3 Engel für Charlie

[Filmfan1972]

Gesamtübersicht aller Kritiken zu 3 Engel für Charlie (2000):

Gesamtübersicht aller Kritiken zu 3 Engel für Charlie - Volle Power (2003):

Gesamtübersicht aller Kritiken zu 3 Engel für Charlie (2020):

#02 02.07.20 Filmfan1972

 

[Filmfan1972]

3 Engel für Charlie

Erwartet habe ich nicht viel, da Kirsten Stewart nicht wirklich zu meinen Lieblingsschauspielerinen gehört. Auch habe ich im Vorfeld weder was über den Film gelesen oder gehört.
Ich wurde aber doch recht positiv überrascht.

Die Townsend Agency ist gewachsen und agiert jetzt weltweit. Auf jedem Kontinent finden sich jetzt Niederlassungen. Bosley ist keine Person mehr sondern mittlerweile ein Rang. Es gibt männliche und weibliche Bosleys und entsprechende unterstellte Engel die immer noch schwierige Aufträge übernehmen. Als eine neue revolutionäre Energiequelle gestohlen wird die man sehr leicht als Waffe benutzen kann ist klar das die Engel ihr bestes geben müssen. Doch schnell merken sie das es einen Verräter in den eigenen Reihen geben muss....

Der Film ist kein Remake. Es ist vielmehr eine Weiterführung der Serie und der beiden Filme Anfang der 2000er. Diese werden durch kleine Szenen miteinander verbunden. So sieht man Fotos und Kostüme aus den Filmen. Urengel Jaclyn Smith hat wieder einen kleinen Auftritt und ist jetzt die Chefin der Townsend Agency. Charlie ist

Spoiler

mittlerweile tot

. Die Action ist ganz gut. Der Humor abgesehen von ein paar lockeren Sprüchen eher zurückhaltend. Ja es gibt eine Menge Klischees. Starke Frauen und die Männer sind entweder böse oder dumm und eignen sich nur zum Kleiderschrankwächter. Aber der Film nimmt sich selbst nicht ernst.
Ein kurzweiliger Nobrainer der gut unterhält. Und damit macht er genau das was er soll.
7 von 10

 

[Willy Wonka]

Es ist schön mal eine positive Kritik zum Film zu lesen. Bislang wurde er ja überwiegend verrissen und vor allem der feministische Aspekt scheint ja vielen Männern sauer aufgestoßen zu sein. Insbesondere bei der Bewerbung des Films.

Da ich Kristen Stewart sehr gerne sehe („Still Alice“, „Certain Women“ und „Die Wolken von Sils Maria“) und ich mir bei einem so zerrissenen Film gerne selbst eine Meinung bilden möchte, werde ich mir den früher oder später auf jeden Fall auch noch anschauen.

 

[Dwayne Hicks]

Bislang wurde er ja überwiegend verrissen und vor allem der feministische Aspekt scheint ja vielen Männern sauer aufgestoßen zu sein. Insbesondere bei der Bewerbung des Films.

Das ist kein feministischer Aspekt, das ist einfach purer Männerhass/Männerfeindlichkeit. Ich kann es nur immerwieder betonen, ich bin ein absoluter Befürworter von starken Frauenrollen....aber nicht mit dieser "Männer sind scheiße" Attitüde wie es bei Charlies Angels (2019) der Fall ist.

 

[Willy Wonka]

Das ist kein feministischer Aspekt, das ist einfach purer Männerhass/Männerfeindlichkeit. Ich kann es nur immerwieder betonen, ich bin ein absoluter Befürworter von starken Frauenrollen....aber nicht mit dieser "Männer sind scheiße" Attitüde wie es bei Charlies Angels (2019) der Fall ist.

Naja, wenn man bedenkt wie viele Frauen bzw. Frauencharaktere bewusst wie Dreck in Filmen behandelt wurden, mit Stereotypen belegt oder total unbedeutend im die Handlung integriert wurden, kann man es manchen Frauen nicht verübeln, wenn sie jetzt genau das mit Männercharakteren machen. Ich sehe es zwar auch so, dass es keinem weiterhilft, wenn Frauen jetzt einfach das gleiche abziehen, was damals Männer mit Frauen gemacht haben, aber aus einer gewissen emotionalen Sicht kann ich es schon nachvollziehen.

Ich habe von dem Marketing und den daraus resultierenden Shitstorm nur wenig mitbekommen, sodass ich relativ nüchtern die Sache sehe. In meiner gefilterten Social-Media-Blase hat mich der Film und dieses ganze Thema nämlich gar nicht erreicht.

 

[Dwayne Hicks]

Ich sehe es zwar auch so, dass es keinem weiterhilft, wenn Frauen jetzt einfach das gleiche abziehen, was damals Männer mit Frauen gemacht haben, aber aus einer gewissen emotionalen Sicht kann ich es schon nachvollziehen.

