George Lucas
Walk of Fame
Es geht auf Weihnachten zu und viele überlegen sich derzeit, ob sie einen neuen Projektor kaufen sollen. Da in verschiedenen Foren unterschiedliche Wahrnehmungen und Berichte über ein und dieselben Geräte kursieren, brösel ich das Thema mal ein wenig auf.
Präsentation beim Händler:
Die verschiedenen Aktionen bei unterschiedlichen Händlern zeigen es immer wieder, das angeblich kalibrierte Projektoren erhebliche Bildunterschiede besitzen (Was für den "Fachmann" erheblich groß ist, ist für viele "Noobies" oftmals außerordentlich gering bis nicht wahrnehmbar). Einige Unterschiede sind ganz einfach technisch begründet wie zum Beispiel nativer Kontrastumfang, Schwarzwert, sichtbar oder nahezu unsichtbar arbeitende Autoblende. Im "Single-Shootout" tragen diese Punkte erheblich zum Gesamteindruck mit bei.
Andere Gründe sind auch, dass der ein oder andere Händler ein bestimmtes Produkt eher verkaufen möchte (aus welchem Grund auch immer). Mit geringen Abweichungen der "kalibrierten" Einstellungen kann so ein Projektor deutlich aus der Masse herausgehoben werden.
Auch die Räumlichkeiten und die Art der Präsentation spielt sicherlich eine erhebliche Rolle. Auf einer 1,50 Meter breiten Leinwand in einem hellen Raum mit Restlicht und Streulicht, lassen sich (IMHO) die Stärken einiger Projektoren in Bezug auf Schwarzwert, nativen Kontrastumfang und Luminanz halt nicht immer optimal darstellen, wenn direkt daneben Leinwände stehen auf die sogar gleichzeitig projiziert wird.
Kalibrierte Projektoren auf REC709 sollten schon annähernd gleiche Farben darstellen.
Noobies:
Einem Noobie sollten die Nachteile und auch die Vorteile, Stärken und Schwächen eines Projektors schon erklärt werden. Allein der erste Bildeindruck wird die meisten bereits begeistern, egal in welcher Preisklasse er sich einen aktuellen Full-HD-Projektor anschaut. "Das Schwarz ist halt ein wenig dunkler, aber ist das auch 2000 Euro Aufpreis wert?" - diese Frage stellen sich nicht wenige. Aber genau das ist der Punkt. Ab einer gewissen Qualität kosten geringfügige Verbesserungen halt viel Geld.
Auch die Mär, dass in einem Wohnkino mit weißen Wänden der native Schwarzwert eines Projektors eher zweitrangig ist, hält sich leider immer noch hartnäckig. Licht aus bedeutet in einem Wohnzimmer völlige Dunkelheit. Das hat auch für Projektoren Gültigkeit. Je heller der Bildinhalt wird, desto geringer werden allerdings die subjektiv wahrnehmbaren Unterschiede.
Auch die unterschiedlichen Techniken sollten einem "Anfänger" nähergebracht werden. Nach der ersten Begeisterung fallen extrem störende Unterschiede verschiedener Techniken nach kurzer Zeit ohnehin auf. Dann ist es oftmals aber zu spät für ein anderes Gerät oder der "Umtausch" kostet zusätzliches Geld, das besser in Filmen, Zuspieler oder einer Leinwand investiert worden wäre. Hier nenne ich nur mal RBE (Regenbogeneffekt) der DLP-Technik oder den Screendoor (Fliegengitter) der LCD-Technik. Auch Artefakte von Frame Insertion und Helligkeitspumpen einiger Auto-Blenden müssen "gelernt" werden. Kaum einer weiß halt, weshalb Bewegungen eigentlich scharfer Bildinhalte unscharf auf der Leinwand abgebildet werden.
Projektoren Out-of-the-Box:
Immer wieder höre ich, dass der ein oder andere Projektor ab Werk schärfer empfunden wird. Das ist zunächst mal richtig. Wer sich aber genauer mit der Materie befasst, wird mit entsprechenden Testbildern feststellen, dass einige Projektoren ab Werk "überschärft" ausgeliefert werden. Das ist deutlich an Doppelkonturen zu erkennen. Somit besitzen diese Projektoren zunächst mal subjektiv einen Vorteil. Die allermeisten anderen Projektoren lassen sich mit der digitalen Nachschärfung (Fokus, High Resolution, Detail-Clarity, Detailschärfe usw.) auf ein nahezu identisches Niveau bringen. Näher bringen einen diese Bildverschmlimmbesserer aber nicht ans Original heran.
