Regression
Die 17-jährige Angela Gray (Emma Watson), hat Zuflucht in einer Kirche gefunden. Anscheinend wurde das verstörte Mädchen mehrfach missbraucht. Auf den Fall wird Bruce Kenner (Ethan Hawke) angesetzt, der nach einer Zeit, das Vertrauen des Mädchens gewinnt. Als Hauptverdächtiger gilt der eigene Vater. Dieser gesteht auch, dass er es mit Sicherheit war, allerdings kann er sich daran einfach nicht erinnern. Weitere Ermittlungen ergeben, dass wohl mehrere Personen beteiligt sind und es sich offenbar um einen satanischen Kult handelt, der noch weitaus schlimmere Verbrechen verübt hat. Bruce Kenner ermittelt immer tiefer in den Abgründen eines Alptraums, in dem er langsam, aber sicher den Halt verliert und nicht mehr weiß, wem er hier noch trauen kann.
Alejandro Amenàbar hat hier aus meiner Sicht wieder ein fantastisches Thriller-Drama abgeliefert, welches auch ein Stück weit zu seinen Ursprüngen, zu „Tesis“ zurückführt. Es dreht sich nämlich wieder Vieles um das Thema „Sehen“, nur völlig anders aufgegriffen. Die düstere Atmosphäre hat beinahe schon etwas von einem „Film noir“, auch „Sieben“ mag einem eventuell durch den Kopf gehen.
In vielen Filmen, gehen bei mir persönlich irgendwelche Teufels-Rituale oder schwarze Messen völlig schief, da ich sie oftmals nur belächeln kann. Dies ist hier komplett anders, die Bilder sind wirklich beunruhigend und teilweise auch verstörend. Zudem sind die gewählten Perspektiven der Kamera einfach nur fantastisch.
Der Film hat des Öfteren negative Bewertungen erhalten, die auf das Ende zurückzuführen sind. Da stehe ich auf der anderen Seite, da ich es als konsequent und hervorragend gewählt erachte. Der zweite Grund liegt aber wohl auch an der Erwartungshaltung. Vielerorts habe ich erkennen können, dass man einen reinrassigen Horrorfilm erwartet hat, was einmal mehr nicht zutrifft. Selbstverständlich sind hier Horror-Elemente zu finden und zusätzlich eine ganze Menge Zutaten aus dem Thriller-Bereich. Aber dennoch, würde ich ihn irgendwo eher als Drama einordnen. Das liegt auch an der ruhigen und atmosphärisch bedrohlichen Erzählweise, die mir einfach richtig gut gefallen hat. Action Einlagen und Jump Scares sind hier eher seltener zu finden. Zwar durchaus vorhanden, aber eben nicht die Hauptzutat. Die mysteriöse Atmosphäre beherrscht den Film, weshalb er mir wahrscheinlich auch so gut gefallen hat. Alejandro Amenàbar ist hier also der nächste äußerst sehenswerte Film gelungen, der wieder anders ist als seine Vorgänger.