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Filmgott
AW: Watchmen - Die Wächter
Was macht einen guten Film zu einem sehr guten Film, gar einem Klassiker?
Meist sind das die Kleinigkeiten, die einem evt. beim ersten Sehen gar nicht auffallen oder die man nur unterbewusst wahrnimmt, und die sich erst beim genaueren Nachdenken herauskristallisieren. Referenzen zu anderen Filmen, gut ausgewählte Musik, hintergründige Symbole, Geschehnisse, die im Hintergrund des Bildes stattfinden und ein interpretierbarer Metakontext sind solche Details.
Und bei Watchmen sind es diese Details, die einen recht guten Film zu einem Ärgernis machen.
Die Vorlage, sprich die eigentliche Story ist über jeden Zweifel erhaben. Doch Zack Snyder sollte für Watchmen mit dem goldenen Holzhammer ausgezeichnet werden:
Ingesamt also eine gute Geschichte (das Comic gilt zurecht als Meilenstein), welche im Medium Film einen Großteil ihrer Faszination verliert.
Ich wollte den Film echt gut finden und habe mich auch auf den Kinobesuch gefreut, umso mehr wurde ich enttäuscht.
Den Director's Cut werde ich mir wohl trotzdem ansehen, auch wenn ich nicht glaube, dass sich an meiner Sichtweise etwas ändern wird. Meine Kritikpunkte beziehen sich ja auch nicht auf eine zu wenig entwickelte Story.
Was macht einen guten Film zu einem sehr guten Film, gar einem Klassiker?
Meist sind das die Kleinigkeiten, die einem evt. beim ersten Sehen gar nicht auffallen oder die man nur unterbewusst wahrnimmt, und die sich erst beim genaueren Nachdenken herauskristallisieren. Referenzen zu anderen Filmen, gut ausgewählte Musik, hintergründige Symbole, Geschehnisse, die im Hintergrund des Bildes stattfinden und ein interpretierbarer Metakontext sind solche Details.
Und bei Watchmen sind es diese Details, die einen recht guten Film zu einem Ärgernis machen.
Die Vorlage, sprich die eigentliche Story ist über jeden Zweifel erhaben. Doch Zack Snyder sollte für Watchmen mit dem goldenen Holzhammer ausgezeichnet werden:
1. Referenzen: Die Apocalypse Now-Szene war völlig unpassend. Das war keine Referenz, das war eine Parodie. Das hatte nichts von einer resprektvollen Homage, sondern entzauberte die Dramatik beider Filme völlig.
2. Musik: Über Nena brauche ich nichts zu sagen...absolut unpassend. Liegt vielleicht auch daran, dass Nena gerade für uns Deutsche nichts Außergewöhnliches hat, sondern zum schlechten Alleinunterhalter-Repertoire gehört...trotzdem konnte ich nichts tun außer den Kopf zu schütteln.
Leonard Cohen in einer Sexszene (auch noch mit diesem schlechten Flammenwerfer-Gag) war dann die Spitze des Eisbergs. Wer mir erklären kann, was ein religiöser Song in dieser Szene aussagen sollte, bekommt ein Eis.
The Times They Are A-Changing wurde gut eingesetzt. Die Opening Credits sind auch mit Abstand der beste Teil des Films.
3. Gewalt: Ich weiß, dass das Comic auch nicht gerade mit Gewaltdarstellung geizt. Aber das ist ein Comic...in einem Film wirkt alles anders.
Ich habe grundsätzlich nichts gegen Gewalt in Filmen, sie muss nur passen. Und das ist hier eindeutig nicht der Fall:
Watchmen nimmt sich selber viel zu ernst und möchte als politisches und kulturelles Statement funktionieren, da sind abgetrennte Gliedmaßen und literweise Blut einfach unpassend. So wirkt es, als würde Snyder Zugeständnisse an das ungebildete, meist männliche Publikum machen, die zwar den Subkontext nicht verstehen, aber so wenigstens Gore serviert bekommen haben.
