AW: Psycho
Teil 2 zieht dir die Schuhe aus Den solltest du nur recht bald hinterherschauen. Dann ist das absolut klasse!
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An Teil 4 kann ich mich nicht mehr so erinner. Irgendwas konnte ich auch dem abgewinnen, aber stelle ihn besser nicht Teil 1 und 2 gegenüber
Teil 2 zieht dir die Schuhe aus Den solltest du nur recht bald hinterherschauen. Dann ist das absolut klasse!
Das war der Teil, wo Norman Bates seine Vorgeschichte telefonisch in einer Radio-Talkshow zum Besten gibt. Teilweise für Fans ganz interessant, aber leider ziemlich spannungsarm. An den Ausgang des Films kann ich mich leider überhaupt nicht mehr erinnern.
Die Genialität ist bei Psycho vor allem wie man mit dem Zuschauer spielt. Was würde ich drum geben den Film 1960 ohne Vorkenntnisse gesehen zu haben. Alleine das er die vermeintliche Hauptrolle nach der Hälfte des Films ins Jenseits befördert, ist einfach der Hammer. Ich wüsste nicht ob das jemand vorher schonmal gemacht hat. Als Zuschauer rechnet man doch niemals damit. Der Charakter wird eingeführt, man symphatisiert mit ihm und er nimmt ihm den dann weg. Genauso wie die Sache mit dem Geld. Man ist die erste Hälfte des Films nur damit beschäftigt, Marion mit dem Geld beizustehen. Und plötzlich ist alles aus. Damals hat man wahrscheinlich auch als der Angriff unter der Dusche erfolgte gerechnet, das sie da irgendwie rauskommt und überlebt, da sie ja die Hauptdarstellerin ist. Zudem ist das Geld kein Motiv, weil davon ja niemand weiß. Das muss ein Schock gewesen sein und führte mit Sicherheit zu sehr viel Unsicherheit im Publikum. Der nächste Symphatieträger im Film ist dann der Mörder. Das war wahrscheinlich die totale Achterbahnfahrt.
AW: Psycho
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Teil 4 war in sofern interessant das man die Jugend von Norman Bates etwas beleuchtet hat, sein Verhältnis zu seiner Mutter als sie noch lebte genau gezeigt hat, wie es dazu kam das er sie und ihren neuen Liebhaber vergiftet hat und wie aus ihm das geworden ist was er ist. Aber das "Happy End" fand ich total störend, passte irgendwie so garnicht zur Reihe! Zwar bot Teil 4 ein paar interessante Aspekte, aber das Ende von Teil 3 hat mir definitiv besser gefallen, hätte die Reihe würdevoller enden lassen. Ein Happy End bei so einer Filmreihe finde ich total unpassend!
Genau an diesen Aspekt musste ich auch sofort denken als ich den Film jetzt frisch gesehen hatte und dann im Nachgang das Bonusmaterial gesichtet hatte. Wie genail wäre das bitte gewesen! Einfach in einen Kinosaal sich reinsetzen nur in dem Wissen gleich läuft der neue Hitchcock ohne vorher etwas über den Film gehört zu haben!Was würde ich drum geben den Film 1960 ohne Vorkenntnisse gesehen zu haben.
