Sieben

BloodyAngel

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Also für mich sieht das aus als würde der Kopf im Bett liegen aber es scheint wohl so als sieht von uns dort jeder etwas anderes
 

Tarantino1980

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AW: Sieben

Die Bestellung habe ich dann gestern noch aufgegeben, sobald der Film als Blu-ray hier bei mir ist werde ich ihn sehr zeitnah sehen, durch den schönen Thread hier bin ich wieder richtig angefixt ihn zu sehen! Und wehe die Blu-ray ist ihr Geld nicht wert :motz::kiss:.

Die Blu-ray war/ist jeden Cent wert :rock:. Es ist wirklich als ob man den Film noch nie richtig gesehen hat, außer halt im Kino aber selbst da war man zu dem Zeitpunkt ja noch weit entfernt von digitaler Projektion. Von daher kann man nur sagen endlich durfte ich diesen genialen Film in der Bildqualität sehen die ihm würdig ist. Meine erste Sichtung war auf einem Videoabend auf VHS, ich glaub der TV hatte eine Bildschirmdiagonale von knapp 50cm und der VHS-Recorder war noch nichtmal über Scart angeschlossen, somit war das Bild damals nicht gerade das beste, aber dennoch hatte mich der Film damals wie auch heute gefesselt!


Ich habe es nicht mehr in Erinnerung: Regnet's in "Sieben" auch mal nicht (abgesehen vom Ende)? ;)

Soweit ich das jetzt aus meiner frischen Erinnerung sagen kann regnet es in jeder Außenaufnahme, außer halt bei den Szenen zum Schluss! Das passt aber auch herrlich zu der düsteren Grundstimmung des Films!

...und wieder entführt mich Fincher von der ersten Sekunde an in die Abgründe menschlicher Gedanken und Taten. Alleine der Vorspann ist große Kunst und lässt einen schon gebannt auf die Leinwand(TV) starren.

Der Film ist generell für mich persönlich ganz große Kunst. Visuell ist der erste Sahne, alleine wie die Tatorte in Szene gesetzt wurden, mit wieviel Liebe zum Detail da gearbeitet wurde! Generell gibt es soviele schöne Bilder und Szenen die einfach jedes Filmherz höher schlagen lassen. Auch heute noch ist dieser Film von der Art der Inzenierung her ein Traum für mich. Zwar kann er natürlich nicht so ganz mit dem Spannungsbogen eines Hitchcocks mithalten, dennoch ist die Art und Weise sie die Ermittlungen in Sieben verfilmt wurden sehr gut! Zurecht ein sehr bekannter und beliebter Film!

Sieben brachte mir damals bei der Erstsichtung im Kino (Das nur von mir besucht war! Keine Sau kannte doch damals diesen Fincher und die, die ihn kannten, mochten seine Alienversion nicht.

Nicht nur das. Wer kannte denn bitteschön zu dem Zeitpunkt Brad Pitt, Kevin Spacey oder Gwyneth Paltrow. Morgan Freeman war da schon eher ein Begriff, obwohl er zu dem Zeitpunkt auch noch nicht den Bekanntheitsgrad hatte wie er ihn heute hat. Man überlegt sich nur einmal diese Konstelation. Heute, unabhängig von der Qualität des Filmes, wäre alleine dieser Cast schon Grund genug das der Film eine sichere Sache an den Kinokassen wäre. Wenn dann noch ein David Fincher Regie führt, dann würde es definitiv ein kommerzieller Erfolg, aber damals kannte ich zumindestens niemanden in meinem Umfeld der mit den Namen etwas anfangen konnte und auch ich wurde erst durch diesen Film auf David Fincher aufmerksam! Alleine das zeigt die hohe Qualität des Filmes das er so bekannt und berühmt wurde, obwohl zu dem Zeitpunkt weder David Fincher noch Brad Pitt die Größen in Hollywood waren die sie jetzt sind!

Alles ist wie aus einem Guss und damit meine ich jetzt nicht den Dauerregen. Klasse Bilder, brillante Darsteller, bemerkenswerte Dialoge und nebenbei "fand" ich heute noch zwei kurze Szenen, die mich an Blade Runner (als Detective Mills im Regen die Feuerleiter fast runterflog) und Alien 3 (Mills wird von Doe mit der Knarre an der Schläfe bedroht) erinnerten.