In diesem Sinne empfand ich auch die Charakterisierung Rohrschachs als überzogen: Spätestens nach der Kidnapper-Szene wusste jeder, dass der Typ kompromisslos und gnadenlos ist (was er auch immer wieder erwähnt)...die Flex-Szene war somit absolut unnötig, zumindest in ihrer expliziten Darstellung.
4. Humor: Neben der oben erwähnten Flammenwerfer-Szene, waren auch Rohrschachs One-Liner in einem sich ansonsten so ernstnehmenden Film Fehl am Platz. Für mich hat keiner dieser Gags gezündet.
5. Dialoge: Teilweise echt gut und interessant. Auch die unterschiedlichen Ausdrucksweisen der Charaktere haben mir gefallen (z.b. die Hardboilded-Monologe von Rohrschach), aber dann gab es immer wieder Momente des Kopfschüttelns. Beispiel: Ozymandias hat gerade einige Millionen Menschen umgebracht - Reaktion Silk Spectre II: " Du bist so ein Arschloch!"
2. Musik: Über Nena brauche ich nichts zu sagen...absolut unpassend. Liegt vielleicht auch daran, dass Nena gerade für uns Deutsche nichts Außergewöhnliches hat, sondern zum schlechten Alleinunterhalter-Repertoire gehört...trotzdem konnte ich nichts tun außer den Kopf zu schütteln.
Leonard Cohen in einer Sexszene (auch noch mit diesem schlechten Flammenwerfer-Gag) war dann die Spitze des Eisbergs. Wer mir erklären kann, was ein religiöser Song in dieser Szene aussagen sollte, bekommt ein Eis.
The Times They Are A-Changing wurde gut eingesetzt. Die Opening Credits sind auch mit Abstand der beste Teil des Films.
3. Gewalt: Ich weiß, dass das Comic auch nicht gerade mit Gewaltdarstellung geizt. Aber das ist ein Comic...in einem Film wirkt alles anders.
Ich habe grundsätzlich nichts gegen Gewalt in Filmen, sie muss nur passen. Und das ist hier eindeutig nicht der Fall:
Watchmen nimmt sich selber viel zu ernst und möchte als politisches und kulturelles Statement funktionieren, da sind abgetrennte Gliedmaßen und literweise Blut einfach unpassend. So wirkt es, als würde Snyder Zugeständnisse an das ungebildete, meist männliche Publikum machen, die zwar den Subkontext nicht verstehen, aber so wenigstens Gore serviert bekommen haben.
In diesem Sinne empfand ich auch die Charakterisierung Rohrschachs als überzogen: Spätestens nach der Kidnapper-Szene wusste jeder, dass der Typ kompromisslos und gnadenlos ist (was er auch immer wieder erwähnt)...die Flex-Szene war somit absolut unnötig, zumindest in ihrer expliziten Darstellung.
4. Humor: Neben der oben erwähnten Flammenwerfer-Szene, waren auch Rohrschachs One-Liner in einem sich ansonsten so ernstnehmenden Film Fehl am Platz. Für mich hat keiner dieser Gags gezündet.
5. Dialoge: Teilweise echt gut und interessant. Auch die unterschiedlichen Ausdrucksweisen der Charaktere haben mir gefallen (z.b. die Hardboilded-Monologe von Rohrschach), aber dann gab es immer wieder Momente des Kopfschüttelns. Beispiel: Ozymandias hat gerade einige Millionen Menschen umgebracht - Reaktion Silk Spectre II: " Du bist so ein Arschloch!"
Ich wollte den Film echt gut finden und habe mich auch auf den Kinobesuch gefreut, umso mehr wurde ich enttäuscht.
Den Director's Cut werde ich mir wohl trotzdem ansehen, auch wenn ich nicht glaube, dass sich an meiner Sichtweise etwas ändern wird. Meine Kritikpunkte beziehen sich ja auch nicht auf eine zu wenig entwickelte Story.