Das ist für mich bis heute noch einfach der totale Wahnsinn! Diesen Mut zu haben, zumal Janet Leigh zu dem Zeitpunkt der Veröffentlichung des Films auch der einzige wirkliche Star war der in Hitchcock´s neuen Film mitspielte. Und dann noch den Mut zu besitzen ausgerechnet sie auf diese Rolle zu besetzen. Einfach wahnisnn! Generell zeigte sich bei diesem Projekt wieder wie weitsichtig Hitchcock war. Er besaß schon Jahre zuvor persönlich die Rechte an dem Roman von Robert Bloch, auf dem die Story basiert und unabhängig davon ob der Roman einer breiten Masse bekannt war oder nicht hat er bereits im Vorfeld zu der Produktion seines Filmes alle noch im Handel befindlichen Exemplare dieses Romans landesweit aufgekauft, nur um diesen Plottwist geheim zu halten. Dazu dann auch noch die Aufflagen die er den Kinobetreibern machte das niemand mehr nach dem Anfang der Vorstellung in den Saal gelassen wurde und auch mit Hinweisaufstellern und sogar Lautsprecherdurchsagen das Kinopublikum gebeten wurde nicht das Ende von dem Film zu verraten. Sowas wäre heute natürlich undenkbar da dank des Internets bereits im Vorfeld irgendwelche Filmkritiker, die den Film bereits im Rahmen einer Pressevorführung gesehen hätten, mal mehr mal weniger gespoilert hätten. Da gibt es ja wirklich solche und solche. Robert Hofmann ist für mich z.B. so jemand dessen Kritikien ich mir gerne einmal anschaue, aber auch wirklich erst wenn ich den Film gesehen habe, da er mir schon viel zu viel von der Handlung im Vorfeld preisgibt. Im Übrigen hat selbst Hitchcock hier, wenn auch auf eine sehr augenzwinkernde Weise ein paar kleine dezente Spoiler im Trailer, der für mich auch meisterhaft ist, platziert. Wer den Trailer nicht kennt unbedingt anschauen und auch ruhig mal den deutschen Trailer anschauen, da Hitchcok hier auf selber auf deutsch, da er ja die Sprache etwas sprechen konnte, den selben Inhalt wieder gibt, wie im englischen Trailer. Auch sehr genial! Und auch so einen Trailer glaube ich gab es bis dato noch nie und habe ich auch seitdem so nie wieder gesehen. Und tatsächlich auch hier ist mir etwas neues aufgefallen, das es im Trailer nicht Janet Leigh war, sondern Vera Miles Es wird also keine einzige Szene des fertigen Filmes gezeigt, Hitchcock zeigt uns nur die Sets und sagt zu jedem Set etwas. Natürlich keine kompletten Spoiler, aber alleine das er das Blut im Bad von Zimmer 1 erwähnt lässt natürlich darauf schließen das dort etwas extrem wichtiges passieren wird.Alleine das er die vermeintliche Hauptrolle nach der Hälfte des Films ins Jenseits befördert, ist einfach der Hammer. Ich wüsste nicht ob das jemand vorher schonmal gemacht hat. Als Zuschauer rechnet man doch niemals damit. Der Charakter wird eingeführt, man symphatisiert mit ihm und er nimmt ihm den dann weg.
Diesen Satz kann und will ich absolut genauso unterschreiben! Es ist mir auch aufgefallen! Auch wenn diese Dinge nur unterbewusst passieren, aber sie passieren und das ist eine ganz besondere Kunst! Zuerst hat es Hitchcock geschafft uns einen Charakter in Form von Marion Crane also so symphatisch zu verkaufen das man es vollkommen vergessen hat, das sie eigentlich gerade 40.000 USD veruntreut hat, was damals alles andere als wenig Geld war. Aber dennoch hat man es als Zuschauer recht schnell verdrängt bzw. soviel Symphatie zu ihr aufgebaut das man es ihr verziehen hat und das noch obwohl es keinen wirklichen lebensnotwendigen Grund dafür gab. Sie war nicht krank und brauchte das Geld für eine Operation, oder musste um jemanden aus den Fängen eines Entführers zu retten ein Lösegeld zahlen oder sonstiges. Sie wollte damit lediglich ein neues Leben mit ihrem Sam anfangen, was sie auch so hätte tun können, wenn auch nicht so einfach und nicht so schnell. Also das war schon ganz großes Kino von Hitchcock! Und dann, obwohl man diese Frau so in sein Herz geschlossen hat, ertappt man sich dann dabei, nachdem Norman Bates sie ermordet hat, das man genau mit dieser Person dann mitfiebert als er sie, tod im Kofferaum ihres neuen Autos liegend, im Sumpf versenken will und das Auto kurz stoppt. Und sofort kommt einem, mir ging es jedenfalls so, der Gedanke in den Kopf "warum sinkt dieses blöde Auto jetzt nicht weiter und wie schafft es Norman, ohne selbst zu versinken, den Wagen weiter zu versenken und das obwohl man vorher so sehr mit Marion