Nachts kommt die Angst
Peggy hat sich gerade von einem Nervenzusammenbruch erholt und befindet sich auf dem Weg zur Besserung. Dennoch ist sie weiterhin psychisch angeschlagen. Ihre Lage verbessert sich keineswegs, als sie mitten in der Nacht in ihrer Wohnung von einem Mann angegriffen wird. Sie wehrt sich und schafft es irgendwie dem Angreifer eine schwarz behandschuhte Armprothese abzureißen, bevor sie ohnmächtig wird. Das nächste Problem für sie stellt sich, als ihr den Angriff niemand glaubt und eher mit ihrer nervlichen Vorgeschichte in Verbindung bringt, da auch keinerlei Spuren gefunden wurden. Ihr frisch angetrauter Ehemann bringt sie kurz danach weg von dem Ort des Geschehens, da er in einer Landschule eine neue Stellung als Lehrer angenommen hat. Die neue Umgebung auf dem Land tut ihr sichtlich gut und da sich die Schule noch in der Ferienzeit befindet gibt es genügend Ruhe.
Nach einiger Zeit erkundet sie das Gebäude allein und hört seltsame Stimmen und Geräusche, als ob der Unterricht im Gang wäre, dennoch ist die Schule völlig leer. Sie trifft auf den Direktor, der ihr eine seltsame Führung durch das Gebäude anbietet und zudem eine Armprothese trägt. Aber nicht nur das. In der Nacht scheint auch der Angreifer wieder lauernd auf sie in der Dunkelheit zu warten.
Auch wenn die Hammer Produktionen sich 1972 bereits auf Talfahrt befanden, gab es hier nochmal einen ganz feinen Psychothriller, der von Jimmy Sangster gedreht wurde. Mit Ralph Bates, Joan Collins und Peter Cushing hervorragend besetzt, strahlt der Film eine wunderschöne, aber unheilvolle Atmosphäre aus. In der Hauptrolle ist Judy Geeson zu sehen, die aber leider ein wenig hinter dem restlichen Cast zurückbleibt. Dennoch hat der Film wieder eine tolle Optik und allein Cushing ist wieder das Geld wert. Aber es gibt auch negative Punkte. Das Tempo im Film ist an manchen Stellen zu schleppend, während das Finale dagegen zu schnell wird und auch die logische Nachvollziehbarkeit der Geschichte ist nicht gänzlich gegeben, aber dennoch ist die gesamte Idee richtig klasse und bereitete mir eine Menge Freude. Durch die angesprochenen Punkte ist es bei Weitem kein Meisterwerk aber dennoch ein toller Film, der Fans dieser Filmepoche durchaus gefallen müsste. Zumindest wenn man diese Punkte hinter sich lassen kann, kann man sich an der Optik und der Atmosphäre erfreuen die Kameramann Arthur Grant geschaffen hat, der hier einmal mehr ein Garant für die Schönheit dieser Filme war. Für Freunde der Hammer Produktionen und auch für Freunde des 60er/70er Psychothrillers absolut zu empfehlen. Der Rest kann jedoch weitergehen.