Resident Evil

deadlyfriend

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Resident Evil: Afterlife


In diesem Teil der Reihe entfernt man sich noch weiter von der Spielserie, obwohl man zumindest einige Charaktere wieder übernommen hat. Die haben zwar nicht viel mit denen aus der Playstation gemeinsam, aber sie sind immerhin da. Wenn man aber die Spiel- und die Filmreihe voneinander trennen kann, gibt es eine Menge Spaß. Der Film punktet nämlich ohne Ende durch sein unglaublich geiles Setdesign und die Locations. Zudem noch die wirklich fabelhafte Musik, die den Film wirklich mehr als nur unterstützt. Die Opening Credits sind sogar schon fast alleine das Geld wert. Ein Mädchen in Tokyo, das im Regen steht. Von oben sieht man jede Menge Regenschirme und die Szenerie wirkt durch die einsetzende Musik absolut fantastisch. Visuell wirklich beeindruckend. Leider geht es dann schnell in eine Ballerorgie über, die allerdings ebenfalls in einer tollen Umgebung stattfindet. Trotzdem hat man sich für meinen Geschmack ein wenig zuviel Matrix im Vorfeld angesehen, da die Kämpfe ziemlich oft in diese inzwischen oft kopierte Technik abdriften. Das ist eigentlich auch das einzige Manko im Film. Neben der oft übertriebenen Coolness einiger Charaktere, aber da sie einer Videospiel-Reihe entsprungen sind, kann ich da mal drüber wegsehen. Trotzdem kann das gepaart mit zu oft eingesetzter Stop-Motion ein wenig nerven.

Die Hintergründe von Umbrella bleiben leider weiterhin unbekannt, wobei man sich jetzt immer mehr fragt wo die Motivation für die Experimente herkommen soll. Geld kann es nicht sein, denn um welches zu verdienen braucht man Menschen. Diese versucht man aber vehement zu dezimieren. Ist aber letztendlich auch egal, da hier nur das Feierabend-Publikum bedient werden will. Nachdenken ist Out, Spaß ist wieder In. Den kann man mit "Afterlife" aber in jedem Fall haben.
 

BladeRunner2007

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Resident Evil: Welcome to Raccoon City

RE:WTRC erzählt die grobe Story der ersten zwei RE Spiele. Um so viel Inhalt erfolgreich in 100 Minuten unterzubringen nimmt sich Johannes Roberts natürlich auch die ein oder andere erzählerische/künstlerische Freiheit raus. Meistens stört das nicht weiter und fügt sich ganz gut ins Gesamtbild ein. In seiner ganzen Machart ist der Film sehr retro. Das lässt ihn widerum sehr frisch wirken imo. Viele old school Filmtechniken/Stilmittel finden hier Verwendung. Man spürt, dass John Carpenter eine große Inspirationsquelle für Roberts war. Inhaltlich, aber auch optisch, lassen sich viele Parallellen erkennen. Das ist auch der Aspekt, der mir am meisten gefallen hat. Fanservice und Easter Eggs gibt es am laufenden Band. Egal, wo man hinsieht, der eingefleischte Fan wird immer eine Anspielung entdecken. Der enorme Fanservice fügt sich imo überwiegend organisch ein und hat mir ein Dauergrinsen aufs Gesicht gezaubert. Sogar der RE Schriftzug wurde 1:1 aus dem original PS1 Spiel übernommen. Es sind solche kleinen, liebevollen Details, die mein Fanherz höher schlagen lassen.