symphatisiert hat. Man wusste zwar zu diesem Zeitpunkt noch nicht das Norman der Mörder ist, aber zumindest sah man das hier unrecht geschah, da er ja genauso hätte die Polizei rufen hätten können. Und halt natürlich der Aspekt, das kurz zuvor Marion ja noch sich doch dafür entschieden hatte das Geld wieder zurückzubringen, zumindest geht man davon aus wenn man genauer auf ihren Zettel geschaut hat. Übrigens auch wieder hier ein toller Stummfilm Moment! Und so ganz nebenbei hat es Hitchcock damit geschafft das man plötzlich den Film nicht mehr aus dem Blickwinkel von Marion Crane sieht, sonder Norman Bates im Fokus war. Ein Charakter der ganz unscheinbar eingeführt wurde und in vielen anderen Filmen auch nur eine kleine Randerscheinung gewesen wäre, weil der Film hätte ja auch weitergehen können als Drama mit der Veruntreuung des Geldes im Fokus, also wenn der Mord nie passiert wäre. Marion wäre am nächsten Morgen einfach wieder losgefahren und man hätte zu sehen bekommen wie sie versucht unbemerkt am Montag Morgen das Geld denoch auf die Bank zu bringen. Es wäre ein komplett anderer Film geworden und mit Sicherheit kein so großer Erfolg, aber es war im Grund das was die Sehgewohnheiten zum damaligen Zeitpunkt waren. Niemand, wirklich niemand hat glaube ich damit gerechnet das die Hauptperson so früh im Film stirbt ohne das man zu diesem Zeitpunkt nicht mindestens einen weiteren Charakter im Film hat der genausoviel Screentime gehabt hätte.Die Genialität ist bei Psycho vor allem wie man mit dem Zuschauer spielt.
Auch für mich ist das absolut fantastisch. Man baut die Handlung ca. die Hälfte des Filmes rund um die Veruntreuung, die Beziehung zwischen Marion und Sam auf, erklärt die Umstände und ihr gesamtes Leben und zeigt somit aus Sicht von Marion ein Motiv für die Veruntreuung des Geldes auf nur um dann, genauso wie ihr Leben in kürzester Zeit ausgelöscht wurde, auch die Bedeutung des Geldes vollkommen in den Hintergrund zu schieben. Und auch hier spielt Hitchcock wieder mit dem Zuschauer. Man weiß natürlich das Marion das Geld in der Zeitung versteckt hat und zunächst sieht es auch so aus als hätte Norman dann bei der Beseitigung ihrer Sachen die Zeitung vergessen aber im letzten Moment findet er sie dann doch und ohne zu bemerken was in ihr ist wirft er die Zeitung achtlos in den in den Kofferaum ohne zu wissen welchen Schatz er hier weg wirft. Aber auch das ist das Geniale an der Figur Norman Bates, es hätte auch niemanden verwundet wenn er das Geld entdeckt hätte und dennoch es so achtlos und bedeutungslos dann in den Kofferaum geworfen hätte da ihm Geld offenbar nichts bedeutet hat! Und das finde ich auch sehr gut das dies hier in den Fordergund gestellt wird, das es nicht das Geld war das ein Motiv für den Mord an Marion war, sondern wirklich weil er verrückt ist und es andere Gründe dafür gab, aber nicht das Geld! Und zu dem Zeitpunkt dachte das Publikum ja auch noch es gäbe wirklich eine verrückte Mutter die den Mord begangen hat. Ich kann mir sogar vorstellen das einige, als sie den ersten "Schock" über den plötzlichen Mord an Marion überwunden hatten, sogar etwas darüber geärgert hatten das man so früh dann wusste war die vermeintliche Mörderin hier ist, auch wenn man die Mutter nicht sehr gut erkennen konnte, aber man wurde hier ja geziehlt von Hitchcock getäuscht und es war eine Frauenstimme zu hören und es war auch ein Frauenkörper den man, wenn auch sehr undeutlich, gesehen hat. Übrigens, war es tatsächlich nicht Anthony Perkins der in der Duschszene als Mrs. Bates erschienen war, das war tatsächlich eine Frau was bestimmt noch für mehr Verwirrung gesorgt hat und den Verdacht definitiv von Norman Bates komplett vernhielt, zumindest zum Zeitpunkt der Uraufführung des Filmes als die ersten nichts ahnenden Zuschauer den Film sich angeschaut hatten. Natürlich wusste man ab dem Moment als Norman dann routiniert und sehr überlegt die Leiche entsorfgte und den Tatort säuberte, das er dies mit Sicherheit nicht zum ersten Mal gemacht hatte, aber man dachte hier halt zunächst sicherlich einfach an ein total gestörtes Verhältnis zwischen Mutter und Sohn, so das er sich ihr gegenüber verantwortlich fühlte dies zu tun!Genauso wie die Sache mit dem Geld. Man ist die erste Hälfte des Films nur damit beschäftigt, Marion mit dem Geld beizustehen. Und plötzlich ist alles aus.
