Tarantino zeigt uns das Jahr 1969 wie er es damals als 5 oder 6 Jähriger wahrgenommen hat. Es ist also keine akkurate Repräsentation dieser Zeit. Wir begleiten Schauspieler Rick Dalton, seinen Stuntman Cliff Booth und Schauspielerin Sharon Tate 3 Tage lang sehr ausführlich in ihrem alltäglichen Leben. Und genauso ist auch die Handlung des Films aufgebaut. Vieles wirkt auf den ersten Blick willkürlich und ohne Zusammenhang. Es scheint keinen roten Faden zu geben. Es wird viel Zeit wird damit verbracht den Protagonisten beim Autofahren und anderen Verrichtungen alltäglicher Dinge zu zusehen. Tarantino ging es in erster Linie darum, das Lebensgefühl dieser Epoche einzufangen. Mission geglückt kann ich nur sagen. Das grandiose Produktionsdesign und die erstklassigen Kostüme werden wunderschön von der lebhaften Kamera eingefangen und mit einem ebenso tollem Soundtrack untermalt.
Die Besetzung ist ebenfalls top. Bis in die kleinste Nebenrolle. DiCaprio und Pitt geben ein unvergessliches Leinwand-Duo ab. Die beiden haben eine tolle Chemie zusammen. Pitt spielt sogar Oscarwürdig imo. Wenn Tarantino den Oscar für beste Regie dieses mal wieder nicht bekommt, dann wird er ihn wohl niemals bekommen. Die Ranch Szene war mit das spannendste, was ich je in einem Tarantino gesehen habe. Könnte direkt aus einem Horrorfilm entsprungen sein. Die Bruce Lee Szene war mit Abstand die lustigste und vielleicht sogar meine Lieblingsszene des gesamten Films. Das Ende ist sowas von genial. Mega witzig und zugleich ultra brutal. Die vielen Szenen am Set hatten eine unheimlich faszinierende Sogwirkung auf mich. Genau wie die vielen und langen Autofahrten durch Los Angeles bei laut aufgedrehtem Radio. Der Soundtrack dazu war der Hammer, genau wie die ganzen Commercials. Ich liebe diesen Film jetzt schon.
Bester Film 2019. Bester Film der 2010er. Geniestreich. 10/10.