Eine wirklich interessante Beobachtung die mir so auch noch nie aufgefallen ist, allerdings habe ich heute natürlich bei der Sichtung drauf geachtet und ich kann es nur bestätigen das diese beiden Szenen daran erinnern. Generell finde ich merkt man dem Film an das z.B. so Filme wie Blade Runner wohl eine sehr große Inspiration für David Fincher waren.

Oder ist das am Ende gar keine Erinnerung, sondern Mills' Vorstellung, wie der abgetrennte Kopf seiner Frau wohl in der Kiste aussieht? So habe ich das noch gar nicht gesehen... :huh:

Für mich war das immer sein letzter bildhafter Gedanke an seine Frau, bevor er sich dazu entschließt, den Mistkerl über den Haufen zu schießen.

Ich glaube, um diese Diskussion nochmal aufzugreifen, das es sowohl als auch Möglich ist und es vielleicht sogar von Fincher gewollt ist, das hier jeder seine eigene favorisierte Interpretation wählt. Ich persönlich, so wie ich es auch bisher immer interpretiert habe, sehe es auch so das sie auf einem Kissen liegt, in ihrem gemeinsamen Bett und es sozusagen die letzte Erinnerung an seine Frau war. Vieleicht ihr trauriger Blick zu ihm als er morgens aufgestanden ist und sie vieleicht mit ihm über die Schwangerschaft reden wollte, er aber wieder zur Arbeit musste. So habe ich es mir bisher immer erklärt und so finde ich es für mich persönlich auch am passensten aber...

...der etwas verdrehten Perspektive könnte es aber auch ihr Kopf in einer mit Stoff ausgekleideten Schachtel sein. Bleibt wohl dem Einzelnen überlassen, was da zu sehen ist. Auf jeden Fall ein genialer Kniff.

es könnte natürlich auch die Vorstellung davon sein wie der Kopf seiner Frau in dieser Schachtel ist. Nur dann stellt sich die Frage ob man sich das dann so vorstellen würde, oder ob man, unabhängig davon wie realistisch dann die Tatsache wäre, sich das dann nicht eher mit mehr Blut vorstellen würde. Also das irgendwie ihr Gesicht etwas Blut aufweist, oder das innere des Kartons. Von daher finde ich halt die Variante, das es das letzte Bild seiner Frau war was Mills in den Kopf geschossen ist besser.

Übrigens kann ich crizzo da nur recht geben, die Mimik und das Spiel von Pitt gerade in dieser Szene ist wirklich sehr stark!

Generell ist es aber auch eines dieser Enden die wie ein Schlag in die Magengegend nachwirken. Man muss ja den ganzen Kontext sehen. Ein junger ehrgeiziger Detective lässt sich in die Großstatt versetzen um etwas zu erleben und innerhalb einer Woche wird quasi sein ganzes Leben zerstört. Das man nach so einem Schicksalsschlag nicht mehr richtig glücklich werden kann ist klar, aber selbst seine Karriere als Cop konnte er danach bestimmt an den Nagel hängen. Solche Taten lösen ja meistens nach Sichtung des Filmes immer Diskussionen aus. Hätte es nicht gereicht ihm einfach ordentlich eine zu verpassen oder ähnliches, musste er ihn direkt erschießen. Ich denke solche Aussagen hat jeder von euch schonmal gehört, vieleicht sich sogar selber die Frage gestellt. Aber das macht sowas immer so intensiv da es Handlungen sind die aus der Situation entstehen. Wenn man vernünftig drüber nachdenkt würde man sicherlich anders handeln, aber genau in dem Moment, in dieser Situation glaub ich das viele so gehandelt hätten wie Detective Mills. Und sowas dann so genial in Szenen zu setzen, da kann ich auch heute nur wieder meinen Hut ziehen Mr. Fincher!
 
T

Turrican

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AW: Sieben

Eigendlich ein echt Kranker Film den wir von Fincher da bekommen, aber gerade das macht es aus.

Wenn ich mir den anschaue frag ich mich echt immer wieder ob man das wirklich gerade gesehn hat oder auch nicht.
Echt verstörend der Film und ein ende von feinsten.

