Rambo

Frankie

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AW: Rambo

Der FILM ist aber ein Blick auf den kalten Krieg, der mit Verherrlichung und Heldentum nichts zu tun hat. Hast du ein Interview mit Eastwood gelesen, wo er sich dementsprechend geäussert hatte?

Ne, hab ich nicht gelesen. Ich kann mir aber auch nicht vorstellen das er den Film einen größeren Hintergrund verpassen wollte. So wirkte der Film jedenfalls nicht. Man darf nicht vergessen das Eastwood zu der Zeit auch nicht den Stellenwert als Regisseur hatte den er jetzt geniesst. Er war zu der Zeit schon sehr auf Dirty Harry gemeißelt, und solche Rollen wurden von ihn dann auch erwartet. Es ist allerdings auch etliche Jahre her das ich Firefox gesehen habe, deswegen will ich mich nicht zu weit aus den Fenster lehnen.
Oder eher wie er damals von allen aufgefasst wurde?

Wie der Film damals aufgenommen wurde? Furchtbar, durch den Trailer waren alle ganz heiß auf das Flugzeug, bzw. den Luftkampf. So wurde er auch beworben. Die Sequenz ist dann ja auch sehr kurz, wodurch viele dann enttäuscht waren und der Film bekam den Stempel "größtenteils Langweilig".
 

Farman

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AW: Rambo

Ne, hab ich nicht gelesen. Ich kann mir aber auch nicht vorstellen das er den Film einen größeren Hintergrund verpassen wollte.

Jep, konnte ich auch nicht. Die hinterhältige Überraschung eines kleinen, scheinbar bedeutungslosen Kampfflieger-Films und diese scheinbar sehr paradoxe Angelegenheit, dass so ein Film mit Dirty Harry in der Hauptrolle eine kleine, unbestechliche Vision ist lässt mich Filme lieben.

Die Sequenz ist dann ja auch sehr kurz, wodurch viele dann enttäuscht waren und der Film bekam den Stempel "größtenteils Langweilig".
Das ist der nr.1 Hinweis auf meine These. Achte mal genau darauf, wieviele Erwartungen der Film erfüllt und wie wenig er mit anderen Kampffliegerfilmen zu tun hat. Es lohnt sich, du könntest mich eventuell für verrückt erklären, aber ich stehe dazu ;)
Vielleicht folgt zu dem Film bald mal ne kleine Kritik.
 

Frankie

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AW: Rambo

Das ist der nr.1 Hinweis auf meine These. Achte mal genau darauf, wieviele Erwartungen der Film erfüllt und wie wenig er mit anderen Kampffliegerfilmen zu tun hat. Es lohnt sich, du könntest mich eventuell für verrückt erklären, aber ich stehe dazu ;)

Wenn der Film mir mal wieder über den Weg läuft, dann schaue ich den. Aber bestellen tue ich jetzt nicht.


Vielleicht folgt zu dem Film bald mal ne kleine Kritik.

Oh ja, mach mal! Würde mich freuen.
 

kelte

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AW: Rambo

zu Firefox
Eastwood war zur Firefox Zeit eher in einer ruhigen Phase seines Lebens/Karriere und ich bezweifel arg das er damals einen tieferen Sinn bei Firefox hegte, hab sogar hier noch ne alte Cinema zu dem Thema irgendwo rumfliegen. Firefox war nix anderes als ne Modewelle,- aufgenommen unter anderem in Octopussy und der Gipfel kam mit Die Rote Flut...
so gut Eastwood heute ist,- der hatte damals andere interessen ansonsten wäre ich aber auch Neugierig7interessiert was dazu zu lernen :)
 

deadlyfriend

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AW: Rambo

Was mir an diesem Film aber trotz allem missfällt ist seine Haltung zu diesem Thema, wenn sie auch sehr viel subtiler ist. Wenn wir am Ende einen heulenden Rambo sehen, ist die Subtilität aber weg und es wird für mich ziemlich deutlich gesagt, worum es geht: Eine Anklage gegen die Gesellschaft, die sich gegen den völlig unschuldigen Vietnamveteranen verschwört. Es gibt da nie irgendeine Ambivalenz in der Figur von Stallone, er hat immer schmierige Vietnamesen und seine toten Kameraden im Kopf und vieles spricht mir da eine etwas zu deutliche Sprache. Ich seh vor allem eine Attacke an die Gegenbewegung, als Action konnte ich den nie richtig genießen, da bin ich eher mit Stirb Langsam und Konsorten groß geworden.

