SAW: Spiral
Nachdem Detective Zeke Banks bei einem nicht autorisierten Undercovereinsatz von seiner Vorgesetzten Cpt. Angie Garza einen neuen Partner zugeteilt bekommt gerät er durch Zufall an einen neuen Fall dessen Ausmaß sich erst im Laufe der Ermittlung zeigen.
Regiesseur
Darren Lynn Bousman inszeniert erneut, nachdem er bereits in
SAW II - IV auf den Regiestuhl saß, einen weiteren Film aus dem SAW Universum. Inoffiziell wird der Film als SAW 9 betitelt, was er aber in meinen Augen nicht ist. Es handelt sich hierbei aber auch um kein Remake oder einen Reeboot der Reihe, sondern aus meiner Sicht ist es eben ein Film, der im selben Filmuniversum spielt, aber nur bedingt sich auf die Vorgänger bezieht. Als ich das erste Mal von dem Projekt hörte war ich zum einen Neugierig, aber auch skeptisch ob es eine gute Idee ist einen weiteren Film des Franchise zu drehen. Als ich dann hörte das
Darren Lynn Bousman zurückkehrte war ich zumindest etwas optimistischer, da mir Teil 8 -
Jigsaw - wirklich nicht gut gefallen hat, was hauptsächlich an der Inszenierung von des Regie Duos
Michael Spierig und
Peter Spierig lag, aber auch an der mehr als nur konstruierten Story. Zumindest die Inszenierung hat mir in Spiral wieder besser gefallen, wobei der Film sich hier auch der Frage stellen muss warum es nicht einfach hätte etwas neues sein können. Warum musste man hier zwingend sich dem SAW Franchise bedienen? Natürlich erhält man so mehr Aufmerksamkeit, schürt damit aber auch Erwartungshaltungen an den Film, denen er nicht gerecht wird. Der Film hat zwar eine FSK 18 Freigabe bekommen, hätte aber gewisse Szenen nicht benötigt um auch zu funktionieren. Anders als die bisherigen SAW Filme von Bousman wechselte er hier den Fokus des Filmes eindeutig auf die Polizeiarbeit und daher ist es eher ein Thriller. Also ähnlich sie
David Hackl in
SAW V oder
Kevin Greutert in
SAW VI, wobei beide vom Härtegrad nochmal ordentlich eine Stufe höher sind als Spiral. Im Vergleich würde ich mal behaupten das Spiral gerade mal 15% des sonstigen SAW Härtegrades besitzt und das gezeigte Material, wie bereits erwähnt, auch nicht zwangsweise benötigt wurde um den Film zu inszenieren. In den vorranggegangen SAW Filmen waren die Fallen und die Ausführung der Fallen ein wesentlicher Bestandteil des Filmes, hier waren sie nur Beiwerk und hätten meiner Meinung nach auch komplett gestrichen werden können. Der Film hätte auf mich auch die selbe Wirkung gehabt hätte man die Gewaltszenen komplett weggelassen und hätte Dinge nur angedeutet. Es hätte dann sogar den Vorteil gehabt, das der Film wahrscheinlich mit einer FSK 16 Freigabe in die Kinos gekommen wäre und so noch ein größeres Publikum hätte ansprechen können. Meines Wissens ist nämlich diesmal auch die FSK 18 Version des Filmes vollkommen uncut, soll heißen es gibt diesesmal keine Unrated Version für den Heimkinomarkt. Umso verwunderter bin ich das man hier sich nicht noch etwas stärker von den Vorgängern abgehoben hat.
Der Cast war leider absolut nicht mein Geschmack.
Chris Rock hat zwar seine Sache ganz gut gemacht, aber tendierte leider auch hin und wieder zum Overacting was dem Film natürlich nicht gut tat. Den Vogel in dieser Disziplin hat hier aber
Samuel L. Jackson abgeschossen der für mich wie ein Fremdkörper im Film wirkte. Keine Ahnung ob
Darren Lynn Bousman ihn überhaupt im Film wollte oder ob es eher seitens der Produktion ein Wunsch war ihn zu besetzen. Aber die Art und Weise wie er hier wieder gespielt hat wirkte halt eher wie ein weiterer Auftritt in einem Shaft Film, was halt einfach nicht passte. Sogerne ich ihn in gewissen Filmen sehe, so extrem hat er mich hier in dem Film gestört.
Der Film ist bis zu einem gewissen Grad schon recht solide, krankt aber leider an den direkten Vergleichen zu seinen Vorgängern. Zu keiner Minute kam bei mir das übliche SAW Feeling auf. Der Härtegrad war vollkommen unnötig und ich bin sicher, man hätte hier mehr Wirkung erziehlt hätte man Dinge nur angedeutet bzw. in ganz kurzen Schnitten vielleicht die Morde gezeigt. Das epische zellebrieren der Gewalttaten aus den Vorgängern zeigte hier reinfach keine Wirkung, da es nicht zum Rest des Filmes gepasst hat.
SAW: Spiral ist daher nur bedingt zu empfehlen da er sich nicht wirklich positioniert. Als weiterer Teil das SAW Universums ist er viel zu schwach als das man von einem guten neuen Teil sprechen könnte und als eigenständiger Film zu belanglos, als das er Potential hätte z.B. an so einen Kultfilm wie
Sieben heranzukommen. Ein netter Film für Zwischendurch, aber definitiv kein großer Wurf.
Wertung:
6/10