AW: Welche DVDs fehlen immer noch?
Auch hier halte ich aber einen guten Mittelweg am vernünftigsten. Der Blick über den Tellerrand sollte bei jedem drin sein, aber mal muß man sich auch auf die (Einheits)- Suppe konzentrieren. Aber das ist halt leider nicht so. Die vorgesetzte Suppe ist scheinbar interessanter.
Hm, weiß nicht recht, was ich dazu schreiben soll. Du sprichst etwas allgemein und da du dich scheinbar auf mich beziehst, wird das etwas rätselhaft. Du bist ja hier der Threaderöffner für die Diskussionsevents, du kannst ja irgendwann nen Thread a la "Mainstream, Independent, Rebell, Kommerzhure... bin ich eigentlich am richtigen Ufer?" eröffnen und da kann man dann bei Interesse ein bisschen ausgiebiger über sowas plaudern.
Nur um mal auf deinen Beitrag einzugehen:
Ich bin immer für den "Mittelweg", aber wenn irgendein Pfadfinder exakt den "vernünftigen" kennt, soll er ihn mir sagen. Ich glaube es gibt diesbezüglich ne ganze Menge schlechter Pfadfinder. Der vernünftige Weg bedarf erstmal einer Vernunft, und die entsteht per Definition nach in einem selbst und liegt nicht bereit irgendwo da draußen.
Zu deinem anderen Einwand (?), ich habe nicht direkt eine krankhafte Eile alles sofort zu kennen sondern eher ein Gefühl dafür was mich interessiert und bereichert, und wenn es der Kram sein sollte den du z.B. dir nicht jeden Tag geben kannst dann ists halt so. Jeder Jeck ist anders, wie man jetzt zu dieser Zeit an meinem Wohnort zu sagen pflegt. Und warum warten? Mit 22 bin ich womöglich empfänglicher für die Erkenntnis, dass ein japanischer Film aus dem Jahre 1954 namens "Sansho Dayu" das grösste Stück Filmkunst des letzten Jahrhunderts ist, als ich es vielleicht mit 65 sein werde (um ein etwas plumpes Beispiel zu nennen). Kein leicht zu verdauernder, kein locker zu konsumierender, eher ein grausamer Film, aber in meinem Alter zu sehen, dass so etwas wie dieser Film von Menschenhand geschaffen werden kann, lässt die Welt wieder besser aussehen und gibt Hoffnung. Für so etwas ist Kunst da, für extreme Gefühle und für ungeahnte Tiefen jedweder schwer definierbarer Art. Der Film hat höchstwahrscheinlich keinen praktischen Nutzen für mein Leben oder für meine Probleme, aber die Welt wäre für mich ohne ihn ohne jegliche Übertreibung eine andere. Warum sowas aufgeben, bloß weil andere wenig Interesse zeigen? Es bleibt eher der utopische Wunsch, solche Gefühle mit anderen zu teilen. Verständlicherweise kacke ich da lieber mitten auf den vom Pfadfinder zurechtgemachten "Mittelweg".
Nicht falsch verstehen: Ich nehme genauso sehr das "Vorgesetzte" wie der nächste. Ich bin nicht nach Japan gereist um diesen Film zufällig als Ninja in den geheimen Archiven zu finden, sondern kannte ihn wegen seinem Ruf und wegen Leuten, die einem sowas "vorsetzen" (und es gibt genug Hipster, die solche Ware dankend annehmen). Der Versuch ist bloß sich so frei wie möglich im Käfig zu bewegen.