Ich sag nur Kopfkino.:D
 

crizzero

Filmvisionaer
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AW: Sieben

Die Blu-ray war/ist jeden Cent wert :rock:.

Dann bin ich ja glücklich. :)

Generell ist es aber auch eines dieser Enden die wie ein Schlag in die Magengegend nachwirken. Man muss ja den ganzen Kontext sehen. Ein junger ehrgeiziger Detective lässt sich in die Großstatt versetzen um etwas zu erleben und innerhalb einer Woche wird quasi sein ganzes Leben zerstört. Das man nach so einem Schicksalsschlag nicht mehr richtig glücklich werden kann ist klar, aber selbst seine Karriere als Cop konnte er danach bestimmt an den Nagel hängen. Solche Taten lösen ja meistens nach Sichtung des Filmes immer Diskussionen aus. Hätte es nicht gereicht ihm einfach ordentlich eine zu verpassen oder ähnliches, musste er ihn direkt erschießen. Ich denke solche Aussagen hat jeder von euch schonmal gehört, vieleicht sich sogar selber die Frage gestellt. Aber das macht sowas immer so intensiv da es Handlungen sind die aus der Situation entstehen. Wenn man vernünftig drüber nachdenkt würde man sicherlich anders handeln, aber genau in dem Moment, in dieser Situation glaub ich das viele so gehandelt hätten wie Detective Mills.

Japp, das denke ich auch. Nach meiner letzten Sichtung stelle ich da auch gar nichts mehr in Frage. Meiner Meinung nach ist es geradezu unmöglich, anders zu handeln. Mills hat das von mir eingangs beschriebene Temperament, dann die von dir schön zusammengestellte Vorgeschichte und nun bestätigt dir dein Partner, dass dieses miese Stück Scheiße vor dir auf den Knien recht hat... deine Frau ist wirklich tot. Ihr Kopf liegt wirklich in diesem Karton. Und dann kommt auch noch ans Licht, dass sie schwanger war! Nein, eine andere Reaktion als diese Hinrichtung ist in meinen Augen gar nicht möglich, wenn du eine Schusswaffe in der Hand hast, und genau so hat es John Doe ja auch geplant und beabsichtigt. Das ist das letzte Puzzleteil zu seinem monströsen Gesamtwerk.
 

Despair

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es könnte natürlich auch die Vorstellung davon sein wie der Kopf seiner Frau in dieser Schachtel ist. Nur dann stellt sich die Frage ob man sich das dann so vorstellen würde, oder ob man, unabhängig davon wie realistisch dann die Tatsache wäre, sich das dann nicht eher mit mehr Blut vorstellen würde. Also das irgendwie ihr Gesicht etwas Blut aufweist, oder das innere des Kartons. Von daher finde ich halt die Variante, das es das letzte Bild seiner Frau war was Mills in den Kopf geschossen ist besser.

Den blutigen Kopf zu zeigen fände ich irgendwie unpassend. Das würde irgendwie nicht zum Film passen, auch wenn es sonst nicht gerade zimperlich zugeht. Ich denke auch, dass die Szene einen kurzen Erinnerungsfetzen an seine Frau widerspiegelt. Er erkennt in diesem Moment das Gesicht seiner Frau und weiß, was Sache ist. Ihr starrer Blick weckt allerdings auch Assoziationen zu einem abgetrennten Kopf, obwohl Frau Paltrow noch verhältnismäßig lebendig wirkt. :D
Was die Szene irgendwie noch härter macht.
 

Willy Wonka

Locationscout
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AW: Sieben

Heute erfolgte bei mir die Drittsichtung und zum ersten Mal habe ich ihn auch auf Blu-ray gesehen. Und der Film bleibt einfach großartig und selten hat es bei uns im Forum, wo so eine eindeutige Meinung gegeben.

Noch so als Nachtrag: Mich würde mal interessieren, was ihr meint, in welcher Stadt "Sieben" spielt. Welchen Moloch hatte Fincher vor Augen? New York kann es wahrscheinlich kaum sein, nachdem die Fahrt in die Wüste nicht sonderlich lange dauert. ;) Ich tippe mal auf L.A.

