Dune: Part Two (OV)
Großes Sandwurmreiten könnte man meinen. Gewaltige Bilder, gewaltiger Sound, interessante Story sowie Charaktere, handwerklich einfach stark. Nur emotional konnte mich das ganze net so "berühren". Wenn jemand stirbt, wenn sich jemand weiterentwickelt, wenn jemand dies oder das tut finde ich das höchstens "interessant" aber es "wühlt" mich nicht auf. Vielleicht liegts daran weils hier kein klassisches gut/böse Schema gibt, was auch sein gutes hat.
Ja eigentlich bin ich fast mehr von der Tatsache begeistert das der Film (bzw. diese Filme) in dieser Form existiert als vom Film selbst.........dieser ist natürlich trotzdem stark.
8/10
Ich weiß, was du meinst.
"Dune" hat dank des Lynch-Films und der Bücher (in diesem Falle dem ersten Roman) einen ungeheuren Stein in meinem Brett. Ohne diesen jahrzehntelangen Vorlauf hätte es die neue Verfilmung (ich nehme jetzt beide Filme einfach mal als ein Gesamtwerk an) vermutlich sehr, sehr schwer bei mir.
Gestern gab es beide Filme im Double auf der großen Leinwand. Und obwohl es eine grundsätzlich große (und laute) Erfahrung war, beide Filme dort zu erleben, wohin sie gehören (im Kino nämlich), merkte ich erst an Teil 1 (den ich bereits kannte) und erst recht an Teil 2, daß mir etwas fehlte. Etwas Grundlegendes. Nach einer Nacht drüber schlafen ging es mir auf: die Figuren bleiben dem Zuschauer fern. Im Grunde war es mir egal, wer da gerade den Heldentod stirbt (lässt Villeneuve Thufir bewusst aus, um auf Lynch anzuspielen oder hat er ihn wirklich "vergessen"?), wer von welchen Selbstzweifeln zerfressen wird und wer welche Intrigen gegen wen auch immer spinnt. Gerade bei "Dune" ist das ärgerlich, da hier die literarische Vorlage eigentlich gut vorgibt und auch die beiden früheren Verfilmungen zeigen, wie es durchaus besser geht. Beide haben ihre Schwächen, klar. Aber sie haben mitunter deutlich bessere Charaktermomente und schaffen es, mich mit diesen Figuren fühlen zu lassen.
Ja, der neue "Dune" schaut bombastisch aus, ist bis ins letzte Detail episch und voller Bedeutung. Er ist gut. Keine Frage. Aber er ist... wie soll ich sagen... einfach nichts
Besonderes. Meine einzige Sorge gestern während Sichtung war, wie sich wohl eine zehnjährige Schwangerschaft auf eine Frau auswirkt. Gesund kann das auf Dauer nicht sein. Oder warum der grummelige Stilgar plötzlich die lustige Nebenrolle ist... Und wieso sahen die Sandwurmeffekte eigentlich so beschissen aus? Ok, das waren schon drei Dinge, die mich beschäftigten.
Teil 1 ist der für mich klar bessere Film. Teil 2 schwächelt etwas. Gut sindse beide. Grandios und zum Niederknien sind beide nicht.
Edit: John Harrison, Regisseur der ersten Mini-Serie und Produzent der zweiten, scheint übrigens ein echter Fan des Materials zu sein, denn er zeichnet auch für die beiden neuen Filme als Produzent verantwortlich. In "Dawn of the Dead" ist er übrigens der Zombie, der den Schraubenzieher ins Ohr kriegt.
Ohne Romero also keinen "Dune"? (So wie es ohne "Schlock" vermutlich niemals "Jenseits von Afrika" gegeben hätte).