Stadt der Toten

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Stadt der Toten

1960 drehte John Llewellyn Moxey diesen britischen Gruselfilm, der vielerorts immer noch unentdeckt geblieben ist. Völlig unverständlich, da der Film eine Menge zu bieten hat. Einmal aus Unterhaltungsgründen aber auch im filmhistorischen Kontext, da er einige Parallelen zu anderen Regisseuren aufweist. Zum Beispiel Mario Bava und auch Lucio Fulci. Zudem gibt es da noch einen Clou, den man eigentlich Alfred Hitchcock zugeschrieben hatte. Anscheinend kamen aber zwei Regisseure im gleichen Jahr auf die gleiche Idee. Ich werde es an dieser Stelle aber nicht verraten, um was es sich handelt, da ich bei Erstsichtung völlig geplättet in meinem Sitz versank. Um einen weiteren Kaufanreiz zu bieten, erwähne ich natürlich an dieser Stelle noch Christopher Lee, der hier ebenfalls an Bord ist.


Die junge Studentin Nan Barlow, ist fasziniert von Hexen und deren Geschichten. Deshalb ist sie Feuer und Flamme im Kurs von Professor Driscoll zu sein, der ihr rät sich für intensivere Recherchen zu Hexenverbrennungen, in einen Ort namens Whitewood zu begeben. Denn dort gehören diese mittelalterlichen Untaten zur Geschichte des Ortes, auf dem ein Fluch zu liegen scheint. Bei ihren Nachforschungen stößt sie auf Ablehnung seitens der Bewohner. Hilfe bekommt sie allerdings von einer jungen Frau, die ebenfalls nur Gast an diesem Ort ist. Allerdings bekommt sie auch Warnungen sich nicht zu tief, mit der Vergangenheit des Ortes zu beschäftigen, der ständig im britischen Nebel verhüllt zu sein scheint.


Hier haben wir das klassische Gruselelement der Hammer Studios, auch wenn es nicht von ihnen ist. Aber wir finden einen verwunschenen Ort, Nebel, zwielichtige Personen und eine gruselige Geschichte, die tief in der Vergangenheit begraben ist. Dazu einen wieder mal äußerst mysteriösen Christopher Lee, der immer etwas mehr zu wissen scheint als er preisgibt.

Der Ort selbst ist einfach fantastisch. Sei es das alte Hotel, der Friedhof, die alte Kirche oder die Straßen. Selbst der Weg zum Ort ist bereits gruselig. Ich mag diese unheilvollen Gegenden, die nur in Nebelschwaden zu sehen sind und auch ohne Handlung bereits für wohlige Schauer sorgen können. Für weitere Schauer sorgt der Plot.


Anscheinend hatten aber auch 2 andere Filmschaffende Gefallen an diesem leider recht unbekanntem Film, wobei das letztendlich wohl nicht geklärt ist. Zumindest bei Lucio Fulci kann man definitiv sagen, dass er seine Eröffnungssequenz aus „Die Geisterstadt der Zombies“ hier entnommen hat. Die Lynchsequenz ist nämlich verdammt ähnlich angelegt. Zudem ist auch das Hotel ein absoluter Faktor.

Unklar dagegen ist allerdings wie Mario Bava hier reinpasst. Ebenfalls die Eröffnungssequenz ist hier in vielen Teilen identisch zu „Die Stunde, wenn Dracula kommt“. Zumindest der Part der Hexenverbrennung. Hier ist aber das Problem, das beide Filme zur gleichen Zeit entstanden. Vielleicht haben auch alle nur die gleichen literarischen Vorlagen verwendet bzw. sich davon inspirieren lassen. Dennoch ist es allein aus filmhistorischen Gründen ein hochinteressanter Film, wenn man diese Parallelen zu Bava, Fulci und eben Hitchcock entdeckt. Allein deshalb ist das normalerweise Pflichtprogramm für jeden Filmfreund. Aber eben auch, weil er verdammt viel Spaß macht.
 

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Kurzer Nachtrag: Der Film ist im Mediabook erschienen, aber er trägt dort den Namen "City of the dead"!
 

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Wahnsinn! Wiedereinmal hat es ein Film bei meiner Erstsichtung geschafft total umzuhauen, obwohl der Film mittlerweile über 60 Jahre alt ist. Dieser Film hat mich aus mehreren Gründen total umgehauen, was heutzutage nur noch wenige aktuelle Produktionen schaffen. Umso interessanter ist es für mich geworden ältere Filme neu zu entdecken und mich mit Ihnen zu beschäftigen. Also hier erstmal noch einen ganz großen Dank an deadly für seine tolle KK, die mich bereits vor drei Jahren zum Kauf dieses Filmes anregte und erneuter dank an ihn, das er mich kürzlich nochmal an den Film erinnert hatte, da er wirklich wunderbar in das Jahr 1960 meiner Hitchcock Retrospektive passte!


