tropfen Blut* oder explizite Gewalt zu zeigen. (*abgesehen von der Szene, in der "Lewis" am Ende am Boden liegt.) Vieles spielt sich im Kopf des Zuschauers ab. Dass die Erfahrungen im Kindesalter verantwortlich für "Lewis' " Verhalten waren, dürfte damals auch neu gewesen sein, also die Einbeziehung der Psyche und das Zeigen der Auswirkungen.
Eine sehr treffende Aussage und Beobachtung deadly! Gerade bei diesem Film sehe ich auch einen Einfluss auf den Giallo, da eben die Mischung aus Mord, Motiv liegt in der Vergangenheit, leichtbekleidete Frauen und hinzu auch noch das Fotografie Thema im direkten Kontext mit nackten Damen absolut auch später in vielen Gialli wieder verwendet wurde und zwar in einer sehr ähnliches Konsteallation.Wenn ich mich auf Entdeckungsreisen innerhalb der Filmgeschichte befnde, sehe ich das Jahr 1960 als einen großen Meilenstein an. Durch diese beiden Filme, die du genannt hast. Ich denke das hier der Startpunkt für viele filmische Ereignisse der folgenden Jahre geschaffen wurde. Sei es der Slasher oder auch der Giallo. Ich bin sicher, das diese beiden Filme einen riesigen Einfluss hatten.
Im Booklet sagt man ja nach, dass auch Bava sich an dem Film orientierte. Bei der Farbgebung, insbesondere im Filmlabor und -Archiv in Lewis' Wohnung, musste ich auch an Bava denken.
Ja, interessant, dass Du das schreibst. So war das tatsächlich. Das war nicht so wie heute, wo man sich ausgiebig im Internet informieren kann. Auch gab es niemand, mit dem ich mich direkt austauschen konnte. Der Film blieb mir über all die Jahre im Gedächtnis, weil er stark auf mich wirkte. Und es ist toll, sich heute - nach so langer Zeit - solche Filme ins Regal stellen zu können und darüber zu diskutieren!Ich kann mir sehr gut vorstellen wie der Film damals auf Dich, ohne jegliches Wissen über den Film noch danach die Möglichkeit einfach mal sich mit filminteressierten Leuten ausztauschen bzw. auch Kritiken zu lesen, gewirkt haben muss.