Genau das ist aber doch der Kern des Ganzen. Der Film ist rein aus der möglicherweise naiven Sicht eines Vietnam Veteran gedreht, der eben die Politik im eignen Land nicht mitbekommen hat, weil er an der Front war anstatt mit Schildern bewaffnet zum weißen Haus zu laufen. Er versteht einfach nicht was die Leute gegen ihn haben weil er doch seiner Ansicht nach für sie gekämpft hat. Er kommt damit einfach nicht klar. Diesen inneren Kampf mit sich selbst und seiner Umwelt habe ich selten so eindringlich verfilmt gesehen. Deswegen ist ja genau dieser Actionfilm für mich so Besonders, da er gleichzeitig ein Drama ist. Die Filmbewertungsstelle Wiesbaden hat dem Film damals das Prädikat "Besonders wertvoll" verliehen. Falls jemanden interessiert wieso, habe ich hier mal den Bewertungstext eingefügt:

FBW-Gutachten von 1983
Das amerikanische Vietnam-Trauma ist in vielen Filmen abgehandelt worden. In diesem Film wird beschrieben, was der Krieg aus John Rambo gemacht hat: eine mit der Tapferkeitsmedaille dekorierte Kampfmachine. In Vietnam war ihm Kriegsmaterial für eine Million Dollar anvertraut, zuhause aber bekommt er nicht mal eine Stelle als Parkwächter; in Vietnam hat er sich für Amerika foltern lassen müssen, zuhause aber muss er sich als Baby-Mörder und Frauenschänder beschimpfen lassen. Er, der dort der Autorität seiner Vorgesetzten vertraut hat, erfährt nun im eigenen Land die sadistische Autorität eines selbstherrlichen Sherrifs. In den Erinnerungen und den Gefühlen von John Rambo lebt Vietnam und konfrontiert sich, realisiert sich gegenüber seinen Erfahrungen und Erlebnissen. Das ist die eine Seite des Films.

Die Handlung: John Rambo wird von einem Sherrif aus der Stadt abgeschoben, dann in Polizeigewahrsam ungerecht behandelt. Er wehrt sich dagegen, flieht, wird gejagt wie ein Verbrecher, zeigt gegenüber seinen immer zahlreicheren Verfolgern, dass er gelernt hat, zu überleben, tötet sie aber, obwohl er zum Töten seiner Gegner ausgebildet ist, nur aus Notwehr, macht endlich jenen Sherrif unschädlich, der ihn zu seinem Privatfeind gemacht hat und lässt sich - nach einer Orgie der Zerstörung - von seinem ehemaligen Vorgesetzten, der Figur eines Ersatzvaters, vom Schlachtfeld führen.

Dieser Amoklauf eines Michael Kohlhaas realisiert sich in einem Furioso von Action, Gewaltszenen und Sensationseffekten, das nur die handlungsnotwendigen Dialogfetzen erlaubt. Und diese Action-Bezogenheit ist die andere Seite des Films.

So liegt es am Betrachter, ob er den in Regie, typengerechter Besetzung, Ausstattung und Milieu, vor allem aber in der Titelfigur hervorragend gestalteten Film als Action-Spektakel interpretieren will, das sich nur ein Bedeutsamkeits-Mäntelchen umhängt, oder ob er die im Film durch Erinnerungsbilder und einen Schlussmonolog betonte psychologische Deutung ernst nimmt, dass hier ein Mensch zu erleben ist, der durch Krieg Schaden genommen hat.
 