1960 drehte John Llewellyn Moxey diesen britischen Gruselfilm, der vielerorts immer noch unentdeckt geblieben ist. Völlig unverständlich, da der Film eine Menge zu bieten hat.
Ich kann mir sowas, aus meinem persönlichen Geschmack heraus, auch nie erklären, aber ich glaube in diesem Fall hatte der Film aus mehreren Faktoren damals leider keinen guten Stand. Die Story ist toll und hätte sicherlich auch Potential gehabt zu einem Kultfilm in der Filmwelt zu werden, jedoch zum damaligen Zeitpunkt war die Kinolandschaft offenbar nicht mehr so sehr daran interessiert sich irgendwelche "ollen" s/w Filme anzusehen. Natürlich ist dies nicht meine Meinung, aber für mich mittlerweile doch mit eine Erklärung warum z.B. solch eine Perle wie The City Of The Dead bereits damals nicht so gut ankam. Aus künstlerischer Sicht wäre es für mich fatal gewesen den Film in Farbe zu drehen, selbst wenn der Produktion damals dafür die finanziellen Mittel zur Verfügung gestanden hätten. Viel von seiner gigantischen Atmosphäre verdankt der Film den wirklich tollen s/w Bildern. Also hätte der Film, um wahrscheinlich eher einer breiteren Masse und vieleicht auch einem erfolgreichen Import in die USA mit größerer Aufmerksamkeit dort gehandelt zu werden, wahrscheinnlich Ende der 40er Jahre bereits erscheinen müssen. Die Frage wäre da allerdings gewesen, ob der Film aufgrund seiner Thematik, da nicht gescheitert, zu sehr zensiert oder gar komplett verboten worden wäre. Also sehr schwierig alles, aber für mich definitiv leider Gründe warum solch ein Filmjuwel leider nie den Bekanntheitsgrad erlangt hat den er verdient hätte.

Zudem gibt es da noch einen Clou, den man eigentlich Alfred Hitchcock zugeschrieben hatte. Anscheinend kamen aber zwei Regisseure im gleichen Jahr auf die gleiche Idee. Ich werde es an dieser Stelle aber nicht verraten, um was es sich handelt, da ich bei Erstsichtung völlig geplättet in meinem Sitz versank.
Hier glaube ich einfach das alle vier beteiligten also sowohl George Baxt (Drehbuch The City Of The Dead) und John Llewellyn Moxey (Regie The City Of The Dead), ebenso wie ihre Pendants Joseph Stefano und Alfred Hitchcock einfach nur so fasziniert von der Idee aus dem Roman Psycho von Robert Block waren. Es macht für mich auch großen Sinn, da damals die Literatur noch viel mehr die Filmwelt beinflusst hat als es andere Filme taten, da es natürlich damals noch viel schwieriger war sich überhaupt Filme aus einem anderen Land überhaupt anzusehen bzw. es viel länger daurte bis diese dann im eigenen Land überhaupt erschienen sind. Daher denke ich in diesem Fall wirklich das alle beteiligten diesen Roman gelesen hatten und die Idee einfach, was sie ja auch ist, total revolutionär fanden.

Wie auch in Psycho baut The City Of The Dead total auf seine weibliche Hauptfigur auf. Erstaunlicherweise, ohne das John Llewellyn Moxey Hitchcock´s Film kennen konnte, weißt seine Figur Nan Barlow optisch eine doch recht große Ähnlichkeit zu Marion Crane auf. Natürlich könnte dies wiederum auch einfach mit dem damaligen Frauenbild zusammenhängen das sich Janet Leigh und Venetia Stevenson optisch so ähnelten, aber Venetia Stevenson hätte meiner Meinung nach einer tolle "Hitchcock Blondine" abgeben. Sie hat mir in dem Film sehr gut gefallen. Und natürlich hat man sich als Zuschauer auch sofort mit der jungen interessierten Studentin identifiziert und umso schokierter war man, das genau dieser Charakter zur Mitte des Filmes stirbt. Aber, ob Du mir das jetzt glaubst oder nicht deadly, da ich wirklich im Vorfeld über den Film nichts gelesen hatten und Deine KK auch nicht erneut zuvor gesichtet hatte, in dem Moment als Nan in der Nacht nach Whitewood fuhr und dann noch im Raven Inn ein Zimmer mietete, ich hatte irgendwie sofort einen Psycho Flashback und musste unweigerlich an Marion denken. Das hat mir den Film in keinster Weise versaut, zeigt mir aber das dieser Aspekt definitiv auf dem Roman von Robert Block basiert, da beide Regisseure offenbar ihren Charakter optisch sehr ähnlich angelegt haben und somit auch unweigerlich eine ähnliche Stimmung aufkam. Aber auf jeden Fall war auch ich hier total begeistert von dieser Tatsache!


