Zu dem Vanity-Fair-Artikel gibt es auf Starwars-union eine Übersetzung (inklusive des Originallinks):
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Hab mir den Artikel mal durchgelesen und fand dabei diesen Absatz sehr interessant:
Kennedy wollte den jährlichen Termin abschaffen und alles neu überdenken. Die wichtigste Lektion, die sie gelernt hatten, war diese: Star Wars verlangte von den Filmemachern ein höheres Maß an professioneller Hingabe. "Jeder, der in das Star Wars-Universum kommt, muss wissen, dass es sich um eine drei-, vier-, fünfjährige Verpflichtung handelt", sagt sie. "Das ist es, was es braucht. Man kann nicht einfach für ein Jahr einsteigen, etwas drehen und dann wieder gehen.... Es erfordert diese Art von Pflege."
Für mich klingt das wie eine Schuldzuweisung in Richtung der Regisseure für die Art wie die bisherigen Filme entstanden sind.
Vor allem da die Regisseure J. J. Abrams, Rian Johnson, Gareth Edwards, Colin Treverrow, Lord & Miller ja eine sehr hohes Maß an Hingabe hatten.
Das Problem war ja, dass die Filme so schnell wie möglich in die Kinos kommen sollten und damit kaum Zeit blieb was auszuarbeiten.
Bei Kennedy klingt das eher so als ob die Regisseure lustlos ihr Ding durchgezogen hätten und dann schnell wieder abgedüst wären.
Außerdem gibt es noch ein Interview mit Kennedy:
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Besonders diese Aussage über den Misserfolg von Solo macht mich stutzig:
Vielleicht schon, ja. Vielleicht. Wenn ich zurückdenke, dann war Solo eine der ersten Ideen, die aufkamen, als das Unternehmen verkauft wurde. Einer der ersten Leute, zu denen ich ging, war [Drehbuchautor] Larry Kasdan. Larry und ich kennen uns schon ewig. Er war so begeistert davon, diese Geschichte zu erzählen. Wir haben damals wirklich geglaubt, dass es eine gute Idee ist.
Also ja. Es sollte Momente geben, in denen man etwas lernt. Und das hier mag sicherlich ein lehrreicher Moment gewesen sein. Einige Leute meinen, dass Solo vielleicht besser eine Fernsehserie hätte sein sollen. Aber selbst wenn man Solo als Fernsehserie macht, ohne Harrison Ford als Han Solo... das ist dieselbe Herangehensweise. Vielleicht hätte ich das früher erkennen müssen. Wir würden Indiana Jones niemals ohne Harrison Ford machen. Nachdem ich gerade den fünften Film davon fertiggestellt habe, kann ich Ihnen sagen, dass es keinen Tag gab, an dem ich nicht am Set war und dachte: Ja - das ist Indiana Jones.
Klingt für mich nicht so als ob sie die Gründe für den Misserfolg richtig analysiert hätten. Aus meiner Sicht war ein anderer Hauptdarsteller nicht der Hauptgrund für das schlechte Abschneiden. Ehrenreich kam so weit ich das mitbekommen habe eigentlich immer ganz gut weg.
Gründe waren für mich eher:
- Schlechtes Marketing, welches viel zu spät begonnen hat (hätte mit dem Kino-Start von "Die letzten Jedi" beginnen sollen).
- Ungünstiger Starttermin zwischen Avengers - Infinity War und Deadpool 2
- Viele haben gar nicht mitbekommen, dass schon wieder ein neuer Star Wars Film kommt (eine Kombination aus den ersten beiden Punkten).
- Star Wars - Müdigkeit aufgrund der vielen aufeinander folgenden Filmen.
- Verloren gegangenes Interesse an Star Wars aufgrund von "die letzten Jedi" (war selber auch sehr unschlüssig ob ich gehen soll oder nicht).
- Kaum einer wollte wirklich wissen was Han Solo vor "Eine neue Hoffnung" gemacht hat.
Für mich war Solo der unterhaltsamste Film der Star Wars Filme unter Disney. Aber ich hatte nie wirkliches Interesse an dem Film gehabt.
Bezüglich der Johnson-Trilogie glaube ich nicht, dass da noch was kommt. Mit den Netflix-Deal für die Knives Out Fortsetzungen hat er aus meiner Sicht einen viel besseren Deal gemacht. Vor allem hat garantiert eine viel größere kreative Kontrolle als wenn er weitere Star-Wars-Filme machen würde.