Farman

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AW: Rambo

zu Firefox
Eastwood war zur Firefox Zeit eher in einer ruhigen Phase seines Lebens/Karriere und ich bezweifel arg das er damals einen tieferen Sinn bei Firefox hegte

Kleine Exkursion: An den "tieferen Sinn" glaube ich nicht, weil ich nicht genau weiß, was das ist. Wie genau soll man den benennen? "Der tiefere Sinn des Ganzen ist, dass..." hört sich ja bereits unwirklich an und hat mit dem echten Leben ja auch nix zu tun.
Wenn man es so sieht, wo liegt der tiefere Sinn von "North by Northwest" von Alfred Hitchcock? Der Sinn liegt darin, eine neue Form zu finden, uns etwas erleben zu lassen. Die Geschichte und die Handlung sind geschlossen und bedeutungslos, die unglaubliche Kontrolle über die Ausdrucksform ergibt aber etwas offenes und macht jede Farbe zu einer Musiknote, und jede Verbindung von zwei Kameraeinstellungen zu einem Akkord. Ich kann nicht sagen, was der "tiefere" Sinn ist, ich weiß aber, man erlebt den kalten Krieg durch ihn ebenso anders wie Verhältnisse zwischen Mann und Frau. "Thelma and Louise" ist ein Film mit Feminismus als "Thema" (sozusagen als "tieferer Sinn"), "North by Northwest" IST feministisch, ohne darauf zu "verweisen".
Wenn Buster Keaton sich beim Angeln zeigt, dann auf eine Aufnahme von oben auf einen Fluss, dessen Damm gerade gesprengt wurde und der jetzt zu einem Wasserfall über dem kleinen See mit den Fischen wird, dann wieder auf sich selbst, wie er ein paar Tropfen spürt und daraufhin seinen Regenschirm aufmacht, bevor ihn der Wasserfall dann umhaut, was aber gleichzeitig zur Folge hat, dass ihn die gerade eintreffenden Drei Typen, die ihn ohne sein Wissen abknallen wollten, zu seinem Glück nicht mehr sehen, dann kann man das nicht mit "tieferem Sinn" zusammenfassen sondern man erlebt diesen Charakter und seine Welt um ihn herum, als sei es ein großes Wunder.

Die Geschichte von "Firefox" mit dem gedankengesteuerten Kampfflieger der Russen ist absichtlich völlig albern und reiht sich ironisch in James-Bond-Klischees ein. Ein tieferer Sinn ist dahinter kaum auszumachen. Aber was dieser Film mit diesen Klischees macht, ist etwas besonderes. Man sieht praktisch Clint Eastwood, den Dirty Harry, in einem Film wo er nicht ein einziges Mal weiß was er tut, wo er ein armes Würstchen ist und von einem nach dem anderen rumgeschubst wird, und man sieht meistens diese Mission aus seinem Blick. Du siehst Vorgesetzte auf beiden Seiten unter Russen und den Amis, die an Ausdruckslosigkeit nicht zu überbieten sind, und am Ende wissen wir nur, dass wir nichts wissen was wir durch andere Filme gelernt haben. (Eine Diskussion könnte infolge einer Kurzkritik mal folgen). Was Clint betrifft, es ist ein allgemein verbreiteter Irrtum zu glauben, dass er sich als Regisseur besonders verändert hätte. Er hat sich immer wieder neuartig ausgedrückt, aber von "Play Misty for Me" bis zu "Million Dollar Baby" ist jeder Film klar ein Eastwood-Film und es gibt mehr Kontinuitäten als Abzweigungen.

