Stephen King`s Stark
The sparrows are flying again
Der Schriftsteller und Universitätsprofessor Thad Beaumont, hat mit seinen Büchern absoluten Erfolg bei Kritikern, aber sie verkaufen sich nicht sonderlich gut. Unter seinem Pseudonym George Stark, schreibt er allerdings Romane die unglaubliche Kasse machen. Allerdings passen die nicht so wirklich zu seinem sonstigen Image, da sie voller destruktiver Gewalt stecken und einen Antihelden besitzen, der keinerlei Recht und Gesetz kennt. Deshalb möchte er auch nicht, dass seine Identität auffliegt und man merkt, wer hinter dem Pseudonym steckt. Allerdings bekommt eine dubiose Gestalt Wind davon und versucht ihn zu erpressen. Hier hilft nur der Schritt nach vorn, weshalb er selbst mit großem Zirkus an die Öffentlichkeit geht und sein Pseudonym sogar vor der Kamera auf dem Friedhof beerdigt. Doch es gibt jemanden, dem das gar nicht gefällt, weshalb alle die mit der Beerdigung zu tun hatten, sich von Tag zu Tag mehr in Lebensgefahr befinden. Erst geht man von einem verrückten Fan aus, aber man findet am Tatort Fingerabdrücke, die zweifelsfrei zu Thad Beaumont gehören.
„Stark“ gehört mich zu meinen absoluten Lieblingsfilmen von George A. Romero und ich halte ihn obendrein für eine der besten King Verfilmungen. Zumindest von denen, die ich gesehen habe und das sind schon einige. Wenn man sich mit King beschäftigt, kann man hier nicht dran vorbeigehen. Immerhin waren das Buch und auch der Film eine Art Wendepunkt, da die Geschichte sehr autobiographisch ist. Kurz zuvor wurde nämlich das Pseudonym von King, Richard Bachmann, von einem Buchhändler enttarnt, der ihn allerdings nicht erpresste, sondern ihn lediglich darauf ansprach und um ein Interview bat. Dennoch löste King dann öffentlich sein Pseudonym auf und platzierte im Vorwort von „The dark half“ einen Nachruf auf Richard Bachmann, dem er Jahre zuvor eine eigenständige Biographie und ein „Leben“ verschaffte. Dies thematisierte King dann eben zusätzlich in diesem Buch, welches Romero kongenial verfilmte. Die Atmosphäre ist bärenstark und der Spannungsaufbau absolut gelungen. Zudem füllt er „Stark“ mit klassischen Gruselmotiven und baut dennoch zuweilen die Atmosphäre eines Slashers ein. Dazu natürlich auch noch Triller-Elemente, da es zunächst unklar bleibt, wer der Mörder ist. Dazu kommt noch ein phänomenales Spiel von Timothy Hutton, der dem Film noch zusätzlich eine Menge mitgibt. An der Stelle soll auch Michael Rooker nicht unerwähnt bleiben. Musikalisch wird der Film ebenfalls bereichert. Manchmal klassisch, aber in den richtigen Sequenzen dringt dann auch mal ein Carpenter-lastiger Score durch, was ebenfalls zum Gesamteindruck passt.
Ich hatte damals das Glück die einzige Kinovorstellung des Films in meiner Heimatstadt zu besuchen. Die war an einem Montagnachmittag und könnte mit ein Grund sein, weshalb ich Romero nicht auf Zombies reduzierte. Schließlich kannte ich zum damaligen Zeitpunkt lediglich „Dawn“ und „Day oft he dead“ aber auch bereits „Der Affe im Menschen“. Durch die Namen Romero und King ging ich dann ins Kino und sah einen bärenstarken Film von einem Regisseur, der für mich eben 2 Zombiefilme und 2 starke weitere Filme gedreht hatte. Später kam dann eben „The Crazies“ und „Martin“ hinzu, weshalb ich Romero wohl keinen Stempel aufdrückte und ihn einfach als lohnenswerten Filmemacher beurteilte.
„Stark“ gehört für mich bis heute zu meinen Lieblingen und ich sehe mir den Film immer wieder gerne an. Für mich eine klare Empfehlung an alle die Romero und/oder King mögen, aber auch an alle Gruselfans, die Wert auf Spannung, Atmosphäre und eine interessante Story legen, bei der es sich wirklich lohnt, auch noch ein wenig zu recherchieren. Romero hat nämlich eine Menge kleiner Dinge in den Film eingebaut, die sich ganz klar an das Werk von King richten.