Nightmare Concert
Lucio Fulci wird geplagt von Horrorvisionen. Sein privates Leben scheint plötzlich von seiner Arbeit überschattet zu werden.
Lucio Fulci inszenierte 1990 diese Horror Komödie, welche ich von der Grundidee sogar recht witzig fand. Ohne zu viel spoilern zu wollen sind für diesen Film nur ein paar Szenen neu gedreht worden, nämlich jene in denen Signore Fulci selbst zu sehen ist. In vielen seiner Filme hatte er ja bereits, ähnlich wie
Alfred Hitchcock, immer einen kleinen Cameo. Anders als Hitchcock hatte Fulci jedoch sogar immer eine kleine Szene mit Sprechrolle. Daher war es nicht ganz neu ihn auch mal vor der Kamera zu sehen, aber hier in
Nightmare Concert übernahm er sogar die Hauptrolle, was mir, wie gesagt von der Grundidee, gefallen hat. Alle anderen Szenen sind jedoch nur Archivmaterial aus alten Werken die er entweder selbst gedreht hat oder er als Produzent fungierte. Hier hätte ich es tatsächlich besser gefunden wenn es nur Szenen gewesen wären, aus Filmen bei denen er auch selber Regie geführt hat. Denn das ist das große Problem des Films. Die Szenen die aus seinen Filmen stammen funktionierten für mich sehr gut, immer mit einem schönen Augenzwinkern versehen und man konnte sich etwas vorstellen, wie es wohl war als Fulci diese Filme gedreht hat. Man darf hier nämlich nicht vergessen das der berüchtigte Splatterpapst
Lucio Fulci tatsächlich ein Medizinstudium absolvierte, bevor er sich seiner eigentlichen Leidendschaft dem Filmemachen näher widmete. Und jeder der
Lucio Fulci näher kennt wird wissen das seine Optik tatsächlich auch eher wie ein seriöser Arzt oder Rechtsanwalt war und nicht, wie ein kreativer Mensch der solche Filme gedreht hat. Von daher war die Besetzung hier in dem Film wirklich grandios da er in dem Film, bewusst oder unbewusst, sehr bieder und normal rüberkam, also zumindest in den Szenen wo er nicht an einem Filmset war. Denn dort spürte man seine innere Leidenschaft deutlich explodieren. Es gab eine Szene, die man leider nicht sah, aber es wurde beschrieben was passierte und ich habe mich wirklich köstlich amüsiert. Dann gab es noch eine Szene bei der er Regieanweisungen zu einem seiner Filme gab. Natürlich auch mit einem kleinen Augenzwinkern, aber wirklich genial gemacht! In den Szenen spürte man seine Leidenschaftlich deutlich. Die anderen eingefügten Szenen wirkten dann jedoch leider etwas beliebig und man hätte durchaus mehr daraus machen können.
Für Fans von
Lucio Fulci ist dies mit Sicherrheit ein Film den man mal gesehen haben sollte. Für Neueinsteiger auf keinen Fall zu empfehlen und wer denkt, er bekäme hier einen weiteren Horror Klassiker aus Italien zu Gesicht, ist der Film auch nicht zu empfehlen Aber für jemanden wie mich, der mittlerweile
Lucio Fulci als einen seiner Lieblingsregisseure betrachtet und der generell einen großen Fokus auf Regisseure hat, ist der Film absolutes Pflichtprogramm. Es ist ja eher selten das man seinen Lieblingsregisseur in bewegten Bildern sieht, außer eben in Interviews. Von daher war der Film schon interessant, aber weit entfernt von einem Meisterwerk.
Wertung:
4.5/10