Ich habe ihn dann gestern ja auch in der Spätvorstellung gesehen und ich muss gestehen ich fand ihn richtig gut! Der Film hat nur leider ein großes Problem, er kommt fast 20 Jahre zu spät! Wenn dieser Film, so wie er ist in den 2000er rausgekommen wäre, also auch zu dem Zeitpunkt wo ich noch die
Resident Evil Spiele gezockt habe, ich hätte den Film vergöttert! Aber auch jetzt hat er mir noch gut gefallen, allerdings mit ein paar kleinen Kritikpunkten.
In seiner ganzen Machart ist der Film sehr retro. Das lässt ihn widerum sehr frisch wirken imo. Viele old school Filmtechniken/Stilmittel finden hier Verwendung. Man spürt, dass John Carpenter eine große Inspirationsquelle für Roberts war. Inhaltlich, aber auch optisch, lassen sich viele Parallellen erkennen. Das ist auch der Aspekt, der mir am meisten gefallen hat.
Hier stimme ich Dir absolut zu. Der Film wirkt absolut nicht so als wenn er von 2021 ist, was ich als sehr positive empfinde. Auch das es eben eher wie ein B-Movie aufgebaut ist, trägt der guten Stimmung bei. Eine schöne kleine independent Produktion die sich hoffentlich in viele Fanherzen einbrennen wird, damit es auch weiter geht in der Reihe!
Als ich damals 2002 den ersten Live Action Film von
Resident Evil gesehen hatte war ich total enttäsucht. Später konnte ich der Reihe etwas mehr abgewinnen aber ich hatte mich damit abgefunden das das
Resident Evil Filmuniversum ein anderes ist, als das was man aus den Spielen kennt! Der Look vom damaligen Film war einfach viel zu "clean" und die vielen Technik/SciFi Elemente passten nicht zu der Horror Atmosphäre die man aus den Spielen kannte. Das macht
Welcome To Raccoon City deutlich besser! Es ist kein Action Film sondern eben ein Horror Film! Und genauso ist er auch aufgebaut. Alleine die vielen tollen sets! Ich fand den dreckigen Look von Raccon City super umgesetzt. Von der ersten Szene an als man etwas von dieser Stadt zu gesicht bekam wusste man das es kein Ort ist an dem man sich wohlfühlt, an dem man bleiben will. Das ist echt toll eingefangen in den Aufnahmen!
Fanservice und Easter Eggs gibt es am laufenden Band. Egal, wo man hinsieht, der eingefleischte Fan wird immer eine Anspielung entdecken. Der enorme Fanservice fügt sich imo überwiegend organisch ein und hat mir ein Dauergrinsen aufs Gesicht gezaubert. Sogar der RE Schriftzug wurde 1:1 aus dem original PS1 Spiel übernommen. Es sind solche kleinen, liebevollen Details, die mein Fanherz höher schlagen lassen.
Das ging mir absolut ähnlich. Auch diese eine kurze Sequenz als sie in die Villa gingen und die Kamera kurz so den winkel einnahm wie man es aus dem ersten Resident Evil Game schon kannte, einfach super! Alle Easter Eggs habe ich mit Sicherheit nicht entdeckt, das ist einfach zu lange her das ich diese Spiele gespielt habe. Da war ich 18/19 als ich damals die Spiele durchgesuchtet habe. Aberdas Gefühl sich den Film anzusehen war das gleiche als damals bei den Spielen. Gerade die Eriennerung an die damals im Spiel enthaltenen Zwischensequenzen, also wie ich die vor dem Fernseher verfolgt hatte und damals beim ersten spielen schon dachte, das müssen die verfilmen, das ist einfach so gut! Die gesamte Resident Evil Story hat soviel Potential und irgendwie habe ich das Gefühl das
Johannes Roberts wenn er noch etwas Nachhilfe in Charakterentwicklung und Insezenierung bekäme. Dazu aber später noch mehr.
Die Polizeistation und die Spencer Mansion sind die bekanntesten Schauplätze aus dem RE Universum. Die Haupthallen dieser Orte wurden akurat und detailreich für den Film reproduziert. Immerhin stellte Capcom dafür ihre Blaupausen zur Verfügung. Die Kamera fängt diese tollen Sets mit wundervollen dunklen Bildern ein. Es gibt auch einige gut gefilmte Licht- und Schattenspiele. Manchmal fühlen sich die Sets durch das Framing regelrecht klaustrophobisch an. Ich würde den Film schon als atmosphärisch gelungen bezeichnen.
Das sind in der Tat die größten Pluspunkte des Films. Die Sets sind super, die atmosphäre wirklich super und der Score ist gigantisch. Selten das ich bei einem aktuellen Film so einen genialen Score gehört habe. Der hat mich total begeistert. Er passt einfach perfekt zu den gezeigten Bildern!