Richtig! Es hilft niemanden weiter und für Leute die sich für Gleichberechtigung einsetzen ist der Film ein Schlag ins Gesicht.

Naja, wenn man bedenkt wie viele Frauen bzw. Frauencharaktere bewusst wie Dreck in Filmen behandelt wurden, mit Stereotypen belegt oder total unbedeutend im die Handlung integriert wurden, kann man es manchen Frauen nicht verübeln, wenn sie jetzt genau das mit Männercharakteren machen.

An welche Filme denkst du da bzw. würdest du darunter zählen?

 

[Willy Wonka]

An welche Filme denkst du da bzw. würdest du darunter zählen?

Man könnte eher die Filme aufzählen, die nicht dazu zählen. Wie häufig werden beispielsweise Frauen in Filmen nur als Mutter und Hausfrau oder als Hure dargestellt. Das trifft beispielsweise fast auf sämtlichen Western der Filmgeschichte zu. Auch sonst sind die handelnden Charaktere im klassischen Hollywoodkino meistens die Männer. Die Frauen sind häufig nur Beiwerk und haben die Aufgabe gut auszusehen.

Natürlich muss man berücksichtigen, dass zur Entstehungszeit vieler Filme die Frau in der Gesellschaft nicht die gleichen Rechte hatten wie Männer und das vor allem vor der Frauenbewegung das Wort Emanzipation für viele ein Fremdwort war. Daher kann man natürlich zurecht fragen, ob man die Filme dafür kritisieren kann, dass sie nur die damalige Gegenwart in den Filmhandlungen spiegeln.

 

[Dwayne Hicks]

Die Frauen sind häufig nur Beiwerk und haben die Aufgabe gut auszusehen.

Ja das stimmt und daher bin ja auch ein Befürworter von starken Frauenrollen. Dennoch empfande ich die Filme von damals nicht so frauenfeindlich wie Charlies Angels BEWUSST männerfeindlich ist. Ja bei einem Predator ist die Dame wirklich nur Beiwerk....aber was will man hier im Storykontext erwarten? Ja bei The Good, The Bad and The Ugly ist das ganze noch krasser.....trotzdem ist der Film ein Meisterwerk. Im Westernbereich bekamen wir dann mit Hannie Caulder, Friedhof ohne Kreuze und Spiel mir das Lied vom Tod dann doch noch bedeutende Frauenrollen.

Wäre wenigstens die Action und die Story bei Charlies Angels überragend....ist es aber nicht.

Natürlich muss man berücksichtigen, dass zur Entstehungszeit vieler Filme die Frau in der Gesellschaft nicht die gleichen Rechte hatten wie Männer und das vor allem vor der Frauenbewegung das Wort Emanzipation für viele ein Fremdwort war. Daher kann man natürlich zurecht fragen, ob man die Filme dafür kritisieren kann, dass sie nur die damalige Gegenwart in den Filmhandlungen spiegeln.

Kritisieren sollte man die Filme dafür nicht, man kann sich aber ein Beispiel nehmen wie man es anders/besser macht......und da hat Charlies Angels leider komplett versagt.

 

[Willy Wonka]

Im Westernbereich bekamen wir dann mit Hannie Caulder, Friedhof ohne Kreuze und Spiel mir das Lied vom Tod dann doch noch bedeutende Frauenrollen.

Das stimmt. Claudia Cardinale kann sich in Spiel mir das Lied vom Tod sehr gut behaupten und für mich verkörpert sie eine sehr starke Persönlichkeit.

Ein anderer Western, den ich vor einigen Monaten zum ersten Mal gesehen habe, der mir immer noch nicht aus dem Kopf geht, ist „Zwischen zwei Feuern" mit Kirk Douglas. In dem Film reißt sich Kirk Douglas von seiner Truppe los, um im Indianer-Gebiet seine Geliebte zu besuchen. Doch die Art, wie er die Indianerin Onahti „erobert" hat mich fassungslos gemacht. Nach einem kurzen aufdringlichen Flirt hat er sie mehr oder weniger an sich gerissen und sie war wie betäubt und konnte oder wollte sich nicht wehren. Er hat sich die Frau/Indianerin einfach genommen als wäre sie ein Ding und der Sex wirkte nach heutigen Sehgewohnheiten wie eine Vergewaltigung. Damals haben Kritiken diesen Beischlaf als „pantheistische Hymne“ bezeichnet. Vermutlich weil es eine Liebesbeziehung zwischen einem Amerikaner und einer Indianerin gewesen ist und Kirk Douglas in dem Film sogar für die Rechte der Indianer gekämpft hat.

Wäre wenigstens die Action und die Story bei Charlies Angels überragend....ist es aber nicht.

Wie bereits geschrieben, kann ich dazu zurzeit noch nichts sagen. Ich will mir aber auf jeden Fall ein eigenes Bild von dem Film machen.