George Lucas
Walk of Fame
TEST
Onkyo TX-NR 906 vs. Denon AVC-A1 HD vs. Marantz AV 8003/MM8003 vs. Onkyo PR-SC 886
Da ich derzeit auf der Suche nach neuem Audioequipment bin, war ich gestern beim örtlichen Händler, um mir ein paar Verstärker, Receiver und Vor/End-Kombis anzuhören.
Besser geht halt immer, gerade (oder vor allem) weil mein Heimkino klanglich optimiert ist.
Aber klingen die neuen Verstärker, Vor/End-Kombis und Receiver wirklich besser als mein 8 Jahre alter Denon AVC-A11SR? - Dem ging ich mal auf den Grund.
In erster Linie interessierte mich die relativ preiswerte Onkyo 886 Vorstufe und was sie zu leisten imstande ist gegen die unterschiedlich teure Konkurrenz.
Darüber hinaus hab ich sogar meinen Denon A11 mit dorthin geschleppt, um eine Referenz zu haben, an der ich mich orientieren wollte.
Testraum:
Der Vorführraum war etwa 35 qm² groß und die Rückwand bestand aus einer kompletten Glasfläche. Also nicht so optimal.
Lautsprecher:
Bei den Lautsprechern handelte es sich um ein Canton Ergo Set, welches ich auswählte, weil es klanglich meinem Canton THX-S10 Set wohl am nächsten kommen dürfte.
Aufbau:
Nachdem ich vor ein paar Tagen einen Termin vereinbart hatte, waren alle ausgewählten Geräte bereits angeschlossen als ich eintraf.
Mangels einer verfügbaren 7-Kanal-Endstufe wurde die Onkyo 886 Vorstufe an mehrere Stereoendstufen von Denon angeschlossen.
Alle Geräte waren vorab mit den eigenen Audyssey-Einmessystemen kalibriert worden. Meinen Denon stellte ich in wenigen Minuten selbst ein.
Mit Hilfe eines Soundlevelmeters und einer THX-Test-DVD (mit rosa Rauschen), die ich mitgebracht hatte, wurden alle Geräte auf identische Lautstärke eingestellt.
Audyssey:
Alle Geräte (bis auf mein betagter Denon A11er) habe ich mit und ohne der automatischen Einmessung per Audyssey vergleichen können. Dynamik Volume und Dynamic EQ blieben ausgeschaltet, weil mir der Bass mit Dyn. EQ einfach zu dick aufgetragen erschien.
Der Vergleich Audyssey-Einmessung ein oder aus ging in diesem suboptimalen Raum eindeutig zugunsten der Automatischen Einmesssystems aus. Audyssey klang bei allen 4 zur Auswahl stehenden Geräten viel klarer, brillanter und detailreicher. Somit war die Einstellung abgeschlossen und einigermaßen vergleichbare Voraussetzungen geschaffen.
Denon AVC-A11 SR:
Zunächst entschied ich mich, mein Gehör mit dem mir vertrauten Denon A11er zu "kalibrieren". Die Kombi mit dem Canton Ergo Set klang doch erheblich anders als bei mir im Heimkino mit dem THX-S10.
Nach ein paar Minuten Eingewöhnungszeit konnte ich die mir vertrauten Filmszenen aus Hulk aber ganz gut einschätzen.
Leider spielte der Denon den Ton nur in Datenkomprimierten 5.1 ab, was ja auch letztendlich der Grund ist, weshalb ich ihn ersetzen möchte.
Denon AVC-A1 HD:
Der Unterschied zum Denon A11er war überaus deutlich wahrnehmbar, sowohl mit datenkomprimierten 5.1 als auch (oder besser) vor allem mit Dolby True HD 5.1 Ton. Die Bässe waren kräftiger, die Mitten irgendwie voluminöser und die Höhen klarer.
Fazit: Bereits nach wenien Minuten war mir klar, der Denon AVC-A11 wird verkauft! - und alle anderen Geräte werden fortan mit dem Denon A1 HD verglichen.
Onkyo TX-NR 906:
Was war denn nun los? - war der erste Gedanke, der mir durch den Kopf ging, als ich die ersten Takte über den Onkyo TX-NR 906 hörte. Ist da etwas verstellt worden?
Im Vergleich zum Denon A1 HD schienen die Höhen und Mitten zu fehlen. Auch der Bass konnte nicht den Druck und vor allem die Präzision eines A1 HD erzielen.
In Kapitel 2 von Hulk (Rio - Straßengeräusche) waren die lachenden Kinder, die bei beiden Denons deutlich in den Surrounds zu hören waren praktisch nicht wahrnehmbar.