Die Frage habe ich mich während des Films auch noch mal gestellt, denn im Film bekommt man wirklich keinen eindeutigen Indiz, um welche amerikanische Stadt es sich handelt könnte. Tracy redet lediglich davon, dass das Leben im Norden sich deutlich vom Leben in dieser Stadt unterscheidet. Dass mit der nahegelegenen Wüste deutet auch schon sehr deutlich auf Los Angeles hin. Vermutlich konnte oder durfte Fincher auch gar nicht genau die Stadt angeben, da sein Bild von der Stadt durchweg schlecht ist und demnach hätte New Line Cinema mit der Stadtverwaltung Ärger bekommen können. Denn der Film macht wirklich keine Werbung für die abgebildete Stadt.

Der Film wurde auf jeden Fall überwiegend in Los Angeles sowie in Philadelphia gedreht.

Hier gibt's einen Screenshot der Szene: klick

Sieht aus, als liege sie im Bett. Aufgrund der etwas verdrehten Perspektive könnte es aber auch ihr Kopf in einer mit Stoff ausgekleideten Schachtel sein. Bleibt wohl dem Einzelnen überlassen, was da zu sehen ist. Auf jeden Fall ein genialer Kniff.

Wenn der Kopf sich wirklich in der Kiste befinden würde, müsste theoretisch Blut zu sehen sein, da Somerset schon beim Öffnen des Paktes das Blut bemerkte.

Soweit ich das jetzt aus meiner frischen Erinnerung sagen kann regnet es in jeder Außenaufnahme, außer halt bei den Szenen zum Schluss! Das passt aber auch herrlich zu der düsteren Grundstimmung des Films!

In einigen ganz kurzen Szenen regnet es draußen nicht, aber diese Szenenwechsel dienten einzig als Überblende zum einem neuen Schauplatz. Die klaustrophobische Stimmung des Films wird auch dadurch genährt, dass Fincher keine totale oder halbtotale Einstellungen wählt. Die Kamera bleibt immer dicht am Geschehen und den Protagonisten.Es wird kein Überblick über das Geschehen gegeben. Einzig am Ende gibt es mehrere Luftaufnahmen, welche die Distanz zum Geschehen visualisieren, aber gleichzeitig auch durch das Fernrohr alle Details des Vorgang schildern. Das Puzzle und sein Ausmaß wird jetzt für alle deutlich, aber dennoch kann keiner mehr eingreifen (die Polizisten im Hubschrauber könnten auch ein Symbol für den passiven Zuschauer darstellen), weil alle Hebel in Bewegung gesetzt worden sind und die evozierte Reaktion (Miles erschießt John Doe) erfolgen wird.

Zwar kann er natürlich nicht so ganz mit dem Spannungsbogen eines Hitchcocks mithalten, dennoch ist die Art und Weise sie die Ermittlungen in Sieben verfilmt wurden sehr gut! Zurecht ein sehr bekannter und beliebter Film!

Der Film ist gegenüber den Thrillern von Hitchcock einfach nur böse und lässt keinen Raum für Ironie und Zynismus, welcher fast bei allen Filmen von Hitchcock mitschwingt.

Man überlegt sich nur einmal diese Konstelation. Heute, unabhängig von der Qualität des Filmes, wäre alleine dieser Cast schon Grund genug das der Film eine sichere Sache an den Kinokassen wäre. Wenn dann noch ein David Fincher Regie führt, dann würde es definitiv ein kommerzieller Erfolg, aber damals kannte ich zumindestens niemanden in meinem Umfeld der mit den Namen etwas anfangen konnte und auch ich wurde erst durch diesen Film auf David Fincher aufmerksam!

Ich glaube kaum, dass der Film heute viel erfolgreicher im Kino laufen würde als damals, denn die meisten normalen Kinozuschauer kennen nicht David Fincher und dass Zuschauer nur wegen eines berühmten Stars ins Kino gehen, kommt auch äußerst selten vor.