Ich habe mir inzwischen noch "The making of Psycho" von Stephen Rebello bestellt, was ich aber erst im Flugzeug lesen werde. Die Box ist aber insgesamt einfach der absolute Wahnsinn!Bei meiner aktuellen Sichtung sind mir viele Dinge aufgefallen bzw. wurden mir durch die Recherche in diversen Büchern aber auch durch das hervorragende Bonusmaterial zu diesem Film ganz neu aufgezeigt. Das beiliegende Buch in der Legacy Collection von Turbine ist wirkich sehr informativ. Generell ist diese Edition ein wahrer Segen für jeden Fan dieses Filmes. Ich bin so froh das ich die damals rechtzeit bestellt hatte und ein Exemplar zum normalen VÖ Preis bekommen habe!
Eine tolle Vorstellung. Ich finde die Bilder von Damals auch nur genial, wenn die Leute vor dem Kino Schlange stehen. Das hatte was von "Anstellen bei der Achterbahn".Genau an diesen Aspekt musste ich auch sofort denken als ich den Film jetzt frisch gesehen hatte und dann im Nachgang das Bonusmaterial gesichtet hatte. Wie genail wäre das bitte gewesen! Einfach in einen Kinosaal sich reinsetzen nur in dem Wissen gleich läuft der neue Hitchcock ohne vorher etwas über den Film gehört zu haben!
Auch diese Idee war wirklich fantastisch und tatsächlich wäre dies auch heute noch machbar. Keine Previews, keine Pressekopien, keine Interviews. Einfach den Film starten. Hatte nur irgendwo gelesen oder im Bonusmaterial gesehen, das die Kritiker den Film damals zerpflückte, weil sie wohl wie jeder andere auch ins Kino gehen mussten, um ihn zu sehen und es keine Vorführung für die Presse gab.Dazu dann auch noch die Aufflagen die er den Kinobetreibern machte das niemand mehr nach dem Anfang der Vorstellung in den Saal gelassen wurde und auch mit Hinweisaufstellern und sogar Lautsprecherdurchsagen das Kinopublikum gebeten wurde nicht das Ende von dem Film zu verraten. Sowas wäre heute natürlich undenkbar da dank des Internets bereits im Vorfeld irgendwelche Filmkritiker, die den Film bereits im Rahmen einer Pressevorführung gesehen hätten, mal mehr mal weniger gespoilert hätten.
Die Trailer von und mit ihm, finde ich auch absolut köstlich. Auch der von "Frenzy"Wer den Trailer nicht kennt unbedingt anschauen und auch ruhig mal den deutschen Trailer anschauen, da Hitchcok hier auf selber auf deutsch, da er ja die Sprache etwas sprechen konnte, den selben Inhalt wieder gibt, wie im englischen Trailer. Auch sehr genial!
Alleine diese ganzen Randgeschichten, machen bei der Retrospektive wahnsinnig viel Spaß.Und auch so einen Trailer glaube ich gab es bis dato noch nie und habe ich auch seitdem so nie wieder gesehen. Und tatsächlich auch hier ist mir etwas neues aufgefallen, das es im Trailer nicht Janet Leigh war, sondern Vera Miles Es wird also keine einzige Szene des fertigen Filmes gezeigt, Hitchcock zeigt uns nur die Sets und sagt zu jedem Set etwas. Natürlich keine kompletten Spoiler, aber alleine das er das Blut im Bad von Zimmer 1 erwähnt lässt natürlich darauf schließen das dort etwas extrem wichtiges passieren wird.
