Leider lauft dabei aber auch die Gefahr das sie das Publikum überfordert und früh abgesetzt wird bevor noch das grosse ganze sich entfalten kann. Früher war halt einschalten 45 min hirn aus und gut. Heute mit 10-15 Folgen Handlungsstrang verfolgen ist vielen zu viel, leider !!
Es ist auch schade, dass viele Produzenten eine Serie absetzen, weil die Quote im Fernsehen nicht so gut ist. Mittlerweile habe ich das Gefühl, dass sehr viele Menschen die anspruchsvolleren Serien sowieso im Pay-TV, auf Blu-ray/DVD oder im Stream schauen. Die Quote ist in dieser Hinsicht überhaupt nicht repräsentativ.
Ich habe in den letzten Jahren nicht mehr Serien geschaut als früher. Heute oder damals habe ich mir immer 1-2 Serien vorgenommen, die ich innerhalb von ein paar Monaten komplett angesehen habe. Waren es damals „Lost“, „Dawson's Creek“ und „Six Feed Under“, sind es heute „Sherlock“ und „Alias“. Im Regal stehen noch etliche ungesehene Serien, aber der Großteil der Serien in meiner Sammlung stammt sowieso aus dem letzten Jahrhundert, weil mich aktuell vielmehr die Genese der aktuellen „Qualitätsserien“ interessiert. Also beispielsweise die Entwicklung von „Twin Peaks“ über „Akte X“ zu „Lost“ oder von der klassischen Primetime-Serie mit großen Soap-Anteil wie „Dallas“.
Auch wenn ich von der aktuellen „Qualitätsserien“ noch nicht so viel gesehen habe und mehr über die Serien lese, als ich sie schaue, habe ich aktuell durch meine Sichtung von „Alias“ den Eindruck, dass Serien vielmehr auf die kurzweilige Unterhaltung abzielen und mehr dazu produziert werden, um als Zuschauer möglichst viel Zeit totschlagen zu können. Natürlich ist „Alias“ nicht repräsentativ, aber dennoch bleibt der Eindruck, dass Serien trotz ihrer komplexen Erzählweise schnell ihre eigene Muster wiederholen und stilistisch eher repetitiv ausfallen. Schlussendlich habe ich mehr Erfahrungen gemacht, wenn ich mir fünf verschiedenen Filme mit einer Laufzeit von knapp 500 Minuten ansehen statt eine Staffel einer bestimmten Serie. Es ist die Wiederholung, die bei Serien immer noch das Grundprinzip bleibt, was mich auf Dauer ermüdet. Miniserien wie „Olive Kitteridge“ oder „Top of the Lake“ bilden hier vermutlich eine Ausnahme, da sie mehr die Wirkung eines langen Spielfilms haben.