Mir ist heute auch zum ersten Mal aufgefallen, dass der Schauspieler John C. McGinley (Dr. Cox aus „Scrubs") eine ganz kleine Rolle hat Polizist hat.
Des Weiteren habe ich mich gefragt, ob es eine tiefe Bedeutung hat, dass der Charakter von Morgan Freeman nach dem englischen Dramatiker und Schriftsteller William Somerset Maugham benannt ist. Bücher und Autoren sind wiederkehrende Motive des Thrillers, aber haben der Somerset im Film und der Autor Somerset vielleicht noch etwas gemein?
 

Dwayne Hicks

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AW: Sieben

California :D

Der hat in den 90ern öfter mal die Cop Rolle übernommen...auch in Gefährliche Brandung oder Set It Off
 

deadlyfriend

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Habe ihn gerade wieder gesehen und kann jetzt auch mitmischen:D Bei der heutigen Sichtung habe ich mal versucht Kritikpunkte zu finden, aber das war gar nicht so einfach. Ehrlich gesagt gibt es nur eine einzige Sache die mir nicht gefällt, aber die fand ich auch damals nicht so gut: Jonathan Doe
Der Name passte nicht. Ein belesener Cop wie Somerset hätte sofort festgestellt, das der Name nicht echt ist. Dadurch wären sie mit Sicherheit dann an der Tür anders vorgegangen. Ist aber jetzt nicht wirklich als komplett ernst gemeinte Kritik zu verstehen. Eher eine sinnlose Sucherei um wenigstens ein Staubkrümel zu finden. :nice: Trotzdem wusste ich dadurch damals im Kino schon, das sie an der richtigen Tür stehen. Mit einem anderen Namen wäre die Überraschung des plötzlichen Schußwechsels größer gewesen.

Was ich unglaublich gut fand ist, das er längst ausgelutschte Personen-Konstellationen, so viel Leben eingehaucht hat. Ich weiß noch das ich im Kino damals dachte das da schon wieder zwei Cops sind, die nicht zueinander passen. Das habe ich dann ganz schnell vergessen:) Ebenfalls fabelhaft finde ich das schonungslose Ende, das sich gegen die üblichen Hollywood-Enden richtete und deshalb völlig ungewöhnlich war. Wegen fehlender Routine drückte es den Zuschauer nochmal mehr in den Sessel. Wie ich irgendwo gelesen hatte, ist dieses Ende aber auch erst später entstanden und war gar nicht so geplant. Da bekam das Telefonat mit John Doe ja direkt eine doppelte Bedeutung:D

Hat jemand die Hommage an "Der dritte Mann" bemerkt? Das "Harry Lime Theme" ist mir heute erstmalig aufgefallen.

Zur Stadtfrage: Ich glaube Fincher wollte nicht eine Stadt zeigen, sondern jede.
 

Willy Wonka

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Der Name passte nicht. Ein belesener Cop wie Somerset hätte sofort festgestellt, das der Name nicht echt ist. Dadurch wären sie mit Sicherheit dann an der Tür anders vorgegangen. .

Darüber habe ich noch gar nicht nachgedacht, aber dein Kritikpunkt ist berechtigt, aber er ist wirklich nur minimal oder besser gesagt winzig. ;)
Darüber hinaus war bei der ersten Sichtung des Films mit dem Namen John Doe gar nicht vertraut.
Manchmal ist Unwissenheit ein Segen. :bart:

Ebenfalls fabelhaft finde ich das schonungslose Ende, das sich gegen die üblichen Hollywood-Enden richtete und deshalb völlig ungewöhnlich war. Wegen fehlender Routine drückte es den Zuschauer nochmal mehr in den Sessel. Wie ich irgendwo gelesen hatte, ist dieses Ende aber auch erst später entstanden und war gar nicht so geplant. Da bekam das Telefonat mit John Doe ja direkt eine doppelte Bedeutung:D.

Nach Angaben von wikipedia bzw. imdb können wir Brad Pitt dem Ende danken, denn das Studio wollte das ursprüngliche Ende. Pitt daraufhin soll dann das Studio – mehr oder weniger - erpresst haben, dass er nicht mehr weiter in dem Film mitspiele, wenn nicht das schonungslose Ende verwendet wird.

Hat jemand die Hommage an "Der dritte Mann" bemerkt? Das "Harry Lime Theme" ist mir heute erstmalig aufgefallen..