Der Klang war irgendwie belegt, so als ob ein Vorhang vor den Lautsprechern hing und den Ton über den kompletten Frequenzgang dämpfte.
Wir ließen Audyssey erneut einmessen, weil ich sichergehen wollte, dass kein Fehler vorlag. Aber auch danach wurde der Ton nicht besser.
Damit mich niemand falsch versteht. Der Onkyo 906 klang allein für sich genommen ausgezeichnet. Im direkten Vergleich mit den Denon A1HD hatte er aber deutlich das Nachsehen. Ganz ehrlich hab ich den Unterschied auch so erwartet. Wie sonst hätte ich mir den Aufpreis von über 5000 Euro zum "großen Denon" sonst erklären können.
Dass allerdings mein betagter Denon A11SR mit datenkomprimierten 5.1 besser klingt als der 906 mit Lossless-Sound hat mich dann aber doch überrascht.
Fazit: Wenn ich nur den Onkyo 906 im Vergleich gehört hätte, wäre ich jetzt gegangen und würde mich auch die nächsten Jahre an meinem "alten" Denon erfreuen.
Marantz AV 8003/MM8003:
Die nächste Überraschung!
Im Hoch- und Mitteltonbereich waren die Unterschiede zum Denon A1 HD durchaus vorhanden - aber diskutierbar, gering und eher im Bereich des persönlichen Geschmacks einzuordnen. Ich hatte das Gefühl, dass vor allem die Titelmusik in Hulk bei hohen Lautstärken ein wenig unangestrengter klang. Während der Denon A1 HD (ich glaube) minimal mehr Details darstellte, klang der Ton über die Marantz Vor/End-Kombi geringfügig voller.
Diese Unterschiede waren aber so gering, dass sie nur im direkten A/B-Vergleich aufgefallen waren und meiner Meinung nach zu vernachlässigen sind.
Nicht zu vernachlässigen ist die Dynamik und vor allem die "Schnelligkeit" mit der die Marantz Vor/End-Kombi den Ton in den Raum drückte. Da war sie dem Denon A1 HD überlegen. Der Unterschied war zwar nicht besonders groß, doch jederzeit deutlich wahrnehmbar. Vor allem Explosionen und Schüsse kamen schneller und präziser.
Fazit: Obwohl (oder gerade weil) die Marantz AV 8003/MM8003 rund 2000 Euro weniger kostet als der Denon AVC-A1HD hat sie mich völlig überzeugt. Die Schnellligkeit und Unmittelbarkeit mit der die Vor/End-Kombi agierte machte sie zu meinem bisherigen Favoriten.
Onkyo PR-SC 886:
Wie bereits in der Stereo zu lesen war, ist der Ton zum angeblich baugleichen Onkyo 906 (nur ohne desssen Endstufen) an den Denon-Stereo-Endstufen deutlich besser. Die Titelmusik in Hulk ist hervorragend aufgelöst. Die Instrumente lösten sich förmlich von den Lautsprechern. Ich hatte das Gefühl, dass ich nicht von Lautsprechern umgeben war, sondern mitten im Geschehen saß. Die Rio-Szene war ausgesprochen räumlich. Die "spielenden" Kinder waren wieder da, die ich beim 906 so schmerzlich vermisst hatte. Das Lachen klang sehr natürlich aus den Surrounds. Der Angriff der Armee mit Hubschraubern und Artillerie gegen den Hulk ließ mich meinen alten Denon A11SR völlig vergessen.
Der Onkyo PR-SC 886 kam mit den Denon Stereo-Endstufen sehr nah an die Marantz Vor/End-Kombi heran, erreichte sie meiner Meinung nach aber nicht ganz. Die Marantz Kombi klang noch ein wenig schneller und minimal besser aufgelöst. Das waren aber nur Nuancen.
Fazit: Das Leistungsvermögen dieser Vor/End-Kombi ist enorm. Für unter 1500 Euro bietet die Onkyo PR-SC 886 ein sensationelles Preis/Leinstungsverhältnis.
Ergebnis des Vergleichs:
Der Händler hat angeboten, mir alle Geräte für jeweils 2 Wochen zur Verfügung zu stellen, damit ich diese intensiv testen kann. Das Ergebnis des Vergleiches kann sich mit meinen Lautsprechern (seiner Meinung nach) noch verschieben.
Am Wochenende wird wohl eine Monacor Endstufe bei mir eintrudeln. Diese werde ich mal mit meinem alten Denon A11SR testen. Klingt die 8-Kanal-Monacor besser als die Denon eigenen Endstufen, werde ich auf das Angebot des Händlers zurück kommen und mir zu erst die Onkyo PR-SC 886 Vorstufe ins Heimkino holen.
