Auch wenn man in der Medienwelt nicht soviel gutes über X-Men: Dark Phoenix gelesen hatte, so war es für mich Pflicht mir den Film in die Sammlung zu stellen und ich hatte mir im Sommer auch schon die schöne KK von Count Dooku durchgelesen, von daher war ich schon etwas optimistischer, was sich auch durch meine Sichtung bestätigt hat! Daher vielen Dank lieber Count für Deine KK damals!
Nach beinahe 20 Jahren endet das Comic-Film-Franchise nicht so wie ich es ihm gegönnt hätte.
Schlechte Kritiken, ein noch schlechteres Abschneiden an der Kinokasse und eine lieblose Behandlung seitens des Studios musste der Film ertragen.
Aber ist das auch verdient? Meiner Meinung nach nicht.
Es ist wirklich verrückt wie die Zeit vergeht. Soll das alles schon fast 20 Jahre her sein das ich den ersten
X-Men im Kino gesehen habe. Ich befürchte es ist wirklich so. Wirklich kaum zu glauben. Ich kann mich noch sehr gut daran erinnern wie dieser Film damals auf mich wirkte und wie gut ich ihn fand! Und er hat etwas losgetreten, was ich damals nie für möglich gehalten hätte. Wer hätte gedacht das es so viele weitere X-Men Filme geben wird und es soviel gute Charaktere geben wird? Ich jedenfalls nicht.
Als man sich dann nach der ersten Trilogie dazu entschieden hatte mit
First Class so eine Art Reboot/Prequel der Reihe zu starten war ich damals sehr skeptich ob dies funktionieren würde. Zu stark waren für mich die Rollen wie z.B.
Patrick Stewart also Charles Xavier oder
Ian McKellen als Magneto verbunden als das ich mir vorstellen konnte das andere Darsteller diese Charaktere gut verkörperen konnten. Ich wurde eines besseren belehrt. Ich bin weiß Gott nicht der größte Fan von
James McAvoy, aber seine Darstellung von Chahres Xavier war gut.
Michael Fassbender als Magneto sogar genial, aber auch alle anderen neuen Darsteller haben in den Filmen einen wirklich tollen Job gemacht! Also kurz gesagt, die "neuen" X-Men Filme sind für mich definitiv eine Bereicherung für das Franchise gewesen.
Der einzige Fehler der leider von Fox gemacht wurde war die Tatsache das sie sich nicht so recht entschieden haben ob es ein richtiges Prequel oder ein Reboot der Reihe darstellen sollte. Sie haben sich zwar mit
Days of Future Past die Hintertür geöffnet das es eine Alternative Zeitlinie ist, aber dadurch quasi die alte Trilogie zu Grabe getragen, was ich etwas schade finde. Also bleibt es für mich eine Art Mix aus Prequel und Reboot, wobei ich für mich diese vier Filme eher als Reboot ansehe. Aber das liegt denke ich im Auge des Betrachters. Gerade Dark Phoenix ging ja nun einen Weg, welcher für mich ganz klarstellte, das hier die Ereignisse in der "Zukunft" aus der alten Trilogie so nicht mehr stattfinden werden, dazu aber später noch mehr!
Die Story ist fokusierter als noch bei "Apocalypse" und konzentriert sich nur auf die "Dark Phoenix"-Sache. Dazu ist der Ton der Geschichte ziemlich düster gehalten. Der Humor der vorherigen X-Men-Filme ist kaum vorhanden.
Das wird noch durch Hans Zimmers Score unterstrichen, der mir allerdings nicht so stark im Ohr hängenblieb wie die Arbeiten von John Ottman.
Hier stimme ich Dir absolut zu! Ich hatte ja schon bei meiner ersten und bisher einzigen Sichtung nach
Apocalypse das Gefühl das dem Film nach der ersten Hälfte die Luft ausging. Das ist bei
Dark Phoenix defintiv nicht der Fall. Mir hat der düstere Ton des Filmes auch mehr zugesagt!
Ein paar Kritikpunkte habe ich allerdings trotzdem.
Der Film ist zu kurz um allen Figuren genug Raum zu geben.
Ja hier stimme ich Dir auch gerne zu. 30 Minuten mehr Laufzeit hätten dem Film bestimmt gut getan. Vielleicht gibt es hier ja sogar eine erweiterte Schnittfassung, die wir aber, falls sie vorhanden ist, bestimmt niemals zu Gesicht bekommen werden, denn wie Du so schön schon gesagt hast habe ich auch im Vorfeld das Gefühl gehabt das Disney sehr wenig in das Marketing des Filmes gesteckt hat und man ihn einfach nur noch zeigen wollte und hoffentlich, aus Disney sicht, noch die Produktionskosten zumindest einzuspielen.
Disney will ja die X-Men ins MCU bringen, aber ob Sie dann Seite an Seite mit den Avengers kämpfen werden, oder ob Sie dort einfach nur also Gegenspieler eingesetzt werden so nach dem Motto Superhelden gegen Mutanten, bleibt abzuwarten. Ich bin ehrlich ich habe da kein gutes Bauchgefühl bei und befürchte das es einfach nur zu viel des guten wird. Aber auch hier natürlich erstmal abwarten!