Einmal aus Unterhaltungsgründen aber auch im filmhistorischen Kontext, da er einige Parallelen zu anderen Regisseuren aufweist. Zum Beispiel Mario Bava und auch Lucio Fulci.

Anscheinend hatten aber auch 2 andere Filmschaffende Gefallen an diesem leider recht unbekanntem Film, wobei das letztendlich wohl nicht geklärt ist. Zumindest bei Lucio Fulci kann man definitiv sagen, dass er seine Eröffnungssequenz aus „Die Geisterstadt der Zombies“ hier entnommen hat. Die Lynchsequenz ist nämlich verdammt ähnlich angelegt. Zudem ist auch das Hotel ein absoluter Faktor.
Bei dem Anfang des Films musste ich auch sofort unweigerlich an Lucio Fluci und Mario Bava kennen. Fulci hätte natürlich den Film kennen können, Bava jedoch nicht. Aber auch hier tippe ich, zumindest im Falle von Mario Bava darauf, das sich offenbar er und auch John Llewellyn Moxey beide einer ähnlichen, vielleicht sogar der gleichen literarischen Vorlage zum Thema Hexenverbrennung bedient haben, was die Wirkung dieser Szene in keinster Weise schmälern soll, da sie visuell von allen drei Regisseuren sehr genial umgesetzt wurde!

Unklar dagegen ist allerdings wie Mario Bava hier reinpasst. Ebenfalls die Eröffnungssequenz ist hier in vielen Teilen identisch zu „Die Stunde, wenn Dracula kommt“. Zumindest der Part der Hexenverbrennung. Hier ist aber das Problem, das beide Filme zur gleichen Zeit entstanden. Vielleicht haben auch alle nur die gleichen literarischen Vorlagen verwendet bzw. sich davon inspirieren lassen. Dennoch ist es allein aus filmhistorischen Gründen ein hochinteressanter Film, wenn man diese Parallelen zu Bava, Fulci und eben Hitchcock entdeckt. Allein deshalb ist das normalerweise Pflichtprogramm für jeden Filmfreund. Aber eben auch, weil er verdammt viel Spaß macht.
Und wie schon eben gesagt, egal wie es tatäschlich war, es ist aus filmhistorischer Sicht absolut interessant und alleine deshalb schon Pflichtprogramm und ich bin so froh das wir solche Filme heutzutage immer noch sehen dürfen und das noch dazu in einer so tollen Qualität den das hier darbebotene HD Bild von The City Of The Dead ist wirklich super. Schön den Film in dieser VÖ in der Sammlung zu haben!


Die junge Studentin Nan Barlow, ist fasziniert von Hexen und deren Geschichten. Deshalb ist sie Feuer und Flamme im Kurs von Professor Driscoll zu sein, der ihr rät sich für intensivere Recherchen zu Hexenverbrennungen, in einen Ort namens Whitewood zu begeben. Denn dort gehören diese mittelalterlichen Untaten zur Geschichte des Ortes, auf dem ein Fluch zu liegen scheint. Bei ihren Nachforschungen stößt sie auf Ablehnung seitens der Bewohner.

Hilfe bekommt sie allerdings von einer jungen Frau, die ebenfalls nur Gast an diesem Ort ist. Allerdings bekommt sie auch Warnungen sich nicht zu tief, mit der Vergangenheit des Ortes zu beschäftigen, der ständig im britischen Nebel verhüllt zu sein scheint.
Beide Schauspielerinnen, also Venetia Stevenson als auch Betta St. John haben mir sehr gut gefallen. Als ich dann etwas weiter recherchierte um so zu schauen wo sie danach noch mitgespielt haben lief es mir tatsächlich etwas eiskalt den Rücken hinunter. Es scheint schon fasst so als ob beide nach dem Film verflucht waren, denn obwohl sie zum Glück danach beide weitergelegt haben, hatte keine danach mehr einen nennenswerten Erfolg und beide sind danach, obwohl sie zuvor recht aktiv in ihrem Beruf waren, von der Bildfläche verschwunden. Das ist schon sehr komisch oder?


