Rückkehr der lebenden Toten

deadlyfriend

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Rückkehr der lebenden Toten

In den 80ern lachte mich dieses Cover in der Videothek an. Zombies? Her damit! Viele Filme vergisst man ja auch manchmal im Lauf der Zeit. Dieser hier blieb unvergessen. Nicht unbedingt deshalb, weil er die Filmwelt revolutionierte, sondern eher, weil es zu diesem Zeitpunkt wahrscheinlich der mieseste Film war, den ich bis dato gesehen hatte. Ich kann mich sogar daran erinnern, dass ich nach der Sichtung einen Freund anrief und explizit gewarnt habe, um sich die Ausleihgebühr zu sparen, da er nämlich ebenfalls auf den Film heiß war. Dafür verwendete ich allerlei Hasstiraden, um meiner Warnung Nachdruck zu verleihen. Wenn mir jemand vor 35 Jahren gesagt hätte, dass dieser Film in einer Sonderedition in meinem Regal landen würde, hätte ich ihn wahrscheinlich auf einem kleinen französischen Friedhof untergebracht. Nackt, mit einem kleinen Deutschland-Fähnchen in der Hand. Die Hauptschuld dafür trägt in diesem Fall einmal mehr die Firma Wicked Vision, die hier einfach eine tolle Edition veröffentlicht hat. Namentlich erwähnt auch der Kurator, Lars Dreyer-Winkelmann, der hier auch zusätzlich einen Audiokommentar beisteuerte, der mich interessierte.

Natürlich habe ich ihn mir nach Erhalt auch direkt wieder angesehen. Der Film hat sich nicht verändert, aber ich. Das stimmt aber auch nicht ganz. Der Film hat sich schon verändert, da ich damals nur die geschnittene VHS-Fassung gesehen hatte und jetzt in den vollständigen Genuss kam. Allerdings fällt es mir schwer, den Film vernünftig zu bewerten, aber ich bin zumindest damit entschuldigt, dass die Macher ja auch keinen vernünftigen Film herstellen wollten. Der Film bleibt nämlich weiterhin komplette Grütze. Eventuell noch einen Level darunter. Dennoch hatte ich Spaß daran, weshalb anscheinend irgendwas mit mir nicht stimmen kann. Der Film besitzt einfach nichts, was zusammenpasst. Gar nichts! Die Handlung ist wahnsinnig doof, die Umsetzung oftmals dilettantisch.
Um wenigstens kurz den Inhalt zu beschreiben: Jemand schüttet eine Chemikalie in einen Milchlaster. Daraufhin sterben 3 junge Frauen. Durch eine unsachgemäße Entsorgung von chemischen Abfällen auf dem Friedhof in der Nähe, erheben sich die 3 wieder aus den Gräbern und rächen sich an den Verantwortlichen.
Wer bei dem Film nach Niveau sucht, sollte sich mit einer Schaufel bewaffnen und im Marianengraben mit dem Buddeln beginnen. Dann hat man bereits die halbe Strecke hinter sich. Aber irgendwo hier, liegt dann auch seine Stärke. Das alles ist so unglaublich schlonzig, dass man kaum Vergleichswerke findet, weshalb er dann wohl eben auch erinnerungswürdig verbleibt. Wer an Filmen wie „Rückkehr der Zombies“, „Patrick lebt“ und „In der Gewalt der Zombies“ viel Freude empfindet, sollte auch mit diesem Werk viel Spaß haben. Die Genannten sind dennoch irgendwie eine Stufe darüber, da sie besser gedreht sind und punktuell eine deutlich bessere Atmosphäre aufweisen. Mancherorts wurde „Rückkehr der lebenden Toten“ auch mit Jean Rollin verglichen, was ich komplett dementieren kann. Zumindest seine Filme aus den 70ern sind poetische Kunstwerke, was hier einfach nicht der Fall ist. Warum der Film trotzdem Spaß macht, kann nur an einer gewissen morbiden Geisteshaltung liegen. Heute finde ich den Film einfach knuffig. Vielleicht ist da auch Mitleid enthalten. Ich weiß es nicht. Der Film besitzt durch seine Musik und den Nebel aber auch immer wieder mal Atmosphäre und der Gore Anteil ist schon recht krass. Auch da werden Erinnerungen an „Patrick lebt“ wach. Ich empfehle allerdings, sich unbedingt die Erotik-Langfassung anzusehen. Da in der Horror-Fassung nicht nur Erotik fehlt, sondern auch wirklich Teile der Handlung, geht es nicht anders. Erst wenn man alles gesehen hat, kann man nach dem Film, durch die abgerundete Volldröhnung, erleichtert und verdient mit dem Kopf gegen den nächsten Türrahmen laufen. Sonst tut es nicht wirklich richtig weh. Für Freunde des etwas anderen Films eine komplette Empfehlung. Also des wirklich anderen Films. Ich meine damit echt ganz anders.
 
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