Um daran anzuschließen @deadlyfriend: Was du sagst ist sehr einleuchtend und anhand des Films ohne Zweifel belegbar. Wenn Rambo im Gefängnis plötzlich ausrastet und den Krieg in seine Heimat bringt, hat er was von einem Hund, den man zulange misshandelt hat, oder einem Kind, dass man zu lange geschlagen hat. Der Film ist manchmal eine Charakterstudie mit dem Anliegen, differenziert zu sein. Mir ist diese Ebene nie entgangen und ich gebe hiermit zu Erkennen, dass ich deine Sichtweise voll und ganz verstehen kann.
Ich weise aber darauf hin, dass es zwischen der Perspektive, die ein Film wählt, und zwar hier die Perspektive des Ausgestossenen und der Blick auf eine gleichgültige Gesellschaft, und die dieser Perspektive untergeordnete Aussage, die eine echte Gesellschaft und ein echtes Amerika und einen echten Soldaten meint, eine kleine Spannung bestehen kann. Auf mich wirkt, bspw. im Vergleich zu "Taxi Driver" und vor allem "The Searchers" (über den ich lieber keine Worte verliere, denn das würde zu lange dauern), die hier geäußerte Kritik vor allem gegen Ende wie eine sentimentale Rückbesinnung zu alten Werten. Wegen dieser Diskussion halte ich aber Ausschau auf die nächste Möglichkeit, den Film zu sehen und das ganze vielleicht nochmal zu differenzieren.
 

deadlyfriend

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AW: Rambo

Ich weise aber darauf hin, dass es zwischen der Perspektive, die ein Film wählt, und zwar hier die Perspektive des Ausgestossenen und der Blick auf eine gleichgültige Gesellschaft, und die dieser Perspektive untergeordnete Aussage, die eine echte Gesellschaft und ein echtes Amerika und einen echten Soldaten meint, eine kleine Spannung bestehen kann.

Es tut mir echt leid aber ich werde aus diesem Satzkonstrukt einfach nicht schlau. ;)
Ich habe ihn jetzt mehrfach gelesen aber ich verstehe echt nicht auf was du hinweist.:confused:
 

Farman

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AW: Rambo

Es tut mir echt leid aber ich werde aus diesem Satzkonstrukt einfach nicht schlau. ;)
Ich habe ihn jetzt mehrfach gelesen aber ich verstehe echt nicht auf was du hinweist.:confused:

Vielleicht sollte ich solche langen Sätze weglassen, der hier war auch echt misslungen.
Etwas einfacher: Dass ich die Geschichte eines ausgestossenen Veteranen erzähle und seine Sicht auf das Geschehen annehme heißt noch nicht, dass ich aus dieser Perspektive etwas heraushole, was sich konkret mit der Realität vereinbaren lässt. Das bleibt dabei noch offen. Bei "Taxi Driver" ist es nicht die Tatsache, dass er von einem Ausgestossenen erzählt, die ihn meiner Ansicht nach zu einem wichtigen Film macht, sondern dass er diese Perspektive benutzt um uns unzählige andere zwischendurch zu eröffnen.
 

JaredKimberlain

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AW: Rambo

Ich weise aber darauf hin, dass es zwischen der Perspektive, die ein Film wählt, und zwar hier die Perspektive des Ausgestossenen und der Blick auf eine gleichgültige Gesellschaft, und die dieser Perspektive untergeordnete Aussage, die eine echte Gesellschaft und ein echtes Amerika und einen echten Soldaten meint, eine kleine Spannung bestehen kann. Auf mich wirkt, bspw. im Vergleich zu "Taxi Driver" und vor allem "The Searchers" (über den ich lieber keine Worte verliere, denn das würde zu lange dauern), die hier geäußerte Kritik vor allem gegen Ende wie eine sentimentale Rückbesinnung zu alten Werten. Wegen dieser Diskussion halte ich aber Ausschau auf die nächste Möglichkeit, den Film zu sehen und das ganze vielleicht nochmal zu differenzieren.

Lieber Farman,

ich war zwar kurz davor, dich wegen deiner Aussagen zu "Hotel Ruanda" "anzuspucken", bitte dich aber doch inständig genau das zu tun. Du solltest eindeutig mehr Kurzkritiken hier verfassen, das dürfte den Laden immens beleben.
Das sind ja unglaubliche Bereicherungen.
Im Übrigen sei gesagt, dass ich viele deiner Eindrücke zu "Firefox" teile (ebenfalls ein Eastwood, und zwar durch und durch) und um wieder zu "Rambo" zu kommen empfehle, dass du Ihn dir wirklich mal wieder anschaust (wenn du wirklich Rambo meintest). Gerade in deiner letzten Aussage finde ich doch, dass man genau das eindeutig in "Rambo" finden kann. Wenn man mal alleine den Soldaten John Rambo betrachtet, so wird (wie ich finde) zu Zeit der Filmentstehung eine fast einzigartige Zerrissenheit des Menschen und der ihm auferlegten Umstände (wenn auch selbst gewählt) dargestellt. Natürlich gibt es ein gewissen Grad Action und auch einige eher der Show dienende Bereiche, ich bin mir aber sicher, dass rein in einer Characterstudie J. Rambo er in weiten Teilen des Filmes seine Entscheidung zum Soldaten bei Möglichkeit rückgängig machen würde. Und gerade das ist eine fast revolutionäre Darstellung zu dieser Zeit. Von einer Verherrlichung (als Einzelfilm ohne Nachfolger) zumindest in meinen Augen meilenweit entfernt.