Da ich den Film noch nicht kenne, kann es mir auch nicht aufgefallen sein. :o

Zur Stadtfrage: Ich glaube Fincher wollte nicht eine Stadt zeigen, sondern jede.

Auch eine sehr gute Interpretation.
 

crizzero

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Darüber hinaus war bei der ersten Sichtung des Films mit dem Namen John Doe gar nicht vertraut.
Manchmal ist Unwissenheit ein Segen. :bart:

Bei der ersten Sichtung wusste ich das auch noch nicht. Ich glaube, dass weiß heutzutage auch noch längst nicht jeder, dass "John Doe" ein im Englischen ein Synonym für "jedermann" ist...
 

Tarantino1980

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Habe ihn gerade wieder gesehen und kann jetzt auch mitmischen:D Bei der heutigen Sichtung habe ich mal versucht Kritikpunkte zu finden, aber das war gar nicht so einfach. Ehrlich gesagt gibt es nur eine einzige Sache die mir nicht gefällt, aber die fand ich auch damals nicht so gut: Jonathan Doe
Der Name passte nicht. Ein belesener Cop wie Somerset hätte sofort festgestellt, das der Name nicht echt ist. Dadurch wären sie mit Sicherheit dann an der Tür anders vorgegangen. Ist aber jetzt nicht wirklich als komplett ernst gemeinte Kritik zu verstehen. Eher eine sinnlose Sucherei um wenigstens ein Staubkrümel zu finden. :nice: Trotzdem wusste ich dadurch damals im Kino schon, das sie an der richtigen Tür stehen. Mit einem anderen Namen wäre die Überraschung des plötzlichen Schußwechsels größer gewesen.

Bei der ersten Sichtung wusste ich das auch noch nicht. Ich glaube, dass weiß heutzutage auch noch längst nicht jeder, dass "John Doe" ein im Englischen ein Synonym für "jedermann" ist...

Lustigerweise wusste ich das damals bei der Erssichtung auch nicht. Später ist mir das dann auch aufgefallen und das könnte man in der Tat als einen winzig kleinen Kritikpunkt an der Story sehen, das gerade Somerset nicht stutzig wurde als er den Namen gelesen hatte. Aber ich kann mir nicht vorstellen das Fincher diesen Fehler nicht bewusst gemacht hat. Vieleicht wollte er damit auch indirekt etwas ausdürcken. Vieleicht wollte er damit sagen das selbst so ein lebenserfahrener Mensch wie Somerset in solchen Situationen zu emotional wird bzw. geblendert von dem Ergeiz den Fall zu lösen das offensichtliche übersieht. Ich denke auch das dieses Pseudonym von Fincher bewusst gewählt wurde, da der Charakter von Kevin Spacey (John Doe) diesen Namen bewusst gewählt hat um zu beweisen wie naiv die Gesellschaft doch ist. John Doe ist ja sozusagen gleichzusetzen mit der deutschen Variante "Max Mustermann" Ohne jetzt zu sehr ins Detail zu gehen kann ich dazu aus meiner beruflichen Vergangenheit mal ein Beispiel benennen. Um Mitarbeiter zu schulen bzw. zu sensibilisieren das man jeden Auftrag mit gleicher Sorgfallt bearbeiten sollte wurden ab und an von mir Test-Kundenanfragen eingestellt um zu schauen ob der Mitarbeiter nur auf die "Signalwörter" achtet also wie z.B. das Produkt und Namen und Adresse dann "blind" mit Copy & Paste aus dem Auftrag in das Buchungsprogramm kopiert ohne die Angaben mit Sinn und Verstand zu überprüfen. Und dabei habe ich dann auch ab und an mal den Namen Max Mustermann verwendet und als Adresse die Musterstraße 1, also wirklich ein Zufall der mehr als nur selten wäre :D. Ihr würdet euch wundern wieviele Leute darauf reingefallen sind, gerade wenn man zuvor schon mehrer Stunden gearbeitet hat und einige Auftärge bearbeitet hat.

Was ich damit sagen will ist das man eventuell, weil man ein anderes Ziel vor Augen hat, das Offensichtliche übersieht. Und genau diese These wollte vieleicht "John Doe" beweisen. Ich hoffe das war jetzt nicht zu verwirrend formuliert :o

Was ich unglaublich gut fand ist, das er längst ausgelutschte Personen-Konstellationen, so viel Leben eingehaucht hat. Ich weiß noch das ich im Kino damals dachte das da schon wieder zwei Cops sind, die nicht zueinander passen. Das habe ich dann ganz schnell vergessen:).