Die Polizeistation und die Spencer Mansion sind die bekanntesten Schauplätze aus dem RE Universum. Die Haupthallen dieser Orte wurden akurat und detailreich für den Film reproduziert. Immerhin stellte Capcom dafür ihre Blaupausen zur Verfügung. Die Kamera fängt diese tollen Sets mit wundervollen dunklen Bildern ein. Es gibt auch einige gut gefilmte Licht- und Schattenspiele. Manchmal fühlen sich die Sets durch das Framing regelrecht klaustrophobisch an. Ich würde den Film schon als atmosphärisch gelungen bezeichnen. Die großen Spannungsmomente bleiben zwar aus, aber ich finde es einfach klasse, dass man hier versucht hat einen waschechten Horrorfilm auf die Beine zu stellen. Die Musik könnte direkt aus einem der aktuellen RE Spiele stammen. Passt sehr gut. Mir hat der langsame Aufbau und das ruhige Erzähltempo ebenfalls gefallen. Das Ende kommt zwar etwas abrupt, dafür aber in echter RE Fashion. Action gibt es relativ wenig. Das ist aber sicherlich auch die Intention von Roberts gewesen, um den Survival Horror Aspekt der Spiele zu huldigen, wo es darum geht, den Kampf möglichst zu vermeiden und so wenig Gegner wie möglich zu töten. Munition sparen und Ressourcenmanagement gehen vor. Hat mir gefallen. Mit den CGI Effekten konnte ich gut leben.

Im Grunde ist mein einzig relevanter Kritikpunk, dass alle Charaktere gänzlich anders angelegt sind als ihre Videospielvorlage. Sei es nun in ihrem Verhalten, ihren Charaktereigenschaften oder auch in ihrem Aussehen. Außerdem sind sie allesamt ziemlich flach geschrieben und machen keinerlei Entwicklung durch. Der Grund für diese Entscheidung erschließt sich mir leider nicht. Besonders ärgerlich fand ich was man aus Leon, Wesker und Chief Irons gemacht hat. In einigen Szenen konnte ich nur noch den Kopf schütteln. Leider ein doch schwerwiegender Kritikpunkt. Etwas blutiger hätte der Film auch ausfallen dürfen.

Insgesamt kommt der Film wie ein kleines, charmantes B-Movie mit heftigem Retro-Vibe rüber, der von Fans für Fans gemacht wurde. Man spürt, dass Johannes Roberts die Vorlage liebt und hier sehr viel Herzblut reingesteckt hat. Allerdings ist er nicht der talentierteste Autor und Regisseur, was man dem Film auch anmerkt. Dennoch lebe ich lieber mit einem technisch nicht ganz so runden Passionsprojekt, als mit einem technisch perfekten, dafür aber seelenlosen Hochglanzkino. In Sachen Inhalt, Optik und Atmosphäre ist RE:WTRC ohne Zweifel die Verfilmung, die der Vorlage am meisten ähnelt. Nur bei der Charakterzeichnung versagt er leider. Als riesiger Resident Evil Fan bin ich insgesamt zufrieden mit der Adaption von Johannes Roberts.

7/10
 
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Ich habe ihn dann gestern ja auch in der Spätvorstellung gesehen und ich muss gestehen ich fand ihn richtig gut! Der Film hat nur leider ein großes Problem, er kommt fast 20 Jahre zu spät! Wenn dieser Film, so wie er ist in den 2000er rausgekommen wäre, also auch zu dem Zeitpunkt wo ich noch die Resident Evil Spiele gezockt habe, ich hätte den Film vergöttert! Aber auch jetzt hat er mir noch gut gefallen, allerdings mit ein paar kleinen Kritikpunkten.


In seiner ganzen Machart ist der Film sehr retro. Das lässt ihn widerum sehr frisch wirken imo. Viele old school Filmtechniken/Stilmittel finden hier Verwendung. Man spürt, dass John Carpenter eine große Inspirationsquelle für Roberts war. Inhaltlich, aber auch optisch, lassen sich viele Parallellen erkennen. Das ist auch der Aspekt, der mir am meisten gefallen hat.

Hier stimme ich Dir absolut zu. Der Film wirkt absolut nicht so als wenn er von 2021 ist, was ich als sehr positive empfinde. Auch das es eben eher wie ein B-Movie aufgebaut ist, trägt der guten Stimmung bei. Eine schöne kleine independent Produktion die sich hoffentlich in viele Fanherzen einbrennen wird, damit es auch weiter geht in der Reihe!