Gruß,
J.K.
 

crizzero

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AW: Rambo

Es tut mir echt leid aber ich werde aus diesem Satzkonstrukt einfach nicht schlau. ;)

Also ganz ehrlich, ich komme auch nicht gleich dahinter. Manchmal glaube ich auch, dass mir 'ne Gehirnwindung fehlt, um Farmans Aussagen zu verstehen. Aber ich lese sie so furchtbar gerne und zerbreche mir liebend gern den Kopf über dieses Filmwissen, dass ich gar nicht alles sofort verstehen muss. Ich möchte an dieser Stelle mal Jared zustimmen und Farman dazu ermuntern, hier vielleicht noch etwas öfter Stellung zu Filmen zu beziehen und eventuell hier und da eine Kritik zu schreiben. Völlig egal, ob die aus dem Mainstream oder aus dem Nirvana der Filmwelt stammen.

Du bist eine echte Bereicherung für ein Filmforum, Farman. :hoch:
 

kelte

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AW: Rambo

auf die Firefox Kritik bin ich gespannt,- denn für mich ist der Film nicht schlecht aber ich hab da nie was anderes erkannt als ne Form von James Bond ohne grosse Gimmicks
 

Farman

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AW: Rambo

Lieber Farman,
ich war zwar kurz davor, dich wegen deiner Aussagen zu "Hotel Ruanda" "anzuspucken"

Oha, sooo schlimm?

bitte dich aber doch inständig genau das zu tun. Du solltest eindeutig mehr Kurzkritiken hier verfassen, das dürfte den Laden immens beleben.
Das sind ja unglaubliche Bereicherungen.

Tausend Dank für diese netten Worte. Eine Kritik zu "The Searchers"? Das wär ne gute Idee, aber schwer und frustrierend, da das einer meiner allerliebsten Filme auf dem Planeten ist und ich dafür einerseits erstmal die Worte finden müsste und andererseits immer befürchte, dass die Leute trotz allem nix mit dem Film anzufangen wissen werden und sich abwenden oder ihn mit kurzen und knappen Aussagen als etwas abtun, was er nicht ist (wie ich das aus anderer Leute Sicht sicher bei Rambo getan habe). Bei Lieblingsfilmen ist sowas immer leicht frustrierend, und diesem Film muss man mit einer Kritik erstmal gerecht werden.
Was Firefox betrifft, werd ich wohl eine Kritik schreiben müssen und hoffe natürlich (anders als bei "The Searchers") auf eine große Kontroverse. Ich mach mich am Wochenende denk ich ma ran.

Von einer Verherrlichung (als Einzelfilm ohne Nachfolger) zumindest in meinen Augen meilenweit entfernt.

Akzeptiert. Das Wort "Verherrlichung" ist sicher irritierend, weil man damit den ersten Rambo mit dem zweiten gleichsetzen würde und damit einen zumindest in seiner Ambition ganz andersartigen Film etwas vereinfacht und verfälscht. Dennoch: Es kann sein, dass jemand einem Film etwas vorwirft und sich seiner Ambitionen genau so bewusst ist und die Themen genau so verstanden hat wie der nächste. Es ist dann nur so, dass man ein allgemeines Verständnis angreift, auf dass sich viele Leute zusammen (in diesem Fall möglicherweise aus sehr guten Gründen) geeinigt haben, und das hat in Hinblick auf allgemeine Nettiquette-Regeln in etwa den selben Effekt als wenn jemand während eines eleganten Dinners einen fahren lässt. Aber da muss man locker bleiben: Wenn mir jemand bzgl. "Taxi Driver" von einem rassistischen und gewaltverherrlichenden Film sprechen würde, wäre ich nicht seiner Meinung, aber es kann gut sein, dass er die Ambitionen des Films verstanden hat.
Im Falle von Rambo fehlen mir da derzeit noch die wirklich schlagkräftigen Argumente und deswegen werde ich ihn nochmal sehen müssen.

