Midsummer
Sofie begeht mitten auf einer Party Selbstmord. Die Gründe dafür sind völlig unbekannt. Zum Zeitpunkt des Todes hielt sie lediglich einen unbekannten Schlüssel in der Hand. Nach einer gewissen Trauerzeit fährt ihr Bruder Christian mit seinem Freundeskreis in eine abgelegene Hütte, bei der sie jedes Jahr sind, um Midsommar zu feiern. Diesmal ist die Stimmung ein wenig getrübt, da Sofie nun erstmalig nicht dabei. In der ersten Nacht, taucht allerdings der Schlüssel von ihr plötzlich im Auto auf, das gleichzeitig ein wenig verrücktspielt. Zunächst ist Christian lediglich etwas irritiert aber als sich die seltsamen Ereignisse häufen, versucht er herauszufinden, was es mit dem Schlüssel auf sich hat, und findet eine Spur.
Die schwedisch-dänische Co-Produktion aus dem Jahr 2003 erfuhr einige Jahre später auch wieder ein US Remake, welches ich aber nicht gesehen habe. Der Film erzählt wieder mit skandinavisch ruhigen Bildern die Geschichte, die im Grundton sehr interessant ist. Der Aufbau ist einmal mehr sehr langsam, allerdings gibt es dennoch etwas, was für skandinavische Produktionen sehr ungewöhnlich ist: Oberflächliche Charaktere! Wird man sonst mit interessanten Leuten gefüttert, deren Hintergründe und Motivationen ausführlich beleuchtet werden, ist man hier eher beim Teenie-Slasher Niveau angekommen, nur passt die Inszenierung nicht wirklich dazu. Nur die Einheimische Linn, die wieder ganz stark von Tuva Novotny gespielt wird, verleiht der Truppe ein wenig Charisma. Der Rest der Truppe ist halt eher mit relativ langweilig anzusehenden Dingen beschäftigt, die sie einfach nicht interessant erscheinen lassen. Durch die immer wieder eingestreuten Ereignisse, die mit dem Tod von Sofie in Verbindung zu stehen scheinen, bleibt man aber am Ball. Für die investierte Zeit wird man aber nun doch belohnt, da sich in der letzten halben Stunde des Films die Entwicklungen überschlagen. Vieles davon zwar vorhersehbar aber äußerst spannend umgesetzt.
Mit interessant gestalteten Charakteren hätte „Midsummer“ also ein richtig starker Beitrag werden können, denn für das Gezeigte ist der Aufbau einfach zu lang geworden. Im Finale wird man dann dennoch für das Durchhaltevermögen belohnt.