AW: White House Down
Überall ist zu lesen, dass der Film ein Flop an den Kinokassen ist und hinter den Erwartungen zurückbleibt. Aber ist dem wirklich so?
Aktuell steht der Film in den USA bei knapp 72,8 Millionen US-Dollar und das bei einem Budget von ca. 150 Millionen US-Dollar. Er hat also nur die Hälfte seiner Kosten eingespielt. Natürlich kann man jetzt direkt von einem Flop sprechen, aber erst einmal kann es schon als eine Leistung angesehen werden noch einmal so viele Menschen ins Kino zu locken, die bereits ein paar Monate zuvor einen Film mit ähnlicher Thematik („Olympus Has Fallen") im Kino gesehen haben. Fuquas Film hat sogar beinahe die Marke von 100 Millionen US-Dollar überschritten! Das war bereits eine riesige Überraschung.
Auch wenn der amerikanische Kinomarkt bislang noch der wichtigste Kinomarkt der Welt ist, müssen die Einnahmen eines Films global und nachhaltig gesehen werden. Emmerichs letzter Film „2012" hat nur ein Bruchteil (21,6%) seiner Einnahmen in den USA erwirtschaftet und „White House Down" wird trotz seines amerikanisierten Themas in vielen anderen Ländern sehr erfolgreich laufen. Aktuell stehen die außeramerikanischen Einnahmen bei 79,9 Millionen US-Dollar. Im Vergleich zu der megalomanen Zerstörungsorgie „2012" ist das noch relativ gering, aber in diesem Aspekt müssen die aktuellen Präferenzen des Kinopublikums berücksichtigt werden. Der klassische Actionfilm, der noch zu keiner Marke geworden ist wie „Mission Impossible" oder "Fast and Furious", hat es in den letzten Jahren an den Kinokassen relativ schwer und erwirtschaftet den Großteil auf dem Heimkinomarkt*. In dieser Hinsicht machen Channing Tatum und Jamie Foxx im Vergleich zu den letzten Filmen von Arnold Schwarzenegger oder Sylvester Stallone also gar keine schlechte Figur im Kino.
Fakt ist, dass „White House Down" den Status Roland Emmerichs als rentabler Regisseur (aus der Sicht der Filmstudios) nicht gefährdet. Riskanter wird das Spiel nur mit „Independence Day 2", denn auf diesen Film ruhen viel größere Erwartungen.
* Selbst die Verleihbranche sollte nicht unterschätzt werden, so ist beispielsweise ein Film wie „96 Hours - Taken 2“ auf diesem Gebiet erfolgreicher als die großen Blockbuster wie „Skyfall“ oder „Der Hobbit“.
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