Als ich damals 2002 den ersten Live Action Film von Resident Evil gesehen hatte war ich total enttäsucht. Später konnte ich der Reihe etwas mehr abgewinnen aber ich hatte mich damit abgefunden das das Resident Evil Filmuniversum ein anderes ist, als das was man aus den Spielen kennt! Der Look vom damaligen Film war einfach viel zu "clean" und die vielen Technik/SciFi Elemente passten nicht zu der Horror Atmosphäre die man aus den Spielen kannte. Das macht Welcome To Raccoon City deutlich besser! Es ist kein Action Film sondern eben ein Horror Film! Und genauso ist er auch aufgebaut. Alleine die vielen tollen sets! Ich fand den dreckigen Look von Raccon City super umgesetzt. Von der ersten Szene an als man etwas von dieser Stadt zu gesicht bekam wusste man das es kein Ort ist an dem man sich wohlfühlt, an dem man bleiben will. Das ist echt toll eingefangen in den Aufnahmen!

Fanservice und Easter Eggs gibt es am laufenden Band. Egal, wo man hinsieht, der eingefleischte Fan wird immer eine Anspielung entdecken. Der enorme Fanservice fügt sich imo überwiegend organisch ein und hat mir ein Dauergrinsen aufs Gesicht gezaubert. Sogar der RE Schriftzug wurde 1:1 aus dem original PS1 Spiel übernommen. Es sind solche kleinen, liebevollen Details, die mein Fanherz höher schlagen lassen.

Das ging mir absolut ähnlich. Auch diese eine kurze Sequenz als sie in die Villa gingen und die Kamera kurz so den winkel einnahm wie man es aus dem ersten Resident Evil Game schon kannte, einfach super! Alle Easter Eggs habe ich mit Sicherheit nicht entdeckt, das ist einfach zu lange her das ich diese Spiele gespielt habe. Da war ich 18/19 als ich damals die Spiele durchgesuchtet habe. Aberdas Gefühl sich den Film anzusehen war das gleiche als damals bei den Spielen. Gerade die Eriennerung an die damals im Spiel enthaltenen Zwischensequenzen, also wie ich die vor dem Fernseher verfolgt hatte und damals beim ersten spielen schon dachte, das müssen die verfilmen, das ist einfach so gut! Die gesamte Resident Evil Story hat soviel Potential und irgendwie habe ich das Gefühl das Johannes Roberts wenn er noch etwas Nachhilfe in Charakterentwicklung und Insezenierung bekäme. Dazu aber später noch mehr.

Die Polizeistation und die Spencer Mansion sind die bekanntesten Schauplätze aus dem RE Universum. Die Haupthallen dieser Orte wurden akurat und detailreich für den Film reproduziert. Immerhin stellte Capcom dafür ihre Blaupausen zur Verfügung. Die Kamera fängt diese tollen Sets mit wundervollen dunklen Bildern ein. Es gibt auch einige gut gefilmte Licht- und Schattenspiele. Manchmal fühlen sich die Sets durch das Framing regelrecht klaustrophobisch an. Ich würde den Film schon als atmosphärisch gelungen bezeichnen.

Das sind in der Tat die größten Pluspunkte des Films. Die Sets sind super, die atmosphäre wirklich super und der Score ist gigantisch. Selten das ich bei einem aktuellen Film so einen genialen Score gehört habe. Der hat mich total begeistert. Er passt einfach perfekt zu den gezeigten Bildern!

Das ist aber sicherlich auch die Intention von Roberts gewesen, um den Survival Horror Aspekt der Spiele zu huldigen, wo es darum geht, den Kampf möglichst zu vermeiden und so wenig Gegner wie möglich zu töten. Munition sparen und Ressourcenmanagement gehen vor. Hat mir gefallen.

Daran musste ich auch sofort denken. Die Resident Evil spiele, zumindest die alten die ich kenne, waren ja keine Action/Acarde Games in denen man unendlich viel Munition hatte. Also kein Ego Shooter a la Half Life z.B. wo es darum ging möglichst viele Mutanten/Zombies zu killen. In Resident Evil ging es schon immer darum Quest zu lösen und tiefer in die Story einzutauchen. Und gerade der Sparaspekt den Du angesprochen hast, fand ich auch sehr gut gewählt für den Film! Da ist keiner wie Rambo durch die Villa gelaufen und hat einfach mal wild rumgeballert. Auch fand ich die von dir auch angesprochenen Licht/Schatten Effekte bei den Kämpfen sehr gut und atmoshärisch!



Mit den CGI Effekten konnte ich gut leben.