Onkyo TX-NR 906 vs. Denon AVC-A1 HD vs. Marantz AV 8003/MM8003 vs. Onkyo PR-SC 886
Da ich derzeit auf der Suche nach neuem Audioequipment bin, war ich gestern beim örtlichen Händler, um mir ein paar Verstärker, Receiver und Vor/End-Kombis anzuhören.
Besser geht halt immer, gerade (oder vor allem) weil mein Heimkino klanglich optimiert ist.
Aber klingen die neuen Verstärker, Vor/End-Kombis und Receiver wirklich besser als mein 8 Jahre alter Denon AVC-A11SR? - Dem ging ich mal auf den Grund.
In erster Linie interessierte mich die relativ preiswerte Onkyo 886 Vorstufe und was sie zu leisten imstande ist gegen die unterschiedlich teure Konkurrenz.
Darüber hinaus hab ich sogar meinen Denon A11 mit dorthin geschleppt, um eine Referenz zu haben, an der ich mich orientieren wollte.
Testraum:
Der Vorführraum war etwa 35 qm² groß und die Rückwand bestand aus einer kompletten Glasfläche. Also nicht so optimal.
Lautsprecher:
Bei den Lautsprechern handelte es sich um ein Canton Ergo Set, welches ich auswählte, weil es klanglich meinem Canton THX-S10 Set wohl am nächsten kommen dürfte.
Aufbau:
Nachdem ich vor ein paar Tagen einen Termin vereinbart hatte, waren alle ausgewählten Geräte bereits angeschlossen als ich eintraf.
Mangels einer verfügbaren 7-Kanal-Endstufe wurde die Onkyo 886 Vorstufe an mehrere Stereoendstufen von Denon angeschlossen.
Alle Geräte waren vorab mit den eigenen Audyssey-Einmessystemen kalibriert worden. Meinen Denon stellte ich in wenigen Minuten selbst ein.
Mit Hilfe eines Soundlevelmeters und einer THX-Test-DVD (mit rosa Rauschen), die ich mitgebracht hatte, wurden alle Geräte auf identische Lautstärke eingestellt.
Audyssey:
Alle Geräte (bis auf mein betagter Denon A11er) habe ich mit und ohne der automatischen Einmessung per Audyssey vergleichen können. Dynamik Volume und Dynamic EQ blieben ausgeschaltet, weil mir der Bass mit Dyn. EQ einfach zu dick aufgetragen erschien.
Der Vergleich Audyssey-Einmessung ein oder aus ging in diesem suboptimalen Raum eindeutig zugunsten der Automatischen Einmesssystems aus. Audyssey klang bei allen 4 zur Auswahl stehenden Geräten viel klarer, brillanter und detailreicher. Somit war die Einstellung abgeschlossen und einigermaßen vergleichbare Voraussetzungen geschaffen.
Denon AVC-A11 SR:
Zunächst entschied ich mich, mein Gehör mit dem mir vertrauten Denon A11er zu "kalibrieren". Die Kombi mit dem Canton Ergo Set klang doch erheblich anders als bei mir im Heimkino mit dem THX-S10.
Nach ein paar Minuten Eingewöhnungszeit konnte ich die mir vertrauten Filmszenen aus Hulk aber ganz gut einschätzen.
Leider spielte der Denon den Ton nur in Datenkomprimierten 5.1 ab, was ja auch letztendlich der Grund ist, weshalb ich ihn ersetzen möchte.
Denon AVC-A1 HD:
Der Unterschied zum Denon A11er war überaus deutlich wahrnehmbar, sowohl mit datenkomprimierten 5.1 als auch (oder besser) vor allem mit Dolby True HD 5.1 Ton. Die Bässe waren kräftiger, die Mitten irgendwie voluminöser und die Höhen klarer.
Fazit: Bereits nach wenien Minuten war mir klar, der Denon AVC-A11 wird verkauft! - und alle anderen Geräte werden fortan mit dem Denon A1 HD verglichen.
Onkyo TX-NR 906:
Was war denn nun los? - war der erste Gedanke, der mir durch den Kopf ging, als ich die ersten Takte über den Onkyo TX-NR 906 hörte. Ist da etwas verstellt worden?
Im Vergleich zum Denon A1 HD schienen die Höhen und Mitten zu fehlen. Auch der Bass konnte nicht den Druck und vor allem die Präzision eines A1 HD erzielen.
In Kapitel 2 von Hulk (Rio - Straßengeräusche) waren die lachenden Kinder, die bei beiden Denons deutlich in den Surrounds zu hören waren praktisch nicht wahrnehmbar.