Damals war das für mich noch kein Problem da ich zu dem Zeitpunkt noch nicht soviele klassiche Cop Filme kannte, bzw. das immer gerne gesehen habe. Aber auch heute ist es kein Problem da Fincher da einfach nicht das Klischee bedient sondern es sehr individuell verfilmt hat!

Zur Stadtfrage: Ich glaube Fincher wollte nicht eine Stadt zeigen, sondern jede.

Absolute Zustimmung. Ich denke genauso wie Willy es auch schon gesagt hat, wäre es zu extrem gewesen hätte man die Stadt wirklich benannt. Der Film wäre ja nicht gerade ein Werbefilm für diese Stadt gewesen. Deshalb sollte es wohl jede Stadt sein und somit nur die Gesellschaftskritik herrausgehoben werden.


Nach Angaben von wikipedia bzw. imdb können wir Brad Pitt dem Ende danken, denn das Studio wollte das ursprüngliche Ende. Pitt daraufhin soll dann das Studio – mehr oder weniger - erpresst haben, dass er nicht mehr weiter in dem Film mitspiele, wenn nicht das schonungslose Ende verwendet wird.

Eine interessante Tatsache falls es wirklich so war das Pitt sich so für das Ende stark gemacht hat. Wäre das Ende nicht so gewesen hätte der Film definitiv an Wirkung verloren. Ich behaupte sogar mal, wenn es ein typisches Hollywood Ende gewesen wäre - John Doe wurde verhaftet, Somerset geht in Rente und wird Taufpate vom Nachwuchs seines Kollegens und alles wäre bestens gewesen :kotz:. Ich glaube mit so einem Ende wäre der Film nicht so in den Köpfen der Menschen geblieben und wäre, außer halt bei Fincher Fans, schnell im Sumpf des Vergessens gelandet. Aber so ist dieser Film, selbst bei nicht Fincher Fans und auch bei Zuschauern aus anderen Zielgruppen immer noch sehr im Gedächtnis! Natürlich ist der Film in jeder Szene genial, aber das Ende ist sozusagen noch das Sahnehäubchen auf dem großen Eisbecher und manchmal ist das eben nochmal sehr entscheidend.
 

crizzero

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Zur Stadtfrage: Ich glaube Fincher wollte nicht eine Stadt zeigen, sondern jede.

Das wird auch genau so sein, wenn Fincher keine Andeutungen zu einer Stadt machen wollte. Und genau deshalb nimmt er den "Jedermann-Namen" für den Bösewicht. Er will zeigen, dass es in jeder Stadt einen Psychopathen geben kann. So abstoßend die Morde und die Motive auch sein mögen, so kann in jedem oberflächlich sozialisierten Menschen ein Psychopath stecken, ohne dass es Außenstehende mitbekommen.

Eines ist ganz sicher: Fincher macht nichts unabsichtlich. Kaum ein Regisseur geht so ins Detail wie er. Da passieren keine derartigen Fehler.
 

deadlyfriend

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Aber ich kann mir nicht vorstellen das Fincher diesen Fehler nicht bewusst gemacht hat. Vieleicht wollte er damit auch indirekt etwas ausdürcken.

Siehe weiter unten:)

Ich behaupte sogar mal, wenn es ein typisches Hollywood Ende gewesen wäre - John Doe wurde verhaftet, Somerset geht in Rente und wird Taufpate vom Nachwuchs seines Kollegens und alles wäre bestens gewesen :kotz:. .

Möglich wäre es. Fincher hat ja schonmal ein Ende
(The Game)
in den Sand gesetzt. Zumindest nach meiner Meinung;)

Das wird auch genau so sein, wenn Fincher keine Andeutungen zu einer Stadt machen wollte. Und genau deshalb nimmt er den "Jedermann-Namen" für den Bösewicht. Er will zeigen, dass es in jeder Stadt einen Psychopathen geben kann. So abstoßend die Morde und die Motive auch sein mögen, so kann in jedem oberflächlich sozialisierten Menschen ein Psychopath stecken, ohne dass es Außenstehende mitbekommen.