Die praktischen Effekte fand ich stärker. Gerade die Explosionen und einige Kreaturen fand ich nicht zu 100% stimmig, was aber meine positive Grundstimmung nicht änderte. Es wäre halt sozusagen nur die Kirsche auf der Sahnetorte gewesen wenn man auch für die CGI noch etwas mehr Budget übrig gehabt hätte, aber ich denke das wäre einfach für so eine Produktion zu viel verlangt.


Im Grunde ist mein einzig relevanter Kritikpunk, dass alle Charaktere gänzlich anders angelegt sind als ihre Videospielvorlage. Sei es nun in ihrem Verhalten, ihren Charaktereigenschaften oder auch in ihrem Aussehen. Außerdem sind sie allesamt ziemlich flach geschrieben und machen keinerlei Entwicklung durch. Der Grund für diese Entscheidung erschließt sich mir leider nicht. Besonders ärgerlich fand ich was man aus Leon, Wesker und Chief Irons gemacht hat. In einigen Szenen konnte ich nur noch den Kopf schütteln. Leider ein doch schwerwiegender Kritikpunkt. Etwas blutiger hätte der Film auch ausfallen dürfen.

Auch das war für mich ein Kritikpunkt in Film das die Charaktere recht blass wirkten und es mir schwer gefallen ist zu den Charakteren eine Beziehung aufzubauen. Die ganz klaren Stars den Films sind die Atmosphäre und der Score. Diese beiden Elemente stehlen wirklich allen beteiligen die Show!


Insgesamt kommt der Film wie ein kleines, charmantes B-Movie mit heftigem Retro-Vibe rüber, der von Fans für Fans gemacht wurde. Man spürt, dass Johannes Roberts die Vorlage liebt und hier sehr viel Herzblut reingesteckt hat. Allerdings ist er nicht der talentierteste Autor und Regisseur, was man dem Film auch anmerkt. Dennoch lebe ich lieber mit einem technisch nicht ganz so runden Passionsprojekt, als mit einem technisch perfekten, dafür aber seelenlosen Hochglanzkino. In Sachen Inhalt, Optik und Atmosphäre ist RE:WTRC ohne Zweifel die Verfilmung, die der Vorlage am meisten ähnelt. Nur bei der Charakterzeichnung versagt er leider. Als riesiger Resident Evil Fan bin ich insgesamt zufrieden mit der Adaption von Johannes Roberts.

7/10

Dem schließe ich mich sehr gerne an. Passt absolut und beschreibt den Film sehr gut. Ich hoffe halt das man ihm die Chance gibt seine Resident Evil Vision weiter fortzuführen, denn die Story ist ja noch lange nicht zuende erzählt.

Was mir auch richtig gut gefallen hat an deim Film war die Tatsache das man über vieles noch total im dunkeln gelassen wurde. Gut als Fan der Spiele und der alten Filme kennt man natürlich alles, aber stell Dir nur mal vor Du hättest weder ein Spiel gespielt noch schon einen Film zu dem Thema gesehen. Was hat man in dem Film erfahren? Man hat erfahren das es ein offenbar sehr mächtiges und finanzell gut gestelltes Unternehmen gibt, das eine ganze Stadt offenbar kontrolliert hat, Kinder für Versuche mißbraucht wurden und einige davon wussten und dafür extra Geld sahen. Und man weiß das es offenbar eine Art Virus bzw. ein mißglücktes Experiment gab, auf grund dessen zum schluss hin die ganze Stadt zerstört werden sollte. Was das T-Virus genau ist, was die Umbrella Company genau ist und wer die Drahtzieher sind, davon hat man im Film nichts erfahren! Also da ist noch viel Potential für weitere Fortsetzungen. Und wie gesagt genauso habe ich mir damals einen Resident Evil Film vorgestellt.

Von mir bekommt er sogar 7.5/10 Punkte und ich freue mich den Film im Heimkino nochmal zu sichten.
 

BladeRunner2007

Filmvisionaer
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Der Film hat nur leider ein großes Problem, er kommt fast 20 Jahre zu spät!
Gerade beim jüngeren Publikum im Kino habe ich festgestellt, dass dieses oft unsicher gelacht hat bei der Songsauswahl, oder wo Chris fragt, was denn ein Chatroom sei etc. Es ist offensichtlich, dass sie dieses Mal nicht der Zielgruppe entsprechen.

