When Animals Dream

Despair

Filmvisionaer
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Somewhere in Hessen
Filmkritiken
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When Animals Dream

Im Heimatdorf der jungen Marie steppt nicht gerade der Bär. Aber der Wolf. Das befürchtet zumindest die eingeschworene Dorfgemeinschaft, die Marie nicht nur aufgrund gewisser „familiärer Vorfälle“ zunehmend kritisch beäugt...

Lykanthropie mal anders: Regisseur Jonas Alexander Arnby braucht keinen Vollmond, um das Tier von der Leine zu lassen. Er überträgt den Werwolf-Mythos auf ein klassisches Außenseiter-Coming Of Age-Drama und weckt damit Erinnerungen an die thematisch ähnlich gelagerten Filme „So finster die Nacht“ und - noch stärker - „Metalhead“. Somit steht Maries Rebellion gegen den tristen Alltag und das geordnete Dorfleben auf dem Programm, während der Horroraspekt weit in den Hintergrund rückt und bei den Morden konsequenterweise sofort weggeblendet wird. Dementsprechend ist man als Zuschauer durchweg auf Maries Seite, während die Leute im Dorf meist unsympathisch rüberkommen.

Leider bringt „When Animals Dream“ das langweilige Leben in der dänischen Provinz etwas zu gut rüber - ein wenig mehr Tempo in der Inszenierung hätte nicht geschadet. Doch damit dürften Fans des nordischen Films klarkommen. Aber trotz schöner Bilder und guter Darsteller will der Funke irgendwie nicht so recht überspringen. So manifestiert sich Arnbys originelle Interpretation der Werwolfthematik in einem relativ unspektakulären, konventionellen Drama, dem es ein wenig an Spannung und Abwechslung mangelt.

6/10 Punkte
 
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