Ja, er muss völlig davon überzeugt gewesen sein, das dies ein Hit wird. Bei "Mary Rose" war er anscheinend selbst nicht komplett überzeugt, sonst wäre er da wohl ebenfalls das Risiko eingegangen, obwohl er viele Jahrzehnte von dem Film träumte.Bevor ich aber auf den Inhalt des Filmes genauer eingehe will ich unbedingt etwas erwähnen was mir so vorher nicht bewusst war und mir auch nie, da ich noch nie seine Filme in der chronoligischen Reihenfolge gesehen habe, auch nie aufgefallen wäre. Psycho ist zu einer Zeit entstanden wo Hitchcock mal wieder einen Trend gesehen hat, aber keiner an ihn geglaubt hat, selbst das Studio Paramount nicht. Zwar erschien der Film in deren Verleih, wurde aber nicht von Paramount finanziert. Den das hat Hitchcock selbst finazniert und hat die Summe von rund 800.000 USD, teilweise mit Privatvermögen, aufgebracht damit Psycho das Licht der Welt erblicken konnte. Und das zu einem Zeitpunkt wo der Mann schon eine lebende Legende war und er ja auch, was auch heute noch nicht der Normalfall ist, das Recht des Finalcut´s am Film hatte. Das bedeutet, zumindest seine letzten Filme die er zuvor für die Paramount gedreht hatte, kamen so ins Kino wie er es wollte ohne das sich das Studio eingemischt hat bzw. über seinen Kopf hinweg noch Schnitte vorgenommen hat. Er durfte sich nach dem riesen Erfolg von Das Fenster zum Hof seine Projekte selber aussuchen, dennoch war Paramount die Geschichte von Psycho zu extrem, oder auf gut deutsch gesagt sie haben nicht an einen kommerziellen Erfolg gegelaubt und hatten wahrscheinlich auch Angst, das sie das Geld nicht eingespielt bekommen, da das Drehbuch von den Zensoren tatsächlich auch nur eine vorbehaltliche Freigabe bekommen hat und erst wenn der fertige Film vorliegt, eventuell die Freigabe erteilt bekommen hätte, oder eben im schlimmsten Fall komplett hätte noch abgelehnt werden können. Also ist Hitchcock hier wirklich ein sehr hohes Risiko eingegangen, künstlerisch, aber auch finanziell! So sehr hat er an den Film und den darauf aufbauen Trend geblaubt!.
Auch das war ein großer Teil des Risikos. Zu diesem Zeitpunkt war es wahrscheinlich, das sich kaum jemand einen schwarz/weiß Film ansehen will. Trotzdem war er komplett überzeugt, dass es funktionieren wird. Gerade nach VistaVision und Technicolor war das ja ein kompletter Bruch mit den gängigen Sehgewohnheiten.Kommen wir aber nun zurück zu Hitchcock, genau das hat er 1959/1960 gemacht! Ich dachte bisher immer das es eine reine künstlerische Entscheidung war Psycho in s/w zu drehen um zum einen diese ganz spezielle Atmosphäre zu erzeugen, aber eben auch die Duschszene dadurch etwas zu entschärfen, da sie in Farbe, am besten noch in Vistavision, bestimmt damals komplett rausgeschnitten werden hätte müssen . Aber wie ich jetzt weiß war es nicht nur dieser Aspekt, auch wenn es ein wichtiger Aspekt war. Aber es waren auch die Produktionskosten da Hitchcock, bis auf ein paar wenige Ausnahmen wie z.B. Bernard Herrmann, diesmal nicht auf seine Kinofilm Crew zurückgegriffen hat, sondern auf deine TV Crew die er seit ein paar Jahren durch seine produzierte TV Sendung Alfred Hitchcock presents schon besaß und somit auf sie zugriff hatte, da er auch hier seine eingene TV Produktionsfirma besitzte. Und genauso wurde Psycho, mal abgesehen von der legendären Duschszene die ganze 7 Tage gedreht wurde, gedreht, wie ein TV Film, nur eben von einem Meister des Faches und mit etwas mehr Budget . Aber diesen Aspekt muss man einfach noch mit berücksichtigen wenn man über Psycho redet. Und ich weiß nicht ob ein bekannter bereits etablierter und sehr erfolgreicher Regisseur sich das in der heutigen Zeit trauen würde. Auch noch dazu bei einem Thema, was auch ganz schnell hätte dazu führen können das die Karriere vorbei ist, da es auch hätte ganz schnell zu einem Skandalfilm werden könnte und einem Boykott der Kinoketten den Film überhaupt zu zeigen. Aber zum Glück wurde Hitchcock´s Mut belohnt und der Film hat rund 13 Mio USD eingespielt.