Die praktischen Effekte fand ich stärker. Gerade die Explosionen und einige Kreaturen fand ich nicht zu 100% stimmig, was aber meine positive Grundstimmung nicht änderte. Es wäre halt sozusagen nur die Kirsche auf der Sahnetorte gewesen wenn man auch für die CGI noch etwas mehr Budget übrig gehabt hätte, aber ich denke das wäre einfach für so eine Produktion zu viel verlant.

In den dunklen Szenen ging die CGI überwiegend klar. Die sah im deutlich hellerem Trailer noch viel schlechter aus. Aber klar, praktische Effekte gebe ich immer den Vorzug. Davon gab es ja auch reichlich :) Die Kuh am Ende sah aber wirklich billig aus.

Auch das war für mich ein Kritikpunkt in Film das die Charaktere recht blass wirkten und es mir schwer gefallen ist zu den Charakteren eine Beziehung aufzubauen. Die ganz klaren Stars den Films sind die Atmosphäre und der Score. Diese beiden Elemente stehlen wirklich allen beteiligen die Show!

Ja, ich habe das Gefühl, Johannes Roberts hat alles auf eine Karte gesetzt: eine unglaublich dichte Atmosphäre zu schaffen, wo er dann möglichst viel Fanservice einstreuen kann. Charaktere und auch eine flüssige Narrative blieben da etwas auf der Strecke. Aber wenn ein Film so sehr mit seiner Atmosphäre punktet, dass sie mich komplett aufsaugt, kann ich da leichter ein Auge zudrücken.

Von mir bekommt er sogar 7.5/10 Punkte und ich freue mich den Film im Heimkino nochmal zu sichten.
Ich hatte gester bei der Zweitichtung sogar noch etwas mehr Spaß gehabt als beim ersten Mal. Auch ich freue mich schon auf die Disc und viele weitere Sichtungen im Heimkino. Es ist einfach toll endlich nach fast 20 Jahren einen RE Film zu sehen, der voll und ganz auf die Fans zugeschnitten ist und er gar nicht erst versucht, diese Tatsache zu verbergen, sondern voll und ganz in ihrer aufgeht.
 

BladeRunner2007

Filmvisionaer
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Resident Evil

Paul W.S. Anderson's Film weicht im Vergleich zur Videospielvorlage inhaltlich stark ab. Grobe Storyelemente finden Verwendung, um den Stein ins Rollen zu bringen. Das war's dann aber auch schon mit den Gemeinsamkeiten. Kein einziger Charakter aus dem Spiel kommt in seinem Film vor. Die Spencer Mansion ist der Hauptschauplatz des ersten Spiels und wahnsinnig atmosphärisch. Hier wird sie nur ganz kurz angeteasert. Augrund der kurzen Dauer kann dort auch keine wirkliche Atmosphäre aufgebaut werden. Danach begeben wir uns direkt ins geheime Untergrundlabor von Umbrella. Dieser Schauplatz kommt auch im Spiel vor, allerdings erst im letzten Drittel. Anderson setzt auf hell ausgeleuchtete Sets und Hochglanzoptik. Das verleiht dem Film seinen ganz eigenen und irgendwie auch atmosphärischen Look. Er hat halt nur nichts mit der Vorlage gemeinsam. Der Soundtrack ist ein Mix aus typischen Horrorfilm Score und lauten Metal Sound von Marylin Manson. Es gibt einige coole Set Pieces zu bestaunen. Der Laser Korridor bleibt unvergessen. Außerdem macht der Film von Anfang an klar, worauf er hinsteuert und das es eine Deadline gibt. Dadurch verleiht man dem Film schon so etwas wie Spannung. Gerade die erste Hälfte baut doch eher auf langsames Pacing und versucht zumindest noch ein wenig Horror einzustreuen. Es dauert fast 45 Minuten bis die ersten Zombies auftauchen. Danach bekommen wir zunehemd mehr Action zu sehen, die auch toll umgesetzt wurde. Die CGI Effekte sehen mau auch. Auch schon damals. Insgesamt ist das tatächlich einer der Filme, die ich am häufigsten gesehen habe. Ich finde den unglaublich unterhaltsam und kurzweilig. Und das obwohl er im Grunde nur Resident Evil in name only ist. Liegt aber sicherlich auch an der bezaubernden Milla Jovovich, für die ich einfach eine Schwäche habe.
 