Hier haben wir das klassische Gruselelement der Hammer Studios, auch wenn es nicht von ihnen ist. Aber wir finden einen verwunschenen Ort, Nebel, zwielichtige Personen und eine gruselige Geschichte, die tief in der Vergangenheit begraben ist. Dazu einen wieder mal äußerst mysteriösen Christopher Lee, der immer etwas mehr zu wissen scheint als er preisgibt.
Die Atmoshäre des Filmes ist wirklcih super. Hat mich auch sofort in ihren Bann gezogen und es war ein Genuss sich den Film anzusehen!

Der Ort selbst ist einfach fantastisch. Sei es das alte Hotel, der Friedhof, die alte Kirche oder die Straßen. Selbst der Weg zum Ort ist bereits gruselig. Ich mag diese unheilvollen Gegenden, die nur in Nebelschwaden zu sehen sind und auch ohne Handlung bereits für wohlige Schauer sorgen können. Für weitere Schauer sorgt der Plot.
Auch die Sets waren wirklich toll. Natürlich weiß man das der Film in einem Studio gedreht wurde, was ja in dieser Zeitepoche auch absolut so üblich war, aber es sah dennoch so toll aus und ist ein großer Pluspunkt des Filmes!

Ich bin auf jeden Fall froh ihn nun endlich gesehen zu haben und ihn in einer tollen würdigen VÖ in meiner Sammlung stehen zu haben.

Wertung: 9/10
 

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Wahnsinn! Wiedereinmal hat es ein Film bei meiner Erstsichtung geschafft total umzuhauen,