Das ist aber sicherlich auch die Intention von Roberts gewesen, um den Survival Horror Aspekt der Spiele zu huldigen, wo es darum geht, den Kampf möglichst zu vermeiden und so wenig Gegner wie möglich zu töten. Munition sparen und Ressourcenmanagement gehen vor. Hat mir gefallen.
Daran musste ich auch sofort denken. Die
Resident Evil spiele, zumindest die alten die ich kenne, waren ja keine Action/Acarde Games in denen man unendlich viel Munition hatte. Also kein Ego Shooter a la
Half Life z.B. wo es darum ging möglichst viele Mutanten/Zombies zu killen. In Resident Evil ging es schon immer darum Quest zu lösen und tiefer in die Story einzutauchen. Und gerade der Sparaspekt den Du angesprochen hast, fand ich auch sehr gut gewählt für den Film! Da ist keiner wie Rambo durch die Villa gelaufen und hat einfach mal wild rumgeballert. Auch fand ich die von dir auch angesprochenen Licht/Schatten Effekte bei den Kämpfen sehr gut und atmoshärisch!
Mit den CGI Effekten konnte ich gut leben.
Die praktischen Effekte fand ich stärker. Gerade die Explosionen und einige Kreaturen fand ich nicht zu 100% stimmig, was aber meine positive Grundstimmung nicht änderte. Es wäre halt sozusagen nur die Kirsche auf der Sahnetorte gewesen wenn man auch für die CGI noch etwas mehr Budget übrig gehabt hätte, aber ich denke das wäre einfach für so eine Produktion zu viel verlangt.
Im Grunde ist mein einzig relevanter Kritikpunk, dass alle Charaktere gänzlich anders angelegt sind als ihre Videospielvorlage. Sei es nun in ihrem Verhalten, ihren Charaktereigenschaften oder auch in ihrem Aussehen. Außerdem sind sie allesamt ziemlich flach geschrieben und machen keinerlei Entwicklung durch. Der Grund für diese Entscheidung erschließt sich mir leider nicht. Besonders ärgerlich fand ich was man aus Leon, Wesker und Chief Irons gemacht hat. In einigen Szenen konnte ich nur noch den Kopf schütteln. Leider ein doch schwerwiegender Kritikpunkt. Etwas blutiger hätte der Film auch ausfallen dürfen.
Auch das war für mich ein Kritikpunkt in Film das die Charaktere recht blass wirkten und es mir schwer gefallen ist zu den Charakteren eine Beziehung aufzubauen. Die ganz klaren Stars den Films sind die Atmosphäre und der Score. Diese beiden Elemente stehlen wirklich allen beteiligen die Show!
Insgesamt kommt der Film wie ein kleines, charmantes B-Movie mit heftigem Retro-Vibe rüber, der von Fans für Fans gemacht wurde. Man spürt, dass Johannes Roberts die Vorlage liebt und hier sehr viel Herzblut reingesteckt hat. Allerdings ist er nicht der talentierteste Autor und Regisseur, was man dem Film auch anmerkt. Dennoch lebe ich lieber mit einem technisch nicht ganz so runden Passionsprojekt, als mit einem technisch perfekten, dafür aber seelenlosen Hochglanzkino. In Sachen Inhalt, Optik und Atmosphäre ist RE:WTRC ohne Zweifel die Verfilmung, die der Vorlage am meisten ähnelt. Nur bei der Charakterzeichnung versagt er leider. Als riesiger Resident Evil Fan bin ich insgesamt zufrieden mit der Adaption von Johannes Roberts.
7/10
Dem schließe ich mich sehr gerne an. Passt absolut und beschreibt den Film sehr gut. Ich hoffe halt das man ihm die Chance gibt seine Resident Evil Vision weiter fortzuführen, denn die Story ist ja noch lange nicht zuende erzählt.
Was mir auch richtig gut gefallen hat an deim Film war die Tatsache das man über vieles noch total im dunkeln gelassen wurde. Gut als Fan der Spiele und der alten Filme kennt man natürlich alles, aber stell Dir nur mal vor Du hättest weder ein Spiel gespielt noch schon einen Film zu dem Thema gesehen. Was hat man in dem Film erfahren? Man hat erfahren das es ein offenbar sehr mächtiges und finanzell gut gestelltes Unternehmen gibt, das eine ganze Stadt offenbar kontrolliert hat, Kinder für Versuche mißbraucht wurden und einige davon wussten und dafür extra Geld sahen. Und man weiß das es offenbar eine Art Virus bzw. ein mißglücktes Experiment gab, auf grund dessen zum schluss hin die ganze Stadt zerstört werden sollte. Was das T-Virus genau ist, was die Umbrella Company genau ist und wer die Drahtzieher sind, davon hat man im Film nichts erfahren! Also da ist noch viel Potential für weitere Fortsetzungen. Und wie gesagt genauso habe ich mir damals einen Resident Evil Film vorgestellt.
Von mir bekommt er sogar
7.5/10 Punkte und ich freue mich den Film im Heimkino nochmal zu sichten.