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BladeRunner2007

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Nochmal was zur Charakterzeichnung in Welcome to Raccoon City.

Mir ist gestern bei der Zweitsichtung ein verrückter Gedanke durch den Kopf geschossen. John Carpenter wird gefühlt den kompletten Film über zitiert und gehuldigt (fängt schon ab der ersten Sekunde an, wo man die gleiche Schriftart für den Credits verwendet wie in Prince of Darkness...). Wollte Johannes Roberts und mit seiner Interpretation von Leon vielleicht einen zweiten Jack Burton Charakter präsentieren? Beide sind komplett inkompetent. Beide haben nicht den Hauch einer Spur, was vor sich geht. Viele Witze gehen auf ihre Konten. Aber am Ende
retten sie dann doch den Tag, indem sie den Bösewicht töten (ihre einzige heldenhafte Tat im gesamten Film).
Beide sind sympathische Anti-Helden. Könnte ich da einer heißen Sache auf der Spur sein?!
 

Tarantino1980

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Nochmal was zur Charakterzeichnung in Welcome to Raccoon City.

Mir ist gestern bei der Zweitsichtung ein verrückter Gedanke durch den Kopf geschossen. John Carpenter wird gefühlt den kompletten Film über zitiert und gehuldigt (fängt schon ab der ersten Sekunde an, wo man die gleiche Schriftart für den Credits verwendet wie in Prince of Darkness...). Wollte Johannes Roberts und mit seiner Interpretation von Leon vielleicht einen zweiten Jack Burton Charakter präsentieren? Beide sind komplett inkompetent. Beide haben nicht den Hauch einer Spur, was vor sich geht. Viele Witze gehen auf ihre Konten. Aber am Ende
retten sie dann doch den Tag, indem sie den Bösewicht töten (ihre einzige heldenhafte Tat im gesamten Film).
Beide sind sympathische Anti-Helden. Könnte ich da einer heißen Sache auf der Spur sein?!

Auf jeden Fall im Bereich des Möglichen. Auch ich überlege ernsthaft mir den Film, vielleicht nächstes Wochenende nochmals im Kino anzusehen. Falls ich ihn so zeitnah wieder sehe würde ich da gerne mal drauf achten. Aber ich denke auch das die Homagen an Carapenter mit ein Grund sind, warum der Film bei mir so gezündet hat, weil Johannes Roberts ist zwar kein John Carpenter, aber er ist ein verdammter Fanboy der einen guten Fanservice abliefert. Und das muss man auch erstmal so hinbekommen!
 

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Auf jeden Fall im Bereich des Möglichen. Auch ich überlege ernsthaft mir den Film, vielleicht nächstes Wochenende nochmals im Kino anzusehen. Falls ich ihn so zeitnah wieder sehe würde ich da gerne mal drauf achten. Aber ich denke auch das die Homagen an Carapenter mit ein Grund sind, warum der Film bei mir so gezündet hat, weil Johannes Roberts ist zwar kein John Carpenter, aber er ist ein verdammter Fanboy der einen guten Fanservice abliefert. Und das muss man auch erstmal so hinbekommen!
Da könnte was dran sein. Carpenter ist mein Lieblingsregisseur mit weitem Abstand. War einfach nur genial, sein Lebenswerk so sehr gehuldigt zu sehen und zu wissen, dass er so einen großen Einfluss auf andere aufstrebene Filmemacher hat. Wie du schon ganz richtig sagtest, Roberts ist längst kein Carpenter, aber er hat seinen Stil schon ganz gut "imitiert", um sein Fanboy rauslassen zu können mit seiner RE Adaption. Carpenter's Filme hatten immer viele Stärken, aber die größte von allen war imo immer die Atmosphäre. So ist es auch beim neuen RE.
 

