AW: The Pacific - HBO
Bei euch kommt die Serie ja generell nicht so gut weg. Das mag an dem Vergleich zu Band of Brothers liegen, den ich nicht ziehen kann, da ich die Serie noch nicht kenne.
Mir hat The Pacific außerordentlich gut gefallen - so erschüttert und mitgenommen hat mich wohl noch nie ein Film oder eine Serie. The Pacific war an vielen Stellen fast zu grausam, um es zu schauen. Mehr als eine Folge am Stück wollte ich daher auch nie davon sehen. Diese ganze Gewalt, die sinnlosen und unendlich vielen Tode, das Leid und das Zerbrechen der Soldaten wurden meiner Meinung nach sehr glaubwürdig umgesetzt, was die Serie so beklemmend macht. Dass mich das Ganze so erschüttert hat, mag natürlich auch daran liegen, dass ich so gut wie keine Kriegsfilme kenne. In der Schule gab es halt das Pflichtprogramm - nach dem Motto meines GL-Lehrers "Gute Kriegsfilme können nur schwarz-weiß sein!" hielt sich die Auswahl aber in Grenzen.
Insgesamt kann ich also für diese unter die Haut gehende Darstellung nur abermals vor HBO den Hut ziehen. Besonders gut hat mir gefallen, wie das Leid sozusagen für sich selbst sprach; es gab keine langen Verreck-Szenen mit ergreifenden letzten Worten, sondern ganz im Gegenteil plötzliche Tode, die teilweise nicht mal gezeigt wurden und die dadurch um so heftiger wirkten.
Einziger Kritikpunkt: Da das Ganze ja auf den wahren Biografien von Marines beruht, haben viele der Soldaten, mit denen man gefiebert hat, den Krieg überlebt. Das verzerrt da natürlich etwas die Realität, denn ein Großteil der Soldaten, die auf den gezeigten Schauplätzen kämpften, haben sicherlich nicht überlebt. Da hätte ich es glaubwürdiger gefunden, wenn ein paar der Hauptcharaktere -
- das Ganze nicht überlebt hätten. Denn dass das zum großen Teil absolute Glückssache war, hat die Serie ja eindrücklich gezeigt.