Was ich auch einfach nur zu kurz erklärt fand war die Tatsache wer genau eigentlich die Invasoren waren die die Kraft der Phoenix haben wollten. Klar es wurde im Film erklärt, aber etwas mehr Hintergrund wäre nicht verkehrt gewesen. So wirkte es einfach nur auf mich als brauchte man fürs große Finale noch ein paar Prügelknaben um im Endkampf auch Gegner zu haben.
Bedauerlich finde ich den Kritikpunkt, den ich oft gelesen habe, dass der Film kein würdiger Abschluss der Reihe ist wie es "Avengers - Endgame" war. Das liegt vor allem daran, dass "Dark Phoenix" nie als Abschluss der Reihe konzipiert war, sondern nur zum letzten Teil der Reihe wurde, weil Fox von Disney gekauft wurde und die "X-Men"-Marke ins MCU integriert wird.
Die Ereignisse in
Dark Phoenix waren für mich schon eine Art Abschluss der neuen Reihe. Ich fand es halt z.B. extrem schade das der Tod von Raven so absolut unspektakulär und natürlich auch viel zu früh kam. Weiß man hier ob es definitiv so gewollt war, oder aber ob es daran lag das Jennifer Lawrence ohnehin kaum noch Interesse an dem Franchise hatte und es daher halt ein Kompromiss war das sie noch ein letztes Mal mitspielt, dafür aber halt möglichst wenig Drehtage gefordert hatte?
Nach den Entwicklungen in
Dark Phoenix fand ich es sehr logisch das Charles Xavier die Leitung der Schuhle und somit auch die Leitung der X-Men aufgegeben hat.
Welcher Charakter aber in der neuen Reihe absolut unterging, was ich sehr schade fand, ist Storm. Hier hätte man auch noch einen Solofilm machen müssen und erst recht sie stärker in die neuen Filme mit einbinden müssen.
Die Effekte waren auch teilweise recht schwach, vielleicht hab ich das auch einfach falsch in Erinnerung, aber z.B. Storms Fähigkeiten wirkten in den alten Filmen spektakulärer.
Generell fand ich die CGI im Film nicht richtig schlecht, aber hätte man an manchen Stellen schon was besser gestalten können. Bei Storm ist es mir auch am meisten aufgeflallen. Ich meine in den alten Filmen waren die Sequenzen mit Storm episch und sie kam sozusagen als Wettergöttin rüber. Hier wirkte es alles noch sehr unausgereift, was natürlich auch daran liegen könnte das wir hier halt noch eine recht junge Storm gesehen haben, also nicht die Storm die wir aus den alten Filmen kannten. Vielleicht war es daher etwas bewusst das sie sie nicht so episch in Szene setzen wollten?
Erfrischend anders war auch die Tatsache das Charles des öfteren angezweifelt wurde was seine Entscheidungen angeht.
Das fand ich auch eine sehr mutige Entscheidung. Generell wurde hier wieder sehr deutlich gemacht, was ja auch generell in der Film reihe immer schon ein großes Thema war, das die Mutanten nicht so einen Stellenwert in der Gesellschaft haben wie Superhelden. Egal was sie tun, egal wie oft sie der Menschheit einen Dienst erwiesen haben, kaum gibt es einen "Mutanten" der auffällig wird werden sofort alle wieder über einen Kamm geschert und es scheint so als ob all das was vorher war vergessen ist.
Stark war auch wieder Michael Fassbender als Magneto. Seine Darstellung als Grauzonen Charakter ist leider eine Seltenheit in dem Genre bzw. auch generell. Gefällt mir. Da war die Ur-Trilogie der X-Men deutlich mehr schwarz-weiß-malerisch.
Auch hier stimme ich Dir gerne zu!
Michael Fassbender´s Magneto ist viel nachvollziehbarer als der von
Ian McKellen. Er hatte ihn auch gut gespielt, aber
Ian McKellens Magneto war für mich mehr Bösewicht als der von
Michael Fassbender, was ich durchaus positiv meine!
Michael Fassbenders Magnete ist vielmehr eine Summe von Ereignissen und Entscheidungen die man als Zuschauer mitbekommt und somit nachvollziehen kann warum er sich von dem Weg den Charles Xavier gegangen ist distanzierte und eigentlich in
Dark Phoenix sogar das Gefühl vermittelte, das er mit dem Ganzen garnichts mehr zu tun haben will, lediglich eine Heimat für Mutanten anbietet die auch nicht Charles Xavier folgen wollen, aber auch nicht in die normale Welt passen da sie dort verstoßene sind.
Unterm Strich muss ich sagen hat mir
Dark Phoenix besser gefallen als
Apocalypse, aber auf jeden Fall schwächer als
First Class und nochmal schwächer als mein Lieblingsfilm aus der Reihe
Days of Future Past.
Aber in Summe gefallen mir diese 4
X-Men Filme gut!
Dark Phoenix ist also auf jeden Fall einen Blick wert!
Wertung:
7.5/10