Ja, auch hier war er immer ein begnadeter Stratege und wusste, wie er unmerklich daran vorbeikommen könnte.Noch kurz zum Thema Zensur die für Hitchcock ja nichts neues war und er es dennoch wieder geschafft hat mich hier erneut zu beeindrucken und zu zeigen das er nicht nur ein genialer Regisseur war, sondern auch ein fabelhafter Stratege! Als den entsprechenden Leuten damals nämlich die erste Kopie des Filmes vorlag hatten sie Änderungswünsche. Unter anderem sollte die erste Anfangsszene zwischen Marion und Sam im Hotel abgeändert werden weil sie zu sexuell war. Hitchcock hat den Zensoren dann vorgeschlagen die Szene in ihrem Beisein neu zu drehen. Die haben sie auf das Angebot eingelassen sind aber zu dem besagten Termin nicht erschienen. Aber ich glaube selbst wenn sie erschienen wäre hätte er es geschafft Dinge an ihnen vorbei zu schleusen und hätte dann ja immer sagen können das sie selber beim Dreh dabei waren. Aber so, da sie nicht zu diesem Termin kamen hat er ihnen dann einfach dieselbe Szene nochmals zugeschickt und sie wurde durchgewunken.
Da bin ich mir wirklich absolut sicher. Ich kann mir richtig gut vorstellen, wie er freudig die Bewilligungen in Empfang nahm.Ähnlich war es wohl mit der Duschszene, wo - wie man sich sicherlich schon denken kann - zuviel nackte Haut gezeigt wurde. Es kam zwar in vielen Einstellungen ein Bodydouble für Janet Leigh zum Einsatz, aber es gibt eine Einstellung wo man halt einen nackten Bauch inkl. des Bauchnabels sah, was offenbar zum damaligen Zeitpunkt nicht so erwünscht war. Tatsächlich, was mir auch noch nie aufgefallen war, sah man zwar schon einige Frauen im Bikini in dieser Zeit, aber die Unterteile waren so geschnitten das der Bauchnabel bedeckt war. Aber auch dieses Szene hat es in den fertigen Film geschafft. Ich bin mir sicher das sich Hitch hier immer köstlich ammüsiert hat wenn er sowas geschafft hat!
Ja, das hatte ich auch erst damals beim Bonusmaterial zur Kenntnis genommen. Auch das sie dies beanstandeten und er meinte, dass dies ja ein wichtiger Teil der Handlung wäre, da der Zettel ja weg und wiedergefunden werden müsste, da sonst der Mörder davon kommt.Ein weiteres Detail, was mir noch nie aufgefallen ist und ich auch vor der Recherche nach meiner aktuellen Sichtung nicht wusste und ich im Leben nicht drauf gekommen wäre ist die Toilette oder besser gesagt die Toilettenspülung. Psycho ist der erste Film in dem in Hollywood eine Toilettenspülung betätigt wurde und man es nicht nur gehört sondern auch gesehen hat! Eigentlich total trivial, aber filmhistorisch hat mich dieser Fakt total abgeholt weil ich auf sowas noch nie geachtet habe bzw. nie darauf gekommen wäre! Und auch hier hat er natürlich wieder ein wichtiges Puzzle Teil mit eingebaucht das dann im späteren Verlauf des Filmes nochmal entscheidend wird.