Der Klang war irgendwie belegt, so als ob ein Vorhang vor den Lautsprechern hing und den Ton über den kompletten Frequenzgang dämpfte.
Wir ließen Audyssey erneut einmessen, weil ich sichergehen wollte, dass kein Fehler vorlag. Aber auch danach wurde der Ton nicht besser.
Damit mich niemand falsch versteht. Der Onkyo 906 klang allein für sich genommen ausgezeichnet. Im direkten Vergleich mit den Denon A1HD hatte er aber deutlich das Nachsehen. Ganz ehrlich hab ich den Unterschied auch so erwartet. Wie sonst hätte ich mir den Aufpreis von über 5000 Euro zum "großen Denon" sonst erklären können.
Dass allerdings mein betagter Denon A11SR mit datenkomprimierten 5.1 besser klingt als der 906 mit Lossless-Sound hat mich dann aber doch überrascht.
Fazit: Wenn ich nur den Onkyo 906 im Vergleich gehört hätte, wäre ich jetzt gegangen und würde mich auch die nächsten Jahre an meinem "alten" Denon erfreuen.
Marantz AV 8003/MM8003:
Die nächste Überraschung!
Im Hoch- und Mitteltonbereich waren die Unterschiede zum Denon A1 HD durchaus vorhanden - aber diskutierbar, gering und eher im Bereich des persönlichen Geschmacks einzuordnen. Ich hatte das Gefühl, dass vor allem die Titelmusik in Hulk bei hohen Lautstärken ein wenig unangestrengter klang. Während der Denon A1 HD (ich glaube) minimal mehr Details darstellte, klang der Ton über die Marantz Vor/End-Kombi geringfügig voller.
Diese Unterschiede waren aber so gering, dass sie nur im direkten A/B-Vergleich aufgefallen waren und meiner Meinung nach zu vernachlässigen sind.
Nicht zu vernachlässigen ist die Dynamik und vor allem die "Schnelligkeit" mit der die Marantz Vor/End-Kombi den Ton in den Raum drückte. Da war sie dem Denon A1 HD überlegen. Der Unterschied war zwar nicht besonders groß, doch jederzeit deutlich wahrnehmbar. Vor allem Explosionen und Schüsse kamen schneller und präziser.
Fazit: Obwohl (oder gerade weil) die Marantz AV 8003/MM8003 rund 2000 Euro weniger kostet als der Denon AVC-A1HD hat sie mich völlig überzeugt. Die Schnellligkeit und Unmittelbarkeit mit der die Vor/End-Kombi agierte machte sie zu meinem bisherigen Favoriten.
Onkyo PR-SC 886:
Wie bereits in der Stereo zu lesen war, ist der Ton zum angeblich baugleichen Onkyo 906 (nur ohne desssen Endstufen) an den Denon-Stereo-Endstufen deutlich besser. Die Titelmusik in Hulk ist hervorragend aufgelöst. Die Instrumente lösten sich förmlich von den Lautsprechern. Ich hatte das Gefühl, dass ich nicht von Lautsprechern umgeben war, sondern mitten im Geschehen saß. Die Rio-Szene war ausgesprochen räumlich. Die "spielenden" Kinder waren wieder da, die ich beim 906 so schmerzlich vermisst hatte. Das Lachen klang sehr natürlich aus den Surrounds. Der Angriff der Armee mit Hubschraubern und Artillerie gegen den Hulk ließ mich meinen alten Denon A11SR völlig vergessen.
Der Onkyo PR-SC 886 kam mit den Denon Stereo-Endstufen sehr nah an die Marantz Vor/End-Kombi heran, erreichte sie meiner Meinung nach aber nicht ganz. Die Marantz Kombi klang noch ein wenig schneller und minimal besser aufgelöst. Das waren aber nur Nuancen.
Fazit: Das Leistungsvermögen dieser Vor/End-Kombi ist enorm. Für unter 1500 Euro bietet die Onkyo PR-SC 886 ein sensationelles Preis/Leinstungsverhältnis.
Ergebnis des Vergleichs:
Der Händler hat angeboten, mir alle Geräte für jeweils 2 Wochen zur Verfügung zu stellen, damit ich diese intensiv testen kann. Das Ergebnis des Vergleiches kann sich mit meinen Lautsprechern (seiner Meinung nach) noch verschieben.
Am Wochenende wird wohl eine Monacor Endstufe bei mir eintrudeln. Diese werde ich mal mit meinem alten Denon A11SR testen. Klingt die 8-Kanal-Monacor besser als die Denon eigenen Endstufen, werde ich auf das Angebot des Händlers zurück kommen und mir zu erst die Onkyo PR-SC 886 Vorstufe ins Heimkino holen.