:rock: Megafreu:D
obwohl der Film mittlerweile über 60 Jahre alt ist. Dieser Film hat mich aus mehreren Gründen total umgehauen, was heutzutage nur noch wenige aktuelle Produktionen schaffen. Umso interessanter ist es für mich geworden ältere Filme neu zu entdecken und mich mit Ihnen zu beschäftigen. Also hier erstmal noch einen ganz großen Dank an deadly für seine tolle KK, die mich bereits vor drei Jahren zum Kauf dieses Filmes anregte und erneuter dank an ihn, das er mich kürzlich nochmal an den Film erinnert hatte, da er wirklich wunderbar in das Jahr 1960 meiner Hitchcock Retrospektive passte!
Ich hatte den vor ein paar Jahren entdeckt, als ich mich tiefgehend mit den Produktionen von Hammer beschäftigte, da er nun in die gleiche Kerbe schlug und auch weil Christopher Lee an Bord war.
Ich kann mir sowas, aus meinem persönlichen Geschmack heraus, auch nie erklären, aber ich glaube in diesem Fall hatte der Film aus mehreren Faktoren damals leider keinen guten Stand.
Mir ging es da nicht einmal um die zeitgenössische Resonanz. Eher um die Gegenwart. Viele Filme die damals nicht gut ankamen (Peeping Tom oder auch Die Nacht des Jägers), wurden ja im Lauf der Zeit historisch aufgearbeitet und neu bewertet. "City of the dead" hingegen hat heute immer noch einen Status des Unbekannten.
Aus künstlerischer Sicht wäre es für mich fatal gewesen den Film in Farbe zu drehen, selbst wenn der Produktion damals dafür die finanziellen Mittel zur Verfügung gestanden hätten.
Bloß nicht :D Der war genau in dieser Form absolut richtig.
Viel von seiner gigantischen Atmosphäre verdankt der Film den wirklich tollen s/w Bildern. Also hätte der Film, um wahrscheinlich eher einer breiteren Masse und vieleicht auch einem erfolgreichen Import in die USA mit größerer Aufmerksamkeit dort gehandelt zu werden, wahrscheinnlich Ende der 40er Jahre bereits erscheinen müssen. Die Frage wäre da allerdings gewesen, ob der Film aufgrund seiner Thematik, da nicht gescheitert, zu sehr zensiert oder gar komplett verboten worden wäre. Also sehr schwierig alles, aber für mich definitiv leider Gründe warum solch ein Filmjuwel leider nie den Bekanntheitsgrad erlangt hat den er verdient hätte.
Ist schwierig. "Psycho" (1960) und auch "Wiegenlied für eine Leiche" (1964 mit 7 Oscar Nominierungen) wurden in s/w gedreht und sind sehr gut angekommen. Ich schätze eher das es in der Vermarktung lag, da eine ganz kleine Firma, kaum Möglichkeiten hatte, den groß zu bewerben.
Hier glaube ich einfach das alle vier beteiligten also sowohl George Baxt (Drehbuch The City Of The Dead) und John Llewellyn Moxey (Regie The City Of The Dead), ebenso wie ihre Pendants Joseph Stefano und Alfred Hitchcock einfach nur so fasziniert von der Idee aus dem Roman Psycho von Robert Block waren. Es macht für mich auch großen Sinn, da damals die Literatur noch viel mehr die Filmwelt beinflusst hat als es andere Filme taten, da es natürlich damals noch viel schwieriger war sich überhaupt Filme aus einem anderen Land überhaupt anzusehen bzw. es viel länger daurte bis diese dann im eigenen Land überhaupt erschienen sind. Daher denke ich in diesem Fall wirklich das alle beteiligten diesen Roman gelesen hatten und die Idee einfach, was sie ja auch ist, total revolutionär fanden.
Das ist durchaus möglich und wäre naheliegend. Ich weiß allerdings nicht ob Baxt/Moxey das Buch kannten. Es war ja da noch kein riesiger Bestseller, sonst hätte Hitch nicht die komplette Auflage kaufen können.
Wie auch in Psycho baut The City Of The Dead total auf seine weibliche Hauptfigur auf. Erstaunlicherweise, ohne das John Llewellyn Moxey Hitchcock´s Film kennen konnte, weißt seine Figur Nan Barlow optisch eine doch recht große Ähnlichkeit zu Marion Crane auf. Natürlich könnte dies wiederum auch einfach mit dem damaligen Frauenbild zusammenhängen das sich Janet Leigh und Venetia Stevenson optisch so ähnelten, aber Venetia Stevenson hätte meiner Meinung nach einer tolle "Hitchcock Blondine" abgeben.
Das fand ich ebenfalls.
Sie hat mir in dem Film sehr gut gefallen. Und natürlich hat man sich als Zuschauer auch sofort mit der jungen interessierten Studentin identifiziert und umso schokierter war man, das genau dieser Charakter zur Mitte des Filmes stirbt. Aber, ob Du mir das jetzt glaubst oder nicht deadly, da ich wirklich im Vorfeld über den Film nichts gelesen hatten und Deine KK auch nicht erneut zuvor gesichtet hatte, in dem Moment als Nan in der Nacht nach Whitewood fuhr und dann noch im Raven Inn ein Zimmer mietete, ich hatte irgendwie sofort einen Psycho Flashback und musste unweigerlich an Marion denken. Das hat mir den Film in keinster Weise versaut, zeigt mir aber das dieser Aspekt definitiv auf dem Roman von Robert Block basiert, da beide Regisseure offenbar ihren Charakter optisch sehr ähnlich angelegt haben und somit auch unweigerlich eine ähnliche Stimmung aufkam. Aber auf jeden Fall war auch ich hier total begeistert von dieser Tatsache!
Ich hatte bei meiner Erstsichtung absolut nicht damit gerechnet, dass sie stirbt. Einmal natürlich weil sie der liebenswerte Hauptcharakter war, aber auch weil der Film durch das Entstehungsjahr nichts kopieren konnte. Außerdem hätte man ja wahrscheinlich irgendwo mal davon gehört, das es diesen Film gibt, wenn so etwas Abgefahrenes gedreht wurde. Seinen Status verstehe ich einfach überhaupt nicht. Der müsste doch von den "Gelehrten" zigmal erwähnt worden sein. Nichts! Ich legte den ein, erwartete klassischen Hammer-Grusel und bekomme dann einfach einen in die Fresse. Trotz der ähnlichen Anlage, mit einer blonden Frau die irgendwo im Hotel eincheckt, hätte ich damit niemals mit gerechnet.
Bei dem Anfang des Films musste ich auch sofort unweigerlich an Lucio Fluci und Mario Bava kennen. Fulci hätte natürlich den Film kennen können,
Fulci kannte ihn mit Sicherheit. Dafür war es einfach zu ähnlich und er hatte ja 20 Jahre Zeit. :nice:
Bava jedoch nicht. Aber auch hier tippe ich, zumindest im Falle von Mario Bava darauf, das sich offenbar er und auch John Llewellyn Moxey beide einer ähnlichen, vielleicht sogar der gleichen literarischen Vorlage zum Thema Hexenverbrennung bedient haben, was die Wirkung dieser Szene in keinster Weise schmälern soll, da sie visuell von allen drei Regisseuren sehr genial umgesetzt wurde!
Hier denke ich ebenfalls das es eine literarische Vorlage gab, die beide inspiriert hat. Dennoch ähnelt sich die Umsetzung total und sie sind beide sehr gut geworden. Aber selbst wenn finde ich es krass, das beide zeitgleich die selbe Idee und Ausführung hatten. Leider fand anscheinend hierzu nie eine historische Recherche statt. Zumindest habe ich bislang nichts darüber gelesen oder gehört.
Und wie schon eben gesagt, egal wie es tatäschlich war, es ist aus filmhistorischer Sicht absolut interessant und alleine deshalb schon Pflichtprogramm und ich bin so froh das wir solche Filme heutzutage immer noch sehen dürfen und das noch dazu in einer so tollen Qualität den das hier darbebotene HD Bild von The City Of The Dead ist wirklich super. Schön den Film in dieser VÖ in der Sammlung zu haben!
Absolut! Wir haben heute die Möglichkeit ganz bequem solche Schätze zu sehen.
Beide Schauspielerinnen, also Venetia Stevenson als auch Betta St. John haben mir sehr gut gefallen. Als ich dann etwas weiter recherchierte um so zu schauen wo sie danach noch mitgespielt haben lief es mir tatsächlich etwas eiskalt den Rücken hinunter. Es scheint schon fasst so als ob beide nach dem Film verflucht waren, denn obwohl sie zum Glück danach beide weitergelegt haben, hatte keine danach mehr einen nennenswerten Erfolg und beide sind danach, obwohl sie zuvor recht aktiv in ihrem Beruf waren, von der Bildfläche verschwunden. Das ist schon sehr komisch oder?
Der Wikipedia Artikel über Venetia Stevenson ist übrigens sehr interessant. Ich wusste nicht, das sie in einem Magazin bei "Zurück in die Zukunft II" zu sehen war und auch nicht das sie tatsächlich bei einer Folge von Alfred Hitchcock präsentiert mitgespielt hat :D Da werde ich beim nächsten Mal mit Sicherheit drauf achten. Sie war aber tatsächlich recht erfolgreich.
Die Atmoshäre des Filmes ist wirklcih super. Hat mich auch sofort in ihren Bann gezogen und es war ein Genuss sich den Film anzusehen!
Da kann ich nur beipflichten. Wie im Review erwähnt liebe ich einfach diese britische Grusel-Hammer-Atmosphäre. Da fühle ich mich immer sofort total wohl.
Auch die Sets waren wirklich toll. Natürlich weiß man das der Film in einem Studio gedreht wurde, was ja in dieser Zeitepoche auch absolut so üblich war, aber es sah dennoch so toll aus und ist ein großer Pluspunkt des Filmes!
Absolut! Das wirkte wie in einer Parallelwelt, in der die Zeit stehen geblieben ist. Optisch fand ich es deshalb ebenfalls einfach toll.
Ich bin auf jeden Fall froh ihn nun endlich gesehen zu haben und ihn in einer tollen würdigen VÖ in meiner Sammlung stehen zu haben.

