Night Kill - Eine tödliche Bedrohung
Erstmalig sah ich den Film vor vielen Jahren als VHS-Ausgabe der Firma GMP, unter dem Titel „Gypsy night kill“ und war von ihm nicht sonderlich angetan. Klar, durch die Namen Wes Craven und Linda Blair erwartete man „Exorcism on Elm Street“, was der Film nun mal nicht war. Man hatte auch keine Informationen dazu, weshalb man sich nur auf die Angaben des Covers verlassen konnte, mit denen der Film auch baden ging. Heutzutage kann man durch verschiedene Quellen, die Erwartungen runterschrauben. Nicht, weil der Film grottenschlecht wäre, sondern weil man ihn jetzt als das ansehen kann, was er halt war: Ein kleiner Fernsehfilm aus den 70ern. Nicht mehr, aber auch nicht weniger. Ein Film, bei dem keiner bei Entstehung mit einem VHS-Release gerechnet hatte. Noch weniger mit einem Mediabook auf Blu Ray! Was aber alle reißerischen Veröffentlichungen bis heute gemeinsam hatten, war eine nicht zu erfüllende Erwartungshaltung zu schüren. Teilweise sogar mit völlig falschen Inhaltsangaben, die mit Dämonen und Teufelsaustreibungen warben. Der Film hieß im Original „Stranger in our house“ und der trifft es ganz gut. Ich vermute, wenn ich den Film ahnungslos und ohne Erwartung 1978 im amerikanischen TV eingeschaltet hätte, wäre ich zu einem guten und spannenden Ergebnis gekommen. Trotzdem ist dies definitiv kein Film, den ich heute einem durchschnittlichen Horrorfan empfehlen würde. Tatsächlich empfehle ich den Film wirklich nur Fans von Wes Craven, die eben auch die Filme von ihm sehen möchten, die weit entfernt von seinen Meisterwerken liegen. Der Film ist eben „nur“ zarte TV Grusel Unterhaltung, ohne Blut, Gewalt und Gore. Es ist nette Unterhaltung mit einem gelungenen Spannungsbogen und einer interessanten Geschichte und mehr wollte er auch nie sein.