Old Henry

Die wilde 13

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Old Henry

Eine abgelegene Farm 1906 im Nirgendwo der USA. Der Witwer Henry (Tim Blake Nelson) bewirtschaftet mit Hilfe seines Sohnes Wyatt und seinem Schwager das karge Land und scheint zufrieden mit seinem Los zu sein. Eines Tages findet er einen angeschossenen Mann und eine Tasche voller Geld. Nach erstem Zögern nimmt er beides mit zu seiner Farm und die Probleme lassen in Gestalt des skrupellosen Ketchum (Stephen Dorff) nicht lange auf sich warten. Doch Henry ist beileibe nicht wehrlos...

Regisseur Potsy Ponciroli hat hier einen verdammt geradlinigen und vor allem atmosphärischen Western in Szene gesetzt. Ohne Schnickschnack entwickelt sich trotz des schon zig mal gesehenen Plots von Beginn an ein spannendes Katz- und Maus Spiel, welches sämtliche Darsteller mit ihrem schauspielerischem Können auch zu unterstreichen wissen. Das diese simple Geschichte dann noch in einen ziemlich spektakulären Twist mündet, macht diesen Spätwestern dann so richtig rund. So geht Western, an dem bestimmt auch ein Hawks, Ford oder natürlich auch Eastwood ihre helle Freude daran hätten bzw. noch haben.


Mir gefielen die kompakten 99 min. so sehr, das ich spontan direkt nach der Sichtung nach fast 2 Jahren wieder in die Tasten gehauen habe, um diese KK zu schreiben. Mehr Lob geht ja schon fast gar nicht. ^^

9/10
 

Dwayne Hicks

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Ich fand den leider garnet gut....um nicht zu sagen....

Laaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaangweilig.
Warum zum Henker hat diese Schlaftablette von Film eine 3,6 auf Letterboxd? Was ist da los?

Die Story ist so ein bisschen eine Mischung aus "Unforgiven" und "No Country for Old Men"....wobei nichtmal im Ansatz die Klasse dieser beiden Filme erreicht wird.

Henry ist ein Farmer der ein schwer verletzten Typen findet und eine Menge Geld. Er nimmt beides mit Heim und hat von da ab Typen am Hals die sich als Sheriffs und Deputys ausgeben und an den Verletzten sowie das Geld ranwollen.
Natürlich hat Henry auch eine geheimnisvolle Vergangenheit....

Tim Blake Nelson macht seine Sache als Henry gut, da kann man nicht meckern. Da wird der Karl Dall Gedächtnisblick aufgelegt und los gehts, das passt schon.
Stephen Dorff macht eigentlich die ganzen Zeit nix anders als dumm rumlabern und hört sich dabei sehr gern selbst zu. Das war schon ziemlich..."try hard".
Der nervige Filmsohn der die ganze Zeit rumnervt darf natürlich auch nicht fehlen.

Was haben wir noch? Musik ist vorhanden und kommt aus dem Spätwestern Archiv.....auch hier, nix besonderes, nix was hängen bleibt.

Optisch ist der Film eine Katastrophe und da gebe ich dem Kameramann weniger die Schuld, weil es lassen sich viele schöne Bilder erahnen. Nein ich habe das Gefühl die Postproduction hats versaut.
Seit wann haben Filme eigentlich kein Schwarzwert mehr? Seit wann sind dunkel Szenen nur noch graue und grüne Soße die aussieht wie eine furchtbare HDR->SDR Wandlung.....wann ist es soweit gekommen? Ich glaube das muss 2010 rum gewesen sein.

Schaut man sich mal sowas wie "The Assassination of Jesse James by the Coward Robert Ford" an. Traumhafte Aufnahmen, egal ob drin oder draußen, mit traumhaften Farben sowie Schwarzwert wiedergegeben.
Old Henry hingegen.....ganz üble Soße. Und leider habe ich das schon bei vielen Filmen der letzten Jahre feststellen müssen aber hier hats mich extremst genervt.

Gibts auch was postives? Ja man hat wohl mit Platzpatronen geschossen. Ich musste mich mal nicht über nerviges CGI Mündungsfeuer aufregen (mein ultimatives Trauma).

Aber ansonsten? Nö, einfach gepflegte Langeweile. Der Showdown ist noch ganz nett und ist so bisschen das was "Rambo: Last Blood" sein wollte....bis dann der Drehbuchautor meinte wir müssen die ganze Sache jetzt künstlich in die Länge ziehen in dem wir den Aimbot von Henry deaktivieren...

Achja, am Ende gibts noch ein Twist den habe ich nicht kommen sehen.....weil er dumm ist und gefühlt nur deswegen da ist um den Film vor der völligen belanglosigkeit zu retten.

Für Leute die noch nie ein Western gesehen haben, sicherlich geil! Ich fands furchtbar (langweilig).

3/10
 

2moulins

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Mir gefiel der Western recht gut. Die Story ist zwar sehr übersichtlich, nährt aber von Anfang an das Interesse, auf was das Ganze wohl hinausläuft, da ziemlich schnell klar wird, dass sich der Charakter, der von Tim Blake Nelson hervorragend verkörpert wird, noch entwickeln wird. Der Wandel, den die Person bis zum Ende des Films vollzog, fand ich klasse dargestellt. Auch was es mit dem Verletzten, der in der Farm aufgenommen wurde, auf sich hat, entwickelt sich mit einer gewissen Spannung. Zusammen mit den kleinen Einspielungen von Szenen aus der Vergangenheit und den Twists gegen Ende hatte der Film auch etwas Krimi-artiges, was es so eher selten bei einem Western gibt.

Die Masken- und Kostümbildner haben einen guten Job gemacht. Augenscheinlich lagen das letzte Bad und der letzte Kleiderwechsel etliche Wochen zurück, was die dreckige Atmo unterstützte.

Langweilig fand ich den Film jetzt wirklich nicht.

Was die technischen Daten angeht, bin ich grundsätzlich zufrieden, wobei der Schwarzwert allerdings wirklich zu wünschen übrig lässt. Ein knackiges Bild hätte mehr Freude gemacht. Nicht zum ersten Mal enttäuschte mich eine UHD, da ich keinen Unterschied zur gewohnten Blu-ray-Qualität feststellen kann.

7,5/10
 
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