Nobody Knows

Despair

Filmvisionaer
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Nobody Knows


Akira lebt mit seiner Mutter Keiko, seinem Bruder Shigeru, seiner Schwester Kyoko und dem fünfjährigen Nesthäkchen Yuki zusammen. Allerdings nicht offiziell, die kleinen Geschwister wurden per Koffer in die kleine 2-Zimmer-Wohnung geschmuggelt. Immer häufiger lässt Keiko ihre Kinder für längere Zeit allein, bis sie schließlich ganz verschwindet. Akira versucht so gut wie möglich, die Verantwortung zu übernehmen. Keine leicht Aufgabe für ihn, da er selbst noch ein Kind ist. Und irgendwann wird das Geld knapp...

"Nobody Knows" erzählt seine traurige Geschichte ohne Kitsch und wirkt daher authentisch. Mit kindlicher Gelassenheit nehmen Akira und seine Geschwister die
gegebene Situation an, aber der Zuschauer merkt schnell, dass die Fassade anfängt zu bröckeln. Große Gefühlsausbrüche werden - typisch japanisch - ausgeklammert,
trotzdem wird die Verzweiflung der Kinder immer greifbarer. Dabei wirkt der Film keineswegs durchgehend depressiv, auch wenn nach kurzen Lichtblicken das Schicksal erneut gnadenlos zuschlägt. Die letzte halbe Stunde dürfte wohl Keinen kaltlassen, da man jeden einzelnen Charakter auf irgendeine Weise ins Herz geschlossen hat.

Großes Kino aus Japan.

10/10 Punkte
 
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Despair

Filmvisionaer
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AW: Nobody Knows

Sehr schöne Worte zu diesem (völlig zu Unrecht) übersehenen Film.
Hatte ihn auf Platz 7 der besten Filme der Noughties gewählt und stehe immer noch zu dieser Entscheidung! :)

Das wusste ich natürlich, weswegen ich dir den Film nicht ausdrücklich empfohlen habe. ;)

Womit wir das Problem des Empfehlungs-Forums ausgemacht hätten: ich würde gewisse Filme gerne Jedem empfehlen, möchte aber nicht in jedem Thread einzeln posten, da der entsprechende Film nicht jedermann zusagen dürfte. Trotzdem hat man das Gefühl, jemanden vergessen zu haben. Zwickmühle... ;)
 

Die wilde 13

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AW: Nobody Knows

Mir hat der Film handwerklich sehr gefallen. Sehr ruhig und immer aus der Sicht der Kinder schildert er fast schon pragmatisch (typisch japanisch eben) den Lauf der (tragischen) Dinge. Wo andere mit der Kamera voll draufgehalten hätten, zieht sich Nobody Knows dezent zurück ( Prostitution, Yukis Unfall,...) und vermittelt aber gerade so eine unheimliche Ohnmacht beim Zuschauen.
Die Kinder spielen alle richtig gut, vor allem die ältere Schwester Kyoko wurde von Ayu Kitaura sehr feinfühlig dargestellt. Auch die Musik hat viel dazu beigetragen, das mich das Gesehenen zutiefst berührt hat. Kaum zu glauben, das es eine wahre Geschichte ist und noch unglaublicher ist es, das es in Japan gar nicht so selten vorkommt, was hier geschildert wird. Der Japaner an sich ist schon ein ganz besonderer Menschenschlag. Der Widerspruch von Moderne und Tradition, von Stolz, Ehre und Gefühle wirkt auf mich sehr faszinierend und in diesem Falle erschreckend faszinierend.
Das die Familie auch noch Fukushima heißt, tut noch sein übriges. Ein Zufall, ja, (Der Film ist ja von 2004) aber er ging mir doch sofort unter die Haut.

Eine Frage noch. Die Sequenz, wo Akira in der Baseballmannschaft spielt, deute ich als Traum von ihm. Oder wie seht ihr das?
 

Despair

Filmvisionaer
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AW: Nobody Knows

Eine Frage noch. Die Sequenz, wo Akira in der Baseballmannschaft spielt, deute ich als Traum von ihm. Oder wie seht ihr das?

Gut möglich. Akiras "Aufstieg" im Team ist ja relativ kometenhaft, was auf einen Traum hindeutet. Doch selbst wenn es real war, hat die Sequenz etwas traumhaftes: eine kurze aber leider einmalige Ablenkung vom tristen Alltag.
 

2moulins

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AW: Nobody Knows

Da ich heute frei hatte und es regnete, konnte ich den 2 1/2 Std.-Film mal sichten. Man muss schon etwas Geduld mitbringen, um diese langsam und sehr ruhig erzählte Geschichte zu verfolgen. Nach einer Weile wurde ich aber von der Geschichte ergriffen und folgte gespannt, wie das wohl weitergeht.... Wenn Geschichten auf wahren Begebenheiten beruhen, finde ich das noch viel interessanter und in diesem Fall noch bedrückender als bei fiktiven Handlungen. Was sich hier abspielt, kann man eigentlich gar nicht so recht nachvollziehen - dass eine Mutter ihre 4 kleinen Kinder dem Schicksal überlässt. Wie diese, insbesondere der Junge (Akira) die Situation bis zu einem gewissen Grade meistern, ist beeindruckend. Die kindlichen Schauspieler machten ihre Sache sehr gut. Der 12-jährige Hauptdarsteller wurde ja sogar in Cannes mit dem Preis für den besten Schauspieler geehrt.

Einzigartig ist die Behutsamkeit und Zurückhaltung, mit der die Geschichte dargestellt wird. Auch das (sich mehrfach wiederholende und offensichtlich einzige) Musikthema trägt - wie es bereits Die wilde 13 erwähnte - zur Stimmung bei.
 
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