@crizzo: thx. Schade, dass mein Gekritzel manchmal einen rätselhaften Eindruck macht, es ist auch nicht immer ganz einfach etwas schwieriges gut und elegant auf den Punkt zu bringen. Ich gebe weiterhin mein bestes ;)
 

JaredKimberlain

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AW: Rambo

Oha, sooo schlimm?

Aber da muss man locker bleiben: Wenn mir jemand bzgl. "Taxi Driver" von einem rassistischen und gewaltverherrlichenden Film sprechen würde, wäre ich nicht seiner Meinung, aber es kann gut sein, dass er die Ambitionen des Films verstanden hat.
Im Falle von Rambo fehlen mir da derzeit noch die wirklich schlagkräftigen Argumente und deswegen werde ich ihn nochmal sehen müssen.

Deine bildliche Erklärung ist der Wahnsinn, geht in meine persönlichen Top Ten ein. ;)

Und locker bin ich in diesem Thema sowieso, schließlich reden wir hier über Spass und nicht über Geschäft.
Deiner Argumentation kann ich auch durchaus folgen. Allerdings muss ich dazu gerade bei unserem Thema "Rambo" oder auch deinem Thema "Taxi Driver" zumindest aus meiner Sicht unterstellen, dass jemand bei gewissen Aussagen zu einem Film eigentlich ausschließt, dass er die Ambitionen des Filmes verstanden hat. Denn wenn ich das höher gesteckte Ziel schon im voraus durch unterstellte Banalität verbaue, wird man ja nie mehr auch nur im Grundsatz Einigkeit erzielen können.
Wobei natürlich unserer Beispiel "Rambo" nicht unbedingt für eine solche Betrachtung heranzuziehen ist, er bleibt sich nämlich weder in der einen noch anderen Richtung treu (wobei man hier wieder den besonderen Faktor Soldat ausklammern muss, denn das Selbstverständnis von Soldaten wird für Nichtsoldaten niemals hundertprozentig nachvollziehbar sein - meine These :rolleyes:).
Aber ich bin schon jetzt gespannt auf die Diskussion zu "Firefox". :)

Gruß,
J.K.
 

Farman

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AW: Rambo

Allerdings muss ich dazu gerade bei unserem Thema "Rambo" oder auch deinem Thema "Taxi Driver" zumindest aus meiner Sicht unterstellen, dass jemand bei gewissen Aussagen zu einem Film eigentlich ausschließt, dass er die Ambitionen des Filmes verstanden hat.

Das ist sehr gut möglich und sicherlich sehr oft der Fall. Aber die Ambitionen, jetzt im ganz oberflächlichen Sinne des Wortes, also das "Thema", das ist manchmal sehr leicht zu verstehen, der Streitpunkt wird dann der oder sollte der werden, ob der Film in seinen Ambitionen Erfolg hat. Diese Frage lässt nämlich wieder Raum für allerlei Behauptungen.
In meinem Fall muss hin und wieder auch mal eine einfache Behauptung her, bloß zum Herstellen eines Gegenpols, und in der folgenden Diskussionen werden die Pole sich automatisch annähern, aber möglicherweise wird man auch verschiedener Meinung bleiben.
Aber Ambitionen sind ja manchmal auch welche, die man nicht auf den ersten Blick sieht, und dann können, da stimme ich dir voll und ganz zu, einfache Banalitäten schon ne Menge anrichten. Wie wenn man z.B. "The Searchers" oder "The Wild Bunch" bloß in ihren Ambitionen nie als das Western-Genre übersteigend, oder "Es war einmal in Amerika" oder "Sonatine" nie als das Gangster-Genre übersteigend verkauft. Die wirklichen Ambitionen solcher Filme muss man auch erstmal erkennen.

wobei man hier wieder den besonderen Faktor Soldat ausklammern muss, denn das Selbstverständnis von Soldaten wird für Nichtsoldaten niemals hundertprozentig nachvollziehbar sein - meine These :rolleyes:).

