The American
Von Anton Corbijn wusste ich bisher nur, dass er Holländer ist. Diese Tatsache macht ihn mir schonmal unheimlich sympathisch, nur wusste ich bislang noch nicht, ob mir sein filmisches Schaffen auch gefallen könnte. Ein stilvoller Trailer und viele gute Kritiken von "The American" blieben jedoch nachhaltig hängen.
Nun konnte ich mich endlich von seinem zweiten Film überzeugen und muss sagen, dass ich schon äußerst positiv überrascht bin. Seine Regie ist von wirklich hoher Qualität. Der Film wird unheimlich ruhig erzählt und das Besondere daran ist, dass dies hierbei als großer Pluspunkt verstanden werden muss. Ein Thriller über einen hochprofessionellen Auftragskiller mag es hier und da schon gegeben haben, aber einen Genrevertreter, der in seiner klassischen Dramaturgie diese ästhetischen Bilder, melancholischen Klänge und wortkargen und dennoch vielsagenden Dialoge zu bieten hat, ist mir gänzlich neu. Zudem passt die Art der Präsentation perfekt zum Thema des Aussteigens aus einem gefährlichen, illegalen Job, bei dem man immer nur sich selbst vertrauen konnte.
Ehrlich gesagt hatte der Film schon nach der Anfangsszene bei mir gewonnen, weil sofort klar wurde, dass herrlich fotografierte Bildästhetik und kompromisslose Ernsthaftigkeit ganz oben auf der Prioritätenliste von Corbijn standen. Der Film ist auf diese ganz besonders hochwertige, stilvolle Art leise und das zeichnet durch und durch ihn aus.
8/10