Ich war gestern wieder absolut in Giallo Stimmung und da hatte ich ja noch einen Film auf meiner Merkliste der Dank Deiner lobenden Worte deadly deutlich auf meiner Noch zu sehen Liste nach oben gerutscht war. Und eins vorweg, es hat sich auf jeden Fall gelohnt!
1986 drehte Lamberto Bava seinen dritten Giallo, sofern man „Macabro“ dazuzählt. Diesen sehe ich auch als seinen Besten an. „Midnight Ripper“ besitzt alle Stärken des Genres und spielt sie vortrefflich aus. Zum einen kommt hier der klassische „Who done it“ Stil zum Tragen und zum anderen glänzt er permanent mit großartigen Kamerafahrten und wunderbaren Sets.
Ich kenne zwar
Macabro noch nicht, aber sowohl
Das Haus mit dem dunklen Keller als auch
Das Unheimliche Auge haben mir beide gut gefallen. Was mir an seinen Filmen besonders gefällt ist die Tatsache das er es erst garnicht versucht hat den Stil seines berühmten Vaters zu kopieren, sondern er seinen ganz eigenen Stil entwickelt hat. Ich habe zwar nun schon häufig gelesen das er häufig kritisiert wurde, weil er halt nie in die großen Fußstapfen seines Vater hineinpasste, aber zum einen finde ich diese Aussage sehr unfair und zum anderen nicht gerechtfertigt. Lamberto hat erst angefangen selber Filme in diesem Genre zu drehen als es eigentlich schon tot war und somit, selbst hätte er versucht den Stil seines Vaters zu kopieren, wäre es ihm nicht gelungen weil seine Produktionen, eben weil das Genre zu diesem Zeitpunkt nicht in seiner Hochphase mehr steckte, nicht das nötige Forum gehabt hätte um diese Werke zu präsentieren. Ich finde es aber auch sehr gut das er nicht versucht hat den Stil seines Vaters zu kopieren sondern ganz klar seine eigene Handschrift hier hat präsentiert. Also mir gefallen seine Filme auch gut und ich kann mich Deinen lobenden Worten daher nur anschließen. Die gesamte Inszenierung von
Midnight Ripper ist absolut stimmig! Sei es die von Dir angesprochenen Kamerafahrten als auch die wunderbaren Sets!
Nur als Beispiel: Eines der Opfer liest ein Buch und das Cover ziert eine Szene, die sehr prägnant an den Film zuvor (Das Haus mit dem dunklen Keller) erinnert. Kleine Details die ich einfach mag.
Das ist mir auch aufgefallen und ich musste sehr schmunzeln bei dieser Szene!
Was ich an seinem Regiestil ebenfalls sehr gerne mag, ist seine Personenbegleitung. Die Art wie er die Protagonisten mit der Kamera einfängt und sie in den nächsten Raum führt, um in der Anschlusszene wieder auf Distanz zu gehen, gefällt mir wahnsinnig gut und trägt sehr viel zur gelungenen Atmosphäre bei. Auch das Tempo des Films ist perfekt. Der Aufbau ist in keiner Minute langweilig und das Finale hat schon fast was von einem Slasher. Ein Giallo-Slasher sozusagen
Mir hat der Film wie gesagt auch gut gefallen, auch das es wieder den einen Moment gab, auch wenn er diesmal nicht zu Anfang des Filmes war sondern eher in der Mitte zu finden war, andem man die Auflösung quasi schon früher hätte sehen können, mir es aber auch nicht aufgefallen ist und nach dem Ende ich natürlich nochmals an besagte Stelle gegangen bin und ja es war Anna die das Messer gehalten hatte und dann fallen lies und es war somit nicht in der Hand von Nicola! Ich mag solche Details sehr!
Die Atmosphäre aber auch das Tempo haben mir auch gut gefallen. Nicht zu schnell aber auch nicht zu langatmig, alles schön perfekt inszeniert und das Finale bot auch ein paar sehr gute Schauwerte und war nochmals richtig spannend.
Durch das späte Erscheinungsjahr hat der Film allerdings leider keinen sehr hohen Stellenwert im Genre und wird meines Erachtens deutlich unter Wert verkauft. Für mich ist „Midnight Ripper“ in jedem Fall einer der besten Gialli nach 1982.
Dem kann ich nur zustimmen. Wir haben hier einen Spät Giallo der zwar als dieser zu erkennen ist, die fehlenden J&B Flasche fällt deutlich auf
, aber auch die fehlende nackte Haut. Letzteres kann man natürlich deutlich verschmertzen
aber ansonsten besitzt dieser Film wirklich einige Elemente welche den Film zu einem wirklich tollen Genre Vertreter machen! Aber das Erscheinungsjahr in Kombinaktion mit dem Regisseur führte wohl leider dazu, das er nicht sonderlich bekannt ist.
Die Qualität der DVD ging übrigens vollkommen in Ordnung, wobei ich etwas tricksen musste um den Film im Vollbild zu sehen, da auf meiner DVD das das dortige Bild nicht anamorph ist und ich somit über meine eigens für solche Fälle benutzerdefinierte Einstellung am TV das Bild etwas angepasst habe so das es gestreckt wurde ohne verzerrt auszusehen. Daher kann ich schon sagen das die Qualität der DVD in Ordnung geht, was nicht heißt das ich nicht updaten würde wenn der Film in einem tollen Mediabook mit restuarierten Bild neu aufgelegt werden würde. Eine Kleinigkeit hat mich nämlich am Bild tatsächlich gestört, am unterem linken Rand war die ganze Zeit ein kleiner grüner Pixel, liegt nicht am meinem TV habe ich überprüft, sondern am Bildmaster der DVD liegt. Würde mich mal interessieren ob es generell an der DVD liegt oder ob ich da einfach nur eine Fehlpressung habe.
Ich bin jedenfalls froh den Film gesehen und in der Sammlung zu haben und muss auch sagen das auch Lamberto Bava ein paar tolle Beitrage im Genre vorzuweisen hat!