Ein sehr gutes Stichwort für eine vielleicht bald folgende Kritik zu Firefox.

Aber ich bin schon jetzt gespannt auf die Diskussion zu "Firefox". :)

Wenn es denn eine geben wird. Ich werde versuchen, die Themen hier in die Kritik rüber zu transportieren, denn anhand der Diskussion über Rambo kann man viel aus Firefox rausholen.
Also dementsprechend sieht man sich hoffentlich nochmal in dem folgenden Thread, über Rambo hat sich meine Aussagekraft fürs Erste erschöpft.
 

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AW: Rambo

Tausend Dank für diese netten Worte. Eine Kritik zu "The Searchers"? Das wär ne gute Idee, aber schwer und frustrierend, da das einer meiner allerliebsten Filme auf dem Planeten ist und ich dafür einerseits erstmal die Worte finden müsste und andererseits immer befürchte, dass die Leute trotz allem nix mit dem Film anzufangen wissen werden und sich abwenden oder ihn mit kurzen und knappen Aussagen als etwas abtun, was er nicht ist (wie ich das aus anderer Leute Sicht sicher bei Rambo getan habe). Bei Lieblingsfilmen ist sowas immer leicht frustrierend, und diesem Film muss man mit einer Kritik erstmal gerecht werden.
Was Firefox betrifft, werd ich wohl eine Kritik schreiben müssen und hoffe natürlich (anders als bei "The Searchers") auf eine große Kontroverse. Ich mach mich am Wochenende denk ich ma ran.

OT: Warum willst uns denn so einen rassistischen, indianerfeindlichen, hurra-patriotischen Cowboyfilm schmackhaft machen? ;)
 

kelte

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AW: Rambo

grunz
John Rambo vs. Hotel Ruanda. Ich denke ich war bei dem Thema ein wenig zuviel von der Prämisse abgekommen. Beide Filme behandeln auf veschiedene Art das Thema Völkermord. Nur wird man Hotel Ruanda mit anderen Augen sehen da der Film seine Brutalität anders verpackt. Mehr haben diese Filme auch nicht gemeinsam....ausser einen Völkermord der irgendwie dan und wann in den nachrichten auftaucht aber mehr auch nicht.
John Rambo
"Wenn man Dich zwingt, ist Töten so leicht wie Atmen"
Der Film beginnt mit schockierenden Bildern aus Birma, wo wiedermal eine Militärdiktatur es schaffte mit Drogengeldern ein Herz der Finsterniss zu bauen.
Und so wie es diese Seite gibt , gibt es immer wieder die andere Seite welche mit aufrichtigen Mitteln etwas Menschlichkeit in diese Gegend zu bringen versucht. Der Glaube an Gott spielt dabei eine zentrale Figur und fast schon blasphemisch wird dieser Gott so eierlos dargestellt das man einen Teufel entfachen musste um Gotteskinder aus dem Schoss der Finsterniss zu entreißen. Darum liebe ich den vierten Rambo fast genauso wie den ersten Teil. Man sieht im vierten Teil eine Rückblende und ein Satz ist mir dabei aufgefallen ,-> "ihr könnt nicht einfach aufhören"
Wie recht dieser Satz doch hat. Man bildet Killermaschinen aus, bringt das Töten bei und innerhalb eines kurzen Zeitraums katapultiert man diese Maschinen ins zivile Leben zurück. Der erste Teil gab schon Recht, als Rambo aufzeigte das ein Soldat im Krieg mehr Geld im Equipment mit sich trägt als er meist danach in einem zivilen Job als Arbeit bekommt. Der Staat hatte seine nützlichen Idioten, seine Semper Fis und kümmerte sich danach einen Scheiß darum. Natürlich wird dies nicht ausführlich behandelt,- denn Rambo ist in erster Linie ein reinrassiger Actionfilm der trotzdem das Kunststück schafft eine Moral unterzubringen, die mich als Zuschauer packt. Gewalt ist kein Mantel den man ablegen kann und wer einmal diesen Mantel getragen hat, der wird ihn immer wieder anziehen wenn man ihn zwingt.
Aber es gibt auch die Ruhe nach der Gewalt, man kann sich was aufbauen...aber letztlich bleibt man immer das, was man mal war.
Natürlich interpretiere ich etwas weitläufig denn eines schafft John Rambo auch...die Luft in einem Raum in pures Adrenalin zu verwandeln!
weiterhin 9,5/10 für den vierten Teil der zum ersten Teil für mich eine ideele Brücke schlägt.
 