Gerade das Hitch es immer wieder geschafft hat, dass der Zuschauer auch mit Kriminellen sympathisiert, da er die Motivationen und Charaktere beleuchtet hat. Er hat sie nicht immer als Abziehbild des "Bad Ass" hingestellt, sondern hat ihnen oftmals eine nachvollziehbare Persönlichkeit gegeben.Sie war nicht krank und brauchte das Geld für eine Operation, oder musste um jemanden aus den Fängen eines Entführers zu retten ein Lösegeld zahlen oder sonstiges. Sie wollte damit lediglich ein neues Leben mit ihrem Sam anfangen, was sie auch so hätte tun können, wenn auch nicht so einfach und nicht so schnell. Also das war schon ganz großes Kino von Hitchcock!
Eine perfekte Szene. Hier begann man dann mit Norman Bates mitzufiebern.Und dann, obwohl man diese Frau so in sein Herz geschlossen hat, ertappt man sich dann dabei, nachdem Norman Bates sie ermordet hat, das man genau mit dieser Person dann mitfiebert als er sie, tod im Kofferaum ihres neuen Autos liegend, im Sumpf versenken will und das Auto kurz stoppt. Und sofort kommt einem, mir ging es jedenfalls so, der Gedanke in den Kopf "warum sinkt dieses blöde Auto jetzt nicht weiter und wie schafft es Norman, ohne selbst zu versinken, den Wagen weiter zu versenken und das obwohl man vorher so sehr mit Marion symphatisiert hat.
Sie hatte ja im Gespräch mit Norman gesagt, dass sie zurückfahren wird, um ihren Fehler zu bereinigen. Auch das ist ein wahnsinnig guter Kniff gewesen. Bevor sie ermordet wird, hat Hitchcock sie auch noch geläutert. Der Zuschauer ist jetzt eher gespannt darauf, wie sie das wieder hinbiegen will. Der Mord kommt völlig unerwartet. Einfach aus dem Nichts.Man wusste zwar zu diesem Zeitpunkt noch nicht das Norman der Mörder ist, aber zumindest sah man das hier unrecht geschah, da er ja genauso hätte die Polizei rufen hätten können. Und halt natürlich der Aspekt, das kurz zuvor Marion ja noch sich doch dafür entschieden hatte das Geld wieder zurückzubringen, zumindest geht man davon aus wenn man genauer auf ihren Zettel geschaut hat.
Zu dem Zeitpunkt hätte man noch meinen können, das Norman dafür da war um ein Umdenken in ihr zu bewirken, was ja auch passiert ist. Man hat ja im Bonusmaterial auch immer wieder hören können, das es im Kino zu tumultartigen Szenen kam, weil einfach keine Sau damit gerechnet hatte. Der Mord kam wie ein Fausthieb. Es gab laut Augenzeugen ja auch viele Menschen, die fluchartig das Kino verlassen haben und völlig fertig mit den Nerven waren. Welch eine schöne Zeit, ohne abgestumpfte Zuschauer.Und so ganz nebenbei hat es Hitchcock damit geschafft das man plötzlich den Film nicht mehr aus dem Blickwinkel von Marion Crane sieht, sonder Norman Bates im Fokus war. Ein Charakter der ganz unscheinbar eingeführt wurde und in vielen anderen Filmen auch nur eine kleine Randerscheinung gewesen wäre, weil der Film hätte ja auch weitergehen können als Drama mit der Veruntreuung des Geldes im Fokus, also wenn der Mord nie passiert wäre. Marion wäre am nächsten Morgen einfach wieder losgefahren und man hätte zu sehen bekommen wie sie versucht unbemerkt am Montag Morgen das Geld denoch auf die Bank zu bringen. Es wäre ein komplett anderer Film geworden und mit Sicherheit kein so großer Erfolg, aber es war im Grund das was die Sehgewohnheiten zum damaligen Zeitpunkt waren. Niemand, wirklich niemand hat glaube ich damit gerechnet das die Hauptperson so früh im Film stirbt ohne das man zu diesem Zeitpunkt nicht mindestens einen weiteren Charakter im Film hat der genausoviel Screentime gehabt hätte.