BladeRunner2007

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Resident Evil: Extinction

Teil 3 ist ein wilder Mix aus Mad Max und Day of the Dead. Die Welt ist komplett zerfallen. Der einst blaue Erdball ist nur noch ein einziges Wüstenland. Die Farben Gelb und Braun dominieren den Bildschirm. "Extinction" spielt die meiste Zeit über bei Tageslicht. Ungewöhnlich für einen Horrorfilm. Wobei die Reihe eigentlich mehr Action als Horror bietet. Das ganze wird uns als weiterer Resident Evil Film verkauft. Milla Jovovich gibt erneut die Alice und verfügt jetzt über noch beeindruckendere Superkräfte. Alte Bekannte wie Carlos und LJ sind auch wieder mit an Bord. Neuzugang ist u.a Claire Redfield (Ali Larter) - eine der bekanntesten und beliebtesten Videospielcharaktere der RE Reihe. Wie für diese Reihe üblich stimmt auch diese Figur nicht gänzlich mit ihrer Vorlage überein, wurde aber dennoch mit noblen Charaktereigenschaften geschrieben und imo passend besetzt. Sie hat das Herz am rechten Fleck. Aus technischer Sicht ist der Film erstklassig. Die hervorragenden Sets werden sehr wertig von der Kamera eingefangen und Dank dem richtig guten Sound Design und überzeugenden Effekten schafft man es, diese postapokalyptische Welt glaubhaft zum Leben zu erwecken. Finde den Film sehr atmosphärisch. Die Action kann auch überzeugen. Hart und schnell, aber nicht zu hektisch. Dieses Mal wird auch etwas mehr vom roten Lebenssaft vergossen. Der Film hat auch ein angenehmes Tempo und einen gelungenen Erzählfluss. Was ihm aber fehlt ist ein für den Zuschauer greifbares Ziel. Der Film hangelt sich elegant von einem Set Piece zum nächsten und weiß dabei auch bestens zu unterhalten. Aber es ist nie so richtig klar, worauf er hinsteuert. Wo führt uns die Reise hin? Damit geht natürlich auch die Frage einher, warum das alles passiert. Das ist aber eigentlich schon der größte Schwachpunkt dieses ansonsten sehr gelungenen Zombie-Action-Films, der sich als RE verkaufen will.
 

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Resident Evil: Apocalypse

"Apocalypse" ist der einzige Film der Reihe, der sich tatsächlich hin und wieder ein bisschen wie die Spielvorlage anfühlt. Das liegt zum einen daran, weil man die grobe Rahmenhandlung des 3. Spiels nutzt und somit die Straßen von Raccoon City als Schauplatz dienen. Das Monster Nemesis macht Jagd auf die STARS Mitgleider und somit auch auf Jill Valentine, die hier endlich ihren ersten Auftritt hat. Natürlich spielt sie nur die zweite Geige, denn Alice steht hier wieder klar im Mittelpunkt. Immerhin hat man Jill 1:1 so aussehen lassen wie im 3. Spiel. Fast der gesamte Film spielt bei Nacht, was ihm sehr in die Karten spielt. Es gibt sehr viel Action. Manchmal ist diese ein wenig zu hektisch geschnitten. Es ist auffällig, dass man hier möglichst viele coole Set Pieces unterbringen wollte und so hetzt unsere Gruppe von Helden von einem zum nächsten. Immerhin steuern sie auf ein klaren Ziel zu, wodurch der Zuschauer immerhin das Gefühl hat, dass dies alles nicht willkürlich passiert. Unterhaltsam ist es definitiv. Fans werden hier auch realtiv viele Anspielungen entdecken. Vom technischen Aspekt her würde ich sagen ist "Apocalypse" der schwächste der ersten 3 Filme. Das liegt aber sicherlich auch an der Auswahl des Regisseurs, der sonst überwiegend nur 2nd Unit Actionszenen gedreht hat. Über Gespür für Handlung, Charaktere und Storyaufbau scheint er nur rudimentär zu verfügen. Dennoch mag ich den Film als Fan der Spiele fast schon am liebsten, weil er halt am meisten an die Vorlage erinnert. Insgesamt sehe ich die ersten 3 Filme aber eigentlich alle auf der selben Stufe, jeweils aus unterschiedlichen Gründen.
 
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