Auch schlummern in vielen Projektoren reichlich Möglichkeiten, um einen Projektor tatsächlich zu verbessern. So lassen sich bei einigen Modellen zusätzliche "Licht-" und "Kontrastreserven" aktivieren (bis 25% hab ich gemessen) und bei fast allen Modellen die Farben optimieren.
Wer allerdings nativ mehr Bildschärfe und einhergehend weniger Störungen im Bild haben möchte (chromatische Aberrationen), der muss schon etwas tiefer in die Tasche greifen. Allein ein gutes Objektiv kostet mehr als 2 komplette Panasonic AE4000 - nur um das mal in Relation zu setzen.
Technische Ausstattung:
Innerhalb einer Preisklasse der aktuellen Gerätegeneration sind die Bildunterschiede eines gut kalibrierten Projektors relativ gering. Persönliche Empfindsamkeiten (RBE, Screendoor, Lautstärke, Frame Insertion), persönliche Vorlieben (großes Bild über 3 Meter Bildbreite, großer Sitzabstand zur Leinwand im Faktor von mind. 2:1, unsichtbar installierte Leinwand bei Nichtbetrieb, 16:9 oder 21:9-Leinwand) und natürlich die vorhandenen Räumlichkeiten (kurzer Raum, sehr langer Raum, dunkles Heimkino, Wohnkino mit Restlich) sollten meiner Meinung nach viel mehr Bedeutung beigemessen werden. Was nutzt mir eine 3,50 Meter breite Leinwand, wenn der Projektor nicht in der Lage ist diese perfekt auszuleuchten, weil der Zoom nicht ausreicht oder er zu wenig Luminanz besitzt...
Fazit:
In letzter Zeit hab ich einige gute Präsentationen bei unterschiedlichen Händlern erleben dürfen, die mit viel Liebe und Mühe zum Detail ihre Projektoren kalibriert und präsentiert haben. Unterschiede innerhalb einer Preisklasse bestanden eher in der Ausstattung als in der Bildqualität. In der Regel waren teure Projektoren besser als preiswerte Modelle. Je nach persönlicher Empfindamkeit und Vorliebe sollten auch Projektoren der vorletzten Generation in die Kaufentscheidung mit einbezogen werden. Vor allem hochwertige und ehemals teure Geräte sind immer wieder zum Preis der aktuellen "Mittelklasse" zu bekommen. Allerdings muss bei ihnen meist auf aktuelle Features wie FI oder SR verzichtet werden.
Präsentation beim Händler:
Die verschiedenen Aktionen bei unterschiedlichen Händlern zeigen es immer wieder, das angeblich kalibrierte Projektoren erhebliche Bildunterschiede besitzen (Was für den "Fachmann" erheblich groß ist, ist für viele "Noobies" oftmals außerordentlich gering bis nicht wahrnehmbar). Einige Unterschiede sind ganz einfach technisch begründet wie zum Beispiel nativer Kontrastumfang, Schwarzwert, sichtbar oder nahezu unsichtbar arbeitende Autoblende. Im "Single-Shootout" tragen diese Punkte erheblich zum Gesamteindruck mit bei.
Andere Gründe sind auch, dass der ein oder andere Händler ein bestimmtes Produkt eher verkaufen möchte (aus welchem Grund auch immer). Mit geringen Abweichungen der "kalibrierten" Einstellungen kann so ein Projektor deutlich aus der Masse herausgehoben werden.
Auch die Räumlichkeiten und die Art der Präsentation spielt sicherlich eine erhebliche Rolle. Auf einer 1,50 Meter breiten Leinwand in einem hellen Raum mit Restlicht und Streulicht, lassen sich (IMHO) die Stärken einiger Projektoren in Bezug auf Schwarzwert, nativen Kontrastumfang und Luminanz halt nicht immer optimal darstellen, wenn direkt daneben Leinwände stehen auf die sogar gleichzeitig projiziert wird.
Kalibrierte Projektoren auf REC709 sollten schon annähernd gleiche Farben darstellen.
Noobies:
Einem Noobie sollten die Nachteile und auch die Vorteile, Stärken und Schwächen eines Projektors schon erklärt werden. Allein der erste Bildeindruck wird die meisten bereits begeistern, egal in welcher Preisklasse er sich einen aktuellen Full-HD-Projektor anschaut. "Das Schwarz ist halt ein wenig dunkler, aber ist das auch 2000 Euro Aufpreis wert?" - diese Frage stellen sich nicht wenige. Aber genau das ist der Punkt. Ab einer gewissen Qualität kosten geringfügige Verbesserungen halt viel Geld.