Wertung: 9/10
Ich freue mich wahnsinnig, dass er dir so gut gefallen hat und auch darüber, dass es endlich noch jemanden gibt, der sich den Film angesehen hat.
 

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Ich hatte den vor ein paar Jahren entdeckt, als ich mich tiefgehend mit den Produktionen von Hammer beschäftigte, da er nun in die gleiche Kerbe schlug und auch weil Christopher Lee an Bord war.
Alleine deshalb ist es wirklcih verwundertlich das er nicht so bekannt ist, eben weil Christopher Lee mit dabei ist und die nähe zu den Hammer Produktionen nicht von der Hand zu weisen ist.

Mir ging es da nicht einmal um die zeitgenössische Resonanz. Eher um die Gegenwart. Viele Filme die damals nicht gut ankamen (Peeping Tom oder auch Die Nacht des Jägers), wurden ja im Lauf der Zeit historisch aufgearbeitet und neu bewertet. "City of the dead" hingegen hat heute immer noch einen Status des Unbekannten.
Das stimmt leider. Verstehe ich auch nicht zumal es ja auch eine wunderschöne VÖ zu dem Film gibt und die Bildqualität ist wirklich top. Aber den hätte dann wahrscheinlich eher Nameless rausbringen müssen, damit zumindet die Mediabook Sammler aufmerksam auf ihn werden, wobei es ja nicht bedeutet das sie ihn dann auch gesehen hätten, da die meisten ja sowieso OVP Sammler sind :lol::nice:

Wenn es nicht so traurig wäre, wäre es schon was lustig. Aber um wieder ernsthaft zu werden, ich kann es mir nur so erklären das die tolle VÖ halt leider zu spät rauskam, also zu einem Zeitpunkt wo sich die meisten Filmsammler aus der Forenwelt verabschiedet haben und nur noch in "Klick FB Gruppen" sich tummeln und da nur die neusten VÖs gepostet werden, aber sich leider selten noch über Filme und über Empfehlungen unterhalten wird. Ich glaube den meisten Filmsammlern heutzutage geht es nur noch um "hab ich kann ich einen Haken" dran machen anstatt den Film wirklich zu schauen zuschweige denn sich mit ihm auseinanderzusetzen.

