AW: The Lords of Salem
Nicht mehr vordergründiges Popkulturzitieren, sondern bedächtiges Erinnern an die Vorbilder praktiziert der Regisseur, wobei sein Film in einem Seiteneffekt selbst zu einer vollwertigen Geschichte avanciert, die den Anspruch hegt, eigenständig existieren zu können. Obwohl Kameraperspektiven, optisch-ästhetische Merkmale und Plot-Versatzstücke die gerne und viel zitierende Natur ihres Schöpfers verraten, erhebt sich das große Ganze zu einer zwar nur selten wirklich gruseligen, aber in ihrer Nachwirkung dennoch beeindruckenden Kreation voller stiller Momente, die den Cineasten aufgrund der soghaften Szenenarrangements mit der Zunge schnalzen lassen sollten. Der von Autorenfilmerkollege Ti West unlängst bereits mit "House Of The Devil" und "The Innkeeper" errungene ästhetische Minimalismus hat nun also auch Zombie erreicht, der in seinen "Halloween"-Adaptionen allerdings bereits eine Tendenz dahingehend erkennen ließ. Frei von Kritik bleibt zwar auch dieses Werk nicht (so kann man beispielsweise die frei gelebte Heterogenität bemängeln, die für ein stilistisch höchst wechselhaftes und inkonsequentes Filmerlebnis sorgt), dennoch ist "Lords Of Salem" Rob Zombies bis dato bestes und reifstes Werk.
8/10