crizzero

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Auf VOX läuft ja gerade "First Blood" und ich bin irgendwie dabei hängengeblieben. Der Monolog des Colonels, wenn er das Zelt mit dem verletzten Sheriff betritt, ist ja wirklich sagenhaft! Scheiß' die Wand an, ist der cool!! :lol:

Legendäre Sprüche, wirklich! Vielleicht der Urmännerfilm schlechthin. Ich bleibe jetzt allein wegen der Sprüche dran... :ugly:

Hahaaaa, gerade noch sowas Geiles...

Sherriff: "Wollen Sie ernsthaft sagen, dass wir mit 200 Leuten nichts gegen diesen Kerl ausrichten können?"
Colonel: "Bei so vielen Leuten sollten eines nicht vergessen..."
Sherriff: "Was denn?"
Colonel: "Leichentücher. Jede Menge Leichentücher!" :D

Nochwas...

Colonel: "Ich bin nach Washington versetzt worden und poliere dort einen Stuhl mit meinem Arsch." :ugly:

Hey, auch so geil...

Sherriff: "Was hätten Sie gemacht, wenn Sie Rambo gefunden hätten? Ich nehme an, Sie hätten ihn in den Arm genommen und ihm einen dicken Kuss gegeben..." :lol:

Für mich bleibt das der beste "Rambo"-Film. Die Sprüche sind großartig, die Action brutal ehrlich und die Dramaturgie des Films zeitlos unterhaltsam. Ich gebe dem verdiente 8/10 (freilich bezogen auf die ungeschnittene Version des Films).
 
Zuletzt bearbeitet:

Cable

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AW: Rambo

Vor allem ist der erste Teil noch als realistisch zu betrachten im Gegensatz zum Superhelden, der Rambo ab Teil 2 wird.
 

Die wilde 13

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AW: Rambo

Rambo ist und bleibt eine geniale Mixtur aus Action, Thriller und Drama, die mich auch nach der heutigen X-Sichtung famos unterhält. Wie aus reiner Willkür, Machtgeilheit Intoleranz und schließlich Sturheit einem einzelnem Mann Unrecht getan wird, der eigentlich in diesem Kaff (was ironischerweise den Namen "Hope" trägt...) nur was Essen wollte, das ist wirklich immer noch intensives Kino vom Feinsten. Erschreckender als Teasle und Konsorten ist eigentlich nur noch die leidvolle Tatsache, was u.a. Stallone aus dieser so menschlichen und tragischen Figur in den weiteren Teilen gemacht hat: Ein Testosteron-Klischee eines tumben Killers, das so weder Regisseur Ted Kotcheff noch Autor David Morrell im Sinn hatten.
Nichtsdestotrotz wird Rambo bei mir immer wieder den Weg in den Player finden, weil er eben so verdammt gut ist.

Ach ja, ich fand im übrigen nur einen Dialog amüsant als sich die beiden jungen Polizisten (einer davon übrigens der blutjunge David Caruso) im Wald anraunzten: "Wir jagen ihn - stimmt´s?" - "Nein - er jagt uns"
 

Cable

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AW: Rambo

Mit John Rambo hat Stallone dann ja doch wieder den Bogen zurück geschlagen in gewisser Weise.
 
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