Der war in der Woche in New York. Irgendwo habe ich mal jemanden gelesen, der meinte das er wusste das es Perkins war, weil er das an den Augen erkannt hätte. Ich weiß nur nicht mehr wo. Wahrscheinlich in einer Rezi.Übrigens, war es tatsächlich nicht Anthony Perkins der in der Duschszene als Mrs. Bates erschienen war,
Sehe ich auch so.Tatsächlich fand ich aber war Janet Leigh die perfekte Besetzung für die Rolle!
Sie hätte auch kein Problem mit den Aufnahmen unter der Dusche gehabt. Hitchcock wollte ihr das aber nicht zumuten.Auch meinen absoluten Respekt an sie, obwohl natürlich nicht alles ihr Körper war den das Publikum sah, aber jeder wird es gedacht haben das sie es ist. Und solche Szenen, insbesondere die Duschszene, gehörten zum Zeitpunkt der Entstehung sicherlich noch nicht zu den normalen Sehgewohnheiten der Zuschauer in den USA. Es war damals eher total verpönt sehr viel nackte Haut geszeigt. Sowohl bei der Duschszene, also auch in den beiden Szenen in denen man sie im BH bzw. bei der zweiten Einstellung sogar durch das Guckloch gemeinsam mit Norman zum Voyeur wurde und man sah wie sie ihren BH für die Duschszene ausgezogen hat hat sie Mut bewiesen. Ich bin mir sicher auch diese Einstellungen hätte nicht viele damalige berühmte Darstellerinen mitgemacht!
Absolut! Der perfekte Norman Bates!Anthony Perkins war natürlich der absolute Glücksgriff und er hat dann ja auch die Rolle seines Lebens gespielt,
Ich fand sie in der Rolle tatsächlich sehr gut und merkte nichts davon.Es hat mich persönlich auch sehr gefreut nochmal Vera Miles in einem Hitchcock Film zu sehen, aber ich finde man spürt hier schon deutlich das die Fronten zwischen ihr und Hitchcock seit Vertigo sehr verhärtet waren. Zugegeben ihre Rolle war, zumindest im Film, jetzt auch nicht sonderlich groß, aber irgendwie war es eine andere Person als noch in Der falsche Mann.
Ja, der einzige Schwachpunkt.Wen ich aber tatsächlich für vollkommen fehlplatziert ansehe ist John Gavin, der für mich absolut nicht passte und ja auch nur für Hitchcock, auf Grund des Budget, nur eine Notbesetzung war.
War ja auch gut so, da Gavin nur ein Beiwerk war. Aber allein das Carpenter den Namen für "Halloween" verwendet hat, finde ich saugeil.Ich könnte mir vorstellen, hätte er für diese Rolle einen größeren Namen wie z.B. einen James Stewart bekommen, wäre der Part zwischen Sam Loomis und Lila Crane deutlich besser und wahrscheinlich auch größer ausgefallen.
Das Psycho ein Meisterwerk ist steht außer Frage. Das wusste ich schon vorher und er gehört auch tatsächlich zu einem meiner Lieblingsfilme von ihm und ist definitiv in der Top 5 mit drin. Aber ich merke halt wie viel Freude es mir bereitet im Nachgang noch seine Filme aus filmhistorischer Sicht zu betrachten und mich weiter mit Ihnen zu beschäftigen. Es lohnt sich auf jeden Fall, auch wenn man dadurch nicht immer viele Filme schafft, aber dadurch beschäftigt man sich mit den Filmen die man wirklich liebt, umso genauer.
Genauso sah meine letzte Woche dann auch aus. Die Legacy Collection ist einfach zu gut als das man sich nur den ersten Teil ansieht und sie dann wieder ins Regal stellt. Ich habe mir nur Bates Motel nicht angesehen.Ich habe dann eine äußerst Psycho-logische Woche hinter mir. Habe die Teile alle nochmal gesehen und Teil 1 zusätzlich nochmal mit einem hervorragenden Audiokommentar. Auch das Remake habe ich nochmal angefangen, aber bei der Hälfte dann nur noch vorgespult. Das ist einfach kompletter Mist. Dazu sind die beiden Dokus "Psycho Legacy" und "78/52" sehr interessant und auch das übrige Bonusmaterial was der "Legacy Collection" beiliegt.