Pocher soll "die klassische Late Night liefern"
Der Sat.1-Neuzugang Oliver Pocher soll für seinen künftigen Sender "die klassische Late Night liefern". Das sagte Sat.1-Geschäftsführer Guido Bolten in einem am Montag veröffentlichten Gespräch mit der "Süddeutschen Zeitung".
"Mit allem was dazu gehört: Stand-up, Band, relevante Themen", ergänzte Bolten. "Dabei ist ihm klar, dass er sich breiter aufstellen darf." Der Wechsel des 31-Jährigen von der ARD zum Privatsender Sat.1 wurde am vergangenen Mittwoch bekannt, als ARD-Programmdirektor Volker Herres Pochers Weggang verkündete. In direkter Konkurrenz zu Stefan Raabs "TV total" beim Sat.1-Schwestersender ProSieben, das immer von Montag bis Donnerstag zu sehen ist, werde Pocher nicht auftreten, ergänzte Bolten.
Pocher soll zunächst drei Jahre lang bei Sat.1 arbeiten. Was passiert, wenn die neue Sendung nicht funktioniert? "Dann werden wir uns etwas Anderes einfallen lassen", sagte Bolten. "Das haben wir klar vereinbart." Mit Late-Night-Shows hat Sat.1 unterschiedliche Erfahrungen gemacht: Harald Schmidt hatte mit seiner Show lange recht gute Quoten bei Sat.1, zum Schluss bröckelten sie. Nachfolgerin Anke Engelke scheiterte danach mit einem auf sie zugeschnittenen Format.
Pocher hatte dem Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" gesagt, er hätte seine Show mit Harald Schmidt bei der ARD gerne weitergemacht. "Mit Harald hätte ich mir ein drittes Jahr gut vorstellen können", sagte er. "Es gab allerdings am Ende auch Dinge, die mir den Abschied erleichtert haben", sagte er in Anspielung auf Produzent Fred Kogel. Dieser habe sich nicht deutlich genug hinter ihn gestellt.
Die teilweise brachiale Komik von Pocher hatte wiederholt Kritik aus Teilen der ARD hervorgerufen. Am vergangenen Donnerstag lief die Sendung "Schmidt und Pocher" zum letzten Mal. Auch bei RTL war Pocher als Moderator im Gespräch. Mit Günther Jauch hatte er testweise die neue Show "5 gegen Jauch" gedreht - diese Show wird es nun aber nicht mehr geben.