Auch die Mär, dass in einem Wohnkino mit weißen Wänden der native Schwarzwert eines Projektors eher zweitrangig ist, hält sich leider immer noch hartnäckig. Licht aus bedeutet in einem Wohnzimmer völlige Dunkelheit. Das hat auch für Projektoren Gültigkeit. Je heller der Bildinhalt wird, desto geringer werden allerdings die subjektiv wahrnehmbaren Unterschiede.
Auch die unterschiedlichen Techniken sollten einem "Anfänger" nähergebracht werden. Nach der ersten Begeisterung fallen extrem störende Unterschiede verschiedener Techniken nach kurzer Zeit ohnehin auf. Dann ist es oftmals aber zu spät für ein anderes Gerät oder der "Umtausch" kostet zusätzliches Geld, das besser in Filmen, Zuspieler oder einer Leinwand investiert worden wäre. Hier nenne ich nur mal RBE (Regenbogeneffekt) der DLP-Technik oder den Screendoor (Fliegengitter) der LCD-Technik. Auch Artefakte von Frame Insertion und Helligkeitspumpen einiger Auto-Blenden müssen "gelernt" werden. Kaum einer weiß halt, weshalb Bewegungen eigentlich scharfer Bildinhalte unscharf auf der Leinwand abgebildet werden.
Projektoren Out-of-the-Box:
Immer wieder höre ich, dass der ein oder andere Projektor ab Werk schärfer empfunden wird. Das ist zunächst mal richtig. Wer sich aber genauer mit der Materie befasst, wird mit entsprechenden Testbildern feststellen, dass einige Projektoren ab Werk "überschärft" ausgeliefert werden. Das ist deutlich an Doppelkonturen zu erkennen. Somit besitzen diese Projektoren zunächst mal subjektiv einen Vorteil. Die allermeisten anderen Projektoren lassen sich mit der digitalen Nachschärfung (Fokus, High Resolution, Detail-Clarity, Detailschärfe usw.) auf ein nahezu identisches Niveau bringen. Näher bringen einen diese Bildverschmlimmbesserer aber nicht ans Original heran.
Auch schlummern in vielen Projektoren reichlich Möglichkeiten, um einen Projektor tatsächlich zu verbessern. So lassen sich bei einigen Modellen zusätzliche "Licht-" und "Kontrastreserven" aktivieren (bis 25% hab ich gemessen) und bei fast allen Modellen die Farben optimieren.
Wer allerdings nativ mehr Bildschärfe und einhergehend weniger Störungen im Bild haben möchte (chromatische Aberrationen), der muss schon etwas tiefer in die Tasche greifen. Allein ein gutes Objektiv kostet mehr als 2 komplette Panasonic AE4000 - nur um das mal in Relation zu setzen.
Technische Ausstattung:
Innerhalb einer Preisklasse der aktuellen Gerätegeneration sind die Bildunterschiede eines gut kalibrierten Projektors relativ gering. Persönliche Empfindsamkeiten (RBE, Screendoor, Lautstärke, Frame Insertion), persönliche Vorlieben (großes Bild über 3 Meter Bildbreite, großer Sitzabstand zur Leinwand im Faktor von mind. 2:1, unsichtbar installierte Leinwand bei Nichtbetrieb, 16:9 oder 21:9-Leinwand) und natürlich die vorhandenen Räumlichkeiten (kurzer Raum, sehr langer Raum, dunkles Heimkino, Wohnkino mit Restlich) sollten meiner Meinung nach viel mehr Bedeutung beigemessen werden. Was nutzt mir eine 3,50 Meter breite Leinwand, wenn der Projektor nicht in der Lage ist diese perfekt auszuleuchten, weil der Zoom nicht ausreicht oder er zu wenig Luminanz besitzt...
Fazit:
In letzter Zeit hab ich einige gute Präsentationen bei unterschiedlichen Händlern erleben dürfen, die mit viel Liebe und Mühe zum Detail ihre Projektoren kalibriert und präsentiert haben. Unterschiede innerhalb einer Preisklasse bestanden eher in der Ausstattung als in der Bildqualität. In der Regel waren teure Projektoren besser als preiswerte Modelle. Je nach persönlicher Empfindamkeit und Vorliebe sollten auch Projektoren der vorletzten Generation in die Kaufentscheidung mit einbezogen werden. Vor allem hochwertige und ehemals teure Geräte sind immer wieder zum Preis der aktuellen "Mittelklasse" zu bekommen. Allerdings muss bei ihnen meist auf aktuelle Features wie FI oder SR verzichtet werden.