The Blair Witch Project

Despair

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Despair

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The Blair Witch Project


Die Studenten Heather, Josh und Mike wollten einen Film über den Mythos der Blair-Hexe drehen, die in den weitreichenden Wäldern um das Städtchen Burkittssville ihr Unwesen treiben soll. Nachdem sie einige Interviews mit den Einwohner geführt hatten, brachen sie in die Wälder auf, um auf die Suche nach der Hexe zu gehen. Man hat nie wieder etwas von ihnen gehört. Nach einigen Tagen wurde aber ihr Filmmaterial gefunden, aus dem dieser Dokumentarfilm zusammengestellt wurde.

Okay, inzwischen dürfte jeder mitbekommen haben, dass der Rummel um die Blair-Hexe ein gut gemachter Fake zweier Amateurfilmer war, um ihren im Stil einer Dokumentation gedrehten Horrorfilm echt erscheinen zu lassen – was zumindest in den USA anfangs recht gut funktionierte. Die drei bis dato völlig unbekannten Schauspieler Heather Donahue, Joshua Leonard und Michael Williams filmen mit Handkameras, wie sie sich immer hoffnungsloser im dunklen Wald verirren, nach und nach die Nerven verlieren und sich gegenseitig angiften. Das sieht aus, wie es sich anhört – verwackelte Amateuraufnahmen eben. Untermalt werden die Bilder von undefinierbaren Geräuschen, die bevorzugt nach Einbruch der Dunkelheit auftreten. Knacksen, Klopfen, das Schreien eines Babys in der zeitweise totalen Schwärze der Nacht – da freut sich die eigene Vorstellungskraft und beschwört die fiesesten Bilder herauf. Diese angespannte Atmosphäre zieht sich durch den ganzen Film bis zum Finale im Hexenhaus, das locker noch einen draufsetzt...

Die drei Schauspieler machen ihre Sache gut, die Mischung aus Improvisation (mangels richtigem Drehbuch) und teilweise echter Angst kommt sehr intensiv rüber und verstärkt die „Echtheit“ der Aufnahmen. Das „The Blair Witch Project“ aus diesen Gründen weder ausgefeilte Dialoge noch eine wendungsreiche Handlung zu bieten hat, dürfte klar sein. Effekte fehlen völlig, aber man ist erstaunt, wie gruselig ein Bündel Holz sein kann. Die Meinungen fallen dementsprechend sehr unterschiedlich aus. Während Einige den Gruselkick ihres Lebens durchleben, dämmern Andere gelangweilt langsam in Richtung Tiefschlaf. Letzterer Fraktion empfehle ich einen Campingurlaub im nächstgelegenen Wald inklusive tragbarem DVD-Player und nächtlicher Vorführung von „The Blair Witch Project“...

9/10 Punkte
 

Despair

Filmvisionaer
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Boah, neun Jahre Funkstille im Thread. Hier ist ja weniger los als im Keller der Blair-Hexe. Nun denn...

Blair Witch

Fast zwanzig Jahre nach dem Verschwinden von Heather Donahue in den Wäldern um Burkittsville im US-Staat Maryland startet ihr Bruder James eine erneute Suche nach ihr. Der Grund dafür ist ein im Internet aufgetauchtes Video, auf dem er für einen kurzen Moment seine Schwester zu erkennen glaubt. Begleitet wird er von ein paar Freunden, einem ganzen Berg Kameras inklusive Drohne und den zwei Einheimischen, die das Video im Wald gefunden haben wollen...

1999 brachte „The Blair Witch Project“ den Found Footage-Stil ins Mainstreamkino. Seit diesem Zeitpunkt wird man als Horrorfan regelmäßig von verwackelten und verrauschten Bildern heimgesucht, die mehr andeuten als zeigen und qualitativ wahrlich nicht immer zu überzeugen wissen. Denn oftmals dürfte die berüchtigte Wackelkamera nicht allein als Stilmittel, sondern ebenso zur Verschleierung eines niedrigen Budgets gedient haben. Auf „Blair Witch“ trifft das nicht zu, der Film gehört optisch zur „Found Footage-Luxusklasse“. Die Ear-Cameras der Protagonisten sorgen für stimmungsvolle Bilder aus der First Person-Perspektive und dank Drohne gibt’s sogar ein paar (wenn auch seltene) Luftaufnahmen. Insbesondere das rasante letzte Filmdrittel bietet einen guten Mix aus Found Footage-Look und klassischem Horrorfilm, mit dem besonders Klautrophobiker ihren Spaß haben werden.

Die Handlung entspricht weitgehend der des ersten Films. Peters unsinnig erscheinende Suche nach seiner lang verschollenen Schwester dient quasi nur als Vorwand, keine 1:1-Kopie des Originals abzuliefern. Es wurde zwar ein halbherziger Erklärungsversuch eingebaut und kräftig „an der Uhr gedreht“, sehr überzeugend wirkt das aber nicht. Ein großer Storytwist á la Shyamalan bleibt ebenfalls aus. Was nicht unbedingt schlecht sein muss - heutzutage fahren viele Filme ja den ein oder anderen Schlenker zuviel auf.

Die Darstellerriege macht ihre Sache recht gut, wirklich herausstechen kann aber niemand. Einen richtigen Sympathieträger sucht man vergeblich. Dementsprechend ist es relativ egal, wenn ein Teil der Leute nach diversen Jumpscares und Kreischeinlagen verschwinden oder relativ geknickt zurückbleiben. Keine guten Voraussetzungen für ein aufrichtiges Mitfiebern seitens des Zuschauers.

Fazit: Irgendwie erinnert mich „Blair Witch“ an das „Evil Dead“-Remake: Es möchte größer, härter und besser sein, atmet aber irgendwie nicht den Geist des Originals. Denn nicht selten machen gerade die kleinen Unzulänglichkeiten und aus der Not geborenen Eigenheiten den Charme eines Films aus. „Blair Witch“ orientiert sich zwar stark am Original, stellt sich aber durch die professionelle Machart selbst ein Bein. Wie ein räudiger Punksong mit Hochglanzproduktion wrrkt er irgendwie nicht authentisch.. Objektiv gesehen sicherlich kein schlechter Film, bleibt er aber atmosphärisch meilenweit hinter dem Klassiker zurück. Wer gegen eine zeitgemäßere, mainstreamigere Blair-Hexe nichts einzuwenden hat, kann aber durchaus mal reinschauen.

6/10 Punkte
 
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