Eines ist ganz sicher: Fincher macht nichts unabsichtlich. Kaum ein Regisseur geht so ins Detail wie er. Da passieren keine derartigen Fehler.

Die Motive dafür sind klar, weshalb ich das garantiert auch nicht als Fehler von Fincher betrachte. Ich fand die Wahl dafür halt etwas unglücklich. Oder man hätte es im Film anders lösen müssen und den Namen erst nach der Wohnungsstürmung einbauen.. Aber das ist, wie bereits erwähnt, ein Kritikpunkt den ich jetzt definitiv für mich nicht überbewerte. Nur ein klitzekleines Haar in der ansonsten perfekten Suppe. In Amerika (Hauptzielgruppe) wird wahrscheinlich fast jeder was mit dem Begriff "John Doe" anfangen können.
 

TheBjoern

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AW: Sieben

Ehrlich gesagt gibt es nur eine einzige Sache die mir nicht gefällt, aber die fand ich auch damals nicht so gut: Jonathan Doe
Der Name passte nicht. Ein belesener Cop wie Somerset hätte sofort festgestellt, das der Name nicht echt ist.

...und ich bin mir ziemlich sicher, dass er das hat. Im meine mich daran zu erinnern, dass er so darauf reagierte, wie: "John Doe? Unser Freund möchte wphl unerkannt bleiben" oder so ähnlich. Ich hatte den Film vor kurzer Zeit auf english gesehen und ich glaube mich an so eine ähnliche Reaktion zu erinnern.
Aber nur weil jemand den Namen John Doe eingetragen hat muss das nicht gleich den wagen Verdacht bestätigen.
 

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Ich hatte grad die Szene...
Er frag tatsächlich nach, ob Mills sich bei dem Namen sicher ist. Also könnte man da schon ein paar Zweifel reininterpretieren... ;)
 

crizzero

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Möglich wäre es. Fincher hat ja schonmal ein Ende
(The Game)
in den Sand gesetzt. Zumindest nach meiner Meinung;)

Sorry, aber niemals! "The Game" hat ein grandioses und komplett passendes Ende. Gerade weil es...
ein erstes und ein zweites Ende gibt. Der Schockeffekt nach dem ersten Ende ist perfekt und man ist geradezu dankbar, dass das richtige Ende erst noch kommt.

Eventuell hast du diese Meinung ja exklusiv. :D

Ich hatte grad die Szene...
Er frag tatsächlich nach, ob Mills sich bei dem Namen sicher ist. Also könnte man da schon ein paar Zweifel reininterpretieren... ;)

Womit das Haar auch aus der Suppe gefischt worden wäre... :)
 

deadlyfriend

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Sorry, aber niemals! "The Game" hat ein grandioses und komplett passendes Ende. Gerade weil es...
ein erstes und ein zweites Ende gibt. Der Schockeffekt nach dem ersten Ende ist perfekt und man ist geradezu dankbar, dass das richtige Ende erst noch kommt.

Eventuell hast du diese Meinung ja exklusiv. :D

Ne das gefiel mir wirklich nicht. Aber zumindest kenne ich Leute denen es auch so ging. Ganz exklusiv habe ich sie also nicht. Liegt aber wahrscheinlich daran das ich gerne negative Enden haben, weil sie bei mir länger nachwirken. Daduch das sie seltener passieren bin ich froh um jedes Einzelne.:nice:



Womit das Haar auch aus der Suppe gefischt worden wäre... :)

Bei mir liegt es noch drin;) Ich schaue mir den Dialog aber nochmal an. Es ändert aber nichts daran, das man durch den Namen im Vorfeld wusste, das sie an der richtigen Tür sind. Mich hatte es halt damals schon bei all der Perfektion etwas gestört.
Das Geniale war ja, das Fincher im Film immer mit "Surpise" statt "Suspense" gearbeitet hat. Allerdings nicht auf wenige Momente konzentriert, sondern dauerhaft auf verdammt hohen Niveau. Deswegen fand ich halt in dieser einen winzigen Szene, den Wechsel auf "Suspense" unpassend.
 
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