Ist schwierig. "Psycho" (1960) und auch "Wiegenlied für eine Leiche" (1964 mit 7 Oscar Nominierungen) wurden in s/w gedreht und sind sehr gut angekommen. Ich schätze eher das es in der Vermarktung lag, da eine ganz kleine Firma, kaum Möglichkeiten hatte, den groß zu bewerben.
Da ist auf jeden Fall etwas dran, war ja auch ein kleines Studio die den Film rausgebracht hat und die hatten offenbar auch nicht die besten Verbindungen zu dem amerikanischen Markt, der mit Sicherheit ein Vorteil gewesen wäre um den Film bekannter zu machen.

Das ist durchaus möglich und wäre naheliegend. Ich weiß allerdings nicht ob Baxt/Moxey das Buch kannten. Es war ja da noch kein riesiger Bestseller, sonst hätte Hitch nicht die komplette Auflage kaufen können.
Im Buchanteil des Mediabooks wurde zumindest erähnt das George Baxt eine "Leseratte" war und daher könnte ich mir das schon vorstellen das er da vielleicht sogar Verbindungen hatte. Früher hatte man ja immer seinen "Dealer" des Vertrauens. Ich hatte als Jugendlicher, wo es noch kein Internet gab ein sehr gutes Verhältnis zu dem Bestizer eines Musikgeschäftes der zumindest was den Rock/Hardrock/Punk bereich ein sehr gutes Sortiment hatte und auch Alben auf Wunsch bestellt hat, also sachen die weder Kaufhof noch Saturn so in der Auslage hatten. Und da durfte ich als Schüler auch immer ausgiebig probehören weil ohne Internet kannte ich ja auch noch nicht alle Bands und viel wurde da auch auf Empfehlungen dann mal angehört. Und später zur VHS Zeit war es ja ähnlich. Hätte man sich da jeden Film direkt gekauft hätte man einen Bankkredit in Höhe eines Einfamilienhauses aufnehmen müssen. Und viele Filme, also noch bevor es das Internet gab, wurden dann eben auf Empfehlung ausgeliehen. Vielleicht hatte George Baxt da eine sehr gute Verbindung in die USA und das Buch wurde ihm einfach mal zugeschickt oder zumindest wurde ihm davon erzählt. Den man soll es nicht für möglich halten, früher haben sich Leute über Bücker und Filme unterhalten. Zum Glück habe ich in Dir da noch einen Mittstreiter der da auch ein Interesse daran hat, aber ansonsten komme ich mir immer mehr in unserer Gesellschaft vor das jeder nur noch konsumieren will aber keiner mehr darüber spricht. Höchstens hast Du xy gesehen und dann kommt als antwort ja/nein oder will ich noch sehen. Aber selbst wenn als Antwort ein ja kommt fragt so gut wie keiner mehr genauer nach, max noch ein "und wie fandste den?" darauf die Antwort "ja war okay oder schweiße" danach ist die Konservation aber gefühlt bei 80% aller Menschen heutzutage erledigt.

Meiner Meinung nach gibt es nur "noch" einen Austausch zum Thema Sport bei der breiten Masse. Bei allem anderen mutieren die Leute zum Einzelkonsumenten ohne Interesse sich über das Gesehene/glesene/gehörte auszutauschen.


Ich hatte bei meiner Erstsichtung absolut nicht damit gerechnet, dass sie stirbt. Einmal natürlich weil sie der liebenswerte Hauptcharakter war, aber auch weil der Film durch das Entstehungsjahr nichts kopieren konnte. Außerdem hätte man ja wahrscheinlich irgendwo mal davon gehört, das es diesen Film gibt, wenn so etwas Abgefahrenes gedreht wurde. Seinen Status verstehe ich einfach überhaupt nicht. Der müsste doch von den "Gelehrten" zigmal erwähnt worden sein. Nichts! Ich legte den ein, erwartete klassischen Hammer-Grusel und bekomme dann einfach einen in die Fresse. Trotz der ähnlichen Anlage, mit einer blonden Frau die irgendwo im Hotel eincheckt, hätte ich damit niemals mit gerechnet.
Vielleicht lag es aber bei mir jetzt auch nur daran das ich die beiden Filme so kurz hintereinander geschaut hätte. Vielleicht, hätte ich beide mit deutlich mehr Abstand gesichtet, wäre mir das auch nicht so extrem aufgefallen.

