The Tree of Life

deadlyfriend

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AW: The Tree of Life

Ich bin ja doch ganz froh ein paar Stimmen im Thread gefunden zu haben, die nicht ganz so euphorisch waren. Ich konnte mit dem Film nämlich nicht allzu viel anfangen. Im Gegenteil, ich hatte in der Hälfte überlegt ob ich nebenbei lieber das Kicker Sonderheft zur Euro 2012 lesen soll:rolleyes:
Während dem Prolog dachte ich zunächst, das ich ein Meisterwerk sehen werde und auch die Dinos haben mich nicht abgeschreckt, da sie doch im zu Beginn erwähnten Sinnbild "Gnade und Natur" standen. Schlechte CGI bin ich gewöhnt, weshalb das kein Problem war. Dafür waren die Bilder so außergewöhnlich stark, das ich mich im Kontext der Musik direkt in sie verliebt habe. Ich hätte gerne eine Sonderfassung, in der ich nur die Bilder gepaart mit der Moldau erleben könnte. Alles was danach kam, fand ich nämlich unglaublich uninteressant. Die Familie ging mir ziemlich am Arsch vorbei und ich habe keinerlei Bezugspunkte gefunden, die mein bestehendes Interesse hätten stabilisieren können. Dazu ging mir der religiöse Pathos auf die Nüsse, da ich da eben absolut nichts mit anfangen kann. Zumindest nicht in diesem Kontext. Deshalb plätscherte das für mich alles so ziemlich dahin, warf keine Fragen auf und Antworten zu nicht gestellten Fragen gab es für mich auch keine. War also irgendwie nicht mein Ding. Zumindest inhaltlich, denn visuell war der atemberaubend.
 

crizzero

Filmvisionaer
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Ich kann mit Religion auch nichts anfangen und bin nicht gläubig, aber dieser Film präsentiert das Thema allumfassend und überirdisch gut, wie ich finde. Für mich einer der größten und besten Filme, die je gedreht wurden. :bet:
 

Pretender

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AW: The Tree of Life

The Tree of Life

Habe es ganze 30min. mit dem Film ausgehalten. Der war rein gar nichts für mich, erst die schnellen Schnitte, wo jeder Musikvideo Regisseur mithalten kann, dann die andauernden Flüster und Stöhneinlagen um Vergebung und Mitleid und dann die Krönung um die Entstehung der Galaxie oder was damit auch immer ausgedrückt werden sollte!? Da schaue ich mir lieber Discovery Channel an, denn da passt die Musik zum Film.
Das ist einfach nicht meine (Film) Welt...

Keine Wertung
 

Willy Wonka

Locationscout
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AW: The Tree of Life

(...)erst die schnellen Schnitte, wo jeder Musikvideo Regisseur mithalten kann (...)

Also an die Ästhetik bzw. Stimmung eines Musikvideos habe ich nicht erinnert gefühlt, denn im Gegensatz zu den meisten Musikvideos strahlen die Bilder von „Tree of Life" doch Ruhe und Anmut aus und genau das findet ist in den hektisch rhythmisierenden Bildern der Musikvideos nicht zu finden.
 

Pretender

Walk of Fame
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AW: The Tree of Life

Also an die Ästhetik bzw. Stimmung eines Musikvideos habe ich nicht erinnert gefühlt, denn im Gegensatz zu den meisten Musikvideos strahlen die Bilder von „Tree of Life" doch Ruhe und Anmut aus und genau das findet ist in den hektisch rhythmisierenden Bildern der Musikvideos nicht zu finden.
Bis zu min.30 habe ich da nirgends Ruhe & Anmut gespürt bzw. gesehen, sorry.

Das hätte ich dir aber auch vorher sagen können... ;)
Warum haste das denn nicht gemacht;)
 

Vince

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AW: The Tree of Life

Ein Schelm, wer hier an Kubricks berühmte Knochenwurfmontage denkt... Terence Malick, zu dem ich nie wirklich einen Draht aufbauen konnte, spannt einen weiten und vor allem sehr gewagten Bogen über die Menschheitsgeschichte. Wer dazu bis zu den Dinosauriern ausholen muss, gibt sich auch mal schnell der Gefahr preis, als prätentiöser artsy fartsy movie maker dazustehen.
Und obwohl Malick im Anfangsteil tatsächlich unkommentierte Bilder von Farb- und Lichtspielen sich bildender Sterne und Vulkangestein zelebriert, sich wirklich minutenlang an diesen gott- und menschenverlassenen Szenarien labt, bis er schließlich den Spagat zur Gegenwart und zu den 50ern aufgreift - man nimmt ihm diesen Größenwahnsinn ab, weil er so auf den Punkt gebracht scheint, weil selbst noch so abstrakten Bildcollagen nie der Sinn abgeht. In der Konstruktion der Familienverhältnisse, die die Hauptfigur geprägt hat und ihr Jetztzeit-Ich erklären soll, bleibt Malick immer präzise und lässt keine Szene ohne Aussage. Kalt, schwer konsumierbar, aber nicht so verquaspelt wie man hat befürchten können.
8/10
 

Despair

Filmvisionaer
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AW: The Tree of Life

Eieiei, was für ein Film. Meine Erwartungen wurden zum Teil erfüllt, meine Befürchtungen ein Stück weit bestätigt. Großartige Parallelen zu "2001 - Odyssee im Weltraum" kann ich nicht ausmachen, von der im Zeitraffer dargebotenen Evolutionsgeschichte zu Anfang mal abgesehen. Mir kommt da vielmehr "Melancholia" in den Sinn; quasi der dunkle, schwermütige Bruder von "The Tree Of Life". Beide Filme sind sehr langsam und in schwelgerischen Bildern inszeniert, beide Filme widmen sich philosophischen Fragen über das große Ganze. Da ich anscheinend eher zur dunklen Seite der Macht tendiere (;)), kann ich mit von Triers Werk mehr anfangen.

Die Stärken von Malicks Film liegen für mich in der visuellen Gestaltung - die Bilderflut in Verbindung mit der Musik sind teilweise atemberaubend. Leider wird die Kitschgrenze ein paarmal überschritten, insbesondere kurz nach den Geburten. Außerdem vermisse ich die Entstehung der Kinder. Da geht Malick bis zum Urknall zurück, nur um dann den nicht ganz unwichtigen Zeugungsakt außen vor zu lassen. Ist ja nicht so, dass man den nicht visuell ansprechend hätte umsetzen können, ohne gleich pornografisch werden zu müssen. Dafür haben wir ja von Trier. :D Dann wären da noch die Kommentare und Fragen aus dem Off, die ich des öfteren als zu pathetisch oder gar platt empfunden habe. Mit dem schwurbeligen Finale des Films kann ich ebenfalls wenig anfangen. Irgendwie habe ich die Familie O'Brien den ganzen Film über nur aus der Distanz betrachtet, während ich bei "Melancholia" viel näher an den Protagonisten dran war und viel besser mitfühlen konnte. Liegt vielleicht daran, dass "The Tree Of Life" einen zu weiten Bogen spannt und die Familie dadurch etwas in den Hintergrund gedrängt wird.

Fazit: "The Tree Of Life" ist ein außergewöhnliches Filmerlebnis, keine Frage. Aufgrund der oben genannten Kritikpunkte habe ich aber keinerlei Verlangen, mir diesen Film nochmal anzusehen. Aber die höchstwahrscheinlich einzige Sichtung hat durchaus einen gewissen Eindruck hinterlassen.

7/10 Punkte
 
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