Fulci kannte ihn mit Sicherheit. Dafür war es einfach zu ähnlich und er hatte ja 20 Jahre Zeit. :nice:
Da ist was dran! Da gehe ich mit ;)

Hier denke ich ebenfalls das es eine literarische Vorlage gab, die beide inspiriert hat. Dennoch ähnelt sich die Umsetzung total und sie sind beide sehr gut geworden. Aber selbst wenn finde ich es krass, das beide zeitgleich die selbe Idee und Ausführung hatten. Leider fand anscheinend hierzu nie eine historische Recherche statt. Zumindest habe ich bislang nichts darüber gelesen oder gehört.
Vielleicht müssen wir zwei hierzu auch mal einen Roadtrip machen um uns dann durch lokale Archive zu forsten ob man dafür Anahltspunkte findet :nice: Aber ich würde dann abgelegene nicht sonderlich ausgebuchte Motels meiden :nice:

Das Problem ist halt glaube ich das solche Produktionsnutzen aus dieser Zeit häufig sicherlich nur während des Filmprojektes bei dem Regisseur vorhanden waren aber dann, sobald der Film abgedreht war, diese dann alle entsorgt wurden. Ich glaube kein Filmemacher konnte sich damals vorstellen das sich auch nur annährend jemand 50-60 Jahre später für seinen Film noch interessieren könnte. Ich glaube aber auch das diese damals in der gesamten Filmbranche noch nicht so ein Thema war wie es heute der Fall ist, also das man sich dafür interessiert wo hat wer bei wem sich inspirieren lassen. Heute hat da auch ein Studio ein viel größeres Interesse dran, alleine um sich vor Copyright bzw. Plagiatsvorwürfen zu schützen und im zweifelsfall dann Zahlungen geleistet werden um diese oder jene Idee auch so zu benutzen. Das hat früher bestimmt niemand so betrieben wie heutzutage und es hat ja auch viel länger gedauert bis Filme über Landes bzw. Meeresgrenzen gezeigt wurden. Heutzutage erblicken die Filme ja relativ zeitnah das Licht der Welt und somit würde es viel schneller auffallen wenn ein Regisseur sich zu sehr von einem anderen hat insprieren lassen. Ich kann mich z.B. noch sehr gut erinnern was das damals für ein Aufschrei war als Armageddon und Deep Impact im selben Jahr rauskamen und beide inhaltlich recht ähnlich waren.


Der Wikipedia Artikel über Venetia Stevenson ist übrigens sehr interessant. Ich wusste nicht, das sie in einem Magazin bei "Zurück in die Zukunft II" zu sehen war und auch nicht das sie tatsächlich bei einer Folge von Alfred Hitchcock präsentiert mitgespielt hat :D Da werde ich beim nächsten Mal mit Sicherheit drauf achten. Sie war aber tatsächlich recht erfolgreich.
Ja das ist mir auch sofort auf gefallen das sie dann offenbar auch auf Hitch´s Interesse gestoßen war. Aber ist schon verrückt oder das Ihre Karriere quasi nach dem Film hier beendet war oder?

Absolut! Das wirkte wie in einer Parallelwelt, in der die Zeit stehen geblieben ist. Optisch fand ich es deshalb ebenfalls einfach toll.
Parallelwelt ist sehr treffend formuliert. Generell wirken diese Szenen auch sehr wie aus den 40ern entsprungen finde ich. Das etwas moderne Setting im Haus von Richard wirkte dann schon eher wie 50er zumindest. Auch das soll kein Vorwurf sein, aber man spürt hier deutlich das die US Produktionen zu dem Zeitpunkt moderner wirkten als die aus den UK, was aber hier zu dem Film wunderbar passte. Die Sets sind wirklich eine Augenweide und die Bühnen für die Außenaufnahmen wirklich gigantisch inszeniert mit dem Nebel!

Ich freue mich wahnsinnig, dass er dir so gut gefallen hat und auch darüber, dass es endlich noch jemanden gibt, der sich den Film angesehen hat.
Wie gesagt ohne Deinen Tipp wäre ich damals nicht auf den Film gestoßen. Vielleicht irgendwann mal und dann hätte ich für das MB wieder einen Mondpreis bezahlen müssen, da irgendso ein OVP Sammler den schön bei sich zu hause gehortet hat und auf so einen armen Wicht dann nur wartet der den Film unbedingt sehen will. Aber danke Dir konnte ich ihn damals zum ganz normalen VÖ Preis erwerben. Danke dafür!
 
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